Veröffentlicht am 16.04.2024
TABEA
Eine Stunde ist vergangen bis ich eine Kinderstimme höre.
Kind: „Wo schläft die?“
Frau: „Im Gästezimmer.“
Kind: „Gucken?“
Frau: „Nein. Wir gehen jetzt in dein Zimmer und ziehen dich um, du kleiner Dreckspatz.“
Ich höre das Kind lachen.Ich schaue auf die Uhr. Es ist 13:40 Uhr. Somit gehe ich davon aus, dass die Stimmen zu Catis Tochter und Enkelin gehören.
Ein paar Minuten später höre ich die Stimmen wieder.
Frau: „Psst. Sie schläft vielleicht.“
Kind: „Ich nicht.“
Frau: „Du solltest jetzt eigentlich schlafen.“
Kind: „Nein.“Nachdem die Stimmen weg sind gehe ich zuerst zur Toilette und dann nach unten. Im Wohn- und Essbereich sitzt Cati mit zwei weiteren Personen am Tisch.
DR. CATHARINA ENGEL
Ich: „Hallo Tabea. Schön, dass du dazu kommst. Darf ich dir vorstellen Lucy und Carlotta.“
Lucy: „Hallo.“
Carlotta schaut skeptisch.
Tabea: „Hallo.“
Ich: „Setz dich gerne zu uns und iss was. Es gibt Nudelauflauf.“Tabea setzt sich dazu. Ich tu ihr Nudelauflauf auf einen Teller, welchen ich schon mit gedeckt hatte. In das freie Glas gieße ich ihr Wasser.
Ich: „Konntest du schon ein bisschen auspacken?“
Tabea: „Nicht wirklich. Ich habe mich versucht ein bisschen auszuruhen, aber die Gedanken in mir kreisen.“
Lucy: „Mama hat uns erzählt was passiert ist. Schrecklich plötzlich allein mit Baby da zu stehen und ohne Wohnung. Daher ist für uns klar, dass du hier wohnen kannst. Das Haus ist groß genug.“
Tabea: „Danke. Es ist nur auf Zeit. Ich hoffe schnell eine Wohnung zu finden.“
Ich: „Versuch erstmal zur Ruhe zu kommen. Und vergiss nicht du bist frisch operiert.“
Lucy: „Typisch Mama. Sie kann es nicht sein lassen zu zeigen, dass sie Ärztin ist.“
Tabea grinst kurz. „Da scheinst du schon einiges mit erlebt zu haben.“
Lucy: „Oh ja. Arztkinder haben es nicht einfach.“
Ich: „Wie bitte?“
Lucy: „Was alles passieren kann wenn gab es immer inklusive bzw. gibt es immer noch.“
Ich: „Ich bin besorgt um euch.“
Lucy: „Ich weiß und das darfst du auch weiterhin als Oma sein.“ Und schaut zu Tabea, „Oma mag sie nicht so gerne hören. Sie fühlt sich noch zu jung dafür.“
Tabea grinst.
Ich: „Cati klingt auch gut nicht wahr Carlotta?“ und schaue zu meiner Enkelin.
Carlotta: „Du bist Oma Cati.“
Lucy lacht. „Da hast du Recht.“
Carlotta: „Und das ist Mama“ und zeigt mit ihrem Zeigefinger dahin.
Tabea: „Und du heißt Carlotta?“
Carlotta: „Ja.“
Tabea: „Und gehst du schon in die Kita?“
Carlotta: „Krippe.“
Lucy: „Im Sommer wechselst du in die Kindergartengruppe.“
Carlotta: „Zu den großen Kindern.“
Tabea: „Und gehst du nur vormittags in die Krippe?“
Carlotta schaut fragend zu Lucy.
Lucy: „Eigentlich geht sie bis 15, 16 oder auch mal 17 Uhr. Aber Personalmangel führt dazu, dass die Gruppe zurzeit um 13 Uhr zu macht.“
Tabea: „Und das geht bei dir so einfach?“
Lucy: „Manchmal ja, manchmal nein. Heute ging es gut, weil die Vorlesung um 12 Uhr zu Ende war. Aber morgen z. B. habe ich bis 14 Uhr Vorlesung und Felix arbeitet. Er kann zwar auch mal eher gehen, aber nicht immer. Da sind wir wirklich froh, dass Mama uns unterstützt. Nicht wahr Carlotta, morgen holt Oma dich ab und du schläfst dann bei ihr.“
Carlotta: „Nicht schlafen. Ich bin groß.“
Lucy: „Ich weiß. Trotzdem tut der Mittagsschlaf dir gut.“
Carlotta: „Nein.“
Lucy: „Da sind wir unterschiedlicher Meinung „ und schaut zu Tabea. „Um 17 Uhr wird sie heute sehr müde sein und wenn sie dann einschläft und sei es nur für wenige Minuten ist sie abends nicht müde. Mit Mittagsschlaf geht das viel besser.“
Ich: „Wir machen morgen Mittag beide eine Pause und legen uns zusammen ins Bett.“
Lucy: „Dann musst du aufpassen dass Oma nicht einschläft.“
Carlotta grinst.
Ich: „Meistens schläft sie dann ein und ich gebe zu, die Pause tut mir auch gut.“
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Das verlorene Kind
FanfictionDr. Charlotte Engel ist 32 Jahre, Ärztin und arbeitet in der Klinik am Südring. Sie ist eine gute, beliebte Ärztin. Von ihren Kollegen wird sie sehr geschätzt, u.a. für ihre einfühlsame Art, wie auch ihrer Hilfsbereitschaft. Sie versucht jeden Fall...