Samu:
Oh man fiel es mir schwer in Finja's Nähe zu sein. Aber wir mussten gute Eltern für Leevi und Mia bleiben, egal was gerade zwischen uns war. Als ich wieder bei den dreien war, sah ich gleich, dass Finja total mitgenommen aussah. Ich wusste ja, dass sie das alles bereute und auch, dass sie mich liebte, aber sie hatte so eine Scheiße gebaut. Das konnte man doch nicht einfach verzeihen... Trotzdem hatte auch ich irgendwie ein schlechtes Gewissen, dass ich einfach mit dieser Svenja im Bett gewesen war...Wir waren ja immer noch verheiratet und jetzt war ich irgendwie auch nicht besser als Finja...
„Können wir Scha..." Ich stoppte sofort selbst und hätte mich selbst ohrfeigen können. Wäre mir jetzt wirklich fast Schatz über die Lippen gekommen? Fuck... Sie guckte mich mit großen Augen an, sagte aber zum Glück nichts dazu. „Ja, wir können." „Aber pass auf mit Mia." „Natürlich." Als wir es geschafft hatten den Baum zum Auto zu bringen, machte ich ihn noch auf dem Auto fest und dann konnte es auch schon wieder nachhause gehen.
Zuhause angekommen wollte Leevi natürlich auch noch, dass wir alle zusammen den Baum schmückten. Und natürlich konnte ich ihm auch diesen Wunsch nicht abschlagen. Er war glücklich und auch bei Mia bemerkte man den Unterschied. Ich hatte den Kamin und eine Kinder Weihnachts CD angemacht, wozu Leevi freudig mitsang und die ganze Zeit am Stahlen war. Auch Mia gluckste fröhlich vor sich hin. Es hätte alles so schön sein können. Ich liebte die Weihnachtszeit und seit ich eine eigene kleine Familie hatte noch mehr. Es war unser erstes Weihnachten mit Mia... Das hatte ich mir wirklich anders vorgestellt, aber nun war's nun mal so... Ich spürte immer wieder Finja's Blicke auf mir und auch meine Blicke wanderten des Öfteren zu ihr. Es war einfach unangenehm... „Der Stern fehlt!"
„Stimmt ja, aber dieses Jahr setzt Mia den Stern an die Spitze. Das ist Mia's erstes Weihnachen Leevi." antwortete ich ihm. „Okay. Hier Mia." Er drückte ihr den Stern in die Hand, den sie dann auch relativ gut halten konnte. Ich nahm sie auf meinen Arm und half ihr dann ihn auf die Spitze vom Baum zu setzten.
„Prima prinsessa." „Jaa!" „Jetzt ist der Baum perfekt oder?" kam es von Finja, die Leevi in ihre Arme schloss. „Ja!"
Finja blieb noch eine Weile, holte dann aber auch ihre Sachen und fuhr wieder. Die Kinder fanden das natürlich überhaupt nicht toll, aber was sollte ich machen. Sie konnte gerade wirklich nicht hier wohnen. Da es dann auch schon Abend war, aßen wir noch Abendbrot, bevor ich Mia auch schon ins Bett brachte. Mit Leevi guckte ich noch eine Sendung und dann ging es für ihn auch ins Bett. Ich war froh, dass der Tag geschafft war und schmiss mich erschöpft auf's Sofa. Automatisch wandern meine Gedanken aber wieder zu Finja. Ich vermisste sie so... Gerade jetzt tat es wieder so verdammt doll weh. Ich wollte, dass sie hier bei mir war, aber sie hatte mich einfach so betrogen und das auch noch mit Mikko. Bei dem Gedanken wurde mir direkt wieder übel. Ich war mir so sicher gewesen, dass sie die Frau für's Leben gewesen war, aber das war jetzt einfach zerplatzt. Keine Ahnung, ob ich ihr das jemals verzeihen konnte. Ich würde es mir wirklich wünschen, aber ob das überhaupt einen Sinn machten...Ich wusste es nicht. Ich steigerte mich immer mehr in diese Gedanken rein und brach irgendwann wieder in Tränen aus. Ich konnte einfach nicht mehr. Wie sollte das alles gehen? Ein Leben ohne sie war eigentlich gar nicht mehr vorstellbar. Der letzte Monat ohne sie war schrecklich gewesen... Die Tränen flossen immer mehr und ich konnte gar nicht mehr aufhören. Als ich dann auf einmal Schritte hörte, versuchte ich mich schnell wieder zu fassen, aber so schnell ging das natürlich nicht. „Papa?" hörte ich von Leevi, der gleich zu mir auf's Sofa kam. „Ich dachte du schläfst schon Großer." sagte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Hab dich gehört." „Wirklich? Ich wollte dich nicht wecken." „Bist du traurig?" „Ein bisschen." „Hast geweint." „Ja..."
„Warum?" „Das ist nicht so einfach Großer." „Hat Mama auch gesagt." „Ach ja? Und was hat sie dir noch gesagt?" „Dass sie hat dich ganz doll lieb." Mir schossen direkt wieder die Tränen die Augen und ich zog Leevi auf meinen Schoß um ihn fest an mich zu drücken. „Nicht traurig sein Papa. Mama auch lieb hast?" „Ja..." schluchzte ich unkontrolliert. Eigentlich wollte ich das vor den Kindern ja nicht zeigen, aber ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten.
„Also vertragen." „Mama hat mich sehr verletzt Leevi..." „Warum?" „Das ist kein Thema für kleine Kinder...Du solltest wieder ins Bett mein Schatz." „Nein...Papa traurig." „Das solltest du aber eigentlich gar nicht mitbekommen Großer." sagte ich, zwang mich zu einem Lächeln und streichelte ihm durch die Haare. „Hab aber." „Ich bringe dich jetzt ins Bett." Widerwillig ließ er sich von mir auf den Arm nehmen und quengelte dabei herum, aber es war wirklich Bettzeit für ihn und ich wollte auch nicht weiter mit ihm über dieses Thema reden. Das war nichts für einen 3 Jährigen und eigentlich sollte er ja überhaupt nichts davon mitbekommen.
Als er dann wieder im Bett lag, laß ich ihm noch ein bisschen was vor, wobei er dann auch einschlief und ich leise aus seinen Zimmer schleichen konnte. Ich setzte mich wieder ins Wohnzimmer und guckte meinen Film weiter... Es fühlte sich alles so leer hier an, man merkte so extrem, dass jemand fehlte.
Überall standen Sachen von Finja rum, sie hatte hier so gut wie alles dekoriert. Ich vermisste sie so... Was sie jetzt wohl machte? Ob sie auch an mich dachte?
Weinte sie auch so viel wie ich? Oder dachte sie an Mikko? War sie vielleicht bei ihm? Nein...So krass war sie dann doch nicht drauf oder? Diese Gedanken sollten endlich aufhören...
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Forever yours
FanfictionNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"