Tut mir leid

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Am nächsten Morgen wachte ich dann mit einem fetten Schädel auf. War ja auch kein Wunder... Von mir selbst genervt stand ich dann eine Weile später auf und ging erstmal in die Küche. Rückenschmerzen hatte ich auch noch von der Nacht auf dem Sofa. Mit schmerzverzerrtem Gesicht betrat ich die Küche und sah direkt meine Mutter am Kaffeeautomaten. Ohne etwas zu sagen, schloss sie mich in ihre Arme. „Wie geht es dir?"
Ich schüttelte nur meinen Kopf und vergrub meinen Kopf wieder an ihrer Schulter.
„Ach mein Schatz...Ich habe dir einen Kaffee gemacht und die Kopfschmerztabletten rausgekramt." „Danke...Mama, es tut mir leid. Ich wollte nicht so viel trinken gestern...Ich weiß doch, dass du dir dann Sorgen machst..."
„Ist in Ordnung. Aber du weißt, dass das keine Lösung ist...Du kannst doch immer mit mir reden, wenn's dir schlecht geht und mit deinen ganzen Freunden doch auch." „Ja...mir war aber nicht nach Reden..." „Samu..."
„Ich bereite dir immer nur Sorgen, seit der Schulzeit...Ich weiß..." antwortete ich ihr geknickt. „Hör auf damit. Du musst dich nicht immer so schlecht reden. Das tut dir nicht gut."
Ich zuckte nur mit den Schultern und nahm dann erstmal die Tabletten.
Danach trank ich den Kaffee und musste erstmal ein bisschen mehr zu mir kommen.
„Wann holst du Leevi und Mia ab? Sollen wir sie lieber noch einen Tag nehmen?" „Nein...
Ich will sie nicht immer weggeben." „Immer? Samu...Ihr Gebt die beiden sonst nie weg."
„Trotzdem..." „Dann bleibe ich aber den Tag noch hier bei euch, ist das okay?" Ich nickte und trank noch einen Schluck vom Kaffee.
Eine Weile später fuhr ich dann auch los zu Riku um meine beiden Mäuse abzuholen. Mir ging es ein bisschen besser, aber trotzdem war nicht viel mit mir anzufangen, deswegen war ich auch ganz froh, dass meine Mutter den Tag über bleiben und mich unterstützen würde.
Als ich dann bei Riku angekommen war und er mir die Tür öffnete, kam mir Leevi sofort entgegengestürmt. „Papaaaa!" rief er laut, woraufhin ich ihn gleich auf meinen Arm hob und er mich anstrahlte. „Hab dich vermisst." nuschelte er an meinen Hals und drückte sich fest an mich. „Ich hab euch auch vermisst. Hattet ihr trotzdem Spaß hier?" Er nickte eifrig und erzählte mir dann erstmal ganz begeistert von all den Sachen, die sie gemacht hatten.
„Das klingt doch schön." Auch Mia kam dann angetapst und fing an breit zu grinsen als sie mich sah. „Mäuschen...komm mal her zu Papa." Sie kam langsam auf mich zugelaufen, während ich Leevi auf dem Boden abstellte um Mia auf den Arm zu nehmen. Sie kicherte freudig während ich mich mit ihr drehte und sofort stieg meine Laune an. Die beiden waren mein Ein und Alles und gerade mein einziger Lichtblick. „Hattest du auch Spaß hm?" Sie grinste nur weiterhin, woraufhin ich ihr einen Kuss gab. „Na dann...habt ihr eure Sachen schon gepackt?" „Ja, mit Riku!" kam es gleich von Leevi. „Super. Würdest du deine und Mia's Sachen schnell holen Leevi?" „Ja." antwortete er mir eifrig und lief auch schon los. „Wie geht's dir?" fragte mich Riku daraufhin gleich.
„Jetzt besser." sagte ich und streichelte Mia dabei über ihre Wange. „Und gestern?"
„Naja...Ich war erst bei meiner Mutter und Lauri...Da ging's dann auch, aber als ich abends alleine war...Ich will dich nicht anlügen, ich hab mich besoffen...Mum hat mich irgendwann angerufen als ich schon total dicht war und ihr ins Telefon geheult hab. Sie ist dann auch sofort gekommen und musste mitmachen wie ich betrunken auf dem Boden lag und nicht mehr alleine hochkam. Nicht mal die Treppe habe wir's hochheschafft und dann hat sich auch bei mir geschlafen. Den Tag über bleibt sie auch noch...Mir geht's einfach nur dreckig Riku..." Bevor er mir antwortete, nahm er mich erstmal in den Arm. „Man hör auf mit dem Scheiß Samu. Immer dieser Alkohol..."
„Weiß ich doch selber, dass das scheiße ist. Und ich weiß auch, dass ich nach vorne schauen muss und das werde ich jetzt auch versuchen." „Das ist gut...Und du weißt, dass ich immer für dich da bin. Das nächste Mal kommst du einfach her, egal wie spät es ist. Aber ich möchte nicht, dass du immer zum Alkohol greifst wenn's mal nicht glatt läuft."
„Ja...Danke..." sagte ich und zog ihn in eine Umarmung. Kurz darauf kam Leevi dann auch schon wieder und so fuhr ich mit den beiden Kindern zurück nachhause. Die zwei freuten sich total als sie sahen, dass ihre Oma auch da waren. Leevi fiel ihr gleich in die Arme und auch Mia klammerte sich kichernd an ihrem beim Fest. Sie liebten ihre Oma einfach.
„Warum bist du hier?" Fragte Leevi sie auf finnisch. Er wusste mittlerweile, dass die Familie meiner Seite aus nur finnisch verstand und das war für ihn auch überwiegend überhaupt kein Problem. „Na weil ich den Tag zusammen mit euch verbringen möchte." antwortete ihm meine Mutter und fuhr ihm durch seine blonden Haare. „Jaa!" freute er sich und guckte dann grinsend zu mir. „Gut?" Er nickte eifrig und umarmte mich dann auch nochmal fest.
Und so verbrachten wir dann auch noch einen total schönen Tag zu viert, an dem ich kaum an Finja denken musste, weil ich so abgelenkt war und auch Leevi fragte zur Abwechslung mal nicht nach ihr...

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