Es dreht sich nicht alles um dich

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„Ich weiß nicht was mit mir los war Finja...Ich war einfach total wütend auf Mikko und die Situation...Ich hab nicht nachgedacht..." sagte Samu zu mir und kam mir wieder einen Schritt näher. „ Du hast mir weh getan, guck doch mal." sagte ich und zeigte ihm mein Handgelenk was ganz rot von seinem Griff war. „Das warst nicht du Samu...Ich weiß gar nicht was ich gerade denken soll. Ich will gerade gar nicht in deiner Nähe sein..." „Sag das nicht...Mir tut's wirklich leid. Sowas wird nie wieder vorkommen, das verspreche ich dir." „Weißt du...Ich hab das Gefühl unsere Beziehung geht gerade einfach nur den Bach hinunter und wir bekommen's einfach nicht mehr hin das wieder heil zu machen, was kaputt gegangen ist." sagte ich ehrlich zu ihm und konnte es nicht verhindern, dass mir dabei Tränen die Wangen hinunter liefen. „Das stimmt nicht...Wir bekommen das alles wieder hin." Ich zuckte nur mit den Schultern und verließ den Raum dann auch wieder. Das war mir einfach zu viel...

Samu:
Fuck! Was hatte ich da getan? Ich wusste ja selbst nicht was in mich gefahren war. Ich wollte doch nichts tun was sie nicht wollte und ihr weh tun natürlich auch nicht. Ich hatte total Angst, dass sich meine Frau jetzt wieder selbst verletzte.
Als sie weglief, ging ich ihr deshalb auch sofort nach, aber sie war schneller und knallte die Tür vor meinen Augen zu. „Hör auf mit der Scheiße Finja!! Du verletzt dich jetzt nicht selbst verdammt! Wir können reden!" rief ich und hämmerte wie wild gegen die Tür.
„Das macht doch nichts besser..." kam es dann deutlich ruhiger und fast schon verzweifelt aus meinen Mund... „Geh! Lass mich in Ruhe!" Was sollte ich denn jetzt tun?
„Denk bitte andere unsere Kinder...Es werden nur noch mehr Narben...Komm bitte raus und lass uns reden..." „Ich will nicht mit dir reden!"
„Das ist doch scheiße Finja...Du kannst dich doch nicht jedes Mal wenn wir streiten im Bad einschließen..." Daraufhin sagte sie nichts mehr, das machte mir jedoch noch mehr Sorgen. „Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, dann...dann nehme Leevi und Mia und bin erstmal eine Weile weg, das schwöre ich dir. Das ist eine Zumutung für die Kinder!" Sofort nachdem ich das gesagt hatte, hörte ich das Klacken der Tür und sah in Finja's verheultes Gesicht. Von ihrem Arm tropfte das Blut. „Fuck man Finja!! Was soll die Scheiße verdammt?!" „Du kannst mir nicht meine Kinder wegnehmen!" schrie sie mich an und schlug wütend auf meinen Oberkörper ein. „Hör auf damit! Glaubst du etwa es ist gut, wenn unsere Kinder eine psychisch labile Mutter haben?! Komm erstmal klar!" „Ach jetzt bin ich die Böse?! DU hast mich bedrängt, mein eigener Ehemann hat mich bedrängt!"
schrie sie mich an und sackte weinend zusammen. „Ich hätte dir nichts getan, versteh das doch! Es war falsch ja, aber du bist auch kein Engel! Du hast mich mit Mikko betrogen!" Ihr das in ihrem sowieso schon labilen Zustand nochmal vorzuhalten, war absolut nicht richtig, aber ich hielt es auch nicht mehr aus alle Schuld von ihr zu nehmen. Sie hatte schließlich auch Scheiße gebaut und nur aus Angst, dass sie sich etwas tun würde, konnte ich nicht immer so tun als wäre nie etwas passiert. Wahrscheinlich war sie jetzt auch noch schwanger von ihm, aber ich musste verständnisvoll sein und die Fassung behalten? Wie sollte das gehen? Warum wurde von mir erwartet, dass ich keine Fehler mache und alles richtig machen muss? Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Ich wusste, dass meine Aktion gerade beschissen war und verstand, dass das keine schöne Situation für Finja war, aber mehr als mich dafür zu entschuldigen konnte ich nicht. „Ich weiß und das werde ich mir nie verzeihen okay?! Ich werde mich immer dafür hassen! Aber wenn ich jetzt Angst vor dir haben muss, dann hat das mit uns wenig Sinn!" „Vor mir Angst haben...Wow, so weit ist es also gekommen?" „Wundert dich das nach so einer Situation?" fragte sie mich und hielt ihren Arm endlich unter den Wasserhahn. „Du übertreibst...Aber weißt du was? Wenn ich ja so ein schrecklicher Mensch bin, dann geh doch zu Mikko mit eurem Baby. Aber dann lass mich und die Kinder in Ruhe." Es tat weh das zu sagen, aber es war das was gerade in meinem Kopf herumschwirrte. „Dein Ernst gerade? Dass du mit mir Schluss machen willst, wenn das Kind von Mikko ist, dann tu das! Aber du nimmst mir nicht meine Kinder!" „Ich meine es nicht böse okay? Aber wenn du dich immer wieder ritzt, dann kann ich die Kinder nicht bei dir lassen. Es reicht ja schon, dass sie deine Narben sehen müssen. Das ist ganz großer Mist Finja. Wenn du professionelle Hilfe brauchst, dann sag es mir, aber dann brauchst du auch ein bisschen Abstand zu den beiden um erstmal wieder mit dir ins Reine zu kommen." sagte ich nun deutlich ruhiger zu ihr. „Ich kann nicht nur aus Rücksicht zu dir wegen deinem Problem, nicht ständig meine eigenen Gefühle vernachlässigen. Mir geht's auch nicht gut, du bist nicht die Einzige, der es mies geht und die nicht mit der Situation klarkommt. Es waren angestaute Gefühle und Wut, die da gerade aus mir herausgekommen sind. Das tut mir leid, aber denk einfach mal dran, dass sich nicht alles nur um dich dreht. Ich mache auch Fehler, ich bin auch nur ein Mensch..." sagte ich mit Tränen in den Augen zu ihr und verschwand im Wohnzimmer.

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