Familienurlaub

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„Wie weit bist du?" hörte ich Samu schon von draußen rufen und packte schnell die letzen Sachen für unseren Urlaub zusammen. Samu hatte mir vor zwei Wochen zu meinem 28. Geburtstag eine Reise nach Teneriffa geschenkt und ich freute mich riesig darauf. Es würde unser erster Urlaub als kleine Familie werden. Seit unserer Hochzeit war nun schon ein halbes Jahr vergangen und wir waren glücklicher als je zuvor. Es lief alles so wie wir es uns vorgestellt hatten. Einen Tag oder zumindest einen Abend in der Woche verbrachten nur wir beide zusammen, damit wir uns als Paar nicht aus den Augen verloren. Mein Finnisch wurde so langsam auch besser und Samu und die Band hatten sich erstmal eine Pause genommen, damit er für den Kleinen und mich da sein konnte und keinen Schritt verpasste. Wir konnten es gar nicht fassen, wie schnell Leevi groß geworden war. Unglaublich, dass er schon 9 Monate alt war.

„Ich komme!" rief ich zurück und schnappte mir schnell meinen Koffer um rauszulaufen. Wir waren mal wieder viel zu spät dran, doch dieses Mal war zugegebenerweise ich Schuld daran. „Hättest du noch gestern geduscht, dann wir wären jetzt rechtzeitig, aber nein you don't listen to me." sagte Samu etwas gereizt und verstaute meinen Koffer ebenfalls im Kofferraum. „Jetzt tu mal nicht so als wärst du die Pünktlichkeit in Person." Darauf konnte selbst er nichts mehr kontern, woraufhin ich belustigt den Kopf schüttelte.
Leevi saß schon im Kindersitz auf der Rückbank und wurde langsam ungeduldig, weshalb wir auch schnell einstiegen und endlich losfuhren.

Dort angekommen wurde es nochmal richtig stressig. Kaum hatten wir das Gebäude betreten, fing Leevi an lauthals zu schreien und zu weinen. Wir versuchten ihn zu beruhigen, was sich jedoch schwierig gestaltete, wenn man total hetzen musste um noch ins Flugzeug zu kommen. Samu trug Leevi auf dem Arm, da wir den Kinderwagen schon abgegeben mussten und musste mich schon an der anderen Hand hinter sich her schleifen. Glücklicherweise schafften wir es dann noch rechtzeitig und setzen uns ,vollkommen aus der Puste, auf unsere Plätze. „Das war jetzt echt zu viel für mich." sagte ich erschöpft zu Samu und ließ meinen Kopf auf seine Schulter fallen. „Also dieses Mal ich war aber nicht dran Schuld." Triumphierend grinsend guckte er mich an, was mich richtig provozierte und das wusste er auch. „Naja jetzt tu mal nicht so als wärst du das Unschuldslamm."

Und wieder dieses typische Samu Grinsen. Der einzige Grund warum ich überhaupt noch duschen musste war, dass der Herr meinte mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf zu reißen, weil er irgendwelche feuchten Träume hatte und meinte mich dann verführen zu müssen. Und welche Frau konnte da schon nein sagen? Er war zwar danach noch unter die Dusche gegangen, aber da hatte ich nun wirklich keine Lust mehr zu gehabt. „Es war ein Notfall you know?" Mit dem Augenbrauen wackelnd schaute er mich an und brachte mich damit zum Lachen. „Klar, ein Notfall, was auch sonst..." „Ja, you don't know, was für ein Schmerz das sein kann, wenn du den Druck nicht ablassen kannst als Mann." Der spinnte doch echt schon wieder. Lachend guckte ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Dein Papa hat einen an der Waffel." sagte ich an Leevi gerichtet, der auf Samu's Schoß saß. Ich war froh, dass er sich wieder beruhigt hatte und jetzt fast schon wieder am schlafen war. Auch ich entschloss mich dazu noch ein wenig die Augen zuzumachen, da ich doch ziemlich müde war von dem wenig Schlaf und dem Stress gerade eben. Relativ schnell war ich dann tatsächlich weggedöst und auch Samu schlief noch ein bisschen. Somit verging die Zeit bis wir landeten ziemlich schnell.
Nachdem wir unsere Koffer und Leevi's Kinderwagen abgeholt hatten, holte uns gleich ein Taxi ab und fuhr uns zu unserem Hotel. Meine Vorfreude wurde immer größer, als ich schon den schönen Strand und die strahlenden Sonne sah. Im Februar war es mehr als kalt in Helsinki, umso schöner war es jetzt mal wieder eine Woche lang die angenehme Wärme zu spüren.

Im Hotel hielten wir uns gar nicht lange auf. Lediglich dem Wetter angemessene Kleidung zogen wir an und stellten die Koffer ab. Danach zog es uns jedoch gleich wieder raus. Wir wollten wenig die Gegend erkunden auch auch unser Sohn war nach seinem vorgezogenen Mittagsschlaf im Flugzeug topfit. „Was hältst du von Essen?" fragte mich Samu, als wir gerade an der Promenade entlangliefen. „Da bin ich sofort dabei, wir haben's heute ja nicht mal geschafft zu frühstücken." Jetzt war es inzwischen schon nachmittags und mein Magen machte sich mehr als deutlich bemerkbar. Wir setzten uns gleich in das nächste Restaurant. Leevi hatte ich vorhin im Flugzeug schon seine Babynahrung gegeben, da wir es ihm natürlich nicht so lange ohne Essen zumuten wollten. „Danke nochmal Schatz, ich freue mich echt mit dir und Leevi hier zu sein."

Daraufhin gab es mir einen innigen Kuss und nahm meine Hand. „Ich freue mich auch. Auch wenn es nur eine Woche ist." Er schon wieder, als würde es mich stören, dass es nur eine Woche war. „Das ist doch total egal wie lange Samu." „Ja schon, aber ich hätte schon gerne ein bisschen länger gebucht, aber es war nichts mehr frei." Liebevoll strich ich ihm über die Wange und küsste ihn nochmal. „Ist doch ganz egal, wir nutzen die Zeit einfach richtig ok?" Damit war er dann einverstanden.
Nachdem wir aufgegessen hatten, spazierten wir noch ein Stück und kehrten dann irgendwann zurück zum Hotel. Samu schob Leevi die ganze Zeit stolz wie immer vor sich her. Ich fand es immer wieder total süß was für ein stolzer Vater er war und grinste ihn verliebt von der Seite an.

„Bleib mal kurz stehen." sagte ich zu ihm und fiel ihm gleich in die Arme. „Was ist denn jetzt los?" fragte er mich gleich ziemlich verwundert. „Ich bin einfach so froh dich zu haben, das glaubst du gar nicht. Du bist mit Abstand der tollste Vater und Ehemann, den man sich vorstellen kann."schwärmte ich und drückte ihn noch fester an mich. „Da ist aber jemand really emotional today. Kann ich aber nur zurück geben mein Engel. Ich liebe dich über alles, but you know that." Mein Herz schlug bei diesen Worten noch genauso doll, wie am Anfang unserer Beziehung und das würde sich wahrscheinlich auch nie ändern. „Ich liebe dich auch du perfekter Finne."

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