Veröffentlicht am 21.03.2019
CHARLOTTE:
10. Woche überstanden. Noch 14 Tage, dann ist Frederik wieder da.Freitagnachmittag - Wochenende. Wo andere sich drauf freuen, davor graut es mir. 2.5 Tage wo ich alleine bin.
Frederik ist in Boston.
Catharina, Robert und Lennox sind bei ihren Eltern in Hamburg. Über 4 Stunden von Köln entfernt.
Lucy ist auf Schwimmfreizeit in Bonn.Catharina hat angeboten, dass ich mit nach Hamburg kommen soll. Schließlich sind ihre Eltern meine Tante und Onkel. Aber ich wollte nicht. Wobei verkriechen bestimmt auch nicht sinnvoll ist.
Es ist 17 Uhr als mein Handy klingelt. Silas, Frederiks Bruder, ist dran.
Silas:"Hallo Charlotte. Stör ich?"
Ich:"Nein. Was gibt's?"
Silas:"Ich habe einen >>Anschlag<< auf dich vor. Inka und ich haben Karten fürs Konzert. Meine Eltern wollten Tessa nehmen, aber die haben Magen-Darm. Und ich möchte nicht, dass Tessa das auch bekommt. Und deshalb wollte ich fragen, ob du nicht auf sie aufpassen kannst?"
Wenn er vor mir stehen würde könnte ich jetzt sein Klimpern sehen und sein "Bitte-bitte-Blick".
Tessa; sie ist 2.5 Jahre und die Tochter von Silas und Inka.
Ich:"Ja, ich nehme sie."
Silas erleichtert:"Super. Danke. Wir bringen sie dir gleich vorbei. Bis gleich." Silas hat aufgelegt.
Er bringt sie vorbei? Ich dachte, ich fahre da hin. Aber so geht es auch.30 Minuten später klingelt es schon und Silas, Inka und Tessa stehen davor.
Silas:"Ein ganz großes Danke. Das sind Tessas Sachen. Benimm dich Tessa. Bis morgen."
Die Eltern geben ihr Küsschen und weg sind sie schon. Ich gehe mit Tessa ins Wohnzimmer.
Ich:"Und was machen wir jetzt?"
Tessa:"Eiskönigin gucken."
Eiskönigin, Tessas Lieblingsfilm. Wie oft ich den schon mit ihr geschaut habe.
Ich:"Ok. Aber vorher essen wir was."
Tessa:"Pizza!"
Wie konnte ich es nur vergessen. Ihr Lieblingsessen ist Pizza.
Ich schaue in meinen Kühlschrank und in meine Schränke. Nudeln hätte ich da, aber Pizza nicht. Also gehen Tessa und ich erstmal einkaufen.
Um 19.30 Uhr ist die selbstgemachte Pizza fertig. Jetzt wäre Zeit zum Schlafen gehen für Tessa. Aber da war ja noch die Eiskönigin. Wir kuscheln uns zusammen aufs Sofa und schauen die Eiskönigin. Danach machen wir uns bettfertig und um 22.15 Uhr liegen wir beide in meinem Bett. Ich hoffe, dass Tessa schnell einschläft. Doch so war es nicht. Sie fängt an zu weinen.
Ich:"Tessa Mäuschen. Was ist los?"
Tessa:"Ich will zu Mama und Papa."
Ich nehme sie fest in den Arm.
Ich:"Morgen kommen Mama und Papa wieder. Und bis dahin passe ich sehr gut auf dich auf."
Ich halte sie fest und sie hört auf zu weinen, wird ruhiger und schläft ein. Kurz darauf schlafe auch ich ein.Tessa:"Charlotte! Ich muss aufs Klo."
Sie reißt mich damit aus dem Schlaf.
Tessa schreit:"Charlotte jetzt muss ich."
Ich:"Ich habs gehört. Dann lass uns mal los gehen."
Kurze Zeit später liegen wir wieder im Bett. Ich fühle mich müde, kann aber nicht einschlafen. Und Tessa, sie wälzt sich von einer auf die andere Seite. Ich möchte schlafen. Es ist doch erst 3 Uhr.
Tessa dreht sich zu mir und schaut mich an.
Tessa:"Ich kann nicht schlafen. Darf ich aufstehen?"
Es scheint so, als wäre sie hellwach.
Ich:"Es ist mitten in der Nacht. Es ist Schlafenszeit."
Tessa:"Ich bin aber wach."
Ich:"Das sehe ich."
Tessa:"Dann stehen wir jetzt auf." Und schon steht sie auf dem Bett und nutzt es als Trampolin. Sie lacht dabei. Oh je, was habe ich mir da nur angetan.
Ich:"Tessa, das reicht. Leg dich wieder hin."
Tessa:"Das macht Spaß."
Das merke ich, dass es dir Spaß macht, denke ich. Ich drücke ein Kissen auf mein Gesicht, doch durch das Gehopse habe ich das Gefühl auf einem Boot zu sein. Und dann kommt da auch noch eine kleine Hand und schaut unter das Kissen. "Was machst du da?"
Ich:"Ich spiele verstecken."
Tessa schaut mich irritiert an. Ich nehme das Kissen und werfe sie damit ab. Sie wirft es mir zurück und eine Kissenschlacht beginnt. Na super. So schläft sie garantiert nicht mehr.
Nach einer Weile beschließe ich dann mit ihr Aufzustehen. Tessa hüpft durch die Wohnung. Wie kann man nur so viel Energie mit so wenig Schlaf haben?
Tessa und ich schauen uns ihre mitgebrachten Bilderbücher an und spielen Gesellschaftsspiele. Immerhin weiß ich jetzt warum der Koffer so groß ist. Da sind viele Spielsachen drin.
Um kurz vor 6 ziehen wir uns an und gehen kurz danach zum Bäcker. Dieser staunt nicht schlecht uns so früh zu sehen. Zu Hause frühstücken wir erstmal und dann schauen wir nochmal Eiskönigin. Dabei döse ich ein wenig. Schließlich ist erst 9 Uhr.
DU LIEST GERADE
Das verlorene Kind
FanfictionDr. Charlotte Engel ist 32 Jahre, Ärztin und arbeitet in der Klinik am Südring. Sie ist eine gute, beliebte Ärztin. Von ihren Kollegen wird sie sehr geschätzt, u.a. für ihre einfühlsame Art, wie auch ihrer Hilfsbereitschaft. Sie versucht jeden Fall...