Nachdem das mit Riku geklärt war, musste ich Finja noch Bescheid sagen...
Sie würde auch nicht begeistert sein, aber das war das was ich gerade brauchte. Sie hatte sich ins Schlafzimmer gelegt, um ins nicht zu stören und war gerade am facetimen mit ihrer Schwester. „Kann ich kurz stören?" fragte ich leise während ich mich neben sie auf's Bett setzte. „Ja."
„Hallo Lisa erstmal." grinste ich und winkte in den Bildschirm. „Hii, wir haben uns ja auch lange nicht gesehen." antworte mir ihre Schwester lächelnd.
„Du kannst uns ja gerne mal wieder besuchen kommen." „Ja, ich guck mal wann ich frei bekomme." Wir unterhielten uns noch kurz, bevor ich mich dann an meine Frau wand. „Riku und ich wollen nochmal losziehen. Du musst nicht warten, wir kommen bestimmt spät wieder." „Was heißt das, ihr geht einen trinken?" „Nur ein bisschen..." „Okay..." sagte sie etwas enttäuscht und gab mir einen Kuss. „Bis morgen. Schlaf nachher gut." „Ja...bis morgen. Passt auf euch auf und mach keine Scheiße." „Versprochen." antwortete ich ihr und ging dann auch wieder raus, wenn auch mit einem bisschen schlechten Gewissen.
„Wir können los." „Okay. Ich hab schon ein Taxi bestellt, ist besser denke ich."
„Ja." Als das Taxi dann da war, ging es auch direkt los zu unsere Lieblingskneipe, in der wir schon so einige lustige Abende verbracht hatten.
„Ich laber die ganze Zeit nur über mich...Wie geht's dir denn eigentlich momentan? Alles gut mit Laura und Emma?" „Ja, total. Wir sind zu einer richtigen Familie zusammengewachsen. Und naja...wir haben uns jetzt dazu entschieden, dass wir ein gemeinsames Kind wollen." „Wow...Das freut mich total für euch Riku, ehrlich. Das ist toll.
Da wird sich Emma bestimmt auch freuen." „Ja, denke ich auch. Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich noch Vater werde. Wobei ich durch Emma ja eigentlich schon Papa geworden bin." Ich nickte und musste grinsen. Die Kleine liebte ihn wirklich total und er sie auch. „Auch wenn sie nicht meine leibliche Tochter ist, liebe ich sie über alles Samu. Und dazu wärst du auch fähig." Jetzt waren wir doch wieder bei mir und meinen Problemen... „Ja...an sich bestimmt, aber...Man ich hab einfach auch Angst, dass ich das Kind nicht lieben könnte, weil es mich immer an Mikko's und Finja's Nacht erinnern würde und ich diese Wut unbewusst am unschuldigen Kind auslassen würde...Ist das dumm?" „Überhaupt nicht. Aber du musst lernen darüber zu reden. Hast du mit Finja schon über deine Ängste geredet?" „Schon
...aber nicht so ausführlich..." „Dann tu das. Sei ehrlich zu dir selbst und zu ihr." Ich nickte und nahm ein Schluck von meinem Bier.
„Sorry für mein ganzes Rumgeheule die letzte Zeit Riku...Aber mir ging's wirklich noch nie so scheiße wie jetzt...außer als Finja im Koma lag..." „Dafür musst du dich wirklich nicht entschuldigen, ich bin dein bester Freund und ich bin immer für dich da, das weißt du. Bei mir musst du dich nicht schämen." „Ja, ich weiß und dafür bin ich dir verdammt dankbar."Im Laufe des Abends ging es dann jedoch immer mehr bergab mit mir. Ich steigerte mich wieder zu sehr in meine Gefühle, den Schmerz und die Angst rein. Und es wurde immer mehr Alkohol. Riku ließ mich auch und hielt mich nicht davon ab. Aber er war da für mich und passte auf. Zum Schluss hin hielt er mich auch davon ab noch mehr zu trinken, auch wenn ich das überhaupt nicht gut fand und ihn dafür ganz schön anmeckerte. Aber Riku konnte damit umgehen. „Ich geh kurz auf die Toilette, du bleibst genau hier sitzen, ja?" Ich nickte nur etwas abwesend und guckte ihm hinterher bis er weg war. „Jo, eine Flasche Wodka noch für meinen Freund und mich." sagte ich zum Barkeeper, der mir die Flasche auch gleich auf den Tresen stellte. Ich bezahlte sie gleich und ging dann einfach mit der Flasche raus.
Ich lief ein Stück, bis ich im Park war und mich setzte. Fast niemand war mehr hier, es war ja auch schon stockdunkel und echt kalt.
Ich öffnete die Flasche und nahm den ersten Schluck, der in meiner Kehle brannte. Trotzdem trank ich immer weiter und merkte wie ich immer weniger Gedanken im Kopf hatte und immer benebelter wurde. Ich starrte in die Luft und war vollkommen weggetreten, da klingelte meine Handy. Es war Riku. Immer wieder rief er an, aber ich nahm erst beim gefühlt 10 mal ab. „Lo?" „Samu? Verdammt wo bist du?!" „Issoch egal." „Nein, ist es nicht. WO bist DU?" „Aufer Bank." „Welcher Bank? Bist du im Park?" Ich nickte nur und nahm noch einen Schluck. Dass er das ja nicht sah, war mir in dem Moment nicht bewusst. „Samu?!" „Ja!"
„Okay, bleib da sitzen, ich komme. Versprich mir bitte, dass du da sitzen bleibst." sagte er jetzt schon deutlich ruhiger. „Ok." Danach legte ich auf und trank noch einen Schluck.
Als dann jemand an mir vorbeilief und mich so abwertend anguckte, passierte irgendwas in mir. „Ey! Was gucksu so?" „Naja ganz schön armselig hier alleine mit einer Flasche Wodka zu sitzen oder?" „Was sachsu? Armselig?!" Ich sprang auf und wollte ihm direkt ins Gesicht schlagen, stattdessen reagierte er und schlug mir mit voller Wucht auf die Nase, sodass ich auf dem Boden landete und ihn benommen anguckte. „Leg dich nicht mit dem Falschen an du Idiot!" sagte er nur und trat mir in den Bauch, bevor er abhaute. Ich musste mich direkt übergeben und bekam für einen Moment kaum Luft. Erst nach einer Weile setzte ich mich auf und bemerkte das ganze Blut was aus meiner Nase kam. „Fuck..." lallte ich und stand langsam auf. Ich wollte einfach nur noch nachhause. Ich torkelte auf die Straße zu und nahm überhaupt nicht wahr ob da jetzt Autos kamen oder nicht. Ohne nachzudenken lief ich also los, als ich auf einmal jemanden schreien hörte. „Samu!!" Und in dem Moment wurde ich auch schon zurück gerissen und landete auf der Person. „Verdammte Scheiße Samu!" schrie er und zog mich von der Straße. „Da kam ein Auto! Du hättest drauf gehen können man!" schrie mich Riku an, doch ich konnte das vor Schock gar nicht richtig aufnehmen. Was war hier gerade passiert?
„Scheiße..." murmelte er dann und guckte mich genauer an. „Gott habe ich mir Sorgen gemacht...Was hast du angestellt?" „Ich..." Weiter kam ich nicht, da musste ich mich erneut übergeben. Obwohl es auf ihm landete, blieb er ruhig und zog mich wieder zu sich. Ich lehnte mit meinem Rücken an seiner Brust und konnte mich kaum bewegen, so schlapp war ich. „Fuck, mach sowas nie wieder..."
DU LIEST GERADE
Forever yours
FanficNach der Geburt von Leevi und der Hochzeit von Finja und Samu scheint alles perfekt, doch ihre Zukunft hält noch viele Überraschungen bereit. Fortsetzung von „Liebe auf den ersten Blick?"