Veröffentlicht am 29.09.2019
CHARLOTTE
Seit vorgestern sind wir wieder in Erfstadt.Frederik sitzt am PC. So ganz ohne Arbeit kann er wohl doch nicht. Er beantwortet ein paar >>wichtige<< E-Mails von der Arbeit, unbezahlt, weil er ist voll in Elternzeit. Übel nehme ich es ihm nicht, denn ich weiß, dass er seine Arbeit vermisst und er ist kurzfristig gegangen, da bleibt er der Klinik wenigstens per E-Mail erhalten.
Ich bin planbar gegangen und das für 1 Jahr und davon sind jetzt schon 10 Wochen um.
Und auch Frederiks Elternzeit läuft seit 2 Wochen.Emma und Klara sind bei Helga und Kurt. Helga geht mit Klara spazieren und Emma hilft im Garten beim Rasenmähen.
Lisa ist seit Papas Tot bei Catharina. Das sind jetzt schon 9 Tage. Anfangs, weil sie erst noch zur Schule gehen wollte und Samstag mit nach Reitham gekommen ist. Heute, weil sie schon am Dienstag wieder mit nach Erfstadt gefahren ist, um zur Schule gehen zu können. Ich glaube, dass es ihr in Reitham auch zu viel wurde.
Gestern Abend sollte sie wieder nach Hause kommen, aber da sie noch mit Lucy (18) zu einer Party wollte, blieb sie noch eine Nacht dort.
Heute Mittag wird sie wieder kommen. Ich freue mich darauf. Endlich sind wir dann als Familie wieder vereint.CATHARINA
Wie abgesprochen hat Robert Lucy und Lisa um 1 Uhr von der Party abgeholt.
Inzwischen ist es 10 Uhr und sie sind noch nicht aus ihren Zimmern rausgekommen ist. Und dabei soll Lisa zum Mittagessen zu Hause sein.Robert ist seit zwei Stunden mit Lennox (13) unterwegs. Ein Fußballspiel in Köln und da mein Mann genauso Fußball begeistert ist wie mein Sohn, werde ich beide wohl vor heute Abend nicht mehr zu Hause sehen.
Um 11 Uhr entschließe mich dazu Lisa zu wecken. Ich klopfe an ihrer Tür und öffne diese. Lisa sitzt im Schlafanzug am Schreibtisch.
Ich:"Gutenmorgen."
Lisa schaut zu mir. "Gutenmorgen."
Ich gehe zu ihr und sehe, dass sie Matheaufgaben macht.
Ich:"Bist du doch schon wach?"
Lisa:"Ja."
Ich:"Und am Lernen?"
Lisa nickt. "Ich muss noch Aufgaben von Montag und Dienstag nachholen."
Ich:"Und das machst du?"
Irritiert schaut sie mich an. "Ja."
Ich:"Sag das mal Lucy. Die freut sich mal nichts zu machen, besonders nicht am Wochenende."
Lisa:"Vermutlich schläft sie auch noch."
Ich:"Vielleicht. Ich war noch nicht bei ihr. Ich bin zuerst zu dir gekommen. Du solltest dich fertig machen und nach Hause fahren."
Lisas Blick fällt sofort auf den Schreibtisch.
Ich:"Du möchtest nicht nach Hause, stimmt's?"
Sie nickt.
Ich:"Was möchtest du denn?"
Lisa:"Hier bleiben."
Ich:"Das geht nicht. Du musst es absprechen."
Lisas Blick fällt zu mir. "Dürfte ich denn hier bleiben?"
Ich lenke ab. "Und was ist mit Düsseldorf?"
Lisa:"Da will ich eigentlich hin, aber mitten im Schuljahr zu wechseln und dann Abi zu machen, das traue ich mir nicht zu."Ich setze mich aufs Bett. "Was ist dein Plan?"
Lisa:"Ich mache in Erfstadt mein Abi und studiere danach Medizin. Vielleicht werde ich ja in Düsseldorf angenommen und wenn nicht, es gibt auch andere Städte und dann ziehe ich dort hin. Ich hoffe, dass ich ein Stipendium bekomme."
Ich bin beeindruckt von Lisas Plänen. "Wow, das ist ein Plan und ich finde ihn auch ersichtlich. Im laufenden Schuljahr zu wechseln, das wird schwer und im Abijahr bestimmt nicht sinnvoll. Und dass du Medizin studieren möchtest, das kann ich mir gut vorstellen. Und ich glaube auch, dass du das hinbekommst."
Lisa:"Aber?"
Ich:"Bis es soweit ist dauert es noch fast 1 Jahr."
Lisa:"Ja, aber ich möchte zwischen der Zeit wo ich mein Studium beginne ein Praktikum im Krankenhaus machen und am besten in der Stadt, wo ich zum studieren hingehe."
Ich lächel. "Ich finde es toll, dass du solche Pläne hast und wenn ich kann helfe ich dir gerne bei der Umsetzung."
Lisa lächelt. "Du kannst. Ich möchte gerne die Schulzeit über bei euch wohnen."
Ich:"Warum?"
Lisa schaut zum Schreibtisch und dann wieder zu mir. "Weil du dir die Zeit nimmst mir zuzuhören. Du weißt wie es mir geht. Mama hat die Kleinen, welche sie brauchen. Das verstehe ich, aber ich fühle mich hier wohler."
Ich schlucke. Einerseits sehe ich es als Kompliment. Andererseits weiß ich nicht wie Charlotte das finden wird.
Da ich nicht gleich antworte sagt Lisa:"Ich kann verstehen wenn du nicht noch ein Kind bei dir wohnen haben möchtest. Und Lennox ist auch anstrengend genug."
Ich:"Lennox wird noch und anstrengend bist du keinesfalls. Ich kann mir schon vorstellen, dass du bei uns wohnst. Ich möchte das nut nicht alleine entscheiden. Ich muss da mit Robert drüber sprechen."
Lisa:"Das kann ich verstehen."
Ich:"Und Lucy und Lennox kann ich auch nicht außen vorlassen. Immerhin sind wir eine Familie, welche sich dann vergrößert."
Lisa:"Und wann würdest du mit Robert, Lucy und Lennox sprechen?"
Ich:"Wenn fest steht, dass Charlotte damit einverstanden ist wenn du bei uns wohnst."
Lisa schaut zum Schreibtisch. "Sie wird es nicht gut finden."
Ich gehe zu ihr. "Sie wird nicht vor Begeisterung in die Luft springen, aber ich weiß, dass sie möchte, dass es dir gut geht. Und daher ist es wichtig, dass du mit ihr sprichst."
Lisa schaut mich an. "Kannst du dabei sein?"
Ich:"Ja."
Lisa fällt mir in die Arme. Wir umarmen uns.
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Das verlorene Kind
FanfictionDr. Charlotte Engel ist 32 Jahre, Ärztin und arbeitet in der Klinik am Südring. Sie ist eine gute, beliebte Ärztin. Von ihren Kollegen wird sie sehr geschätzt, u.a. für ihre einfühlsame Art, wie auch ihrer Hilfsbereitschaft. Sie versucht jeden Fall...