„Wir sollten langsam los." sagte Samu, als wir am Frühstückstisch saßen. Es waren ein paar Wochen vergangen und heute stand der Echo an. Da die Veranstaltung in Berlin stattfand, wollten wir Leevi nicht mitnehmen, sondern zu Samu's Mutter bringen. Und da mussten wir jetzt so langsam auch mal hin um es noch rechtzeitig zum Flughafen zu schaffen. Wir räumten noch schnell den Tisch ab, machten den Kleinen fertig und fuhren dann schon mit unseren Taschen los. Eve freute sich richtig das Wochenende mit ihrem Enkel zu verbringen. Samu und ich würden nämlich nicht nur heute dort bleiben, sondern auch noch Samstag und Sonntag, weil ich meine Heimat einfach vermisst hatte und es noch ausnutzen wollte, wenn wir eh schon dort waren. Außerdem hatte Samu noch ein kleines Interview reingeschoben bekommen. Zwar würde ich Leevi auch ganz schön vermissen, aber ich freute mich auch mal wieder ein paar Tage mit Samu alleine zu haben. Ich hoffte nur, wir würden ein bisschen unsere Ruhe haben, auch wenn wir in Deutschland waren.
„Dann wünsche ich euch beiden ganz viel Spaß. Mach dir nicht so viele Gedanken wegen dem roten Teppich Finja. Das wird schon." Man sah mir wohl schon jetzt meine Nervosität an. Ich mochte es einfach nicht so sehr im Mittelpunkt zu stehen. Trotzdem kam ich Samu zur Liebe mit. Er hatte mir mehrmals gesagt, dass ich das nicht tun müsste, aber ich wollte ihn einfach unterstützen. „Ja, ich habe ja Samu dabei." antworte ich und lächelte ihn von der Seite an. „Genau, und wir werden uns da auch nicht so lange aufhalten, sondern schnell reingehen." meinte er dann um mich zu beruhigen und gab mir einen sanften Kuss. „Wir müssen jetzt leider echt los. Viel Spaß bei deiner Oma Leevi. Mama und Papa sind ganz bald wieder da, ich hab dich lieb mein kleiner Schatz." sagte ich noch zu dem Kleinen und gab ihm einen Kuss.
Auch Samu verabschiedete sich noch liebevoll bei ihm und seiner Mutter. Leevi fand das ganze aber überhaupt nicht witzig und fing an zu weinen, als Eve gerade die Tür zumachen wollte. „Papa, Mama, weg." sagte er unter Tränen und wollte sich noch durch die Tür quetschen. Es brach mir das Herz ihn so traurig zu sehen. Wir hatten ihn bis jetzt noch nicht länger als einen Tag alleine gelassen und das war auch immer okay für ihn,doch jetzt wo er wusste, dass wir länger weg bleiben würden, war er nicht so begeistert. Ich drehte also nochmal um, weshalb Samu nur seufzte. „Komm mal her Leevi." sagte ich und breitete meine Arme aus. Er fiel mir sofort in die Arme und wurde ruhiger. „Hör mir mal zu Süßer, wir sind nur ein paar Tage weg, solange passt Oma doch auf dich auf und macht ganz tolle Sachen mit dir. Dann geht die Zeit ganz schnell rum ok?"
Er klammerte sich nur noch mehr an mich und ich strich ihm beruhigend über den Kopf. Auch Samu kam dann doch nochmal dazu und hockte sich mit auf den Boden. „Mama hat Recht Leevi, du wirst gar nicht merken, dass wir weg sind, so schnell wird die Zeit vergehen. Und danach fahren wir auch erstmal nicht mehr weg." sagte er ruhig auf Finnisch und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Tatsächlich hellte sich Leevi's Gesicht wieder ein bisschen auf und er ließ mich auch langsam wieder los. Samu guckte nervös auf seine Uhr und guckte mich auffordernd an. „Wir müssen jetzt wirklich los, lässt du uns gehen?" fragte ich Leevi und lächelte ihn leicht an. Ich wischte ihm noch eine Träne aus dem Gesicht, bevor er traurig nickte. Langsam lief er wieder zurück zu Eve. Wir winkten noch einmal zum Abschied und setzten uns dann ins Auto.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist." sagte ich zu Samu, als er das Auto startete. „Ich auch nicht, aber meine Mom will take care of him. Don't worry." Ich legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte sanft drüber. „Ich weiß, wir können ja auch skypen, dann sieht er uns zumindest durch den Bildschirm." Samu nickte und gab dann nochmal richtig Gas, da es jetzt echt knapp geworden war mit der Zeit.
Am Flughafen ging dann alles ganz schnell, sodass wir schon bald etwas gestresst in unserem Flieger saßen. 3 Stunden Flug erwarteten uns jetzt und die würde ich nutzen um etwas runterzukommen. „Danke nochmal, dass du kommst mit." sagte Samu zu mir und legte seine Lippen auf meine. „Gerne. Aber ich bin echt nervös Samu...Ich glaube das wird dann doch das letzte Mal sein, dass ich auf eine öffentliche Veranstaltung mitkomme." Durch meinen Beruf stand ich ja eigentlich eher im Hintergrund bei Veranstaltungen und war auch immer ganz froh darüber gewesen.„That's okay. Wie gesagt, wir halten uns da gar nicht lange auf und drinnen haben wir dann unsere Ruhe. Vielleicht trifft man ja noch ein paar Bekannte, die ich dir dann vorstelle." sagte er gelassen und guckte mich lächelnd an. Den restlichen Flug überbrückten wir dann noch mit einem Film und so ging die Zeit dann doch ganz schnell rum. In Berlin mussten wir zum Glück auch nicht lange auf unsere Taschen warten und konnten schnell zu unserem Hotel fahren. Wir aßen Mittag und ruhten uns noch ein bisschen aus. Ein bisschen später machten wir uns dann langsam auch schon mal fertig. Samu trug einen schwarzen Anzug, mit schwarzen Hemd und einer Krawatte. Ich hingegen trug ein langes Kleid, das glitzerte und High Heels, die ich eigentlich sonst nie trug. Außerdem schminkte ich mich auch noch ein bisschen mehr als sonst.
„Du siehst wunderschön aus Engel." „Danke...du auch, aber deine Haare sind so ungewohnt ordentlich." entgegnete ich ihm lachend. Er hatte sie ganz glatt und platt nach unten gekämmt. Ich fand dieses strubbelige ja eigentlich viel schöner und es passte auch mehr zu Samu's Wesen. „Ja, bei so einem Anlass dachte ich, ist das vielleicht passender."
Irgendwann wurden wir dann auch schon zum Event gefahren. Meine Anspannung wuchs immer mehr und meine Hände fingen an zu schwitzen. Mein Mann merkte das natürlich gleich und versuchte mich zu beruhigen.
Als das Auto dann stehen blieb und wir raus mussten, wurde mir ganz anders, doch jetzt gab es kein zurück mehr.
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Forever yours
FanfictionNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"