Der Tag danach

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Am nächsten Morgen als ich aufwachte, schlief Samu noch tief und fest und so stand ich so leise es ging auf und guckte erstmal nach Leevi. Er war auch gerade wach geworden und freute sich, dass ich ihn aus seinem Bett holte. „Guten Morgen mein Schatz." „Mama." Ich gab ihm einen Kuss und lief dann mit ihm auf dem Arm runter in die Küche. Meine Eltern, meine Schwester und Laura mit der kleinen Emma saßen auch schon dort. Riku war wohl auch noch im Tiefschlaf. „Ihr habt ja schon Frühstück gemacht." „Na klar, ist ja auch schon spät." antwortete mir meine Schwester.
Daraufhin frühstückten wir dann alle erstmal und dann musste meine Familie auch schon ihre Sachen packen, denn es würde heute für sie zurück nach Berlin gehen. Einerseits war ich froh, dass das Haus dann wieder ein bisschen leerer war und wir wieder für uns waren, aber andererseits war ich auch traurig, dass ich sie dann erstmal für eine längere Zeit wieder nicht sehen würde. Es war einfach eine schwierige Situation in verschiedenen Ländern zu leben. Auch für Leevi fand ich es so schade, dass er seine Oma und Opa so selten sah. Aber vielleicht würde das mit dem halben Jahr in Berlin ja klappen. Ich würde es mir wirklich wünschen, auch wenn ich wusste, dass wir dort deutlich weniger Ruhe haben würden, dadurch dass Samu gerade in Deutschland so im Hype war.

Irgendwann standen Riku und Samu dann auch mal auf. Ich wusste ehrlich gesagt nicht wer von den beiden schlimmer aussah. Heute war wohl Katerstimmung angesagt. „Auch mal wach?" fragte ich meinen Mann schmunzelnd, woraufhin er nur irgendwas unverständliches brummte und mir einen kurzen Kuss gab. „Hast du Hunger?" Er schüttelte den Kopf  und rieb sich erstmal die Augen, die kaum auf waren. „Ich geh erstmal duschen." sagte er dann mit rauer Stimme und ging wieder. „Können wir nachhause? Ich würde sich gerne duschen und noch dann wieder ins Bett packen." hörte ich dann von Riku, der gerade mit Laura sprach. „Klar. Emma, kommst du? Wir wollen nachhause." Unsere beiden Kleinen spielten gerade freudig und sahen nicht so aus als wollten sie sich jetzt voneinander trennen. „Nein!" „Doch Maus. Komm her." sagte sie und nahm Emma's Hand. Die Kleine fing daraufhin an zu weinen, weshalb sie Leevi erschrocken anguckte und dann unsicher zu mir kam. „Wir sind dann mal weg. Danke, dass wir hier schlafen durften." sagte Laura zu mir, während Riku ihre Tochter auf den Arm nahm. „Kein Ding. Dann kommt gut nachhause und verwöhne Riku schön." sagte ich, woraufhin wir lachen musste und Riku nur sein Gesicht verzog.

Als die drei dann weg waren, kam Samu auch schon aus der Dusche und sah auch schon ein bisschen besser aus. „Papa da!" rief Leevi und quietschte freudig, was für Samu natürlich viel zu laut war. „Nicht so laut Leevi." sagte Samu mit gequältem Gesichtsausdruck, bevor er sich auf's Sofa schmiss und den Fernseher anmachte. „Sei ein bisschen netter zu ihm Samu. Er kann nichts dafür, dass sich sein Papa die Kante gegeben hat." „Ja sorry." grummelte er nur und nahm sich die Fernbedienung. Na da hatte aber einer gute Laune. „Ich bringe gleich Lisa und meine Eltern zum Flughafen. Die fliegen nämlich heute wieder nachhause, falls du's vergessen hast." „Ok." „Ich wollte Leevi eigentlich hier lassen. Meinst du, das schaffst du?" „Jahaa." antwortete er mir genervt. „Und schaffst du's auch dich noch vernünftig zu verabschieden?" Er seufzte und stand dann trotzig auf. „Reiß dich zusammen Samu." Tatsächlich schaffte er es sich dann noch nett zu verabschieden, legte sich dann aber auch sofort wieder auf's Sofa. „Denk an Leevi. Ich fahre jetzt los. Bis gleich Schatz." sagte ich noch und schloss dann die Tür hinter mir. Mein Vater hatte schon die Koffer in dem Kofferraum verstaut, sodass wir auch gleich losfahren konnten.

„Ihr könnt euch geehrt fühlen, dass ich euch mit Samu's heiligem BMW zum Flughafen fahren darf." „Der und seine Autos..." kam es lachend von Lisa, was auch mich zum Schmunzeln brachte. Er hatte echt einen kleinen Knall was das anging. „Das ist halt sein Ding." Als wir dann am Flughafen angekommen waren und es zum Abschied gab, kippte die Stimmung dann direkt. Es tat weh meine Familie jetzt wieder gehen zu lassen. Diese scheiß Entfernung... „Es war so schön, dass ihr hier wart...Ich werde euch vermissen." sagte ich woraufhin wir alle in eine Gruppenumarmung verfielen. „Wir werden dich auch vermissen Süße. Aber wir sehen uns sicherlich ganz bald wieder." antwortete meine Mutter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und das ging Lisa und meiner Mutter auch nicht anders. Es wurde noch eine längere Verabschiedung, bei der ich auch noch mehr Tränen vergoss, aber das war auch wichtig. Danach sitze ich erstmal eine Weile im Auto und hörte Musik, bis ich dann losfuhr. Mal sehen was mich zuhause erwarten würde.

Gerade als ich angekommen war und die Tür aufgeschlossen hatte, bekam ich einen Anruf von Anna. Sami hatte ihr doch tatsächlich noch einen Antrag gemacht als sie wieder zuhause waren. Sie war total aufgedreht und überglücklich, was mich natürlich auch total freute. Endlich würde meine beste Freundin auch heiraten und dann auch noch Sami. Die beiden waren einfach perfekt zusammen. Und da ich wusste wie sehr sie es sich wünschte ihn endlich zu heiraten und dann auch ein Kind mit ihm zu bekommen freute ich mich noch mehr.
„Ich bin wieder da!" rief ich nach dem Telefonat, bekam aber nur eine Antwort von Leevi. „Mama?" Als ich dann ins Wohnzimmer lief, fiel ich fast aus allen Wolken. Leevi stand mit seinen Wachsmalstiften vor der Wand und hatte darauf rumgekritzelt. Samu hingehen lag selig schlafend auf dem Sofa. Na der würde was zu hören bekommen, Kater hin oder her. „Was machst du denn da Leevi? Gib mir sofort die Stifte." sagte ich streng und nahm ihm seine Stifte aus der Hand. „Sowas macht man nicht Leevi, guck dir die Schweinerei mal an." Er guckte mich nur verwirrt an und war sich keiner Schuld bewusst. Ich weckte dann erstmal, der erst gar nicht merkte, was passiert war. „Willst du mich verarschen Samu? Du solltest auf ihn aufpassen! Das kannst du ganz alleine überstreichen." „Fuck...sorry echt... Ich war so müde und dann bin ich einfach eingeschlafen. Das kriegen wir schon wieder weg." „Nicht wir, du ganz alleine. Also echt..."

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