Das geht wieder vorrüber

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Komplett erschöpft ließ ich Finja langsam wieder runter. Sie krallte sich sofort an mir fest, da sie noch ganz wackelig
auf den Beinen war. „Dir konnte es ja gar nicht schnell genug gehen...Ich glaube ich habe jetzt ein paar Haare weniger." sagte ich und musste lachen. „Tut mir leid." antwortete sie mir ebenfalls lachend und schmiegte sich an mich. Kurz darauf legten wir uns dann auch ins Bett und kuschelten noch ein bisschen, bevor wir einschliefen.

Finja:
Am Morgen wurde ich von, meiner Meinung nach, viel zu früh von Leevi's Geschrei wach. Samu machte keine Anstalten aufzustehen, weshalb ich mich aus dem warmen Bett quälte. Als ich in Leevi's Zimmer war, sah ich, dass meine Mutter schon da war und versuchte den Kleinen zu beruhigen. „Guten Morgen." murmelte ich und bekam ein fröhliches „Guten Morgen." zurück. Ich nahm Leevi auf meinen Arm und schaffte es so auch ihn ruhig zu bekommen. „Mich wundert es ja, dass du ihn überhaupt schon gehört hast." sagte meine Mutter zu mir, woraufhin ich so erstmal ein bisschen verwirrt anguckte. „Na ihr scheint ja gestern noch alles gegeben zu haben." Ich wurde augenblicklich rot im Gesicht, was sie lachend zu Kenntnis nahm. „Ach Schätzchen, das ist doch nicht schlimm. Ich kenn das doch, in der Schwangerschaft spielen die Hormone eben verrückt. Aber wir haben euch auch noch streiten hören. Das scheint aber geklärt zu sein?"

„Ja...Wir haben geredet. Ich bin einfach so zickig zu ihm momentan, das tut mir richtig leid...Da platzt ihm natürlich auch mal der Kragen." „Ach Finja, aber das geht doch auch wieder vorüber. Da müssen die Männer dann eben mal durch." sagte meine Mutter und guckte mich liebevoll an. „Ja schon...aber als ich mit Leevi schwanger war, hatten wir dieses Problem gar nicht." Auch mich selber belastete das natürlich, denn ich wollte Samu ja gar nicht so blöd anmachen. „Das ist ja auch immer verschieden. Aber glaub mir, Samu kann das schon aushalten und diese Phase ist auch bald wieder vorbei." „Ja, hoffentlich... Na komm Leevi, du hast bestimmt schon Hunger oder?" „Jaa!" Ich nahm den Kleinen also an die Hand, sodass wir die Treppen langsam zusammen runterlaufen konnten. In der Küche war auch schon mein Vater, der gerade Kaffee machte. Den konnte ich jetzt auch wirklich gebrauchen.

Wir deckten schonmal den Tisch, bevor dann auch Lisa dazukam und sich auch dankend einen Kaffe nahm. „Wer kommt denn heute Abend eigentlich alles?" fragte sie mich dann. „Nicht so viele Leute. Anna und Sami und die anderen Band Jungs und ihre Frauen natürlich auch und dann noch ein paar andere Kumpels von Samu. Vielleicht ist da ja einer für dich bei." Daraufhin mussten wir alle lachen, wobei ich das eigentlich ziemlich ernst meinte. Sie war schon eindeutig zu lange Single und auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sie sehnte sich nach einem Mann an ihrer Seite. „Ach ich weiß nicht..." „Kannst dich ja mal umgucken, die sehen schon nicht schlecht aus." sagte ich grinsend und ärgerte sie noch ein bisschen weiter, bis Samu dann auch irgendwann mal kam. „Morgen..." sagte er mit seiner noch tieferen Morgenstimme und nahm mich gleich in den Arm. Es folgte ein liebevoller Kuss, bevor er auf die Knie ging und meinem Bauch einen Kuss gab und somit auch unsere Kleine begrüßte.

„Papa, Papa?" quengelte Leevi daraufhin und verlangte damit nach Aufmerksamkeit. „Guten Morgen Großer." sagte er und nahm ihn auf seinen Arm, was unseren Sohn gleich zufrieden stellte. „Na dann können wir ja jetzt endlich essen." kam es von meinem Vater, was uns wieder zum Lachen brachte. Samu war halt ein Langschläfer, da konnte man auch nichts machen. Und ich setzte eben einen großen Wert darauf zusammen zu essen. „Weißt du wer sich noch für heute Abend angekündigt hat?" „Wer?" „Jukka, er ist ja über Weihnachten hier und da wir uns eh lange nicht mehr gesehen haben, kommt er jetzt auch vorbei." „Schön, ich freue mich ihn mal wiederzusehen." Dabei zwinkerte ich auch unauffällig Lisa an, da Jukka definitiv ihr Typ war.

Nachdem wir gegessen und abgeräumt hatten, schlang ich meine Arme sofort wieder um Samu. Heute hatte ich wohl wieder meine anhängliche Phase. „Ich liebe dich." „Und ich liebe dich mein Engel." Leevi zupfte derweil ungeduldig an Samu's Jogginghose. „Du kleiner Frechdachs, wir gehen jetzt erstmal Zähne putzen." sagte ich zu ihm, woraufhin er das Gesicht verzog. „Neein." „Oh doch, sonst hast du bald keine Zähne mehr du kleine Maus." Samu schmunzelte und nickte nur, als Leevi ihn anguckte. „Geh mit Mama Leevi." sagte er auf Finnisch und wuschelte ihm durch's volle Haar. Letztendlich kam er dann auch mit mir ins Badezimmer und ließ sich, noch immer nicht begeistert, die Zähne putzen. Aber welches Kind mochte schon Zähneputzen?
„So geschafft mein Schatz. Wollen wir wieder zu Papa?" „Jaa.". Langsam ging es also wieder nach unten, wo die anderen schon fleißig das Haus herrichteten für heute Abend. Ich freute mich schon total auf die Feier mit unseren ganzen Freunden.

„Na du, hast du jetzt wieder schön saubere Zähne?" fragte Samu und ging vor dem Kleinen in die Hocke. „Ja, guck." antwortete Leevi und zeigte ihm stolz seine Zähne. „Wow, weißer geht ja gar nicht mehr." „Weiß." wiederholte unser Sohn und grinste erst Samu und dann mich an. „Was heißt weiß auf Finnisch Leevi?" Bei der Frage guckte er Samu mit hochgezogenen Augenbrauen an, was mich zum Lachen brachte. „Er guckt genauso wie du immer." „Das ist halt der Haberblick." antwortete Samu ebenfalls lachend und wendete sich wieder dem Kleinen zu. „Weiß - valkoinen, das kennst du doch schon."
„Valkoinen." sagte er dann auch, weshalb er von Samu einen Kuss bekam. „Prima mein Schatz." Als er dann jedoch sah, wie meine Mutter ein Magazin aufschlug und lesen wollte, fand er das viel interessanter und rannte zu ihr. „Na toll, er steht auf Frauenmagazine." sagte Samu schmunzelnd zu mir. „Die sind halt interessanter als so komische Automagazine."

„Ach ja? Was steht da denn interessantes drinnen?" „Letztens stand drinnen wie man seinen Mann am besten verführen sollte." sagte ich mit einem frechen Grinsen und legte meine Hände an seine Brust. „Aber das hast du ja wohl nicht nötig. Du könntest eher die Tipps schreiben." „Jetzt übertreibst du aber." antwortete ich ihm lachend und haute ihm gegen die Brust. „Kein Stück." Daraufhin zog ich ihn an seinem Nacken zu mir runter um ihn in einen liebevollen Kuss zu verwickeln. „Wann kommen denn die Gäste überhaupt?" „19.00 Uhr, aber ob die alle pünktlich sind..." „Klar sind sie das, es sind nicht alle so unpünktlich wie du Baby."

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