Nicht schlimm

580 30 0
                                    

Nachdem ich es mühselig geschafft hatte die Tür aufzubekommen, lief ich leise nach oben und sah, dass Finja noch wach war. Sie lag im Bett und laß irgendwas . Sie bemerkte mich gleich und packte ihr Buch auf das Nachtschränkchen. „Hallooo." kam es lächelnd aus meinem Mund, während ich mich etwas unsanft auf's Bett fallen ließ. „Na du Schnapsdrossel." sagte sie und lächelte sogar ein bisschen. „Bin isch gar nisch...Irgendwie dreht sich das Bett ganz komiiisch..." Finja fing an herzhaft zu lachen und kam ein Stück näher zu mir. „Ja, da wird einem glatt schlecht oder?" fragte sie mich ironisch und lachte wieder. „Jaa..." „Ich glaube du solltest jetzt erstmal ein bisschen schlafen oder?" Ich nickte und gähnte einmal kräftig, bevor ich mich an sie ranschmiegte und meine Arme um sie schlang. „Isch liebe disch mein Engel." nuschelte ich noch und schlief dann auch schon ein.

Als ich am Morgen aufwachte, lag Finja schon nicht mehr im Bett. Ich hörte von unten schon Leevi schreien, was meinen Kopfschmerzen nicht unbedingt gut tat. Ich blieb noch eine kurze Zeit im Bett liegen und stand dann aber auch auf. Ich war so fertig, dass ich mir nicht mal mehr etwas überzog und einfach in Unterhose langsam nach unten schlenderte. Leevi schrie noch immer, was daran lag, dass er sein Essen wohl überhaupt nicht mochte. „Morgen..." grummelte ich, woraufhin Finja gleich zu mir guckte und Leevi's Löffel kurz ablegte. „Morgen, wie geht's dir?" „Ganz okay, habe nur a bad headache..." antwortete ich und zog sie zögerlich in eine Umarmung. „Ich habe dir schon eine Tablette und ein Glas Wasser auf den Tisch gestellt." sagte sie und küsste mich kurz auf die Brust. Anscheinend hatte sie sich doch ein wenig beruhigt und war nicht mehr so sauer auf mich.

„Das ist nett von dir, danke." „Gerne, wie war's denn gestern?" „Lustig, I missed these evenings mit den Jungs." Sie lächelte mich an und strich mir leicht über die Wange. „Könnt ihr ja ruhig öfters machen, ich habe da kein Problem mit." Daraufhin gab ich ihr einen Kuss und guckte rüber zu Leevi, der gerade ruhig war. „Er will heute einfach nicht essen, hat er dich geweckt?" fragte mich Finja, als sie das merkte. „Ja, aber nicht schlimm. Soll ich es mal versuchen?" „Kannst du, aber ich glaube kaum, dass das was bringt." Ich versuchte es trotzdem. Ich setzte mich auf den Stuhl neben Leevi, wo Finja vorher saß. „Hyvää huomenta pieni mies." sagte ich erstmal und gab ihm einen Kuss. Erst grinste er fröhlich, doch als er den Löffel sah, verschwand dieses Grinsen wieder. Ich versuchte es, indem ich den Löffeln wie ein Flugzeug in seinen Mund „fliegen" lassen wollte, aber auch das wollte er nicht.

„Keine Chance." kam es seufzend von Finja, die sich dann auf meinen Schoß setzte. Ich gab ihr gleich einen Kuss auf die Wange und genoss es einfach, dass sie glücklicherweise wieder so liebevoll mit mir umging. „Dann er isst später, that's okay." „Ja...hast du denn Hunger? Ich war schon beim Bäcker mit Leevi." „Ja, ich esse was." Nachdem ich dann gegessen hatte, sprach ich Finja nochmal auf ein Thema an, was mir momentan durchgehend im Kopf herumschwirrte. „Wegen dem zweiten Kind...Willst du vielleicht schonmal einem Schwangerschaftstest machen?" fragte ich sie fast schon schüchtern. Es waren schon ein bisschen mehr als 2 Monate vergangen seitdem Finja die Pille nicht mehr nahm und wir hatten auch schon fleißig daran „gearbeitet" . Klar klappte es meistens trotzdem nicht sofort, aber ich wollte es einfach gerne wissen.

„Schon?" fragte sie und runzelte ihre Stirn ein wenig. „Why not?" „Meinetwegen können wir einen besorgen, aber ich denke nicht, dass es schon geklappt hat." meinte sie nur. „We'll see." antwortete ich und wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, doch sie drehte ihren Kopf so, dass sich unsere Lippen trafen. Ich seufzte zufrieden auf und vertiefte den Kuss. Meine Hand fuhr unter ihr Shirt und streichelte sanft über ihren Bauch. „Samu, nicht hier." sagte sie und erst dann fiel mir wieder ein, dass Leevi ja noch hier war. „Sorry..." nuschelte ich nur, küsste sie aber nochmal. Ich sehnte mich gerade extrem nach ihr, aber das musste ich jetzt natürlich erstmal verdrängen.

„Lass uns doch gleich erstmal los zur Apotheke, den Test holen. Das können wir ja gleich mit einem Spaziergang verbinden und heute Abend, wenn Leevi schläft, führen wir das hier fort." sagte sie und zwinkerte mich lächelnd an. „Klingt gut." Gesagt, getan. Wir machten uns fertig zum Rausgehen, setzten Leevi in den Kinderwagen und liefen los. Es dauerte schon eine ganze Weile, bis wir bei der Apotheke ankamen, da unser Haus doch ein wenig abseits von der Innenstadt lag. Ich wartete mit Leevi kurz draußen, während Finja den Test kaufte. Gerade als sie wieder rausbekam, sah ich schon den Fotoblitz. Mein Gott, wo kamen die denn immer so schnell her? Das würde ja wieder Schlagzeilen geben. „Komm, wir gehen." sagte Finja nur und griff mach meiner Hand.

Über 2 Stunden waren vergangen als wir wieder zuhause waren. „Willst du den Test machen?" fragte ich Finja nervös, während ich mit Leevi aus dem Boden saß und mit ihn spielte. „Ja, du hälst es ja gar nicht länger aus." antwortete sie mir lachend und verschwand im Bad. Ein bisschen später war sie auch schon wieder da und legte den Test auf den Tisch. Irgendwie war es für mich ein besonderer Moment, da ich beim ersten Schwangerschaftstest damals nicht dabei gewesen war. Da war aber auch alles anders. Leevi war alles andere als geplant und kam mehr als unerwartet. Jetzt hieß es 5 Minuten warten, es kam mir ewig lange vor und ich war auch wirklich nervös. Zwar war es sehr unwahrscheinlich, aber die Hoffnung blieb trotzdem. „Soll ich gucken?" fragte mich Finja dann als die 5 Minuten vergangen waren und guckte mich fragend an.

„Ja." antwortete ich knapp, weshalb sie dann auch den Test in die Hand nahm. „Nicht schwanger." Ich konnte nicht verleugnen, dass ich ein wenig enttäuscht war und das merkte mir Finja auch gleich an. „Hey, sei nicht traurig ok? So lange versuchen wir es noch nicht. Gib uns Zeit, es bringt nichts wenn man sich damit unter Druck setzt. Wir probieren es einfach weiter, auch nicht schlimm oder?" fragte sie mich mit einem Lächeln im Gesicht. „You're right." antworte ich ihr und gab ihr einen sanften Kuss. Man mussten dem ganzen wirklich mehr Zeit geben und gegen den vielen Sex, den wir im Moment hatten, konnte ich mich auch nicht beschweren.

Forever yours Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt