Forever yours

Stress

1  1/2Monate waren vergangen und somit war Samu schon seit 4 Wochen bei The Voice beschäftigt. Es waren anstrengende Wochen gewesen und ich war froh, dass die Blind Auditions in 2 Wochen schonmal abgeschlossen waren. Samu und ich hatten uns so oft angezickt, weil meine Nerven, aber auch seine einfach strapaziert waren. Ich hatte alle Hand mit unseren Kindern zuhause zu tun und er hatte lange, anstrengende Tage beim Drehen. Da reichte die kleinste Sache aus um mindestens einen von uns auf die Palme zu bringen. Und wenn der eine genervt war, war meistens auch der andere genervt. Es lief also wirklich nicht sehr gut, eher so wie befürchtet.
Heute war es mal wieder eine mehr als anstrengende Nacht. Samu war spät nachhause gekommen und dann hatten wir uns wieder nur angezickt. Und jetzt war 4 Uhr nachts und Mia schrie bestimmt schon zum fünften Mal seit wir in's Bett gegangen waren. Und von ihrem Geschrei, wurde meistens auch Leevi wach, was bedeutete, dass man immer beide irgendwie beruhigen musste. Am nächsten Tag war Leevi dann meist auch total schlecht drauf wegen dem Schlafmangel. „Mia schreit." sagte ich genervt und rüttelte an Samu. „Dann steh doch auf." brummte er genervt und drehte sich von mir weg, was mich richtig sauer machte. „Sie ist nicht nur mein Kind also kannst du jetzt ausnahmsweise auch mal aufstehen!" „Ich muss morgen früh raus. Lass mich schlafen." Das konnte doch echt nicht wahr sein. Meine Güte. „Du stehst jetzt auf kümmerst dich um deine Tochter Haber!" Genervt seufzte er und stand letztendlich doch auf. Kurz drauf kam er mit ihr auf dem Arm aber auch schon wieder und setzte sich auf's Bett.

„Du musst sie stillen." sagte er kühl zu mir die schreiende Mia. Er rieb sich die Schläfen und ließ sich zurück auf's Bett fallen. Ich stillte die Kleine also, ließ Samu dabei aber nicht aus meinem Blick. Auch er guckte mich an und rückte dann näher zu mir. „Tut mir leid." murmelte er und legte seine Hand auf mein Bein. „Schon okay, wir haben beide viel Stress momentan." antwortete ich ihm. Nach dem Stillen brachte ich Mia wieder zurück in ihr Zimmer, direkt neben uns. Als ich wieder im Bett lag, schlang Samu seine Arme um mich und fing an meinen Hals zu küssen. Seine Hände fuhren dabei unter mein Schlafshirt und streichelten mich sanft. „Samu..." „Ich vermisse dich." flüsterte er in mein Ohr und küsste meinen Hals weiter. Ich spürte seine Erregung an meinen Hintern und rutschte ein Stück weg. „Ich will jetzt nicht okay?" „Dein Ernst?" „Ja, mein Ernst Samu." Schnaubend ließ er von mir ab und drehte sich von mir weg. „Was ist mit dir? Beleidigt?" „Was mit mir ist? Ich bin den ganzen Tag weg und wenn ich zuhause bin werde ich nur angezickt, bekomme nicht mal einen Kuss, geschweige denn Sex!"
„Das kannst du gerade nicht Ernst meinen! Weißt du eigentlich wie anstrengend das ist mit zwei Kindern, gerade wenn mein Mann so gut wie nie zuhause ist?! Ich bin einfach nur noch erschöpft und will schlafen Samu. Entschuldigung, dass ich da keine Lust auf Sex hab. Außerdem ist die Geburt gerade mal 2 Monate her!" Samu antwortete mir daraufhin nicht mal mehr, sondern nahm seine Decke und ging aus dem Zimmer. Das war jetzt nicht sein Ernst. Was war denn in diesen Kerl gefahren? Na dann sollte er eben bockig sein. Ich war mir keine Schuld bewusst.

Am nächsten Morgen wurde ich natürlich wieder von Mia geweckt und quälte mich aus dem Bett. Ich hatte vielleicht 3 Stunden geschlafen und dann auch noch diese unnötige Diskussion mit Samu...Es war gerade mal 7 Uhr und er müsste eigentlich auch noch hier sein, aber, dass er aufsteht, war natürlich zu viel verlangt. Bei Mia im Zimmer, nahm ich sie erstmal aus ihrem Bettchen und schaukelte sie ein wenig in meinem Arm, bevor ich sie wickelte und anschließend im Schaukelstuhl stillte. Dabei fielen meine Augen immer mehr zu, aber ich schaffte es mich noch irgendwie wach zu halten. „Ach Mia...Es wäre echt schön, wenn du mehr schlafen würdest hm?" Sie guckte mich daraufhin nur mit großen Augen an. Ich blieb noch eine Weile sitzen, bis ich mal nach Leevi guckte. Ich wollte gerade wieder aus seinem Zimmer, da hörte ich ein leises „Mama?" „Ja, ich wollte nur gucken, ob du schon wach bist. Schlaf weiter mein Schatz."
„Neein." kam es gleich zurück, während er schon aus seinem Bett hüpfte. „Hast du gut geschlafen?" „Ja." sagte er und nahm meine Hand. „Wollen wir schonmal etwas essen?"
„Mit Papa?" „Papa schläft noch und muss gleich zur Arbeit." antwortete ich ihm, während wir in die Küche gingen. Wir frühstückten also alleine. Ich wusste, dass Samu um halb acht aufstehen wollte, aber ich weckte ihn nicht. Das hatte er hält davon, wenn er sich keinen Wecker stellte. War ja nicht mein Problem, wenn er zu spät kommen würde.

Um viertel nach 8, rührte sich dann auch mal etwas auf dem Sofa. „Na auch mal wach?" fragte ich ihn während ich die Wäsche aufhängte. „Wie spät ist es?" „Viertel nach 8." sagte ich mehr als gleichgültig. „Papa wach!" „Scheiße was? Ich wollte vor einer viertel Stunde los!" Panisch schmiss er seine Decke auf den Boden und rannte ins Schlafzimmer. Leevi guckte mich gleich fragend an. „Papa hat verschlafen und muss sich jetzt beeilen. Er sagt dir gleich aber bestimmt noch Tschüss." sagte ich und lächelte ihn aufmunternd an. „Papa immer weg." sagte Leevi traurig und schmollte. Ich setzte mich also zu ihm auf den Boden, setze ihn auf meinen Schoß und legte meine Arme um ihn. „Bald ist er wieder öfter zuhause okay? Er muss nur momentan ganz viel arbeiten." „Immer böse." sagte Leevi, während er anfing zu weinen. „Nein, Papa ist nicht böse, nur ein bisschen gestresst. Deswegen ist er momentan nicht so gut drauf. Du brauchst nicht weinen mein Schatz." Ich beruhigte ihn ein bisschen, bevor er wieder mit seinen Bauklötzen spielte. Ich guckte kurz noch zu Mia in die Babyschaukel, bevor ich ins Schlafzimmer ging, wo sich Samu gerade zähneputzend eine Jeans anzog. „Kannst du dich vielleicht mal zusammenreißen? Leevi hat gerade geweint wegen dir." „Ich kann gerade echt nicht Finja, ich muss los!" Genervt stapfte er aus dem Raum ins Badezimmer und knallte die Tür zu.