2. Alte Freunde

363 14 2
                                        

Glaedr blickte sich um. Freund-aus-alten-Tagen-Umaroth hatte ihn eingeladen in die Sphäre seiner Erinnerungen einzutauchen. Es war die bevorzugte Art der Eldunarí sich zu unterhalten. Den Zauber denn Sohn-von-Brom-Eragon gewirkt hatte, der es ihnen ermöglichte Körper aus Luft und Licht zu erschaffen nutzten die alten Drachen nur um mit dem jungen Reiter oder den Ohren-spitz-Elfen zu kommunizieren die sie begleitet hatten.

Von einem anderen in seine Erinnerungen eingeladen zu werden war angenehmer und natürlicher für die Seelenhorte. Außerdem ließ sich so die Anzahl der Zuhörer genau begrenzt. Nur wer eingeladen war an diesem Gespräch teilzunehmen bekam etwas von seinem Inhalt mit.

Glaedr erkannte die Umgebung, die Umaroth für ihre Unterhaltung geschaffen hatte. Es war einer der angenehmsten Plätze Vröngard. Eine der Klippen des Südens von denen aus man sowohl das Meer überblicken konnte als auch einen guten Ausblick auf die Insel und die alte Stadt der Drachenreiter hatte. Die Seele des goldenen Drachen erinnerte sich, dass in den Tagen des alten Ordens dieser Ort untrennbar mit Umaroth verbunden gewesen war. Oft sah man den weißen Wegbegleiter des Großmeisters des Ordens hier über der Insel thronen und auf das Geschehen unter sich hinab blicken. Den ewigen weißen Wächter. So hatten die junge Schüler des Ordens Umaroth stets genannt wenn sie ihn an seinem Stammplatz erblickten. Auch blickte der weiße Drache hier das Gespräch mit seinesgleichen zu suchen. Es überraschte Glaedr also nicht wirklich dass sein alter Freund diesen Ort gewählt hatte.

"Es waren gute Zeiten als wir uns hier noch in Fleisch und Blut trafen oder alter Freund?"

Glaedr brummte zustimmend als er sich niederlegte.

"Warum erschaffst du auch deine Verletzung?" erkundigte sich der weiße Drache als er sah, dass Glaedr sich ihm mit seinem verstümmelten Vorderbein zeigte.

"Ich habe 100 Jahre mit dieser Wunde gelebt alter Freund. Sie ist ein Teil von mir und ich sehe nicht warum ich versuchen sollte diesem Teil aus meinem Wesen zu verbannen."

"Es müssen lange Jahre gewesen sein in denen wir auf die Geburt eines neuen, freien Reiters gewartet habt." murmelte Umaroth. "Lieber eigentlich dein Eindruck als du Eragon und Saphira das erste Mal gesehen hast."

Zur Überraschung des weißen Drachens musste sein Gesprächspartner laut lachen.

"Küken!" erwiderte Glaedr nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte. "Das war mein erster Eindruck. Saphira war ja schon eine recht gut gewachsene junge Drachendame aber jung und viel zu vorlaut. Und Eragon? Auf Ehre und Gewissen alter Freund, als ich dieses hagere Menschenkind das erste Mal erblickt habe....."

Glaedr lachte weiter und teilte einige Erinnerungen mit Umaroth. Auch der weiße Drache musste nun schmunzeln. Sein goldener Artgenosse zeigte ihm einen dünnen Menschenjungen der gemeinsam mit seiner blauen Drachendame, Islanzadi, ihrer Tochter Arya und einem Zwerg am Rande von Ellesméra zu ihnen auf blickte. Er trug Teile einer Rüstung die etwas zu groß für ihn wirkten, die Ansätze eines Bartes die er im Gesicht hatte sahen aus als könnte ein Reh sie abschlecken wenn er sich Milch ins Gesicht schmierte und noch sehr viel Unschuld lag im Blick dieses Jungen.

"Er hat es weit gebracht." murmelte Umaroth. "Ich habe schon einen völlig anderen Reiter kennen gelernt als ihr das Verlies der Seelen betreten habt."

Dem konnte sich Glaedr nur anschließen.

"Da hast du recht. Ich weiß es gibt sich als ich ihn das erste Mal gesehen habe aber er hat es schnell geschafft mich zu beeindrucken. Inzwischen zähle ich ihn zu meiner herausragenden Schülern und ich gestehe offen ein, dass sie stolz auf ihn bin. Ebenso auf Saphira."

"Wir haben es diese Küken den geschafft dich zu beeindrucken?" erkundigte sich Umaroth neugierig. "Wenn ich mich recht erinnere warst du schon immer ein strenger Lehrmeister der mit Lob durchaus sparsam umgegangen ist."

Eragon-OS-SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt