Kapitel 53

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Völlig erschlagen, schlief die kleine Maus, auf Samus Schoss ein, als sie mit dem Tram, in Richtung Stadt zurück fuhren. Schliesslich wollten sie eigentlich noch etwas Essen, bevor es zum Spiel ging. „Bist du sicher, dass sie noch das Spiel durchhält?“ Samu zuckte mit den Schultern. „Lassen wir sie mal noch etwas schlafen, während wir uns ein Restaurant suchen. Wenn sie wieder wach ist, fragen wir sie.“ Riku nickte und  betrachtete die beiden, die ihm gegenüber sassen. Samus sah so…Riku hatte keine Worte dafür. Aber Emmi auf seinem Arm zu sehen, erfüllte ihn mit so viel Liebe. Er biss sich auf die Lippen. Dann setzte er sich neben Samu und schmiegte sein Gesicht an dessen Hals. „Ich liebe dich!“ Flüsterte er. Samu lächelte, als die Liebe durch ihn hindurch raste. „Und ich, liebe dich!“ Wie sehr, dafür gab es gar keine Worte. Sanft küsste er Rikus Stirn und lehnte darauf seine Stirn dagegen.

Es gab einen einzigen Ort, der beiden in den Sinn kam, bei dem sicher auch Emmi was zu Essen fand, und das war der finnische McDonald's, um es einfach zu erklären. Samu nennte ihn immer so.
Über all den Geräuschen und Geschmäcker, blinzelte Emmi verschlafen. „Na Maus, hast du auch Hunger?“ Sah Samu sie liebevoll an und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sanft, nickte sie. „Riku bestellt gerade, willst du zu ihm laufen und ihm sagen, was du möchtest?“ Ohne Antwort, rutschte sie von Samus Schoss und hing kurz darauf an Rikus Beinen, der sie hoch hob. Er sah so perfekt aus, mit Emmi auf dem Arm. Riku wäre ein so toller Vater.
„Und bestellt?“ Grinsend nickt sie. „Bist du immer noch müde oder denkst du, dass es nach dem Essen wieder besser ist? Riku und ich, haben noch eine kleine Überraschung für dich.“ Emmis Augen wurden augenblicklich wach, was Samu lachen liess. „Das deute ich mal als ein, Ja.“ Schmunzelte er. „Was ist denn so lustig?“ Stellte Riku das Tablett auf den Tisch und setzte sich, auf der anderen Seite von Emmi, hin. „Samu hat mir noch eine Überraschung versprochen. Weshalb ich jetzt wieder ganz wach sein werde.“ Schnappte sich Emmi ihr Getränk und zog einmal heftig am Strohhalm. Riku schüttelte lachend den Kopf und küsste ihr Haar. Samus Blick, sagte ihm das, was er dachte. Sie würden es so lange durchziehen, wie Emmi noch durchhielt.

Im Tram, welches sie danach, zur Helsingin Jäähalli, brachte, war Emmi wieder hell wach und quasselt, mit ihrem Teddy auf dem Schoss, ununterbrochen. Als wären Samu und Riku nicht im Zoo mit dabei gewesen. Fragend stieg sie, an den Händen ihrer Onkels, aus dem Tram. „Lust auf Ice Hockey, Maus?“ Kniete sich Samu vor Emmi hin und zog das Leibchen aus dem Rucksack. Mit grossen Augen, sah sie es an. „Papa…“ Wollte Emmi zu etwas ansetzen. „Ja, der Papa. Dafür hast du ja uns. Onkel dürfen nämlich kleine Prinzessinnen, ganz fest verwöhnen. Viel mehr, als dies Mama und Papa tun. Und genau so viel, wie es Omas auch dürfen. Deshalb suchen sich Mamas und Papas auch Onkel und Tanten für ihre Kinder aus.“ Emmi musterte Riku mit ernster Miene. Es war süss, wie er ihr versuchte zu verstehen zu geben, dass verwöhnen Zuhause dann nicht zur Tagesordnung gehörte. Wie Samu Emmi einschätzte, war ihr das jedoch klar. „Das hat mir Mama auch schon erklärt.“ Riku nickte. „Also? Noch wach genug?“ Wollte Samu wissen. Auf ihr Nicken, zog er ihr das Leibchen über den Kopf. Als sie stolz und mit breiter Brust vor ihnen stand, konnte Samu einfach nicht widerstehen und machte ein Bild, um es gleich darauf, Mikko zu schicken. •Ganz eindeutig deine Tochter? 😉• Als Riku und Samu, sich ihre auch noch übergezogen hatten, gab es noch ein Selfie zu dritt. •Geniesst euren Abend! Bei uns, dauert es noch.•
Hüpfend ging Emmi voraus, auf die Halle zu. „Ich geh mit meinen Onkels zum Ice Hockey! Weil sie die Besten sind!“ Trällerte sie dabei vor sich hin. Samu und Riku fingen schallend an zu lachen. Was für ein Tag für das Gemüt. Das schaffte auch nur ein Kind. Auch wenn die Kleine nur bis kurz nach der ersten Halbzeit durchhielt, war ihr die Begeisterung an zusehen. Sie stand auf ihrem Sitz und feuerte den IFK, ihr Heimteam an, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Stolz, sah Samu ihr dabei zu, dass er das Spiel dabei vergass. Als Pause war, nahmen sie ihr schlafendes Patenkind und dessen riesen Teddy und machten sich auf den Heimweg.

„Ice Hockey? Euer Ernst?“ Stand Liisa neben Mikko und stemmte die Hände in die Hüften. „Es war Family Day. Sie war nicht die Einzige.“ Beschwichtigte Samu leise. „Und was…“ Lag ihr Blick auf dem Teddy. „Mama?“ Zog die schläfrige Stimme ihrer Tochter, die Aufmerksamkeit auf sich. „Ja, Schatz?“ Küsste Liisa sanft Emmis Stirn. „Es war sooooo toll! Wir waren im Zoo und haben Eis gegessen. Den Teddy und den Affen, bekam ich, weil ich lieb war. Wie du wolltest.“ Herzhaft gähnte Emmi. „Hamburger, haben wir gegessen. Dann waren wir beim Ice Hockey. Mit Leibchen.“ Fest drückte sich Emmi an Samu. „Ich hab die besten Onkels, der ganzen Welt!“ Samu drückte Emmi einen Kuss in die Haare. „Das hört sich alles ganz toll an! Morgen kannst du mir davon erzählen. Jetzt, geht es ab ins Bett. Sag Riku auch noch tschüss.“ Mit letzter Kraft, hängte sich Emmi, immer noch auf Samus Arm, um Rikus Hals und drückte sich fest an ihn. „Gute Nacht, Maus“, sagten beide ihm Chor, als Liisa Emmi von Samu entgegen nahm und sie hoch trug. „Mein Teddy!“ Murmelte Emmi noch. „Papa bringt ihn dir gleich.“ Eilte Mikko damit hinter her.
„Da habt ihr unsere Prinzessin, ganz schön verwöhnt.“ Kamen Mikko und Liisa, keine fünf Minuten später, wieder nach unten. „Wir waren in letzter Zeit so wenig für sie da.“ Zuckte Samu mit den Schultern. „Riku kann ihr so oder so nichts abschlagen.“ Legte Samu den Arm um ihn und gab ihm einen Kuss. Entschuldigend sah Riku die beiden an. „Danke!“ Nahm Liisa Samu und Riku in den Arm. „Nicht nur für Emmi. Auch für Mikko und mich“, sagte sie leise. Samu sah Mikko an, der nur grinste. Mehr brauchte er nicht zu wissen. „Das war das Mindeste, was wir euch zurück geben konnten, für all das, was ihr für uns getan habt.“ Darauf Riku. „Euer Glück, ist Dank genug!“ Lächelte Liisa.
Eine kurze Verabschiedung und Samu fuhr Riku nachhause. „Es war ein schöner Tag!“ Gähnte Riku und umfasste Samus Hand, die auf seinem Bein ruhte. „Ja, das war es! Sehr schön sogar!“ Ein Tag, wie sie sie mehr brauchten.
Samu lehnte sich zu Riku rüber, als er das Auto parkte und gab ihm einen Kuss. „Ich verspreche dir, oft werde ich dich nicht mehr hier absetzen und alleine heim fahren.“ Nuschelte Samu an Rikus Lippen. Dieser schmunzelte nur. „Danke!“ Hauchte Riku, forderte noch einen Kuss, bevor er ausstieg. Wofür das Danke alles stand, wusste Samu nicht. Für diesen Tag zumindest, das wusste er.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt