171. Die Geschichte der Magier Teil 4

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Erneut setzte sich elain an die Spitze ihrer Schar von Schülern und führte sie in einen weiteren Saal.
Garath und sein Drachenmädchen folgten der Gruppe.
-"Das war sehr nett von dir was du da vor dem Standbild von Brom gemacht hast." - sagte der junge Reiter zu Aurelia. -"Broms Namen hatte ich zwar auch schon mal gehört aber das er dir und deinem Volk so viel bedeutet war mir nicht bewusst."-
-"Meisterin Kira hat mir viel beigebracht."- erwiderte das rote Drachenmädchen und kicherte dann leise. -"Einige dinge waren ihr besonders wichtig nachdem sie wusste, dass ich nun bald unter Meisterin Schimmerschuppe lernen würde. Ich glaube unsere erste Meisterin wollte sich nicht vor der Mutter der Wiedergeburt blamieren. Aber das ich Brom Respekt erwiesen habe war nicht nur......"-
Das Drachenmädchen suchte nach den richtigen Worten.
-"Du meinst es war kein Lippenbekenntnis."- schlug Garath vor. -"Du hast es vor allem getan, weil es dir etwas bedeutet und wenn das auch deine Lehrer zufrieden stellt umso besser."-
-"Ja genau!"- bestätigte Aurelia.
Wieder kicherte das rote Drachenmädchen leise und fügte dann hinzu:
-" "Lippenbekenntnis"! Das ist auch wieder so ein seltsames Wort von euch. Was haben denn die Lippen damit zu tun wie man etwas meint?"-
Garath stimmt in das Lachen seines Drachenmädchens ein und erklärte:
-"Für euch Drachen muss das wahrlich seltsam klingen aber du musst bedenken, dass wir Zweibeiner im Grunde alle durch Worte mit einander reden. Durch gesprochene Worte meine ich. Sie kommen aus unserem Mund also über unsere Lippen!
Wenn man im Geist miteinander spricht, so wie wir jetzt, dann ist man der Wahrheit viel näher. Was man sagt ist mit dem verbunden was man fühlt.
Was man laut sagt ist nicht unbedingt immer die Meinung die man auch im Herzen trägt. Deshalb nennt man das so.
Was über die Lippen kommt ist nicht immer die reine Wahrheit und unter einem Lippenbekenntnis versteht man eben ein Bekenntnis, dass nicht unbedingt darauf fußt was man tief im Herzen fühlt."-
Aurelia summte verstehend.
-"Das macht natürlich Sinn."- räumte sie ein. -"Diese Eigenart von euch hatte ich nicht bedacht."-
Inzwischen hatte die Gruppe einen dritten Saal betreten. Dieser war in einem hellen Sandton gehalten. Wie schon im ersten Saal hingen Schrifttafeln an den Wänden auf denen Teile der Geschichte der Magie verzeichnet waren.
Es waren jedoch drei Gemälde die Garaths Aufmerksamkeit auf sich zogen. Er war sich jedoch nicht sicher ob diese Bilder wirklich gemalt waren. Er konnte keine Pinselstriche in den Farben erkennen und die Bilder wiesen mehr Details auf als der junge Fischerssohn es je gesehen hatte.
Während Garath die Werke studierte erkannte er jedoch schnell. dass auf allen das selbe abgebildet war. Ilirea, die Hauptstadt des Reiches der Menschen.
Interessant war jedoch, dass jedes Bild die Stadt anders darstellte.
Auf dem zu Garaths Rechten präsentierte sich die Stadt wie der junge Reiter sie kannte. Kurz bevor sein Vater starb hatte er seine Eltern einmal nach Ilirea begleitet. Sie hatten dort an einem großen Fest teilgenommen mit dem in jedem Jahr der Thronbesteigung von Königin Nasuada gedacht wurde.
Garaths Vater war von den Fischern seiner Heimat ausgewählt worden sie in jenem Jahr bei den Feierlichkeiten zu vertreten.
Der junge Reiter musste fast lachen als er sich erinnerte wie aufgeregt sein Vater damals gewesen war!
Garath erkannte nun auch, dass der helle Sandton des Raumes in etwa dem entsprach den die Stadtmauern von Ilirea hatten.
Ganz anders präsentierte sich die Hauptstadt, die der junger Fischersohn als so mächtig aber auch einladend in Erinnerung hatte, auf dem Bild, das die Wand zierte die dem Eingang direkt gegenüberlag.
Die äußeren Mauern waren auf diesem Gemälde nicht sandfarben sondern von einem so tiefen schwarz, dass sie das Licht regelrecht aufschluckten. Drohend erhob sich die Felsklippe über der Stadt. Hier wirkte diese Felswand fast wie das Maul eines riesigen Ungeheuers das in Begriff war alles Leben zu verschlingen und gewältige Tore die in den Fels eingearbeitet waren zeugten von einer Festungsanlage im Gestein.
Garath schauderte regelrecht bei dem Anblick.
Freundlich war was er auf dem dritten Bild sah.
Einmal mehr handelte es sich im Ilirea. Die Stadt lag da, glänzend in den Strahlen der untergehenden Sonne. Wer auch immer dieses Bild angefertigt hatte, betonte besonders die elfischen Bauwerke, die geschwungenen Türme der Hauptstadt.
Obwohl dieses Bild Garath besser gefiel als das Düstere in der Mitte gab es doch etwas an diesem Bild was den jungen Reiter beunruhigte.
Es war nicht das, was dort abgebildet war. Es war vielmehr die Stimmung die das Bild vermittelte.
Garath konnte sich nicht helfen: Über diesem Bild lag eine Aura von tiefer Trauer. Eine Stimmung von Verlust und Abschied.
Er konnte sich keinen Reim darauf machen.
"So, meine jungen Freunde" hob Elain an. "Mit diesem Saal betreten wir nun die Sphäre der Gegenwart. Ihr erfahrt nun, warum die Dinge heute so sind wie sie sind. Sicher sind euch schon diese Bilder aufgefallen."
Elain wies mit ihrem Stab auf die drei Gemälde.
"Donnerwetter!" staunte ihr Schüler Hektor. "Der Künstler der diese Werkte geschaffen hat muss aber Geduld gehabt haben Meisterin. All die Details!"
Garath konnte sich dem jungen Schüler der Magie nur anschließen. Zu seiner Überraschung jedoch lachte Elain.
"Hektor, wärst du sehr überrascht wenn ich dir sage, dass jedes dieser Bilder in einem Augenblick entstanden ist?"
Die ungläubigen Augen ihrer Schüler brachten die Magierin einmal mehr zum lachen.
Die erklärte:
"Diese Bilder wurden durch Magie erschaffen. Nach einer alten Kunst der Elfen. Man nennt sie Farith oder auch Wunschbilder. Das zu eurer Rechten zeigt die Stadt ilirea wie sie heute ist. So hat Königin Nasuada die Erste die Stadt nach dem großen Krieg wieder aufgebaut. Arget Un Eragon hat dieses Bild für dieses Museum angefertigt. Auch dieses stammt von ihm."
Elain wies auf das düstere Gemälde welches Garath noch immer Schauer über den Rücken trieb.
"Dieses Bild zeigt zwar dieselbe Stadt wie das Erste aber sie trug damals einen anderen Namen: Urû baen!"
Aufgeregtes Geflüster ging durch die Reihen von Elains Schülern.
"So hat Arget Un Eragon die Stadt damals zum ersten mal gesehen." erklärte Elain über das Getuschel hinweg. "So stellte sie sich ihm dar während es großen Krieges. Diese Bilder sollen euch verdeutlichen welcher Wandel sich vollzogen hat! Nicht nur mit dieser alten Stadt sondern auch mit dem Reich und der Rolle der Magier darin."
"Und was ist mit diesem Bild dort?" fragte die kleine Ronja und wies auf den Fairith, der Garath so traurig und melancholisch anmutete.
"Dieses Bild zeigt ilirea wie es zum Zeit des alten Ordens der Drachenreiter war." erklärte Elain bereitwillig. "Dieses Bild wurde nicht von Arget Un Eragon angefertigt sondern von dem Reiter der auch schon der Lehrer seines Vaters Brom war. Dem Elfen Oromis. Dieser alte Reiter hat ilirea über viele Jahrzehnte hinweg seine Heimat genannt. Die Stadt war das Zentrum seines Lebens. Als Galbatorix Sieg unvermeidlich wurde war der Reiter gezwungen mit seinem Drachen zu fliehen. Nur die schützenden Wälder des Nordens boten noch Sicherheit. Was ihr hier seht ist sein letzter Blick auf das was einmal sein zu Hause war, es aber nie wieder sein würde."
Garath schluckte. Das erklärte alles.
Elain fuhr fort:
"Der Reiter Oromis wurde viele Jahre später während des großen Krieges getötet. Arget Un Eragon erbte seinen Besitz und übergab dieses Bild dem Museum um zu verdeutlichen wo die Reise begann....."
Elain wies auf den Farith des Elfen.
"......, was sie beeinflusst hat,....."
Sie deutete auf das düstere Abbild Urû baens.
"......und wohin sie uns geführt hat."
Elain deutete aufdas Bild, welches das heutige ilirea zeigte. Kurz sammelte sie ihre Gedanken, dann fuhr sie fort:
"Es ist wichtig das alles zu kennen, wenn man wissen will warum die Dinge für die Magier heute so sind wie sie sind.
Galbatorix Schrecken und der Terror seiner schwarzen Hand hatte die Magier in den Untergrund getrieben. Die einzige Möglichkeit für Magiebegabte frei zu bleiben war es sich zu verbergen. Viele musste stehlen um zu überleben oder ihre Gabe für Betrügereien nutzen um nicht zu verhungern.
Wie ihr wisst versuchte der dunkle König alles um die Magie gänzlich unter seine Kontrolle zu bringen. Daher verbot er auch Schriften die die alte Sprache lehrten.
Ihr wisst, dass diese mächtigen Worte der Schlüssel zu jedem Zauber sind. Schriften die sie enthielten zu besitzen war eine Straftat. Daher war es für Magiebegabte sehr schwer etwas zu lernen.
Ich habe euch bereits gesagt, dass Magier die nicht entdeckt wurden sich in die Wildnis zurückzogen und dort ihre Kunst praktizierten. Oft nahmen sie magiebegabte Kinder bei sich auf und gaben ihr Wissen an sie weiter. Wissen, dass sie normalerweise eifersüchtig bewachten und nicht leichtfertig weitergaben.
Es gibt Berichte darüber, dass es zu einem regelrechten, unsichtbaren Krieg zwischen den Magiern kam. Sie versuchten sich gegenseitig die wenigen Schriften zu stehlen die Worte in der alten Sprache enthielten, spielten ihre Schüler gegeneinander aus und über all diesem Treiben hing immer der drohende Schatten der schwarzen Hand!
All das formte die Magier. Beeinflusste ihr Verhalten. Über die Jahre hinweg wurden sie zu sehr verschlossenen und selbstsüchtigen Personen.
Vielen von ihnen sagte man nach sehr kaltherzig zu sein."
"Irgendwie fast verständlich." murmelte der junge Hektor und kratzte sich am nachdenklich am Kopf.
"Inwiefern?" fragte Elain, die diesen Einwand ihres Schülers scheinbar ehrlich begrüßte
"Naja..." murmelte Hektor. "Diese Magier mussten oft bereits als Kinder alles aufgeben. Ihre Heimat, ihre Familien. Das bisschen Macht das sie hatten war alles in ihrem Leben."
"Und sie haben früh gelernt, dass mehr Macht alles war, dass sie frei und am Leben hielt." führte Garath den Gedanken weiter. "Und sie haben gelernt auf keinen Fall freiwillig zu teilen."
"Sehr richtig!" lobte Elain ihren Schüler und warf auch Garath einen freundlichen Blick zu.
-"Diese Magier waren bestimmt nicht besonders nett!"- mutmaßte Aurelia.
Garath gab ihre Worte weiter und entlockte Elain damit ein trauriges Lachen.
"Nein junger Drache, das waren sie wirklich nicht und ein solches Verhalten verschwindet auch nicht einfach so über Nacht. Nicht nachdem es den Magiern über Generationen hinweg zur Natur wurde. Deshalb stand Königin Nasuada der Magie auch in den ersten Jahren ihrer Herrschaft sehr ablehnend gegenüber. Nach dem Krieg hatte sie sogar den Plan jeden Magiekundigen rund um die Uhr über verzauberte Spiegel überwachen zu lassen."
Einige der jungen Magieschüler wirkten regelrecht entsetzt. Die kleine Ronja sah sich unsicher um als erwarte sie beobachtet zu werden.
"Aber das macht sie doch nicht oder?"
"Nein, soweit ist es nie gekommen." beschwichtigte Elain, räumte aber traurig ein: "Allerdings hatte das weniger damit zu tun, dass die Königin ihre Haltung den Magiern gegenüber geändert hätte sondern weil es praktisch nicht durchführbar war.
Ihr wisst, dass jeder Zauber Kraft kostet und je weiter ein Objekt entfernt ist, dass man beeinflussen will, desto mehr Kraft wird verbraucht. Um jeden Magier in jedem Winkel des Landes zu überwachen und das an jedem Tag ununterbrochen......"
Elain machte eine hilflose Geste.
"Das war einfach undurchführbar. Außerdem musste man ja erst mal die Personen kennen die man überwachen will.
Man hätte praktisch einen Überwacher für jeden Magier gebraucht da es mit der Traumsicht sehr schwierig ist sich auf mehrere Ziele zu konzentrieren."
"Im Grunde sogar mehr als einen Magier für jeden den man überwachen will." warf Hektor ein. "Ich meine irgendwann muss sich der, der den Spiegel benutzt doch auch ausruhen und wieder zu Kräften kommen."
"So ist es!" pflichtete Elain ihrem Schüler bei. "Es war einfach nicht machbar. Die Königin ersuchte damals auch Arget Un Eragon um Hilfe aber dieser lehnte ab. Er war von den Vorstellungen der Königin nicht wirklich angetan und es gelang ihm Nasuada zu überzeugen von ihrem Überwachungsplan abzulassen.
Trotzdem blieben die Gesetze die die Magie überwachten zunächst sehr streng.
Schriften in der alten Sprache blieben unter staatlicher Kontrolle und nur wer der Magiergilde des Reichs beitrat erhielt hier, an dieser Schule, eine Ausbildung in der Magie.
Aber auch diese war sehr strengen Regeln unterworfen.
Regeln die es Magiebegabten zwar erlaubten ihre Gabe bis zu einem gewissen Punkt zu entwickeln aber sehr enge Grenzen setzten.
Experimente mit der Magie waren nur erlaubt mit der ausdrücklichen Erlaubnis der Königin und diese wurde nicht oft gewährt."
Elain atmete Tief. ein Seufzer entfuhr ihr bevor sie weitersprach.
"Die Königin erkannte damals einfach nicht, dass Magie ein Teil dieser Welt ist und auch ein Teil von uns Menschen, von jedem lebenden Wesen!
Leben bedeutet Wachstum und Veränderung. Gesetze die das nicht erlauben sind keine guten Gesetze und es wird immer Leute geben die gegen sie anrennen.
Meist endet das dann aber in einer Katastrophe!
In diesem Fall trug die Katastrophe einen Namen. Tjurin. Ehemaliger geheimer Schüler einer Magierin Namens Trianna......"
Elain begann damit die unglückliche Geschichte dieser Partnerschaft zu erzählen. Sie berichtete von geheimen Experimenten, von der Gier des Schülers nach mehr Macht und seiner Unfähigkeit verantwortungsvoll mit seinen neuen Talenten umzugehen. Sie erzählte auch von den vielen Unschuldigen die gestorben waren und der großen Katastrophe die fast das gesamte Reich verschlungen hätte.
"Nach diesem Vorfall....." hob Hektor an konnte den Satz aber nicht beenden.
"Die Königin muss sehr böse gewesen sein." piepste die kleine Ronja mit Tränen in den Augen.
Elain jedoch lächelte.
"Das war sie erst auch aber hier zeigte sich, dass Königin Nasuada zwar, wie jeder Mensch, Fehler beging aber auch fähig war zu lernen, zu wachsen und besser zu werden. Dieser Umstand machte sie zu der großen Herrscherin an die wir uns heute erinnern.
Sie überdachte die Situation und erkannte, dass die richtige Reaktion manchmal nicht darin besteht noch fester zuzugreifen sondern etwas neues zu versuchen.
Die Königin änderte die Gesetze und sie und der Drachenreiter Murtagh riefen unser3e Akademie der Magie ins Leben."
Elain lächelte.
"Und damit wären wir in der Gegenwart angekommen meine jungen Freunde. In einer Gegenwart, in der wir Magier unseren Platz in der Welt gefunden haben. Nicht länger leben wir im Schatten und sind nur uns selber treu. Mit Hilfe der Königin und des Ordens der Reiter haben wir erkannt welche Verantwortung unsere Gabe mit sich bringt. Sie ist aus dem geboren was dem Leben selbst Kraft verleiht und deshalb haben wir dem Leben zu dienen. Nur wer von euch das versteht wird einmal ein wirklich großer Magier werden."
Elain blickte in die Runde ihrer Schüler und schien zu überprüfen ob jeder von ihnen ihre Worte verstanden hatte.
"Und was wurde aus dieser Trianna?" erkundigte sich Hektor. "Ich meine, die Königin wird ihr doch nicht einfach vergeben haben oder?"
"Nein, das hat sie nicht." erklärte Elain ernst. "Die Königin war immer eine Frau, die daran glaubte, dass Taten Folgen nach sich ziehen. Vor dem Gesetz darf es keine Freunde oder Günstlinge geben. Daher wurde sie von der Königin hierher verbannt, in die Ostmark. Sie musste darüber hinaus Schwüre ablegen die es ihr unmöglich machten Magie zu wirken.
Königin Nasuada gab ihr allerdings Hoffnung. Wenn sie das Vertrauen des Arget Uns der Reiter erlangen würde könnten ihre Schwüre gelockert werden."
"Also im Grunde....." überlegte Garath laut. "Wenn sie es schaffen würde das Verhalten der alten Magier abzulegen. Bereit wäre für andere zu handeln, dann würde sie sich dadurch selbst befreien."
Während Elain noch zustimmend nickte meldete sich die rothaarige Ronja wieder zu Wort:
"Also das bedeutet dieser Spruch!"
"Welcher Spruch?" fragte Garath.
Elain schmunzelte.
"Über dem Eingangstor zu unserer Schule ist ein Sinnspruch angebracht junger Reiter. In seinem Geiste sollen all unsere Schüler ausgebildet werden.
Er lautet:
"Indem wir für einander sorgen erlangen wir Freiheit."
Es war der Drachenreiter Murtagh der unsere Schule unter dieses Motte gestellt hat. Viele glauben das er sich damit auf Trianna bezieht aber er hat mir einmal anvertraut, dass er diese Wahrheit bereits viel früher erkannt hatte und das er sie als die Größte ansieht die ihm je zuteil wurde."
"Und ist es dieser Trianna gelungen sich zu befreien?" wollte Garath wissen.
Elain schüttelte bedauernd den Kopf.
"Leider nicht. Sie fühlte sich bis zu ihrem Tod ungerecht behandelt und starb vor einigen Jahren mit tiefer Verbitterung über die Königin."
Elain seufzte einmal mehr.
"Galbatorix hat der Welt so manche Narbe zugefügt junger Reiter. Manche Wunden verheilen einfach nicht. Es heißt: die Nacht ist am dunkelsten bevor der Morgen graut. Trianna wurde während der schlimmsten Pahase von Galbatorix Herrschaft geboren. Er hatte all seine Diener verloren alle 13....Das heißt eigentlich 12 einer diente ihm gar nicht wirklich aber das ist eine andere Geschichte.
In jedem Fall war der König außer sich über den Verlust und ließ seine Feinde und alle die ihm gefährlich werden konnten mit äußerster Härte verfolgen.
Trianna wuchs in diesen dunklen Tagen auf. Sie war von Sklaverei bedroht und wuchs auf....ständig auf der Flucht.
All dies war ein Teil von ihr und sie hat es nicht geschafft diese Dunkelheit zu überwinden."
Elain lächelte Garath traurig an.
"Ich würde dir gern etwas besseres erzählen junger Reiter aber nicht alle Geschichten enden gut."



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Einige Stunden später kehrten Garath und Aurelia auf die Schlüpflingswiese zurück. Der junge Reiter war tief in Gedanken versunken. So tief, dass er fast über den Schwanz des grünen Drachens Fiernen gestolpert wäre.
-"Vorsicht ihr Küken."- die dunkle Stimme des Grünen hallte durch Garaths Gedanken.
Der junge Reiter blickte auf und erkannte nicht nur den smaragdfarbenen Drachen sondern auch dessen Reiterin. Meisterin Arya saß in der Nackenmulde des Grünen und pflegte die Schuppen ihres Partners mit einer festen Bürste.
"Entschuldigt bitte Meister, Meisterin. Ich war nur in Gedanken."
"Das war ziemlich offensichtlich Garath-Finiarel." erwiderte die Elfe vom Rücken ihres Drachens aus.
-"Was habt ihr denn unternommen, dass dich so gefangen nimmt junger Reiter?" erkundigte sich Fírnen freundlich.
-"Wir haben die alte Schule der Magier besucht Meister!"- verkündete Aurelia stolz. -"Da war diese Ohren-rund-Mensch-freundlich- Elain und ihre Schüler. Sie hat uns viel über die Magier der Menschen erzählt."-
-"Sehr löblich."- schmunzelte der grüne Drache. -"Da habt ihr eure Zeit ja sehr weise genutzt meine jungen Freunde."-
Fírnen beugte sich herunter, zwinkerte Aurelia verschwörerisch zu und sagte:
-"Meisterin Saphira wird das sicher gefallen!"-
Während Aurelia heiser kicherte blickte Garath zu der Elfe auf Fírnens Rücken auf.
Er überlegte. Eine Frage lag ihm auf der Seele. Eigentlich hatte er sie Meister Eragon stellen wollen. Der Reiter der blauen Saphira war trotz seiner hohen Stellung sehr zugänglich. Seine Gefährtin, die Elfe Arya , wirkte zwar nicht unfreundlich aber doch sehr streng und manchmal regelrecht verschlossen.
"Dich scheint etwas zu beschäftigen junger Reiter?" die kristallklare Stimme der Elfe riss Garath aus seinen Überlegungen. "Wenn du mich etwas fragen möchtest, nur zu."
Garath schluckte. Er erwog kurz zu lügen aber das wäre ihm respektlos vorgekommen.
"Meisterin......Beherrsche ich auch Magie? Als Drachenreiter?"






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