Für immer

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„Ich hoffe du meinst das Ernst...Dieser Alkohol in Massen tut dir nicht gut Samu...Nicht um Probleme zu vergessen." sagte Riku zu mir und er hatte ja Recht. „Ich meine es Ernst..."
„Gut...Man dein Auge sieht echt nicht gut aus, da hat er dich voll erwischt." „Ne jetzt echt?" „Ja, warte ich mach mal ein Foto." sagte er, bevor er das dann auch tat und mir das Bild entgegenhielt. „Fuck..." Das würde ein fettes, blaues Auge werden...Na super. „Erst meine Nase und jetzt das..." „Ich versteh's nicht Samu, du warst sonst nie so auf Schlägereien aus..." „Keine Ahnung...Ich muss los...Mia abholen. Ich bin eh schon zu lange weg..." „Ist okay. Wir sehen uns." „Ja, bis dann." lächelte ich und zog ihn nochmal in meine Arme, bevor wir beide in unsere Autos stiegen und losfuhren. Bei meiner Mutter wurde ich dann direkt erstmal ausgefragt. „Was ist denn mit dir passiert?" „Nicht so schlimm Mama...
Hab nur eine von Mikko verpasst bekommen..." „Nicht dein Ernst Samu...Wie alt seid ihr nochmal?"
„Zu alt für sowas, ich weiß...Aber ist jetzt auch egal..." „Naja...Wie war's denn beim Therapeuten? Ist alles gut bei euch Samu? Ich dachte es würde wieder bergauf gehen momentan?" „Ja, geht es auch. Mach dir keine Sorgen. Es war nur...eine kleine Sache. Wir haben drüber gesprochen. Es ist alles gut. Nur Mikko ist mir eben ein Dorn im Auge." antwortete ich ihr. „Mir auch Samu. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du damit nicht klarkommen wirst, wenn das Kind wirklich von ihm ist. Das merkt man doch schon an deinem Verhalten momentan." „Wir werden sehen..." sagte ich nur und nahm Mia.
„Ich muss los Mama...Finja wartet bestimmt schon. Ich melde mich, ja?"
„Ja, ist okay." Sie verabschiedete sich noch von Mia und dann machten wir uns auch auf den Rückweg.
Zuhause angekommen war Finja schon am Kochen, während Leevi in seinem Zimmer spielte. „Wie siehst du denn aus Baby?" fragte mich meine Frau erschrocken als wir reinkamen. Sie kam direkt auf mich zu und nahm mein Gesicht in ihre Hände. „Oh Gott, tut das weh?" „Nur ein bisschen, halb so wild..."
Sagte ich während ich Mia ein wenig in meinen Armen schaukelte, was sie immer zum Kichern brachte. „Wie ist das passiert?" fragte sie mich immer noch besorgt und streichelte mir ganz vorsichtig über mein Augenlied. Ich verzog augenblicklich mein Gesicht als sie das tat. „Baby...Wie ist das passiert?"
„Eventuell war ich doch noch bei Mikko..." „Man warum Samu...Deine Nase ist gerade wieder in Ordnung und jetzt kommst du mit einem blauen Auge heim..." „Aber mein Gesicht entstellt doch nichts oder?" fragte ich sie lächelnd, was auch sie schmunzeln ließ.
„Nein...Aber das muss doch nicht sein...
Was war denn mit Mikko?" Ich erzählte ihr also was passiert war und vor allem was er gesagt hatte. „Das kann er doch nicht ernst meinen..." „Riku meinte er hätte das nur aus der Wut heraus gesagt, aber trotzdem...Das war einfach zu viel des Guten." „Ja...Aber am besten meidest du ihn jetzt, okay?" „Ja, ich will ihn auch gar nicht mehr sehen..." nuschelte ich und küsste sie dann sanft.
„Nach dem Mittag schmieren wir dein Auge erstmal vorsichtig mit einer Wundsalbe ein." „Ja..." Ich sah meiner Frau an, dass sie es nicht toll fand, dass ich bei Mikko gewesen war und jetzt so aussah... „Finja, es tut mir leid." sagte ich, nachdem ich Mia in ihren Hochstuhl gesetzt hatte. „Muss es nicht." „Du wolltest nicht, dass ich nochmal zu ihm gehe...war ja auch klar, dass es wieder eskaliert...Aber ich hab's trotzdem getan. Und jetzt hab ich so'n scheiß blaues Auge. So kann ich Leevi auf jeden Fall nicht mehr in die Kita bringen."
Sie seufzte und kam dann wieder auf mich zu. „Es ist okay Samu. Ich verstehe dich. Aber wenn rauskommt, dass das hier unser Kind ist..." sagte sie und legte meine Hand auf ihren Bauch. „Dann lassen wir all das hinter uns und dann kann uns Mikko scheiß egal sein. Dann hat er nichts mehr in unserem Leben zu suchen. Keine einzige Sekunde, okay?"
„Okay." lächelte ich und küsste sie liebevoll. Ich nahm ihre Hand und gab ihr dann einen Kuss auf ihren Ehering.
„Für immer." „Für immer." sagte sie auch und legte ihre Lippen wieder auf meine.
„Papaaa!" kam dann auch schon Leevi auf mich zugerannt. „Hey, mein Großer!" sagte ich und nahm ihn hoch. „Was hast du da? Aua." kam es direkt von ihm während er auf mein Auge zeigte. „Ich bin nur wo gegen gelaufen aber das ist nicht so schlimm. In ein paar Tagen ist das wieder weg." „Soll ich pusten?" „Das wäre lieb." Genau das tat er dann auch, was mich lächeln ließ. „Schon viel besser, danke mein Schatz."
„Bittee." grinste er und gab mir einen Kuss.
Eine Weile später aßen wir dann Mittagessen, während Leevi erzählte was er alles im Kindergarten erlebt hatte. Danach ging Finja dann direkt mit ihm einkaufen, während ich mich mit Mia auf's Sofa setzte. Auf dem Sofa konnte man immer gut mit ihr laufen oder auch einfach nur stehen üben, weil sie weich fiel. „Paa." sagte sie und kam auf mich zu. „Super Mi, ein Stück noch."
Tatsächlich schaffte sie es zu mir und fiel mir dann auf den Schoß. „Das war toll Mäuschen, Papa ist ganz stolz auf dich!" sagte ich total begeistert und schloss dabei meine Arme um sie. Sie kicherte fröhlich und brabbelte irgendwas vor sich hin, was immer total süß war. Ich freute mich schon jetzt so sehr auf ihre ersten Worte. Lange konnte es nicht mehr dauern. Kurz darauf trübte sich meine Laune jedoch wieder. Eine Nachricht von Mikko.

„Hey...Ich wollte dich eigentlich anrufen, aber ich dachte mir, dass du eh nicht rangehen würdest...Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe, das war nicht so gemeint...
Und ich würde es verstehen, wenn du mich jetzt kündigst. Ich habe mich verhalten wie ein Arschloch, aber du weißt, dass ich so nicht bin...Ich hoffe, wir können nochmal sprechen?"

Seine Entschuldigung konnte er sich sonst wo hinstecken...Das was er gesagt hatte war einfach zu viel gewesen.

„Lass gut sein Mikko. Du machst dir doch nur Sorgen um deinen Job, aber keine Angst, wir sind leider noch auf dich angewiesen. Wenn ich eine bessere Lösung finde kannst du aber fest mit einer Kündigung rechnen.

Das war alles was ich ihm zurückschrieb, doch direkt danach schickte er mir einen Screenshot von einer E-Mail. What? Eine echt große Late Night Talk Show aus London hatte uns eingeladen. London? Ich konnte gar nicht glauben was ich da laß. Das war ja der Wahnsinn. Großbritannien war eigentlich nie Unser „Bereich" gewesen.
Noch nie hatten wir da ein Konzert gespielt und bekannt waren wir da auch nicht wirklich, dachte ich zumindest.
Deshalb war ich auch so fassungslos gerade.

„Ist das echt?"

„Natürlich. Ich konnte es auch nicht glauben. Besprecht euch, ob ihr das machen wollt, am Besten diese Woche noch. Ich regel das dann...Außer ihr habt dann jemand anderen...

So sauer ich auch auf ihn war, er war ein verdammt guter Manager...Trotzdem mussten wir uns da was überlegen. Zumindest eine Zeit lang konnte ich einfach nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten.

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