Unruhig tigerte Samu hinter der Bühne hin und her, bis sie alle soweit waren. Rikus kühlen Hände, umfassten seine, die dagegen beinahe glühten. Liessen ihn inne halten. Tief atmete Samu durch. Riku legte seine Hände an Samus Wangen. Sah ihn fest an, ohne etwas zu sagen. Samu schloss die Augen und liess seine Stirn gegen die von Riku sinken. Er brauchte diesen Moment gerade so sehr. Das spürten auch die anderen. Weshalb sie ihnen diese Zeit gaben. Heute konnte Samu nicht mit Riku auf die Bühne. Einen Moment lang, war er alleine mit Osmo auf der Bühne. „Ich bin bei dir.“ Flüsterte Riku. Seine Finger, spielten mit den kurzen Haaren, in Samus Nacken. Es war eine heikle Entscheidung, mit Prisoner in Paradies zu beginnen. Ein Song, der so unterschiedlich bei den Fans ankam, wie davor noch keiner. Weshalb er auch noch nie live gespielt wurde. Bis auf das eine Konzert. Rikus Konzert, wie Samu es nannte. Der Inhalt des Songs, schrie förmlich nach einer solchen Melodie. Samu wollte so, das Gefühl, welches er hatte, während er ihn schrieb, rüber bringen. Auf eine Art und Weise. Dennoch waren es einmal mehr die Jungs, die ihn schlussendlich überedeten. Samu hätte ihn nicht einmal mit ins Program genommen. Geschweige denn als Eröffnungssong. „Bekomme ich noch einen Kuss?“ Öffnete Samu die Augen und sah in die schönsten blaugrauen Augen überhaupt. „Kurz bevor du auf die Bühne gehst.“ Lächelte Riku ihn liebevoll an. Einen Kuss auf die Stirn und Riku löste sich von Samu. Ihre Gitarren warteten auf sie. Die eine Hand, fest mit der von Riku verschränkt, hielt Samus als Letzter seine Faust in die Mitte. Einmal, liess er seinen Blick durch die Runde gleiten. Ihr gewohntes Gejole und dann war es Zeit. „Ich liebe dich!“ Zog Riku, Samu an seine Lippen und schenkte ihm den gewünschten Kuss. Das wurde zu ihrem kleinen Ritual. Samu brauchte das. Denn Rikus Liebe, war alles was zählte. „Und jetzt, hol sie dir.“ Gemeinsam mit Osmo, betrat Samu die Bühne. Das ohrentäubende Gejubel fing an, als sie noch dahinter standen. Die Licht Show, begann bevor einer von ihnen zu sehen war. Stimmung anheizen, nannte man das. Der Jubel wurde noch grösser. Nicht so sicher, wie es wirkte, legte Samu die paar Schritte von Osmos Keyboard, bis zu seinem Platz, zurück. Wissend, dass sein Schatz ihn, auf der rechten Seite, beobachtete. Einmal mehr froh darüber, eine Gitarre zu haben, an der er sich quasi fest halten konnte, ohne dass sie ihm eigentlich irgendeinen Halt gab, entlockte Samu seiner Stimme, den ersten Ton und damit die ersten Worte des Songs. Ohne grosse, musikalische Unterstützung, einen Song zu beginnen, war immer eine Herausforderung. Noch mehr, wenn man so aufgeregt war, wie Samu. Weiterer Jubel, sagte Samu, dass Sami da war. Der Song nahm an Dynamik zu. Die Menge fing an, Samis Beat an zunehmen und zu klatschen. Dann endlich die beruhigenden Klänge von Rikus Gitarre. Ein kurzes Kribbeln, welches durch Samus Körper jagte. Riku war da. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen. Rikus kurzes Solo, welches folgte, kaum stand er auf der Bühne, gab Samu den nächsten und letzten Kick, den er brauchte, um in dieses Konzert Feeling zu kommen. Es war, als hätte sich dadurch die ganze Anspannung und Samus Nervosität, aufgelöst. Für die grosse Masse, vor der Bühne, nicht zu sehen. Hatten sie ja keine Ahnung, was ein paar Minuten vor der Show, hinter der Bühne so abging. Das ihr blonder Lieblingsfinne, manchmal ein echtes Nervenkostüm war. Doch alle auf der Bühne, spürten und sahen es. Auch Riku. Wenn er auch in der Musik versunken war, nahm er mehr wahr, als es vielleicht den Anschein machte. Ein Lächeln, mit dem leichten Lippen beissen. Ein kurzes Zwinkern, als der Song zu Ende war und Samu bekam beinahe Flügel.
Jetzt konnte das Konzert, die Tour beginnen. Und wie sie es tat. Genau so, wie jeder es erwartet hatte, nach der erfolgreichen Club Tour. Samus Bedenken, konnten in den Wind geschossen werden. Tat er selber auch. Das konnte jeder, der ihn gut genug kannte, sehen. Samu wurde von Konzert zu Konzert gelöster. Und auch gesprächiger. Samu behielt seine Offenheit und das Agieren mit dem Publikum bei. Ging auch in grossen Hallen, mit denen, die etwas näher bei der Bühne standen. Machte Fans glücklich, wenn er auf Plakate einging und ihnen Plecs schenkte. Die Laune zu reden, war wieder zurück. Genau wie früher. „So...“ Einmal mehr, wenn er zu reden anfing, landete Samus Hand in seinen Haaren und wuschelte einmal quer hindurch. Riku liess es immer schmunzeln. War er sonst eher heikel, was seine Frisur anging, schien es Samu auf der Bühne, egal zu sein, ob sie ihm in alle Himmelsrichtungen standen. Das war schon immer so. Es zauberte den Jungs, jedes Mal ein Grinsen auf das Gesicht. Die meiste Zeit, verplapperte Samu immer vor Point of no return. Der Song, den Samu schrieb, nach dem er wieder aus Berlin zurück war und Riku ihn, Stunden davor, vom Flughafen abgeholt hatte. Sie waren für den nächsten Tag verabredet. Es beschrieb dieses Gefühl, wenn es einen frisch erwischt hat und es nur noch einen Gedanken gibt. Den Menschen, der dieses Gefühl in einem auslöst. Er fragte nach ersten Dates, Single Frauen und Männer, redete über die Liebe und das Gefühl, frisch verliebt zu sein. Die Jungs wussten es mittlerweile. Weshalb es sich Riku und Raul, auf den Podesten von Sami und Osmo, bequem machten, wenn es mal wieder länger dauerte. Riku genoss diese Momente. Er liess oft seinen Blick durch die Halle schweifen. Nahm die Leute, die vor der Bühne standen, einmal bewusst wahr. Schlussendlich, lag sein Blick dann jedoch wieder beim grossen Blonden. Was das zufriedene Lächeln, welches er keinen Abend mehr aus dem Gesicht brachte, zu einem Strahlen machte. Es erfüllte Riku mit so viel Freude und Glück, Samu so gelöst und wieder eins mit der Bühne und dem, was er darauf machte, zu sehen. Einfach nur unbeschreiblich. Es war, die ganze Tour hindurch, deutlich zu spüren, wie Samu das verliebt sein, antrieb. Ihn dieses ganze Gefühls Karussell, auch beim Schreiben der neuen Songs, angetrieben hatte.
Die Tour war ein Erfolg. Kam super an beim Publikum. Wodurch die Sommer Tour freudig erwartet wurde. Wieder auf der grossen Bühne zu stehen, machte Samu so glücklich. Er spürte, wie diese Lockerheit, von den Anfangszeiten, zurück kehrte. Die, die ihm irgendwann abhanden gekommen war. Weil Samu müde von seinem Erfolg war. Zu schnell und heftig kam er. Weil seine grosse Liebe daran zerbrach. Jetzt, konnte Samu es wieder geniessen. Und auch er, freute sich auf den Sommer. Doch in erster Linie, weil im Sommer endlich der grosse Tag war. Riku und sein Tag, an dem sie endlich ein Ehepaar wurden. Es blieben ihnen noch zwei Monate, nach dem sie von der Tour zuhause waren. Viel Zeit, um noch die restlichen Vorbereitungen vor zu nehmen.
Riku seufzte, als er sich an Samu kuschelte, nach dem sie von einem langen Tag Proben, für die Tour, heim kamen. Davor, waren sie ein paar Tage im Studio, da es eine kleine Überraschung während der Sommer Tour gab.
„Was ist?“ Spürte Riku einen Kuss in seinen Haaren. „Ich bin bloss so erleichtert, dass das alles mit unserer Hochzeit und der Tour und überhaupt, einen so guten Lauf genommen hat.“ Schmiegte Riku sein Gesicht an Samus Halsbeuge. „Das bin ich auch. Wir sind bereit. Sind wir doch?“ Samu hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass sie etwas vergessen haben. „Ja, sind wir. Mehr als bereit!“ Schenkte ihm Riku ein liebevolles Lächeln. „Was du anziehen sollst, weisst du ja schon.“ Grinste er darauf und gab Samu einen Kuss. „Ich habe es dir versprochen.“ Samu konnte nicht widerstehen, seine Lippen über Rikus Gesicht zu schicken. „Ich muss noch zum Friseur.“ - „Was? Nein!“ Sah Samu ihn entgeistert an. „Nur ein kleines Bisschen. Wir beide.“ - „Nur, wenn ich dabei bin und dich daran hindern kann, dass du dir alle deine schönen Haare abschneiden lässt.“ Zur Unterstützung seiner Worte, liess Samu seine Finger durch die wieder etwas längeren Haare gleiten. „Deal!“ Nickte Riku. „Ich habe das Gefühl, dass wir etwas vergessen haben, zu organisieren.“ Nuschelte Samu in Rikus Haare. „Mir fällt nichts ein. Die Ringe und dich, habe ich, das reicht.“ Riku legte seine Hände an Samus Gesicht und zog es, ganz ohne Druck, an seines heran. „Dann haben wir wirklich alles.“ Grinste Samu an Rikus Lippen. Stieg in den Kuss mit ein, der Riku von ihm forderte. „Ja, haben wir.“ Riku musterte Samu kurz. Um jedoch gleich wieder ihre Lippen, mit einander verschmelzen zu lassen. Sie hatten alles, was sie brauchten, um zu heiraten. Sich und die Liebe für den anderen. Alles andere, war die Garnitur auf der Torte. Riku rutschte auf Samus Schoss. „Noch einen Monat, Grosser!“ Rikus Augen, strahlten Samu an, dass diesem das Herz warm wurde. „Ich will so sehr. Das kannst du dir nicht vorstellen.“ Riku lehnte seine Stirn gegen die von Samu. „Doch. Ich weiss es ganz genau. Mir geht es genau so.“ Voller Liebe, strich Samu durch Rikus Haare. „Soll ich dir etwas verraten?“ Riku nickte. „Ich schaue jeden Morgen in die Kommode im Eingang und sehe mir unsere Ringe an. Damit ich es glaube, dass es tatsächlich kein Traum ist.“ Was für ein süsser Kerl er doch heiraten wird. War Riku eigentlich schon immer klar. Aber manchmal haute es ihn immer noch um. Wie gerade eben. „Du bist der süsseste Kerl, den ich je kennengelernt habe.“ Gehauchte Küsse, landeten auf Samus Lippen. „Abstreiten ist zwecklos. Denn allein diese Tatsache, dass du dies jeden Morgen machst, ist...“ Riku fand keine Worte. „Mein grosser, süsser Kerl.“ Riku biss sich auf die Lippe und lächelte dieses zauberhafte Lächeln, welches Samu so liebte. Das süss, bekam er nicht mehr weg. Aber das war ihm alle mal lieber, als dass ihn Riku jemals wieder egoistisch nannte. Gegenüber Riku, wollte Samu das nie mehr sein. „Hast du auch schon etwas zum anziehen, Rik?“ Ein Nicken war die Antwort. Mehr Worte, wollte Riku im Moment, nicht verschwenden. „Und was?“ Bohrte Samu nach. „Eine Boxer, Socken, eine Hose, Hemd...was man halt so trägt.“ Grinste Riku an Samus Lippen, denen er sich ziemlich intensiv widmete. „Haha, lustig.“ Kniff Samu ihn in die Seite. „Also?“ Riku seufzte. Es stand ihm gerade nicht der Sinn nach einer Diskussion über das, was sie an der Hochzeit trugen. „Das siehst du dann.“ War daher lediglich die Antwort. „Du willst nicht darüber reden?“ Riku schüttelte den Kopf. Küsste sich weiter über Samus Hals. Es schien, als konnte Riku ihn endlich davon überzeugen, einfach mal nicht zu reden. Samu legte den Kopf zur Seite, um Riku etwas mehr Platz zu machen. Die grossen, starken Hände, die so unglaublich zärtlich sein konnten, lagen auf Rikus warmem Rücken. Strichen über die zarte Haut. Hauchzart. Nur einer Feder gleich, spürte Riku Samus Fingerspitzen, die in kleinen Mustern, über seinen Rücken glitten. Diese sanften Streicheleinheiten und die süsse Knutscherei, in der sie versunken waren, war so zärtlich und liebevoll. Ohne Gier und dem lodernden Drang nach mehr. Einfach die Nähe des anderen spüren und geniessen.
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I am living in the Afterglow
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' Riku hat sich, am Ende von 'Leave the past behinde', von Samu getrennt. Weil zu viel vorgefallen war, dass auch die tiefste Liebe, irgendwann nicht mehr ausreichte, um stark zu sein und so weiter zu machen. S...