5. Familienkonstellation

2.1K 49 2
                                    

Veröffentlicht am 17.03.2019

CHARLOTTE wuchs in Reitham, ca. 30 Fahrminuten von München entfernt, auf. Auf dem Land, wo der nächste Bäcker, Einkaufsladen mind. 10 Minuten mit dem Fahrrad entfernt liegt.
Ihre Eltern haben einen Bauernhof mit Kühe, Pferde, usw.. Die nächsten Nachbarn sind 5 Gehminuten entfernt.
Alles sehr idyllisch. Ein wenig wie bei Heidi.

Ihr Vater ist Landwirt mit Herz und Seele. Er hat die Arbeit schon immer gemocht und als Kind schon viel auf dem Hof mit geholfen. Als der Besitzer dann starb erbte er ihn.
Der Besitzer war alleinstehend. Der Hof in Generationen in seiner Familie. Charlottes Vater war für ihn wie ein Sohn. Er wohnte im Nachbarort - man kennt sich gut.
Charlottes Vater war 25 Jahre als er den Hof übernahm.
Er wuchs im Nachbarort auf und kannte das ländliche Leben, aber mit so einer Weite wie da noch nicht. Denn immerhin hatte der Nachbarort einen Bäcker und Einkaufsmöglichkeiten.

Charlottes Mutter wuchs in München auf und dort lernte sie mit 22 Jahren ihren 5 Jahre älteren Mann kennen.
Charlottes Mutter ist MTA (Medizinische Fachangestellte) in einer gynäkologischen Praxis in München.
Nach nur 4 Monaten Beziehung zog sie zu ihrem Freund auf den Hof.
Mit 25 Jahren heiratete sie ihn.

Charlotte war ein absolutes Wunschkind. Ihre Eltern waren 30 und 35 Jahre als sie zur Welt kam. Geschwister hat sie keine. Warum? Das weiß sie nicht.
Schon früh lernte Charlotte die "Freiheit" kennen. Die unendliche Weite.
Ihre Cousine Catharina, welche drei Jahre älter ist wie sie und auch Einzelkind, kam in den Ferien oft zu Besuch. Sie wuchs in Hamburg auf. Für Catharina war es immer eine ruhige Idylle, kannte sie an sich doch nur das hetzige Leben.
Für Charlotte waren Besuche in Hamburg selten. Ihre Eltern konnten den Hof nicht so lange alleine lassen. Umso älter sie wurde durfte sie auch mal ein paar Tage alleine in Hamburg bleiben. Einer Stadt, wo viele Autos fahren, alles schnell geht, usw.. Für Charlotte immer wieder ein Abenteuer.

Zum Kindergarten ging Charlotte erst mit 5 Jahren. Dafür mussten ihre Eltern sie ca. Minuten mit dem Auto nach Warngau fahren und nach vier Stunden wieder abholen.
Mit 6 kam Charlotte zur Schule und ab da an fuhr sie pro Strecke ca. 10 Minuten mit dem Fahrrad nach Warngau.
Charlotte lernte früh Selbständigkeit, denn nach ein paar Wochen in der 1.Klasse fuhr sie die Strecke alleine mit Fahrrad nach Warngau. Von ca.7:30 Uhr bis 13:30 Uhr ist Charlotte außer Haus.
Mit 10 Jahren, 5.Klasse, wechselte sie aufs Gymnasium nach Holzkirchen und musste pro Strecke ca. 30 Minuten mit dem Fahrrad fahren. Von ca. 7:15 Uhr bis 13:45 Uhr war sie außer Haus.

Charlotte wusste früh, dass sie Ärztin werden will. Auf keinen Fall wollte sie den Hof übernehmen oder so ländlich wohnen bleiben. Auch wenn das ländliche Leben schön war. Sie wollte da raus.

Nach dem Abi zog sie ins Studentenheim nach Köln. Mit der Lautstärke, der "Hektik" hatte sie anfangs zu kämpfen und genoss es dann sehr wenn sie mal auf dem Land war - die Ruhe genießen.

Trotzallem wurde Köln ihre neue Heimat, wo sie bis heute lebt.
Sie wohnt in einem Mehrfamilienhaus in einer 2ZKB-Wohnung.

FREDERIK wuchs in Erfstadt, einem Voror von Köln, auf.
Er wuchs bei seinen Eltern und seinen zwei Brüdern auf.
Sein Großvater wohnte auch mit im Haus, starb aber als er 16 Jahre ist.

Sein Großvater war Allgemeinmediziner und hatte eine eigene Praxis welche er mit 60 Jahren schloss.

Frederiks Vater ist Elektriker und arbeitete als dieser in Köln. Inzwischen ist er pansioniert und arbeitet nur noch auf Minijobbasis.
Frederiks Mutter wuchs in einem Vorort von Oldenburg auf. Mit der Hochzeit zog sie zu ihrem Mann. Sie hat Hauswirtschaftlerin gelernt und als diese gearbeitet bis sie mit 26 Jahren zum ersten Mal Mutter wurde. Seitdem ist sie Hausfrau.

Frederiks Brüder sind bereits ausgezogen.
Einer wohnt nur 500m vom Elternhaus entfernt; der Andere in Stuttgart.
Beide sind verheiratet.

Frederik wohnt im Obergeschoss bei seinen Eltern. 3ZKB nennt er sein eigen.
Das Dachgeschoss soll saniert werden und daraus mehrere Räume gemacht werden. Schlafmöglichkeiten für den Bruder und Familie wenn sie zu Besuch sind. Zurzeit ist es nur ein großer Raum.
Irgendwie fehlt aber die Zeit zum Sanieren und wirklich Lust hat Frederik darauf auch nicht.

Frederik war immer ein schlaues Kind.
Mit 3 Jahren kam er in den Kindergarten. Dieser ist nur 5 Minuten vom zu Hause entfernt gewesen.
Mit 6 Jahren kam er in die Schule, welche ebenfalls sehr nah war.

Als Jugendlicher galt Frederik als "Nurd", weil er alles wusste und sehr begabt war.
Abi machte er mit 1,0.

Schon früh wusste er, dass er Arzt werden wollte. Er war fastziniert von der Arbeit seines Opas und genoss es als Kind in der Praxis zu sein.
Viel zu früh endete diese Zeit, denkt Frederik oft.
Leider hat sein Opa nicht mehr mit bekommen, dass er Medizin studiert.

Frederik ist und war immer ein Familien gebundener Mensch. Immer hilfsbereit und zur Stelle wenn er gebraucht wurde.
Das Deutsche Rote Kreuz war jahrelang sein zweites zu Hause.

Eine Freundin hatte Frederik bis jetzt erst Eine. Da war er 17. Nach einem Jahr stellte er fest, dass sie ihn betrügt und nur mit ihm zusammen ist, damit er ihr beim Lernen hilft.

Frederik nahm das sehr mit, doch seitdem machte er noch mehr für die Schule und später Arbeit.
Die Arbeit wurde wie sein zweites zu Hause.

Sein Praktisches Jahr machte Frederik schon in der Klinik am Südring. Er wurde direkt übernommen und ist jetzt seit 9 Jahren dort.

Das verlorene KindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt