Forever yours

Vertragen

Ein bisschen später ging ich dann aber doch mal nach Leevi gucken. Samu hatte ihm ganz schön einen Einlauf verpasst und ich ahnte, dass ihn das sehr mitgenommen hatte. Er mochte es schon nicht, wenn ich mal lauter wurde, aber bei Samu hieß das schon was, denn eigentlich war er der lockerere von uns beiden und er war nunmal Leevi's Held.
Als ich die Tür einen Spalt öffnete, sah ich wie Leevi unter seiner Bettdecke lag und weinte, was mir direkt mein Herz brach. Mein kleines Baby... „Darf ich reinkommen?" Er guckte mich nur an und schniefte, woraufhin ich mich neben ihn auf's Bett setzte und seine Decke ein Stück weg zog. Er guckte mich traurig an, während ich ihm sanft durch seine Haare fuhr. „Papa ist so böse auf mich Mama."
„Papa war böse, weil du deine Schwester einfach gehauen hast Leevi. Und du weißt doch, dass man das nicht darf. So löst man keine Probleme und Mia hast du damit ganz doll weh getan. Sie ist ja noch ganz klein und meinte das nicht böse." sagte ich zu ihm, woraufhin er nickte und seinen Kopf auf meinem Schoß ablegte. „Aber ich hab mich entschuldigt." „Das war auch lieb von dir."
Antwortete ich ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Aber Papa hat mich jetzt nicht mehr lieb." „Doch natürlich hat er das. Er liebt dich mein Schatz. Nur weil Papa mal lauter wird, heißt es nicht, dass er dich nicht mehr lieb hat. Denk das nicht, ja?" Er nickte und schmiegte sich dann an mich. Wir kuschelten noch eine Weile, bis ich dann zurück ins Wohnzimmer lief, wo Samu mit Mia spielte.
Ich setze mich hinter ihn und schloss meine Arme fest um ihn, während ich Küsse auf seinem Rücken verteilte. „Willst du nicht nochmal bei Leevi reingucken?"
„Ausnahmsweise knick ich mal nicht schneller ein als du. Er hat Mia gehauen. Guck dir mal diese blauen Flecken an ihrem Arm an." sagte er zu mir und löste sich von mir um mich angucken zu können. „Ich weiß...Aber er ist auch nur ein Kind. Und er ist richtig traurig. Weißt du was er denkt?" „Was?" „Dass du ihn nicht mehr lieb hast. Du wirst sonst nie laut gegenüber ihm." sagte ich zu ihm und streichelte ihm über seine Wange. „Gib dir einen Ruck Samu. Er war jetzt lange genug in seinem Zimmer und er weiß, dass es falsch war." „Ja...Ich gehe gleich zu ihm." „Danke..." Er lächelte nur und küsste mich dann liebevoll. „Gehen wir heute Abend was essen?" „Wir vier?" „Nein, wir fünf." sagte er und fasste an meinen Bauch. „Ich liebe dich." sagte ich gerührt zu ihm und küsste ihn erneut. „Ich liebe dich mehr." „Unmöglich." grinste ich. „Das denke ich mir manchmal auch...
unglaublich wie sehr man einen Menschen lieben kann." „Baby...Warum bist du so toll?" „Bin ich nicht." „Doch." Er schnaubte nur belustigt und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen. „Essen gehen klingt übrigens gut." schmunzelte ich daraufhin. „Perfekt. Dann gehe ich jetzt erstmal zu Leevi und bestelle uns dann einen Tisch, ja?" Ich nickte und dann ging er auch los.

Samu:
Leevi saß mit seinem Teddy im Bett als ich in sein Zimmer kam und guckte mich erwartungsvoll an. Ich setzte mich erstmal zu ihm und zog ihn zu mir auf den Schoß. „Denk bitte nie wieder, dass ich dich nicht mehr lieb habe. Aber manchmal werde ich auch mal böse, wenn du dich nicht benimmst. Sowas wie vorhin möchte ich nie wieder sehen, ja?" „Ja..."
„Hast du mich denn auch noch lieb?" fragte ich ihn schmunzelnd. „Ganz doll! Weil du bist der beste Papa auf der gaaanzen Welt." sagte er, woraufhin ich lachen musste. Ich drückte ihm fest und verteilte dann ganz viele Küsse auf seinem Gesicht. „Also haben wir uns wieder vertragen?" „Ja." antwortete er mir glücklich.

Am Abend fuhren wir dann zu unserem Lieblings-Italiener in der Innenstadt.
Mit Mia waren wir noch gar nicht in einem Restaurant gewesen, aber da sie ein sehr ruhiges Kind war, hatte ich da wenig Bedenken. Trotzdem setzten wir uns in Nähe der Tür, falls sie doch zu meckern begann. „Gibt es Spaghetti mit Tomatensoße?" fragte uns Leevi als wir die Karten bekommen hatten. „Ja, möchtest du die? Es gibt auch noch ganz viele anderen Sachen." „Ne, ich will Spaghetti." „Möchte." verbesserte ich ihn, woraufhin er das dann auch nochmal wiederholte. „Sollen wir für Mia einfach nur Nudel ohne irgendwas bestellen?"
„Ja, hatte ich auch gedacht." antwortete mir Finja lächelnd. Als wir dann unser Essen hatten, schnitt Finja erstmal Leevi's Spaghetti klein, bevor wir anfingen. Mia aß zufrieden ihren Nudeln und ließ sich so auch von nichts anderem stören. „Wann fliegen wir wieder nach Deutschland zu Oma und Opa?" fragte uns Leevi nach einer Weile. „Das wissen wir noch nicht. Mal sehen." „Oma und Opa kommen zu Mia's Geburtstag her. Das dauert aber auch noch ein paar Wochen." antwortete ihm Finja, was mir auch neu war. „Ach echt?"
„Ja, wir haben gestern telefoniert." „Jaa! Das ist so doof, dass sie sooo weit weg wohnen..."
„Ja, ich weiß...aber Oma Eve ist ja hier und deine Tante Sanna und dein Onkel Santtu auch." „Ja...es sollen aber alle hier sein..."
„Das geht leider nicht Spatz..." antwortete ihm Finja, woraufhin er sie traurig anguckte.
„Schade..." murmelte er und aß dann seine Spaghetti weiter. Wir schafften es aber relativ schnell die Stimmung wieder zu heben.
„Paa!" gluckste Mia dann auf einmal und hielt mir ihre angesabberte Nudel entgegen. „Soll ich die essen Maus?" schmunzelte ich und aß die Nudel aus ihrer Hand. „Mmh lecker!" grinste ich, woraufhin sie zu lachen begann.
„Warum darf Mia mit der Hand essen?"
„Weil Mia noch klein ist. Du hast doch auch mit der Hand gegessen. Sie muss erst noch lernen mit Messer und Gabel zu Essen, aber dafür wäre es noch viel zu früh." erklärte ich ihm. „Ich möchte aber auch mit den Händen essen." beschwerte er sich daraufhin.
„Du bist aber schon ein großer Junge Leevi."
„Nicht so groß wie Papa." grinste er dann.
„Ne, das dauert noch ein bisschen." sagte ich zu ihm, was uns zum Lachen brachte.
Als wir dann alle aufgegessen hatten, machten wir uns auf den Heimweg und brachten die Kinder dann auch erstmal ins Bett.
Und danach ließen Finja und ich den Tag noch ganz entspannt ausklingen.