187. Völkerspiele Teil 11

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Garath verfolgte fast wie in Trance die Landung von Meisterin Saphira. Noch immer steckten dem jungen Reiter die Ereignisse der letzten Sekunden in den Knochen.
Garaths Blick löste sich von der anmutigen Gestallt seiner Drachendame und ihres Reiters und glitt hinab zu seiner Elfenklinge. Noch immer hielt der junge Reiter den Griff des Schwertes fest umklammert.
Im Augenblick jedoch war es nicht die feine Machart der Waffe die Garaths Aufmerksamkeit fesselte sondern das noch immer feuchte Blut welches die Klinge bedeckte.
Garath hatte das Gefühl, dass ihm die Knie weich wurden.
Er blickte zu der Leiche des einäugigen Priesters.
......Ich kenne nicht mal seinen Namen....... fuhr es ihm durch den Sinn.
Der Gedanke war fast lächerlich! Welchen Unterschied machte es wie der Mann hieß? Er war....
"Garath?"
Die Stimme von Meister Eragon ließ Garath herumwirbeln. Hastig blickte er sich um. So tief war der junge Reiter in Gedanken gewesen, dass ihm gar nicht aufgefallen war, dass sein Meister an ihm vorbeigeschritten war und nun bei den fahrenden Händlern stand.
Garath wollte respektvoll auf die Ansprache durch seinen Meister reagieren doch seine Zähne schienen regelrecht aufeinander zu kleben.
Eragon indes sprach weiter:
"Garath flieg doch bitte schon einmal nach Mhada zurück und berichte dem Großnar was hier passiert ist. Saphira und ich begleiten die Leute hier und stellen sicher, dass es keine weiteren Vorkommnisse gibt"
Kurz sahen Meister und Schüler sich an. Garath hatte den Eindruck, dass der Arget Un den direkten Blickkontakt zu ihm regelrecht suchte. Etwas lag in diesem Blick, etwas das Garath die Kraft gab sich aus seiner Starre zu lösen.
"Ja Meister, natürlich." versicherte der junge Reiter.
Schnell ging er zu Aurelia hinüber und zog sich in den Sattel.
Das junge Drachenfräulein spannte sofort die Muskeln an und schoss in den Himmel.
Weder Garath noch Aurelia sprachen auf dem Rückflug miteinander. dem jungen Fischersohn war dieser Umstand fast recht.
Der Blick seines Meisters ging dem jungen Reiter nicht aus dem Kopf. Etwas an diesem Blick hatte Garath erreicht, ihn getröstet und neue Zuversicht gegeben. Doch all diese Gefühle erreichten nicht die Tiefe von Garaths Seele. Er hatte das Gefühl, dass das was er von seinem Meister erhalten hatte wie ein dünner Schleier über all dem lag was derzeit seine Seele in Aufruhr versetzte.
Ein dünner Schutzschild der durch das Gespräch, welches Garath kurze Zeit später mit dem Großnar führte, auf eine harte Probe gestellt wurde.
Dabei wurde der junge Reiter und sein Drachenfräulein keinesfalls unhöflich empfangen. Im Gegenteil! Nar Garzhenog gratulierte Garath und Aurelia geradezu überschwänglich und lud sie für den heutigen Abend ein an seiner Tafel zu speisen. ein Ehre die bisher nur Meister Eragon zuteil geworden war. Im Volk der Gehörnten galt es als Beweis von Respekt und Vertrauen wenn man aufgefordert wurde, wie die Urgalgra es nannten, das Lager zu teilen. Dieser Brauch ging auf die Zeiten zurück in denen der Gehörnten noch als Nomaden durch das Land zogen und ihr Überleben ein ständiger Kampf war. Gute Nahrung war bei einem solchen Leben Mangelwahre! Man teilte sie nur mit einem Krieger des Stärke man als gleichwertig ansah und den man klar als Verbündeten ansah.
Garath nahm die ehre natürlich höflich an aber gleichzeitig hatte er das Gefühl, dass der Orkan der in ihm tobte durch jedes lobende Wort noch an Kraft gewann und mit neuer Wucht gegen den Schutzschild anrannte den Meister Eragon ihm geschenkt hatte.
Der Großnar ließ es sich auch nicht nehmen gemeinsam mit Garath vor die rote Halle zu treten und mit lauter Stimme den Sieg der Drachenreiter über die Letherblaka und Razac zu verkünden.
Mit jedem Wort des mächtigen Kull wuchs ein schrecklicher Druck in Garaths Brust der ihn zu ersticken drohte. Der Jubel der Menge machte alles nur noch schlimmer. Die Leute feierten begeistert, dass die dunklen Jünger und ihre schrecklichen Götter eine weitere Niederlage erlitten hatten.
Die Zeit die Garath auf den Stufen der großen Halle zubringen musste während der Großnar sprach und das Volk ihm zujubelte kam dem jungen Reiter unendlich vor.
Als er sich schließlich zurückziehen konnte ohne das Volk oder seinen Gastgeber zu kränken rannte der junge Fischersohn fast. Seine Seele war zu einem aufgepeitschten Ozean geworden auf dem Garath hilflos hin und her trieb.
Irgendwo in weiter Ferne spürte der junge Reiter, dass Aurelia Kontakt zu ihm suchte aber Garath konnte jetzt nicht mit ihr sprechen. Er konnte mit niemandem sprechen! Wollte es auch gar nicht.
Instinktiv suchte Garath nach einem Ort wo er allein sein konnte und fand sich so schließlich in den Stallungen nahe der großen Halle wieder.
Dort war im Augenblick nicht viel los. Die Wettkämpfe im Reiten waren abgeschlossen und die meisten Pferde standen gut versorgt in ihren Boxen.
Garath blieb kurz hinter der Eingangstür stehen und lehnte sich an die Wand. Schwer atmend schloss er die Augen und versuchte wieder zur Ruhe zu kommen.
"Oh, hallo Garath!"
Eine freundliche Stimme schreckte den jungen Reiter auf.
Garath blickte sich um und erkannte Graf Garrow der gerade mit einem Eimer voll Hafer von der gegenüberliegenden Seite des Stalls auf ihn zukam.
Einen Wimpernschlag lang wollte der junge Fischersohn einfach fortlaufen. Er wollte mit niemandem reden! Er wollte allein sein.
Die Höflichkeit hielt ihn schließlich zurück. Es wäre mehr als beleidigend gewesen einen Mann der ihn so höflich begrüßte einfach stehen zu lassen. Noch dazu wo es sich um den Neffen des Arget Uns handelte und außerdem um einen Grafen.
Mehr als ein dünnes Lächeln und ein respektvolles Nicken brachte der junge Drachenreiter aber nicht zustande.
Graf Garrow indes schien das nicht weiter zu stören. Der junge adlige stellte stöhnend den schweren Futtereimer am Eingang zur Box ab vor der Garath gerade stand und stemmte die Hände in den Rücken als er sich aufrichtete.
"Verdammte Plackerei." brummte er. "Ashru hat mich dazu verurteilt Winterglut zu versorgen weil der Frühlingswein leider aus war. Merk dir das mein Freund: Genau das steht auch dir bevor wenn du mal heiratest!"
Die missliche Lage des Grafen lenkte Garath von seinem Kummer ab und brachte den jungen Reiter sogar dazu ein wenig zu lächeln.
"Du würdest mir nicht ein wenig zur Hand gehen Drachenreiter?" erkundigte sich der junge Adlige aus dem Norden und warf Garath, ohne dessen Antwort abzuwarten, eine Striegel Bürste zu.
"Doch, sicher....gern!" brachte Garath hervor und die nächste halbe Stunde verbrachte der Fischersohn damit das herrliche Pferd aus der Zucht von Graf Garrows Familie zu versorgen. Gerade das Striegeln war eine angenehm mechanische Tätigkeit und indem er sich einfach darauf konzentrierte schaffte Garath es ein wenig zur Ruhe zu kommen.
"Was war da eigentlich gerade vor der roten Halle los?" erkundigte sich Graf Garrow plötzlich während er den mitgebrachten Hafer in Wintergluts Futterbeutel schüttete. "Man hat den Jubel ja bis hier her gehört. Die Ehrungen der heutigen Sieger soll doch erst nach Sonnenuntergang im Schein der Feuersäulen stattfinden. Oder irre ich mich."
"Nein, ganz und gar nicht." murmelte Garath.
Der junge Drachenreiter war alles andere als glücklich darüber, dass das Gespräch wieder auf die zurückliegenden Ereignisse kam aber ihm blieb keine andere Wahl. Stockend berichtete er Graf Garrow von dem Überfall der Razac.
Nachdem Garath seinen Bericht abgeschlossen hatte befürchtete er, dass Graf Garrow nun auch dazu übergehen würde ihn mit Lob zu überschütten aber der Adlige überraschte ihn. Arget Un Eragons junger Verwandter strich nur gedankenverloren über den Hals der Stute Winterglut. Das Pferd trug inzwischen seinen Futterbeutel und kaute zufrieden an seinem Hafer.
"Das werde ich meiner Mutter sehr behutsam beibringen müssen." murmelte Graf Garrow schließlich mehr zu sich selbst.
"Eurer Mutter?" Garath war verwirrt.
"Gräfin Katrina." erklärte Garrow. "Während des großen Krieges versuchte der König einen Vorteil gegenüber meinem Onkel Eragon zu erringen. Er wollte meinen Vater, Graf Roran, als Geisel in die Hände bekommen. Daher griffen Soldaten unter Führung der Razac unser Dorf an. Mein Vater fasste den Plan mit den Dorfbewohnern durch den Buckel zu fliehen bevor die Lage unhaltbar wurde aber kurz vor dem Aufbruch gelang es den Ra zac meine Mutter zu entführen. Sie haben sie über Wochen auf dem Helgrind gefangen gehalten."
"Das muss furchtbar gewesen sein." sagte Garath erschüttert.
"Es holt sie manchmal noch heute wieder ein." bestätigte Graf Garrow. "Als meine Geschwister und ich noch jünger waren kam Mutter manchmal nachts in unsere Zimmer. Einfach um nachzusehen ob alles in Ordnung ist.
Sie hat sich natürlich nicht ihr Leben von diesen Teufel zerstören lassen aber.....naja.....manche Dinge verändern einen eben. Ich denke ich werde mal nach Ashru sehen."
Mit diesen Worten verabschiedete sich Graf Garrow von Garath und ging davon.
Lange sah der Drachenreiter dem jungen Adligen nach. Noch immer hörte er die letzten Worte des Grafen:
........Manche Dinge verändern einen eben.........
........Haben die Ereignisse von heute auch mich verändert?...... fuhr es Garath durch den Sinn........Und wenn ja, was bin ich dann jetzt........
Noch während der junge Fischerswohn darüber nachdachte erklang plötzlich die Stimme seines Drachenfräuleins in seinen Gedanken.
-"Garath?"-
Der junge Reiter sah sich um und entdeckte Aurelia am Eingangstor des Stalls. Fast behutsam lugte die junge Rote um die Ecke. Es lag etwas Komisches in Aurelias Benehmen. Sie erinnerte an ein Kind, dass den warmen Apfelkuchen vom Fensterbrett ihrer Mutter stibitzt hatte und nun ein Donnerwetter erwartete.
-"Bist du noch böse auf mich?"- erkundigte sich die Rote und bestätigte damit den Eindruck ihres Reiters.
-"Böse? Warum sollte ich denn böse auf dich sein?"- verwirrt trat Garath zu seinem Drachenmädchen,
Verlegen scharrte Aurelia mit den Krallen im Sand.
-"Na weil ich uns erst in die Situation mit den Razac gebracht habe."- erklärte sie schließlich. -"Wenn Meister Eragon und Meisterin Saphira nicht rechtzeitig gekommen wären...... Ich meine, ich habe doch angeboten, dass wir helfen."-
-"Aber das war doch unsere Pflicht als Drache und Reiter."- widersprach Garath. -"Und ich bin auch nicht böse auf dich!"-
Aurelia legte den Kopf von der einen auf die andere Seite und zwinkerte ihren Reiter unsicher an.
-"Aber warum wolltest du dann nicht mehr mit mir reden?"-
Garath war betroffen das Aurelia sich wegen ihm schuldig fühlte. Er versuchte sofort ihr seine Gefühle zu erklären:
-"Das hat doch damit nichts zu tun. Ich bin nur....Ich...."-
Hilflos strich sich der junge Reiter durch die Haare.
-"Aurelia ich hab einen Mann getötet! Keinen Razac sondern einen anderen Menschen!"-
-"Aber er wollte dich doch auch töten!"-
-"Das mag ja sein."- beharrte Garath. -"Aber trotzdem..... Stell dir doch mal vor wie es für dich wäre wenn du heute einen andere4nn Drachen getötet hättest."-
Aurelia schüttelte den Kopf als hätte sie in etwas verdorbenes gebissen.
-"Das wäre......"-
Garath konnte deutlich spüren, dass Aurelia die Sache noch nicht aus diesem Blickwinkel betrachtet hatte.
-"Ich weiß nicht recht was ich dir da raten soll Garath."- räumte sie schließlich ein. -"Wir Drachen sind da anders als ihr Zweibeiner. Unser Leben folgt der Stimme des Blutes. Ihr Zweibeiner seit da so viel komplizierter mit euren unterschiedlichen Reichen, euren Grenzen und Glaubensrichtungen.
All das gibt es bei uns nicht und deshalb ist Mord bei uns fast ausgeschlossen."-
"Dann denkst du das ich ein Mörder bin?" fragte Garath verzweifelt.
-"Das habe ich nicht gemeint!"- versicherte Aurelia entsetzt.
"Nein, das hat sie wirklich nicht."
Erschrocken blickten Garath und Aurelia sich um.
Aus dem Halbschatten des Stalls trat Meister Eragon zu den beiden Novizen.
"Garrow hat mir gesagt das ich dich hier finde Garath." erklärte der Arget Un.
Ein sanftes Lächeln lag auf Eragons Zügen. Der erfahrene Reiter setzte sich auf einen herumliegenden Strohballen und blickte seinen Schüler an.
"Es ist anders als man es sich immer vorgestellt hat oder?"
"Was vorgestellt Meister?" fragte der junge Reiter.
Eragon lachte leise.
"Ein Held zu sein Garath. " erklärte der Arget Un. "Sag mir nicht, dass du dir nie vorgestellt hast wie es wohl wäre wenn du derjenige wärst den ein Barde besingt oder von dem ein Geschichtenerzähler berichtet."
"Naja...." der junge Reiter kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Siehst du." schmunzelte Meister Eragon. "Weißt du auch woher ich weiß, dass du dir solche Dinge ausgemalt hast?"
Garath hob verlegen die Schultern.
Eragons Lächeln wurde breiter.
"Weil ich in deinem Alter dieselben Träume hatte. Ich hatte sie und auch Roran. Jedes Mal wenn wir mit Stöcken große Schlachten geschlagen haben und uns für die größten Fechter von ganz Alagaesia hielten.
Bei mir war es sogar noch schlimmer als bei meinem Cousin. Bei mir kam nämlich das Geheimnis meiner Herkunft hinzu! Meine Mutter die in edle Gewänder gekleidet zu ihrem Bruder kam, mich zur Welt brachte und dann einfach wieder verschwand.
Mein unbekannter Vater.....
Ich habe meinem Lehrer Oromis einmal gestanden, dass ich mir manchmal vorgestellt habe, dass meine Eltern berühmte Menschen waren und mich zu meiner Sicherheit versteckten.
Die Wahrheit war dann nicht weit vom Traum entfernt. Mein Vater ein ehemaliger Drachenreiter, meine Mutter eine gefürchtete Magierin.....
Ich habe sehr lange gebraucht bis ich mit diesem Wissen Frieden schließen konnte. Sehr lange."
Der Blick des Arget Un wanderte in die Ferne.
Garath schwieg. Es bewegte ihn tief, dass sein Lehrer so offen mit ihm sprach.
"Das Problem ist," fuhr Eragon fort. ".... das wir uns immer nur die Aspekte vorstellen die für uns angenehm sind. Im wirklichen Leben jedoch sind wir jedoch mit all den Folgen unseres Handelns ausgesetzt.
Du musst dir doch nur die Geschichten über den großen Krieg anhören! Ich habe in ihm gekämpft und glaub mir all der Rum, die Ehre und die sagenhaften Helden......nichts davon habe ich gesehen.
Es gibt aber vielleicht etwas, dass dir hier helfen könnte.
Kommt mit ihr Zwei."
Etwas unschlüssig blickten Garath und Aurelia sich an, folgten dann aber ihrem Lehrmeister durch den Stall zum gegenüberliegenden Ausgang.
Dort wurden sie bereits erwartet. Ein Gruppe von neuen Menschen die die einfache aber robuste Kleidung fahrender Händler trugen traten sofort auf Garath und sein Drachenfräulein zu.
Der Älteste der Gruppe ergriff sofort die Hand des jungen Reiters und schüttelte sie ausgibig.
Er stellte sich als Angus vor. Er war das Oberhaupt dieser Gemeinschaft von fahrenden Kaufleuten und war praktisch mit jedem der anderen Händler verwandt.
Zu der Sippe gehörten die beiden Söhne von Angus: Galan und Torben. Sowie seine Frau Soraja und ihr Bruder Koras.
Koras selbst war auch verheiratet. Seine Frau stellte sich als Ronja vor und die gemeinsamen Töchter als Marinja und Talera.
Beide Mädchen waren gerade mal fünf Sommer alt und umarmten Garath sofort.
Als Dank für seine Hilfe überreichten sie dem jungen Drachenreiter gleich zwei kleine, selbst gepflückte Blumensträuße und baten dann Aurelia einmal streicheln zu dürfen.
Die junge Rote gestattete das großmütig.
Garath selbst sah sich noch immer ein einem Wirbelsturm von herzlichen Dankessprüchenund Schulterklopfen gefangen.
Der gerundete Bauch der Händlerin Soraja verkündete, dass die Sippe i9n Begriff war zu wachsen und die Eheleute versicherten dem überwältigten Garath, dass ihr Kind seinen Namen tragen würde sollte es ein Junge werden.
Jedes Mitglied der Sippe bestand darauf sich bei Garath für seine Hilfe zu bedanken und als die Gruppe sich schließlich zurückzog fühlte sich der junge Reiter wie betäubt. Es war jedoch ein Gefühl, dass sich deutlich von dem unterschied was er empfunden hatte als der Großnar ihn gepriesen hatte und das Volk ihm zujubelte.
"Verstehst du warum ich dem Wunsch dieser Händler nachgekommen bin? Sie wollten sich nämlich alle bei dir bedanken."
"Nein Meister aber....." Garath überlegte ob er seinem Lehrer erzählen sollte wie er fühlte.
"Es ist anders als der Jubel einer gesichtslosen Menschenmenge oder?" fragte der Arget Un schmunzelnd.
Offenbar hatte er Garaths Gedanken erraten.
Der junge Reiter nickte.
"Es ist anders weil diese Leute nicht irgend ein Heldenmärchen bejubeln." erklärte der erfahrene Reiter.
Fast väterlich legte Eragon Garath die Hand auf die Schulter.
"Du musst folgendes bedenken junger Garath: Wenn du nicht eingegriffen hättest wären diese neun Menschen jetzt tot. Die Männer ebenso die Freuen und die Kinder. Das Ungeborene Kind das nun vielleicht deinen Namen tragen wird wäre nie geboren worden!"
Eragon blickte Garath nun direkt in die Augen.
"Deshalb ist ihr Dank etwas anderes. Diese Menschen waren ein Teil von dem was du heute erlebt hast junger Reiter. Ihr Überleben ist eine Konsequenz deiner Taten! Frieden entsteht durch Gleichgewicht Garath. Als Kind hast du dir nur die guten Seiten des Heldentums ausgemalt. Heute hast du erfahren, dass solcher Ruhm einen Preis hat. Du hast gelernt, das Kampf auch immer Tod bedeutet. Besonders bei so einem gnadenlosen Feind!
Wie rechtfertigt man das?
Ich sage dir, es gibt nur einen guten Grund zum Schwert zu greifen und vielleicht sogar zu töten:
Und zwar um andere zu schützen!
Und genau das hast du heute getan. Neun Menschen und ein ungeborenes Kind leben weil du gehandelt hast!
Es ist gut, dass dir das Töten nicht leicht fällt. Das sollte es auch niemals!
Aber denk an das Gleichgewicht Garath und vergiss nicht, dass du heute auch Leben gerettet hast. Deshalb sind deine Taten eines Drachenreiters würdig."
Garath dachte einen Augenblick darüber nach was er gerade gehört hatte, dann schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht:
"Ich glaube ich habe noch viel zu lernen Meister."
Eragon lachte warm und klopfte seinem Schüler noch einmal auf die Schulter.
"Diese Erkenntnis junger Reiter ist der Beginn der Weisheit!"
Schmunzelnd ging Meister Eragon davon. Garath blickte ihm nach bis der Arget Un hinter dem Stall verschwunden war.
Plötzlich spürte er wie Aurelia ihn sanft mit der Schnauzte anstieß.
-"Und? Wie geht es dir?"- wollte das Drachenfräulein wissen.
Garath betrachtete die beiden kleinen Blumensträuße in seiner Hand.
-"Besser."- antwortete er schließlich.






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