Lass uns morgen reden

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Finja:
Trotz des Streits mit Samu genoss ich den Kuss und ließ mich auch sofort darauf ein. Ich liebte diesen Idioten mehr als alles andere, aber unsere Probleme durfte man auch nicht einfach zur Seite schieben und verschweigen.
„Ich liebe dich, don't forget that." „Ich liebe dich auch...." flüsterte ich fast schon und ließ mich in seine Arme nehmen. „Bis dann." „Bis dann mein Engel." sagte er mit glasigen Augen und machte mir die Tür auf. „Wir reden zuhause nochmal drüber Samu." „Ja." Und dann ging ich wirklich. Wenigstens einer würde sich freuen, dass ich früher zuhause sein würde und das war Leevi. Ich freute mich auf den Kleinen, ich hatte ihn schon ganz schön vermisst. Trotzdem hatte das ganze natürlich einen bitteren Beigeschmack.

Als ich beim Flughafen angekommen war, gab ich meine Tasche erstmal in den Check-In und trank noch einen Café, bevor es durch die Kontrolle ging. Danach hieß es erstmal warten. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und guckte erstmal was so bei Instagram abging. Es gab schon viele Markierungen von mir auf Bildern von Samu und mir gestern auf dem roten Teppich. Ich musste zugeben, wir gaben schon ein schönes Paar ab. Es waren wirklich süße Bilder entstandenen, obwohl ich mich eigentlich nie auf Bildern sehen mochte. Ich machte ein paar Screenshots von verschiedenen Bildern. Normalerweise hätte ich jetzt wahrscheinlich auch eins hochgeladen, aber gerade mit unserem Streit fand ich es ein wenig unpassend.

Irgendwann ging mein Flug dann auch endlich. Ich saß neben einem, wie es aussah, frisch verliebten Pärchen, die die ganze Zeit nur am turteln waren. In der jetzigen Situation war es einfach nur nervig und total anstrengend. Ich hatte mir schon nach kurzer Zeit meine Kopfhörer aufgesetzt und guckte aus dem Fenster. Ganz ungewollt musste ich nachdenken und kam auch nicht wirklich zur Ruhe. Nach knapp 3 Stunden landete der Flieger dann und ich war ganz froh dieses Pärchen nicht mehr ertragen zu müssen. Klar konnte ich die zwei Turteltäubchen verstehen und ihr Verhalten auch vollkommen nachvollziehen, schließlich waren Samu und ich nicht anders gewesen, aber wie gesagt, es war gerade einfach unpassend. Nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte fuhr ich mit dem Taxi erstmal nachhause.

Es war mittlerweile schon 23.00 Uhr, da wollte ich Leevi nicht mehr von Eve abholen. Er würde sicher schon friedlich schlafen. Also packte ich noch meine Sachen aus, duschte noch schnell und ließ mich dann erschöpft auf's Bett fallen. Ich war total erledigt und wollte nur noch schlafen. Trotzdem schrieb ich Samu noch kurz, dass ich ich gut angekommen war. Ich wusste, dass er sich sonst Sorgen machen würde und das wollte ich ihm einfach nicht antun, auch wenn er Mist gebaut hatte. Schnell bekam ich auch eine Antwort von meinem Mann.
„Schön, dass du geschrieben hast. Gute Nacht mein Engel."
Ich legte mein Handy wieder weg und machte dann wirklich die Augen zu.

Am Morgen fuhr ich nach dem Frühstück direkt zu Eve. „Oh hallo Finja. Was machst du denn schon hier? Seid ihr doch früher zurückgekommen?" fragte sie mich gleich und wirkte ziemlich verwundert, was ja auch verständlich war. „Ich bin früher zurückgekommen, Samu ist noch in Berlin." Jetzt sah Eve noch verwirrter aus. „Wieso das denn?" „Wir haben uns gestritten und ich brauchte jetzt einfach ein bisschen Zeit für mich." Ich wusste nicht warum, aber meine Augen waren sofort wieder mit Tränen gefüllt. „Nicht weinen Liebes, komm mal her." sagte sie gleich liebevoll und nahm mich in den Arm. Ich war wirklich froh so ein gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter zu haben. „Willst du mir vielleicht erzählen was zwischen euch beiden vorgefallen ist?" Nach kurzem Zögern erzählte ich es ihr und sie sprach mir auch gleich gut zu.

Sie konnte ihren Sohn auch nicht verstehen, versprach mir aber nochmal mit ihm zu reden.
Das würde vielleicht wirklich helfen. Ich wusste wie wichtig Samu die Meinung seiner Mutter war und dass er ihre Ratschläge immer annahm. „Leevi spielt schon im Wohnzimmer, wollen wir mal zu ihm?" fragte mich Eve dann und ich stimmte natürlich gleich zu. „Hallo mein Süßer." kam es gleich freudig aus meinem Mund als ich den Kleinen sah. „Mama, Mama!" rief er und lief mit wackeligen Beinen so schnell wie er konnte auf mich zu. Ich schlang meine Arme gleich um ihn und gab ihm einen Kuss. „Ich habe dich vermisst." Ich konnte ihn gar nicht mehr loslassen. Zwar war ich nur knapp 2 Tage weg, aber das war schon zu viel.
Ich blieb noch eine Weile mit Leevi und fuhr dann gegen Mittag zurück nachhause. Dort wurde ich gleich von Samu per FaceTime angerufen. Leevi zur Liebe nahm ich ab, da er sich bestimmt freuen würde seinen Vater wenigstens durch den Bildschirm zu sehen.

„Hey." sagte er und lächelte ein wenig. „Hey...Leevi komm mal her." Der Kleine ließ gleiche sein Spielzeug los und krabbelte auf meinen Schoß. „Guck mal, da ist Papa."Leevi freute sich total und grinste vor sich hin. „Hei, minun varpunen." sagte Samu und winkte in die Kamera. „Papa!" „Und wie heißt das auf Finnisch?" fragte ich ihn, weil ich wusste wie sich Samu freute, wenn unser kleiner Schatz finnische Worte sagte. „Isä!" Und wie vermutet legte sich ein breitest Grinsen auf Samu's Lippen. Er bespaßte Leevi noch eine Weile, bis ich ihn ins Bett brachte für seinen Mittagsschlaf. Eigentlich wollte ich den Anruf dann auch beenden, aber er ließ mich nicht. „Hast du noch kurz Zeit?" „Lass uns doch morgen reden ok? Ich bin extra früher geflogen um wenigstens ein bisschen Zeit für mich zu haben." „Okay...Dann bis morgen." „Bis morgen."

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