Promise

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Samu:
Ich war froh jetzt wieder in Helsinki gelandet zu sein. Gestern war einfach nur schrecklich. Beim Interview musste ich mich total zusammenreißen freundlich zu sein und gute Laune zu haben. Ich konnte mir nichts anderes erlauben. Die ganze Zeit war Finja in meinem Kopf, gerade nach meinem Anruf. Es hatte gut getan Leevi zu sehen, aber ich hatte Miene Frau angesehen, dass sie den Anruf mir angenommen hatten für den Kleinen. Sie wollte mich nicht sehen, geschweige denn mit mir reden. Ich hoffte einfach, dass wir heute nochmal vernünftig reden konnten und sie mir nicht mehr ganz so böse war. Mit einem mulmigen Gefühl stand ich dann vor der Haustür und atmete nochmal tief durch. Ich schaffte das schon, ich würde wieder alles gerade biegen.

Als ich hereinkam stand Finja gerade am Herd und kochte Mittagessen. Sie war so vertieft darin, dass sie mich gar nicht bemerkte. Ich ging also leise auf sie zu und legte ihr eine Hand auf ihre Schulter. Sie zuckte sofort zusammen und drehte sich ruckartig um. „Samu...erschreck mich doch nicht so." sagte sie und sah noch immer ganz erschrocken aus. „Sorry, wollt ich nicht. Wie geht's dir?" „Geht so und dir?" Ihr Blick war kalt als sie das sagte. „Könnte besser sein." „Wir reden wenn Leevi schläft ok?" Ich nickte und ging dann zu dem Kleinen ins Zimmer. Er saß in seinem Bett und spielte mit seinen Kuscheltieren. Ich nahm ihn sofort auf den Arm und wollte ihn gar nicht mehr loslassen.

Nach dem Mittagessen, das mehr oder weniger still ablief, brachte ich Leevi dann zurück in sein Bett und sang ihm noch ein Schlaflied. Als ich wiederkam, saß Finja auf dem Sofa und guckte nachdenklich in die Gegend. Sie sah traurig aus und das zog mich auch noch ein Stück mehr runter. „Ich will wirklich versuchen mich zu ändern Finja." sagte ich gleich in setzte mich neben sie. „Das sagst du immer." „Ich werde es dir beweisen, promise. Ich habe viel nachgedacht the last 24 hours. Ich will dich nich verlieren." Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre und guckte sie leicht fragend an. Sie ließ meine Hand dort, seufzte aber. „Ach man Samu...Dann beweise es mir dieses Mal aber wirklich...Ich will nicht, dass unsere Ehe daran zerbricht." „Ich auch nicht."

Wir schwiegen eine Weile mir und hangen beide unseren Gedanken nach, bis ich das Schweigen wieder brach. „Also alles wieder gut? Kein Streit mehr?" fragte ich sie zögerlich und verhakte unsere Finger miteinander. „Ja, keine Ahnung...Ich bin dir immer noch böse, aber du hast dich entschuldigt und willst das ändern also..." Ich verstand sie, natürlich war nicht sofort wieder alles gut..Trotzdem enttäuschte es mich. Es war ja sowieso schon nicht schön zu streiten, aber wenn man ein Kind zusammen hatte, war nur noch schlimmer fand ich. Leevi sollte ja auch nichts davon mitbekommen, schließlich konnte er nichts dafür. Ich wusste nicht was ich Finja noch antworten sollte, sodass wir uns einfach anschwiegen. Als ich dann eine Nachricht bekam, guckte also ich gleich nach. Die Jungs wollten heute Abend alle zusammen in eine Bar und fragten ob ich mitkommen wollte.

Ich musste erstmal Finja fragen, ob das okay wäre, schließlich hatten wir ein Kind und sie musste dann hier alleine bleiben. „Wäre es für dich in okay, wenn ich mich heute Abend mit den Jungs treffe?" fragte ich sie kleinlaut, da ich mir im Moment eigentlich gar nichts erlauben konnte. „Ja, geh ruhig." antwortete sie mir und ging auch ans Handy. Ich schielte kurz auf ihren Bildschirm und sah, dass sie ein Bild von uns beiden vom Echo als Hintergrund hatte und lächelte. So sauer konnte sie ja gar nicht mehr sein...Auch ich hatte die Bilder natürlich schon gesehen und wollte auch noch eins posten. Bis zu meinem Ausraster war es ja wirklich ein schöner und vor allem besonderer Abend. „Schönes Hintergrundbild." sagte ich, woraufhin sie gleich ertappt zu mir guckte. „Es sind echt tolle Fotos entstanden." antwortete sie mir und schenkte mir auch ein kleines Lächeln.

„Man sieht, wie sehr wir uns lieben." „Ja...Es war ja auch alles schön bis zur Party." „Finja, es tut mir leid. I fucked it up." Sie sagte nichts mehr dazu und widmete sich wieder ihrem Handy. Später als Leevi wieder wach war beschäftigte ich mich mit ihm, während Finja sich mit Riku's Freundin Laura traf. Sie kam um halb acht wieder, da ich dann los musste in die Bar. „Viel Spaß, grüß die Jungs schön von mir." sagte sie noch und wollte gerade wieder ins Wohnzimmer gehen. Von hinten zog ich sie aber noch in eine Umarmung. „Ich liebe dich." Kurz war sie noch angespannt, drehte sich dann aber zu mir um. „Ich liebe dich auch baby..." Ich war froh, dass sie das sagte und lächelte sie erleichtert an. „Bekomme ich noch einen Kuss?" fragte ich sie vorsichtig. Zögerlich legte sie ihre Hände an meine Wangen und vereinte unsere Lippen miteinander. Nicht lange, aber es reichte mir.

Schon ein bisschen später war ich dann in der Bar und setzte mich zu den anderen. Ich wurde gleich mit einem Bier empfangen, was ich gerne annahm. „Lange nicht mehr gesehen Hapa, wie geht's dir und deiner kleinen Familie?" fragte mich Raul direkt. Wir hatten uns echt schon länger nicht mehr gesehen. Am häufigsten traf ich mich mit Riku oder Sami. „Eigentlich ganz gut." antwortete ich und trank noch einen Schluck. Ich wollte einfach nicht so gerne über unseren Streit reden. „Eigentlich?" fragte Sami nach und guckte mich abwartend an. „Ach keine Ahnung...wir hatten da so eine Auseinandersetzung, ist jetzt aber egal." „Mal wieder eifersüchtig gewesen?" fragte Riku trotzdem und sah mich kritisch an. Ich zuckte nur mit den Schultern und wich seinem Blick aus. „Ach komm schon Samu, warum immer? Du hast so ein Glück mit Finja, verbau die das nicht." „Ist halt so, ich habe ihr schon gesagt, dass ich mich bessern werde, zufrieden?"

„Wenn du's wirklich tust, ja." „Können wir über was anderes reden?" fragte ich dann und bekam auch ein einstimmiges Nicken. Meine Freunde wussten, wann ich genug hatte und wann man mir lieber nicht mehr in meine Sache reinreden sollte. Wir fanden dann auch schnell ein anderes Thema und so konnte ich mich auch endliche gut ablenken. Der Alkohol trug auch seinen Anteil dazu bei, um ehrlich zu sein. Es wurde noch ganz schön lustig, gerade als es immer später wurde und wir gut angetrunken waren. Dann hatten wir einfach nur noch Scheiße im Kopf, aber es war extrem befreiend. Gegen Mitternacht ließen wir uns dann von einem Taxi abholen, denn Fahren war absolut nicht mehr drinnen. Ich wurde als erstes zuhause abgeliefert und verabschiedete mich fröhlich von den anderen.

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