Besonderes Spiel

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Gegen Abend machten wir uns dann fertig und zogen natürlich unsere Trikots an. Mein erstes hatte ich auch von Samu bekommen, noch ziemlich am Anfang unserer Beziehung. Leevi war aber natürlich das Highlight, so süß wie er aussah. Ich freute mich jetzt schon richtig. Zu Samu war das aber kein Vergleich. Er war so hibbelig und aufgeregt endlich mit unserem Sohn zu seinem ersten Spiel zu gehen, dass ich es wirklich schon amüsant fand. Aber hey, das war nun mal wahre Fanliebe und ich fand es schön zu sehen, wie er die an seinen Sohn weitergeben wollte. Er hatte es ja auch schließlich geschafft mich vom Ice Hockey zu überzeugen. „Bist du fertig? Können wir endlich los?" fragte mich Samu, als ich aus dem Bad kam und grinste mich schon wieder wie ein kleines Kind an. „Ja, wir können." antworte ich lachend und gab ihm einen Kuss.

„Freust du dich denn auch schon so mein Schatz?" fragte ich Leevi und bückte mich zu ihm runter. Er guckte mich nur mit demselben Grinsen wie Samu an, was schon wirklich herzerwärmend war. Zu dritt liefen wir dann also Hand in Hand zum Auto und fuhren los. Dabei gerieten wir noch in einen kleinen Stau, wobei Samu fast am verzweifeln war. „Komm runter Schatz, wir sind eh viel zu früh dran. „Trotzdem..." Seine Sorgen waren total unbegründet, da wir, wie ich schon meinte, trotzdem noch ziemlich früh am Stadion ankamen. „Na komm, ich hab super Plätze für uns besorgt." sagte er aufgedreht während er meine Tür aufriss und mir seine Hand hinhielt. „Ich komme ja schon." antworte ich und ergriff lachend seine Hand. Leevi saß auf Samu's Schultern und sah absolut zufrieden aus.

Als ich dann unsere Plätze sah, musste ich gleich schmunzelnd. Das war typisch Samu, es durfte nur das Beste vom Besten sein. Ich wollte nicht wissen, wie teuer das war, aber es war eben ein besonderes Spiel für ihn. „Ist das nicht der Wahnsinn?" „Ja, das ist es." Samu setzte sich Leevi auf seinen Schoß und guckte mit funkelnden Augen auf die Eisfläche. Als er dann anfing unserem Kleinen die Regeln von Ice Hockey und die Aufstellung des Teams zu erklären musste ich laut loslachen. Wie süß war das denn? Auch wenn Leevi natürlich noch nichts davon verstehen konnte, guckte er seinen Vater begeistert an und grinste immer wieder vor sich hin. Dieses Bild von den beiden würde mir wohl nie aus dem Kopf gehen.
„Männer und ihr Ice Hockey, die sind doch verrückt." hörte ich dann auf einmal die Frau neben mir sagen und stimmte mir in ihr Lachen ein. Sie redete zwar Finnisch, aber das hatte ich schon gut verstanden.

Wir führten sogar noch ein bisschen Smalltalk. Meine Sprachkenntnisse waren gar nicht mal so schlecht wie ich es gedacht hatte. Man müsste es einfach mal ausprobieren. „Und du bist unzufrieden mit deinem Finnisch?" fragte mich Samu mit großen Augen. „Für Smalltalk reicht es wohl, aber gut ist es trotzdem noch nicht." „Das war toll Finja, wirklich." Heute hätte ich ihn aber auch mit allem begeistern können, aber natürlich freute es mich trotzdem das zu hören. „Danke...aber dein Deutsch ist auch total gut geworden. Du redest ja kaum noch englisch mit mir." Stolz lächelte er mich an und beugte sich zu mir vor um mir einen liebevollen Kuss zu geben. Leevi wollte gleich dazwischen und bekam dann natürlich auch noch einen Kuss. Und dann begann das Spiel auch schon.

Ich konnte mich gar nicht richtig darauf konzentrieren, da ich immer wieder zu Samu und Leevi gucken musste. Samu war voll dabei, jubelte, klatschte und schrie irgendwas, was ich dann doch noch nicht verstand mit dem ganzen Lärm um uns herum. Diese Stimmung hier war einfach nur toll.
„Kyllä !! Tule kaverit!" (Ja! Kommt schon Jungs!) schrie Samu, als es in die letzen Minuten ging und nur noch ein Tor zum Sieg fehlte. Er stand mit Leevi auf dem Arm auf und hielt ihn in die Luft. Auch ich fieberte total mit und stand ebenfalls auf. Glücklicherweise fiel das Tor dann auch noch und löste ein lautes Gejubel bei dem Fans aus. Samu war kaum noch zu halten und schloss erst Leevi in seine Arme und dann mich. Er übersäte unser ganzes Gesicht mit Küssen und strahlte wie verrückt. „Hast du das gesehen? Was ein Tor!" Es war einfach zu schön ihn so glücklich zu sehen.

Noch die ganze Autofahrt schwärmte Samu von dem Spiel. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie enttäuscht er gewesen wäre, wenn der IFK verloren hätte. Zuhause brachten wir dann Leevi erstmal ins Bett, aber es dauerte doch recht lange, bis er zur Ruhe kam, sodass Samu fast eine Stunde vor dem Bett saß und für den kleinen Mann sang. Danach machte er den Kamin für uns beide an und legte eine Decke und ein paar Kissen davor, damit wir es uns dort gemütlich machen konnten. Ich war immer noch ganz durchgefroren von dem kalten Stadion. „Na komm her mein Engel." sagte er ruhig, sodass ich mich gleich neben ihn unter die Decke kuschelte. „Es war ein toller Tag heute." sagte er und grinste mich an. „Das stimmt und da war so schön dich so mit Leevi zu sehen. Einen bessern Vater hätte ich mir für unser Kind nicht wünschen können. Ich liebe dich." „Ich liebe dich noch viel mehr."
Wir verfielen in einen langen Kuss, der immer leidenschaftlicher wurde, während Samu langsam unter mein Shirt fuhr und und mit den Küssen an meinem Hals weitermachte. Kleinste Berührungen von ihm machten mich gerade ganz verrückt. „Weißt du, so ein Sieg löst ganz schöne Glückshormone in mir aus." raunte er mir dunkel ins Ohr und zwinkerte mich an. „Ach ist das so?" „Oh ja..."

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