„Du kannst ruhig jetzt duschen gehen, ich bringe Leevi ins Bett ok?" sagte ich zu Finja, die dem Kleinen gerade den Mund sauber machte. „Ja okay. Soll Papa dich zu Bett bringen Leevi?" „Ja, Papa!" Lächelnd nahm ich ihn gleich auf den Arm und sah wie Finja nur belustigt den Kopf schüttelte. Er war eben ein kleines Papa-Kind, aber das hieß nicht, dass er seine Mama nicht genauso liebte. Ich gab meiner Frau noch einen Kuss und brachte Leevi in sein Bett. „Soll ich das Bilderbuch holen?" Sofort nickte er begeistert, weshalb ich es gleich holte und mich an sein Bett setzte, während er mich mit glänzenden Augen ansah. „Guck mal, was ist das Leevi?" „Ist das ein Bär?" Er lächelte mich nur an, aber ich versuchte noch mehr raus zu kitzeln. „Sag mal Bär." „Ba..." „Bäär." wiederholte ich, während er mich mit großen Augen anguckte.
„Bä.." „Ja, genau, Bär." „Bär?" Als er es geschafft hatte, strahlte ich ihn begeistert an und auch er grinste mich zuckersüß an. „Toll mein Schatz." Ich redete die ganze Zeit in meiner Muttersprache mit ihm, da es einfach wichtig für ihn war, wir wohnten schließlich in Finnland. So ging es dann noch eine Weile weiter, bis er wirklich müde war und ihm schon die Augen zufielen. „Gute Nacht, hab schöne Träume." flüsterte ich noch und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Finja war mittlerweile wieder aus der Dusche gekommen und tapste gerade leise, nur mit einem Handtuch um den Körper, aus dem Bad. „Oh hallo schöne Lady." „Hallo schöner Mann." entgegnete sie mir schmunzelnd und legte ihre Arme um meinen Bauch. „Ich gehe schonmal ins Schlafzimmer ok?" „Okay, aber don't start with a movie ohne mich." „Keine Sorge." Lächelnd küsste sie mich noch, bevor ich dann ins Bad ging und ebenfalls duschen ging.
Als ich zurück zu meiner Frau kam, sah ich wie sie am Handy war und etwas besorgt aussah, aber auf meine Nachfrage, wich sie nur komisch aus. Ich ließ es also sein und ließ mein Handtuch fallen, um mich wieder anzuziehen. „Zieh dich aus kleine Maus, mach dich nackig..." sang Finja auf einmal fröhlich los. „What?" fragte ich lachend und zog meine Stirn in Falten. „Kennst du das Lied etwa nicht?" fragte sie ebenfalls lachend, während ich immer noch nackt vor ihr stand. „Nein? Ihr Deutschen seid doch bekloppt... First das knallrote Gummiboot and now sowas." antwortete ich und musste mich wirklich beherrschen nicht zu laut zu lachen. „Sind wir gar nicht. Ihr Finnen seid viel bescheuerter!" „Ach ja?" „Ja, den lebenden Beweis dafür, hab ich ja schließlich geheiratet."
Empört guckte ich sie an und schmiss mich dann auf sie um sie durchzukitzeln.Sie kämpfte damit leise zu sein und versuchte mich immer wieder wegzustoßen. „Zieh dir wenigstens was an, da baumelt die ganze Zeit sowas." kam es lachend von ihr. „Da stehst du doch drauf!" entgegnete ich ihr und grinste sie dreckig an. „Hm, aber in einem anderen Zustand gefällt er mir noch besser." kam es gleich zwinkernd von ihr. Gerade als ich sie küssen wollte, klingelte mein Handy. Genervt kam ich von ihr runter, zog mir schnell etwas über und ging ran. „Hallo?" „Hey Samu, hast du kurz Zeit zum Reden? Es ist dringend." Es war Mikko und das beunruhigte mich gerade etwas. „Mach mal auf laut." sagte Finja und setzte sich neben mich. „Was gibt's denn?"
„Hast du schonmal ins Internet geguckt? Alles ist voll mit den Anschuldigungen von deiner kranken Ex. Wenn wir jetzt nichts tun, bist du am Arsch." Ich guckte gleich panisch zu Finja, die irgendwie so aussah als würde sie das schon wissen.„Scheiße, was soll ich denn bitte dagegen machen Mikko?" fragte ich verzweifelt. Zwar hatte mir Finja Mut zugesprochen, aber als ich das jetzt so hörte... „Du musst dazu auf jeden Fall Stellung nehmen. Ich habe gefühlt hundert Interviewanfragen für dich, ich sage einfach einem zu, wo du die meiste Reichweite bekommst. Das schaffst du oder?" Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich wirklich stark genug dafür war, aber anders ging es ja wohl nicht. „Ja. Sagst du mir dann nochmal Bescheid?" „Klar, ich rufe dich morgen an. Überleg dir schonmal was." „Ja...bis morgen."
„Tschau." Verzweifelt ließ ich mich zurückfallen und kämpfte mit den Tränen. „Fuck..." murmelte ich leise und hielt mir meine Hände vor die Augen. Schnell spürte ich aber schon wie Finja ihre Hände auf meine legte und diese zur Seite schob.„Baby, hör mir mal bitte gut zu ok? Du bist stark, das weiß ich und wenn du das alles klarstellst, dann werden dir die Leute auch glauben. Du musst nicht weinen, das kann ich mir gar nicht ansehen. Alles wird gut, du musst nur an dich glauben und nicht aufgeben, das habe ich dir schonmal gesagt." „Ich weiß...Aber es ist schwer...I feel so fucking lost..." Sie hob mein Kinn ein Stück an und strich mir dann leicht über meine Bartstoppeln. „Das verstehe ich und glaub mir, ich finde das alles auch nicht gerade toll. Sie zieht uns damit alle in den Dreck. Aber ich stehe zu dir, immer, egal was passiert. Ich kann auch mitkommen und dich bei dem Interview unterstützen, wenn du das willst." „Ich will dich damit nicht belasten..."
„Baby...Was dich betrifft, betrifft auch mich. Wir sind ein Ehepaar...Willst du, dass ich mitkomme?" Ich nickte schwach und richtete mich ein Stück auf um meine Arme um sie zu legen. Ich schluchze an ihre Halsbeuge, während sie mir ruhig den Kopf kraulte. „Wir packen das zusammen...Und glaub mir wenn die mir nochmal zu Augen kommt..."
Eine Weile saßen wir da einfach nur so und schwiegen, bis wir uns dazu entschlossen schlafen zu gehen, auch wenn sich das als ziemlich schwer gestaltete mit diesen ganzen Gedanken im Kopf.
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Forever yours
FanfictionNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"