Veröffentlicht am 13.04.2024
TABEA
Es ist der 06.05.. Ich habe erfahren, dass Frederik mich nicht sehen möchte und scheinbar nicht oder nie geliebt hat. Für Leo möchte er zahlen, aber keinem Kontakt haben. Es fühlt such falsch an, schließlich ist es sein Sohn und er sollte Papa für ihn sein. Wie soll ich Leo erklären, dass sein Papa keinen Kontakt zu ihm möchte? Wie konnte ich fast zwei Jahre nicht merken, dass er mich nicht liebt? Wieso war ich so blind und habe das nicht gemerkt? Ich fühle mich schlecht. Und zeitgleich denke ich an Leo und unsere Zukunft. Ich wohne bei Frederik. Das will ich nicht mehr. Ich brauche schnell eine neue Wohnung. Eine zahlbare und gute in Köln und Umgebung zu finden ist schwierig. Ich muss es schaffen und das schnell.Nachmittags besuche ich nochmal Leo. Ich versuche so viel wir möglich für ihn da zu sein. Schließlich hat er nur noch mich.
Abends erfahre ich von Schwester Leandra, dass Frederik auf Normalstation verlegt wurde. Einerseits ein gutes Zeichen, weil es ihm besser geht. Andererseits rennt mir die Zeit davon bei ihm auszuziehen.
Ich überlege, ob ich Miriam frage, ob ich vorübergehend bei ihr wohnen kann. Es ist keine Dauerlösung, weil sie nur zwei Zimmer hat. Es wäre aber besser, als mit Frederik zusammen zu wohnen. Miriam ist zurzeit im Urlaub und den soll sie genießen. In zwei Tagen ist sie wieder da. Da werde ich sie fragenEs ist der 07.05..
Ich habe mit Saskia gesprochen. In zwei Tagen werde ich entlassen. Entweder ziehe ich zu Miriam oder ich bleibe in Frederiks Wohnung.Nach der Visite war ich bei Leo. Zum Mittagessen wurde ich zurück zur Station gebracht.
Es ist 14 Uhr. Ich liege im Bett und suche nach freien Wohnungen in Köln und Umgebung. Ich wünsche mir mindestens drei Zimmer und bezahlbar soll sie sein. Eines vom beiden passt nie zusammen. Als Kompromiss würde ich auch eine zwei-Zimmer-Wohnung nehmen. Allerdings möchte ich für 50m² nicht über 1.000€ bezahlen und das 10 km entfernt von Köln.
Es klopft an der Tür. Die Tür öffnet sich. Ich sehe, wie Helga, Kurt, Silos, Lisa und Emma herein kommen. Sie begrüßen mich mit Worten, Handschlag und/oder Umarmung.
Helga und Kurt setzen sich auf einen freien Stuhl im Zimmer. Silos und Lisa auf dem Tisch und Emma auf den Schoß von Helga.
- Helga und Kurt Seehauser = Frderiks Eltern, Silos Seehauser = Frederiks Bruder, Lisa Täscher = Charlottes Tochter aus vorheriger Beziehung, Emma Engel = Frederik und Charlottes Tochter, Charlotte Engel = Frederiks verstorbene Frau. Sie starb am 28.08., kurz nach Emmas 5. Geburtstag –Helga: „Wir waren gerade bei Frederik und jetzt wollten wir dich und Leo besuchen kommen. Wie geht es dir? Wie geht es Leo?“
Ich: „Mir geht es den Umständen entsprechend. Leo liegt auf der Frühchenintensivstation.“
Helga: „Da wollen wir gleich noch hingehen.“
Ich: „Das geht nicht. Es dürfen nur Mutter und Vater zu ihm.“
Helga: „Warum das denn?“
Ich: „Wegen der erhöhten Gefahr von Ansteckungen. Er braucht noch sehr viel medizinische Unterstützung. Da ist Besuch nur von bestimmten Personen in Maßen erlaubt. Und das sind die Eltern.“
Lisa: „Dürfen auch keine Geschwister dort hin?“ und schaut zu Emma. „Ich meine Emma. Sie ist schließlich seine Schwester.“
Ich: „Ich frage das nach. Wobei das zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich nicht gehen wird. Wenn es ihm besser geht kann es vielleicht mal möglich sein.“
Emma: „Ich möchte Leo gerne kennenlernen.“
Ich: „Das glaube ich dir und das sollst du auch.“
Helga: „Und wann dürfen Großeltern zu ihm?“
Ich: „Vermutlich erst wenn er auf Normalstation liegt.“
Helga: „Wann ist das?“
Ich zucke mit den Schultern.
Helga: „Ich würde ihn so gerne sehen.“
Ich: „Wenn ihr möchtet schicke ich euch ein Bild zu. Allerdings ist darauf zu erkennen, dass er an vielen Maschinen angeschlossen ist. Wer sowas nicht gut sehen kann sollte lieber auf ein Bild warten, wo er stabiler aussieht.“
Helga: „Schicke es uns bitte zu. Am besten in unsere Familiengruppe. Dann können es die anderen auch sehen.“
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Das verlorene Kind
FanfictionDr. Charlotte Engel ist 32 Jahre, Ärztin und arbeitet in der Klinik am Südring. Sie ist eine gute, beliebte Ärztin. Von ihren Kollegen wird sie sehr geschätzt, u.a. für ihre einfühlsame Art, wie auch ihrer Hilfsbereitschaft. Sie versucht jeden Fall...