Ein bisschen später ging es dann wieder zurück „nachhause", wo ich schon ungeduldig von Fanni mit einer Gitarre in der Hand erwartet worden war. „Ich glaube da kommst du heute nicht mehr drum herum." sagte Sanna leise und grinste mich an. „Lass uns doch erstmal Abendbrot essen, dann bringe ich Leevi ins Bett und danach spielen wir ein bisschen ja?" Sie nickte begeistert und lief schonmal schnell in die Küche vor. Sanna erzählte ich dann erstmal von dem Vorfall mit Daniel im Krankenhaus. Auch sie hatte absolut kein Verständnis dafür. „Trotzdem kannst du ihn nicht schlagen Samu. Dreh jetzt vollkommen durch..." „Mach ich nicht..." Ich wusste ja, dass ich mich hätte zurückhalten müssen, aber im Moment war einfach alles so schwer für mich und ich konnte gar nicht mehr klar denken. „War da damals nicht schonmal so ein Vorfall wo du ihn schonmal geschlagen hast?"
Achja...Das hatte ich schon wieder vollkommen vergessen. Als er mir gesagt hatte, dass er nur mit Anna zusammen war, weil er an Finja ran wollte. Da war mir einfach der Kragen geplatzt. Und dann hatte er mir später auch noch die ganze Schuld daran gegeben. Finja und ich hatten uns so gestritten. „Hör bloß auf Sanna. Der Typ macht mich aggressiv." Damit beendete ich das Gespräch auch schon wieder. Ich wollte nicht mehr an den Kerl denken.
Hoffentlich würde er morgen nicht nochmal da sein. Dann müsste ich mich echt beherrschen nicht wieder so die Kontrolle zu verlieren. Schließlich wollte ich kein Hausverbot wegen dem. Idiot...
Nachdem wir dann gegessen hatten, brachte ich Leevi in sein Bettchen und sang ihm noch ein Schlaflied, bevor ich zu Fanni ins Zimmer ging. Ich freute mich schon wirklich.
Fast 2 Stunden übten wir zusammen und ich musste sagen, dass sie wirklich ein Naturtalent war. Sie lernte schnell und hatte richtig Spaß daran. Ich würde sie schnell zu einem richtigen Profi werden lassen. Ich musste schmunzeln bei diesem Gedanken.Am nächsten Tag ging ich gleich morgens wieder zum Krankenhaus. Ich hatte von Finja geträumt und musste sofort zu ihr. Wir waren so glücklich in meinem Traum...Tatsächlich war Daniel nicht da. Allgemein war aber auch noch nicht viel Besuch, da es ziemlich früh war.
„Guten Morgen Engel, ich bin heute mal ein bisschen früher hier. Weißt du, ich hab von uns geträumt...Wir waren am See mit Leevi und haben gelacht und alles war gut...Ich wollte gar nicht mehr aufwachen, weil es sich so echt angefühlt hat. Und dann bin ich aufgewacht und auf einmal warst du wieder weg. Ich habe dir gestern meinen Pullover, den du so liebst, hier gelassen. So hast du meinen Geruch immer in der Nase und ich bin immer hier bei dir."Ich spielte ihr noch den Song, den ich für sie an unserer Hochzeit gespielt hatte. Dieser Moment war einfach zu magisch. Wie ihre Augen gefunkelt hatten...Ich wünschte, sie könnte mich gerade genauso anschauen. Aber bald würde sie das bestimmt wieder können, ich musste mir dran glauben und nicht aufgeben. Doch nicht nur dieses Lied spielt euch für sie, ich laß ihr auch noch mein Eheversprechen vor. Das würde ich jetzt ebenfalls jeden Tag machen. Ich musste einfach alles versuchen.
Ich blieb mal wieder ein paar Stunden dort und wie konnte es anders sein? Ja, ich verließ das Krankenhaus mal wieder total verheult. Ob sich das mal legen würde, wagte ich zu bezweifeln. Draußen zündete ich mir erstmal eine Zigarette an um runterzukommen. Doch was ich dann sah, ließ mich alles andere als runterkommen. Es standen doch tatsächlich total viele Pressefutzis ein paar Meter von mir entfernt und schossen wild Fotos von mir in diesem schrecklichen Zustand. Waren die noch ganz dicht? Was fiel denen ein? Kannten die denn überhaupt keine Privatsphäre mehr? Man sah doch ganz eindeutig wie scheiße es mir ging, wohlgemerkt vor einem Krankenhaus, und dann besaßen sie den Mut Fotos von mir zu schießen? So dreist konnte man doch gar nicht sein.„Samu, was ist passiert? Wen hast du hier besucht?" Fassungslos guckte ich den Kerl an und ließ sogar meine Zigarette fallen. „Ernstgemeinte Frage?" fragte ich mit zusammengekniffen Augen. Als Antwort bekam ich nur ein neugieriges Nicken. Ich schüttelte nur abwertend meinen Kopf und wusste gar nicht was ich dazu noch sagen sollte. „Das geht Sie einen Scheiß an! Krank, einfach nur krank..." Wütend schubste ich ihn zu Seite, wovon natürlich auch wieder Bilder gemacht worden sind. Na super, ich sah die Schlagzeilen jetzt schon. „Aber ich will doch nur wissen was vorgefallen ist. Die Fans wollen das doch ganz sicher auch wissen." Ja na klar...Unsere Fans respektierten unsere Privatsphäre mehr als alles andere. Wenn ich nichts darüber erzählen würde, dann akzeptierten sie das auch. Ich musste ja wohl nicht alles preisgeben, schon gar nicht so etwas.
„Gehen Sie mir jetzt einfach aus dem Weg, verstanden?" Doch das tat er nicht, stattdessen lief er mir hinterher und hörte nicht auf weiter nachzuhaken. Die Wut steigerte sich immer mehr in mir, bis ich ganz platzte. Ich wollte das zwar eigentlich nicht mehr machen, aber es ging nicht anders. Wer meine Worte nicht verstand, musste es zu fühlen bekommen. Dieses Mal war es jedoch nicht nur ein Schlag, nein, ich geriet in eine richtige Schlägerei mit dem Typen. Ich musste feststellen, dass er auch ganz schön Kraft hatte, woraufhin ich meine Aktion auch schon gleich wieder bereute. Mikko würde mich umbringen, wenn es diese Bilder in die Presse schaffen würden.
Gerade hatte ich aber ganz andere Probleme, denn ich bekam recht ein paar heftige Schläge ab. Nur mühsam bekam ich wieder die Oberhand...Wir wälzten uns auf dem Boden, bis ein paar Passanten dazwischen gingen. Die anderen Presseleute hielten das ja nicht für nötig. Hauptsache es gab tolle neue Berichte...„Dummes Arschloch!" schrie ich, während mich jemand zurückhielt, damit ich nicht wieder auf den Typen losging. „Beruhigen Sie sich jetzt, beide!!" „Ich zeige dich an!" kam es laut von dem Pressetypen. Das wurde ja immer besser... „Das sollte wohl eher ich machen!" Ich musste hier einfach weg und zwar jetzt sofort. Aus meiner Nase tropfte zwar unaufhörlich Blut und auch meine Lippe war total aufgeplatzt, aber das konnte ich mir nicht mehr geben. Fuck tat das weh... Ich war richtig blöd auf meinen Arm gefallen. „Bleiben Sie doch mal hier, das sieht nicht gut aus." Sanna würde mich wahrscheinlich eh wieder herschicken, wenn sie mich so sehen würde...Na gut, dann ließ ich mich eben kurz durchchecken, aber ganz sicher weit weg von dem Idioten.
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Forever yours
FanfictionNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"