Wann geht es bergauf?

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Samu:
Am Nachmittag musste ich dann tatsächlich zu einem Meeting mit Mikko und Riku. Es ging um ein kurzen Trip nach Berlin, bei dem wir bei einer TV Show dabei sein sollten. Ich freute mich, dass ich da zumindest mal nicht alleine hin sollte, sondern meinen besten Freund als Unterstützung hatte. Was das für eine Show war wusste ich noch nicht, aber das würden wir ja gleich erfahren. Dass Mikko das alles regelte, fuckte mich hingegen einfach nur ab. Ich hatte keinen Bock ihn zu sehen und wusste jetzt schon wie sehr ich mich zusammenreißen müsste, gerade nach der Aktion im Schwimmbad. Wenn wir nicht so auf ihn und seine Arbeit angewiesen wären, hätte ich ihn auch schon längst gefeuert...Aber so einfach war das eben nicht. Wir brauchten einen guten Manager...Und den fand man nicht so leicht und vor allem nicht auf der Stelle.
„Ich fahre jetzt los..." sagte ich zu Finja, als ich mich angezogen und von den Kindern verabschiedet hatte. „Okay...Du schaffst das." antwortete sie mir und gab mir einen sanften Kuss. Darüber, dass wir uns vertragen hatten war ich mehr als froh und auch der Sex mit ihr hatte gut getan...Aber man merkte trotzdem noch eine gewisse Anspannung, was ja auch irgendwie klar war. „Ja...Naja, bis nachher dann." „Bis nachher." Wir küssten uns nochmal, bevor ich die Tür dann öffnete und zum Auto lief. Auf dem Weg zum Studio wo auch unser Raum für Meetings und so weiter war, sammlte ich Riku auch noch von zuhause auf. Wir ließen uns noch ein wenig Zeit, da ich ihm erstmal alles der letzten Tage erzählen musste. Es musste einfach raus und es tat gut mit jemandem darüber zu reden, der nicht dran beteiligt war. „Hey, aber ihr habt jetzt über alles geredet und das müsst ihr auch weiterhin machen. Und das ohne einander Vorwürfe zu machen. Aber ich bin mir ganz sicher, dass ihr das hinbekommt, egal wie aussichtslos es manchmal wirkt Samu. Ihr liebt euch und ihr seid ein Team. Natürlich ist das alles beschissen und ich verstehe dich zu 100%, aber du hast ihr verziehen und dann musst du auch langsam anfangen wieder vertrauen aufzubauen, auch wenn's dir schwer fällt." „Ja, ich weiß..."
Als wir dann angekommen waren, sah ich schon Mikko's Auto und atmete tief durch. „Entspann dich, wenn wir das schnell durchziehen, können wir auch schnell wieder fahren. Was hältst du von einem Männerabend nachher?" „Das klingt gut." antwortete ich ihm lächelnd und war ihm mal wieder verdammt dankbar für alles. Wir stiegen also aus und gingen rein, wo Mikko schon am Tisch saß und auf sein Handy guckte.
„Hi..." „Oh hey." kam es von ihm, bevor er dann auch sein Handy weglegte. „Ich hab schonmal Kaffee gekocht. Nehmt euch ruhig." Ich murrte nur leise was vor mich her, woraufhin Riku ein überfreundliches „Gerne" rausbrachte und mir einen strengen Blick zuwandte. „Können wir das bitte einfach hinter uns bringen?" „Klar."
Und so besprachen wir uns dann auch gut eine Stunde, nicht ohne immer mal wieder ein paar blöden Sprüchen von mir, weil ich's einfach nicht lassen konnte. Aber Riku war ja da und brachte mich immer wieder etwas runter, was auch ganz gut so war. Als das Meeting dann endlich zu Ende war und wir alle Infos hatten, die wir brauchten, wollte ich schnellstens wieder los, jedoch hielt mich Mikko kurz vor'm Rausgehen fest. „Samu...Können wir nochmal unter vier Augen reden?" Ich seufzte und guckte zu Riku, der nur nickte. „Okay..." Riku ging also raus und ich setzte mich nochmal mit Mikko zusammen, auch wenn ich da wirklich keinen Nerv für hatte. „Du hast wahrscheinlich schon die Bilder gesehen?" „Richtig, ich habe Paparazzi Bilder von meinem Manager gesehen, der mir immer die Hölle heiß gemacht hat, wenn was in der Presse war, was da nicht sein sollte. Und, dass ich nicht 24/7 auf Paparazzis achte war keine Ausrede, ich musste immer auf der Hut sein. Mhm und jetzt...Wer hat da bloß nicht aufgepasst? Und wer darf jetzt damit leben, dass wieder Schlagzeilen darüber auftauchen werden, dass seine Frau ihn möglicherweise betrügt hm?"
Ich konnte nicht anders, es ging einfach nicht. Ich war einfach so sauer auf diesen Kerl. „Samu...Es tut mir wirklich leid. Das war echt nicht gewollt. Sonst interessiert sich ja auch keiner für mich." „Ja, ist okay. Ich hab schon lange genug mit Finja über die Sache geredet und das ist jetzt auch abgehakt für mich.
Lass meine Frau einfach in Ruhe, ja? Da sind die Kinder auch keine Ausrede."
sagte ich ernst zu ihm. „Ich weiß. Ich halte mich von ihr fern, aber wir wohnen hier nun mal alle, da läuft man sich ab und zu über den Weg und...ich will's jetzt nicht wieder schlimmer machen als es ist, aber...wenn das Baby von mir ist...dann..." „Rede gar nicht weiter! Du bist nicht der scheiß Vater okay?! Halt dich endlich aus unserem Leben, du hast schon genug angerichtet!" Jetzt war ich doch wieder laut geworden und ich ärgerte mich über mich selbst, dass mich das so aufregte. „Jetzt renn nicht wieder weg. Bitte lass uns doch mal vernünftig miteinander reden. Ich verstehe ja, dass du sauer und verletzt bist...Aber wir müssen ja einfach nochmal über die durchaus denkbare Option nachdenken, dass ich der Vater bin." Natürlich hatte er Recht, aber in diesem Moment fühlte ich mich davon so provoziert, dass ich ausholen und ihn schlagen wollte, doch er reagierte sofort und stoppte meine Faust. „Hör auf man! Sich zu prügeln ist also immer deine Lösung?! Hör auf, dass verdammt nochmal alles in dich reinzufressen und deine Wut dann mit Gewalt an mir auszulassen!" „Du bist doch auch an allem Schuld!" schrie ich, während mir mal wieder die Tränen kamen. „Aber wie alt sind wir denn? Dann rede doch einfach mal mit mir!" „Ich will aber nicht mit dir reden!"
brüllte ich ihn an und verließ das Gebäude stinksauer. „Stopp! Hey...Samu!" rief Riku, als ich auf der Fahrerseite einsteigen wollte. „Was?!" „Fahr runter! So fährst du ganz sicher nicht Auto." „Fuuck!!" Ich fiel auf die Knie und fing an zu heulen. Riku hockte sich sofort zu mir und zog mich in seine Arme. „Ich bin da...Lass es raus..." „Ich kann nicht mehr Riku..." schluchzte ich und klammerte mich noch fester an ihn. „Vertrau mir, in ein paar Wochen sieht das alles schon wieder ganz anders aus."

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