Kapitel 40

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Fragende Augenpaare, sahen ihnen entgegen, als Samu und Riku bei den Jungs, die sich schon etwas zurück gezogen hatten, stehen blieben. Sie blickten zwar in zwei verweinte Augenpaare. Doch gleichzeitg in zwei zufriedene Gesichter. Zumindest zufriedener, als sie es, in letzter Zeit waren. Wobei in Samus Augen noch ganz deutlich Angst und Unsicherheit zu sehen war.
„Alles gut? Können wir euch alleine lassen?“ Sprach Sami als Erster aus, was wohl allen durch den Kopf ging.
Beide nickten sie. „Es wird Zeit, dass wir es endlich wieder alleine hinbekommen.“ Darauf Samu und sah dankend in die Runde. „Wenn was ist...“ Wieder ein Nicken.
Nach einer kurzen Runde Umarmungen, gingen alle ihren Weg nach draussen. Mit einem Lächeln sahen Samu und Riku ihnen hinterher. Alle wurden von ihren Liebsten abgeholt. Diese ganze Sache mit Samu und Riku, hat ihnen allen vor Augen geführt, wie schnell es vorbei sein kann. Sie wurden umsichtiger mit allem, was sie liebten.

Raul und Osmo, holten sich ihre Liebesbekundungen direkt im Auto ab, in das sie stiegen.
Mikko liess sich von Liisa in den Arm nehmen. Man sah, von einer Sekunde auf die andere, wie entkräftet er war. Wie sehr das alles auch an ihm gezehrt hat. Scheinbar eine Ewigkeit, blieben die beiden dort, wo sie jeder sehen konnte, stehen und Mikko genoss einfach die Gegenwart von seiner Frau, die ihn fest an sich drückte.
„Emmi ist bei ihrer Oma! Also viel Zeit, um zu entspannen.“ Flüsterte sie Mikko ins Ohr und drückte einen sanften Kuss darauf. Mikko seufzte wohlig und liess sich noch tiefer in Liisas Umarmung sinken. Das war alles, was er in nächster Zeit wollte und brauchte.
Sami rannte beinahe nach draussen, wo seine strahlende Frau auf ihn wartete. Überschwänglich schlang er seine Arme um Liina und legte seine Lippen auf ihre. „Ich habe dich so vermisst!“ Nuschelte er in den Kuss hinein. Nur um ihn gleich darauf noch etwas mehr in die Länge zu ziehen. Danach ging er in die Knie und drückte einen sanften Kuss auf Liinas kleinen, süssen Baby Bauch. Ja, ihr kleiner Samibär, wurde tatsächlich Papa.

Riku entwich ein Seufzen. Samu sah zu ihm. Die Tränen, die in den schönen graublauen Augen schimmerten, blieben ihm nicht verborgen. Nach einem schüchternen Kuss auf Rikus Schläfe, lehnte er seine Stirn dagegen. Riku seufzte erneut und verstärkte den Druck an Samus Hand.
Sie alle, die Menschen, die ihnen beiden so viel bedeuteten, hatten ihr Glück gefunden und hielten es mit beiden Händen und aller Kraft fest, damit es ihnen nie mehr entwischen konnte, so wie es ihnen entwischt war. So schön es war, dies zu sehen, so wehmütig stimmte es Riku. Obschon er gerade neben dem Mann stand, der ihn liebte und ihn gerade in dem Augenblick auffing.
Würde Samu das ab jetzt, wieder immer tun? Ihn, ohne ein Wort auffangen? 'Sei mutig und finde es heraus', sprach seine innere Stimme mit ihm. Ja, da blieb ihm wohl keine andere Wahl.
Gerade, als Riku endlich den Anfang machen wollte, um Samu endlich nachhause zu bringen, traf ihn Liisas strahlendes und aufmunterndes Lächeln. Riku wusste, was sie ihm damit sagen wollte. Er wusste, dass er auf dem richtigen Weg war. Es gab keinen anderen. Ausser er wollte sich und Samu ins Unglück stürzen. Nichts, aber auch gar nichts, lag ihm gerade ferner, als dies zu tun. Riku wollte endlich wieder glücklich sein. Ohne wenn und aber. Ohne zu hinterfragen, ob es richtig ist und was alle anderen davon hielten.
Samu hatte ihm die Tür zu dieser Möglichkeit, ganz weit aufgestossen. Riku brauchte nur noch hindurch zu gehen und nach dem Glück, was gerade neben ihm stand und unbewusst dafür sorgte, dass er nicht in sich zusammenbrach, zu greifen. 'Was hält dich dann davon ab?' Nichts und doch so viel. Das, was ihn hier und jetzt daran hinderte oder zumindest dafür sorgte, dass die Schritte auf dem richtigen Weg noch klein und unscheinbar waren, würde er auch noch los werden. Da war sich Riku sicher. Auch mit kleinen Schritten, kam man ans Ziel. Zwar etwas langsamer. Doch wer sagte, dass er sich jetzt beeilen musste. Niemand. Es war Rikus Leben. Also konnte er ihm sein eigenes Tempo geben. So lange Samu in seinem Tempo, neben Riku her ging.
Eine Berührung an Rikus Arm, holte ihn aus seinen Gedanken. „Dieses Bild...“ Stand Liina mit Tränen in den Augen vor ihnen. „Ich hab euch lieb, ihr zwei Vollidioten!“ Schlang sie, so gut es mit ihrer Grösse ging, ihre Arme um die beiden. „Wir dich auch!“ Kam wie aus einem Mund, worauf zwei Küsse in Liinas Haaren landeten. „Ihr schafft das! Ich weiss es...Ich wusste es immer!“ Drückte sie beiden einen Kuss auf die Wange, bevor Liina zu Sami zurück ging, der an seinem Auto lehnte und einfach nur grinste. Ja, das würden sie.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt