87. Überraschung

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Es ist Ende März.

CHARLOTTE
Freitagmorgen, 10 Uhr. Emma ist im Kindergarten, Klara schläft gerade und ich sitze auf dem Sofa, Beine liegend darauf, und lese mir einen Artikel über eine neue Psychologiestudie durch.
Das Studium habe ich Ende September erfolgreich beendet. Gearbeitet habe ich in dem Beruf nicht, wobei ich als Ärztin schon gemerkt habe, dass mir das Wissen dort geholfen hat. Ich möchte die 3,5 Jahre Studium nicht missen und überlege, ob ich nicht noch eine zweijährige Weiterbildung zur psychotherapeutische Psychologin mache, denn erst dann darf ich, wenn ich mich selbständig machen würde, auch kassenärztliche Patienten behandeln. Zurzeit nur privat Versicherte. Anders ist es, wenn ich als angestellte Psychologin in der Psychiatrie, o.ä. arbeiten würde. Der Nachteil der Weiterbildung ist, dass diese zwei Jahre dauert und ich in der Zeit als angestellte Psychologin arbeiten muss. Klar, das könnte ich vermutlich auch in der Klinik machen, denn da haben wir bis jetzt eine Klinikpsychologin und eine Zweite hätte auch noch gut Arbeit. Aber will ich das? Darüber muss ich mir nochmal Gedanken machen. Zumal mein Gehalt dann auch niedriger wäre in der Zeit und ob das geht mit Familie? Das muss ich mal nachrechnen.

Die Haustür öffnet sich. Frederik kommt von der Nachtschicht wieder. Die Wohnzimmertür öffnet sich. Ich schaue zu ihm. Er kommt zu mir.
Frederik:"Gutenmorgen."
Ich:"Morgen."
Er gibt mir einen kurzen Kuss und geht dann in die Küche. Die Tür steht, wie meistens, offen.
Ich:"Wie war dein Dienst?"
Frederik:"Erst ruhig und dann kam um 4 ein VU rein."
VU=Verkehrsunfall
Ich:"Sehr schlimm?"
Frederik:"4 Verletzte. 2 per Not-OP gerettet, 2 Schwerverletzt. Sie werden es wohl alle überleben." und belegt sich ein Brot.
Ich:"Gute Arbeit."
Frederik nickt. "Und mal wieder Überstunden dafür gemacht." und kommt mit dem Teller mit Brot drauf und ein Glas Wasser zu mir.
Ich:"Dafür hast du Leben gerettet."
Frederik hebt meine Beine an, setzt sich hin, legt diese auf seine und stellt seinen Teller darauf.
Ich:"Man könnte meinen wir hätten zu wenig Platz."
Frederik:"Findest du?", grinst" Ich wollte neben dir sitzen."
Ich:"Und ein Tablet haben."
Frederik grinst und beißt vom Brot ab. "Wie war es hier?"
Ich:"Super. Klara war nur einmal wach, Emma gar nicht und jetzt ist sie in der Kita."
Frederik schaut sich um. "Und die Kleine?"
Ich:"Schläft."
Frederik:"So viel wie sie möchte ich auch mal schlafen."
Ich:"Was hält dich davon ab?"
Frederik:"Mmh. So ein Kind was gerne rennt und hüpft. Ein anderes was schreit. Ein Chef, der mich sehen möchte." und schaut zu mir. "Und eine Frau, die ich sonst nicht sehen würde."
Ich lächel.
Frederik:"Es freut mich aber, dass du gut schlafen konntest und von Mitternacht bis 4 konnte ich es auch."
Ich:"Und dann beschwerst du dich?" und gib ihn einen leichten Schlag auf die Schulter.
Frederik lacht.

Er hat aufgegessen und stellt den Teller auf den Tisch und trinkt Wasser. Danach lehnt er sich an die Sofalehne. Sein Blick geht zu mir. "Was liest du?"
Ich:"Eine neue Studie über Psychologie."
Frederik:"Spannend?"
Ich zucke mit den Schultern."Ich habe erst zwei Seiten gelesen."
Frederik:"Das ist ja nichts. Ich dachte, Klara schläft schon lange."
Ich:"Eine halbe Stunde und die Küche habe ich auch erst noch geputzt."
Frederik lächelt. "Meine fleißige Frau." und setzt sich auf. "Danke, dass du das alles machst" und kommt mir näher.
Ich komme ihm entgegen und wir küssen uns. Wir lächeln beide.
Ich:"Gern gemacht."
Er streichelt über meine Arme. "Ich möchte ins Bett." und schaut mir in die Augen. "Magst du mitkommen?"

Bevor ich antworten kann höre ich Geräusche aus dem Babyphon.
Ich schüttel den Kopf. "Da möchte jemand anders was von mir."
Frederik:"Schade."
Wir stehen beide auf. Er geht ins Schlafzimmer und ich zu Klara. Sie hat ihren Schnuller verloren. Ich gebe ihr einen und streichel über ihren Rücken. Sie schläft wieder ein. Leise verlasse ich ihr Zimmer.

Ich gehe den Flur entlang und stehe vorm Schlafzimmer. Jetzt wo Klara schläft könnte ich mich doch zu meinen Mann legen.
Leise öffne ich die Tür. Es ist dunkel. Ich schleiche zum Bett, lege mich hin und mit der Bettdecke zu. Frederik liegt bereits.
Er dreht sich zu mir.
Ich flüster. "Pss. Schlaf ruhig weiter. Klara schläft auch."
Er fängt an mich am Arm zu streicheln. Ich umarme ihn und gebe ihm einen Kuss welchen er erwidert. Er zieht mich auf sich. Unsere Küsse werden intensiver. Wir entkleiden uns und nach fast einem Jahr liegen wir nackt in einem Bett. Frederik sucht nach etwas in seinem Nachtischschrank. Nach kurzer Zeit hat er es gefunden.
Frederik:"Safety first." und zeigt mir ein Kondom.
Ich lächel und nehme es ihn aus der Hand, öffne es und ziehe es ihm über. Er legt sich auf mich, wir küssen uns und dann spüre ich ihn in mir. Ich zitter als er das erste Mal in mir ist. Er stoppt, schaut mir tief in die Augen, und küsst mich. Ich genieße es mit ihm zu schlafen, bis wir beide vibriieren. Danach legt er sich neben mich und streichelt meinen Bauch.
Frederik:"Es ist so schön."
Ich lächel. "Ja." und ziehe ihn zu mir und küsse ihn.
Wir liegen beide da und ich genieße es einfach.

Das verlorene KindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt