„Guten Morgen, Geburtstagskind!“ Wurde Riku, sanft aus dem Schlaf geholt. Es war sein Geburtstag und sie spielten heute in Berlin. Im selben Club, in dem vor einem Jahr, das letzte Konzert der Tour stattfand. Das Konzert, dass alles änderte. Ihr Leben sich komplett auf den Kopf stellte und dadurch endlich in die richtige Richtung verlief. Samu wusste, dass es Riku wahrscheinlich lieber gewesen wäre, an seinem Geburtstag, einen freien Tag zu haben. Samu war es wichtig, als er bei der Planung mit half, an diesem, fast schon historischen Datum, auf der Bühne zu stehen. Zusammen mit Riku. Weshalb sie gestern einen Tag frei hatten. Sie gingen alle Essen und feierten etwas in Rikus Ehrentag hinein. Und heute Morgen, gab es Frühstück im Bett, für seinen Süssen. Lediglich ein Brummen, kam unter der Decke hervor. „Spürst du den Alkohol?“ Riku schüttelte den Kopf. „Zu früh.“ Rutschte Riku tiefer unter die Decke. Samu entwich ein Lachen. Wie verkehrt war denn heute Morgen ihre Rollenverteilung? „Schatz, es ist zehn Uhr.“ Schmiegte sich Samu dicht an Rikus Seite. Die Lippen an Rikus Schläfe. Die Finger in seinen Haaren. Wohlig seufzend, unter Samus sanften Küssen, veränderte Riku etwas seine Position. Verschlafen, blinzelte er und sah sogleich in die schönsten Augen, die er jemals gesehen hatte. Ein Jahr älter. „Happy Birthday, Süsser!“ Lagen auch schon die liebsten Lippen, auf denen von Riku. Wie sehr, hatte er sich letztes Jahr, genau das gewünscht. Dafür bekam er lediglich einen Kuss von seiner Mama. Nichts gegen die liebevollen Küsse seiner Mama. Aber es ging nichts über das hier. Sein Schatz, der ihn gerade zum dahinschmelzen küsste. Scheinbar eine Ewigkeit, sah Samu ihn darauf, einfach nur an. Ohne etwas zu sagen. Doch Samus Augen, sagten genug. Riku wusste auch so, dass die Erinnerungen an diesen Tag, vor einem Jahr, zum greifen präsent waren. Genau wie bei ihm. Samus Kuss, der er ihm auf die Stirn gab und dann genau so verharrte, sagte alles. Das Klopfen an der Tür, holte sie aus diesem Moment. Riku sah Samu fragend an. „Eine kleine Überraschung, für mein Geburtstagskind.“ Gab Samu ihm einen flüchtigen Kuss und schlüpfte aus dem Bett. Riku drehte sich auf die andere Seite, fest in die Decke vergraben, um zu sehen, was Samu für eine Überraschung für ihn hatte. „Frühstück am Bett, für meinen Schatz. Sorry, wenn du mehr erwartet hast.“ Grinste Samu. „Das ist alles was ich brauche.“ Lächelte Riku und seine Augen, sahen Samu verliebt an. „Weiss ich doch!“ Beugte sich Samu zu ihm runter und küsste Riku liebevoll. „Da du heute auf die Bühne musst, ist das hier, das Mindeste. Aber ich...“ Riku, der den Kuss wieder aufnahm, brachte Samu zum Schweigen. „Ich weiss doch, dass es für dich eine besondere Bedeutung hat, heute ein Konzert zu spielen. Ich habe jedes Jahr Geburtstag. Da kommt es auf einen mehr, an dem ich auf der Bühne stehe, nicht drauf an. Zumal ich ja mit meinem Schatz darauf stehen darf. Es wäre wohl etwas anderes, wenn meine Familie zuhause wäre. Doch sie ist hier.“ Riku hatte Samu zurück zu sich ins Bett gezogen. „Ich liebe dich!“ Nuschelte Samu an Rikus Lippen. „Und das, hast du mir vor einem Jahr, mehr als deutlich bewiesen. Ein Grund mehr, um zu feiern.“ Riku schlang seine Arme fest um Samu. Er wollte ihn einfach einen Moment lang, ganz fest halten. Manchmal überkam Riku dieses Bedürfnis. „Und ich bin mir sicher, dass du dir etwas ausgedacht hast, um am Konzert, daran zu erinnern, von dem ich nichts weiss.“ Auf Samus Gesicht, legte sich dieses schelmische Grinsen, was Riku Antwort genug war. „Und wahrscheinlich, werde ich dich danach noch mehr lieben, wenn dies überhaupt noch möglich ist, nach dem ich dich zuerst verflucht habe, dass du mich so in den Mittelpunkt stellst.“ Samu fing schallend an zu lachen, was an Rikus Brust, angenehm vibrierte. „Gut, dass du dich schon darauf vorbereitest und daran gewöhnt hast.“ Bekam sich Samu kaum mehr ein. „Ich hatte lange genug Zeit, um mich an deine Einfälle und Überraschungen zu gewöhnen.“ Lag Riku nun halb auf Samu, der neben ihm auf dem Rücken lag. „Ausserdem, wie kann ich dir böse sein, wenn es aus purer Liebe geschieht?“ - „Gar nicht!“ Schmunzelte Samu. Zur Bestätigung, schüttelte Riku den Kopf. Genau das, machte den grossen Blonden aus.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und noch ausgiebigeren Zärtlichkeiten, die Samu seinem Süssen schenkte, ging es auf den Weg in den Club. Die Jungs, warteten in der Eingangshalle des Hotels. Nichts Neues und schon seit Jahren das gleiche Szenario. Vier Männer, die auf zwei verliebte warteten. Stiessen die beiden dann endlich mal zu ihnen dazu, lag immer dieses selbe Grinsen auf ihrem Gesicht. Was allen Beteiligten vermittelte, dass es ein toller Morgen war und die Launen der Herren Haber und Rajamaa, besonders gut und ausgelassen. Die Jungs, quittierten es lediglich mit einem wissenden Grinsen.
Die Proben liefen gut, weshalb ihnen noch etwas Zeit blieb, vor dem Konzert. Die sie alle gemeinsam verbrachten. Jeder spürte, dass dieser Tag heute, nicht bloss besonders war, weil ihr Gitarrengott Geburtstag hatte. Die Stimmung war leise, nachdenklich und fast schon andächtig. „Wir würden heute nicht so zusammen hier sein, wenn der heutige Tag, letztes Jahr, anders ausgegangen wäre.“ Kam nachdenklich von Sami. Samu hob den Blick von seinem Glühwein, den sie sich, ganz in der Nähe des Clubs, genehmigten. Samis Blick, traf seinen. Langsam schüttelte Samu den Kopf. „Taten wir nicht und würden wir auch heute nicht.“ Riku legte seine Hand in Samus Nacken und legte seine Lippen auf dessen Schläfe. All die Gefühle und Emotionen, von vor einem Jahr, schlugen gerade heftig in Samus Innern ein. „Tut mir leid.“ Vergrub Samu sein Gesicht in Rikus Halsbeuge. Seine Stimme, war von Tränen erstickt. „Alles gut, Schatz.“ Hielt Riku ihn fest. Es war manchmal, für alle so unwirklich, dass es erst ein Jahr her war. Es kam ihnen viel länger vor. Weshalb es ja auch ganz verständlich war, dass das alles gerade Überhand nahm. „Es sollte doch eigentlich ein Freudentag sein.“ Sah Samu entschuldigend in die Rund und wischte sich übers Gesicht. „Ist es doch auch.“ Liebevoll, strich Riku ihm über die Wange. „Riku hat Recht. Aber es ist doch ganz verständlich, dass gerade heute, alte Emotionen hoch kommen. Es ist erst ein Jahr her. Das vergessen wir alle immer wieder.“ Samu nickte. Er verschränkte seine Finger, mit denen von Riku und drückte ihm einen Kuss auf den Handrücken. „Es war so ein beschissener Tag letztes Jahr, dass ich am liebsten alles hingeschmissen hätte.“ Erinnert sich Samu, als sei es erst gestern gewesen. „Mir war den ganzen Tag hindurch übel und der Soundcheck, ging so gewaltig in die Hose, wie er nur konnte.“ Samu legte seinen Arm um Riku und zog ihn dicht an seine Seite. Er musste ihn heute, noch mehr als sonst, einfach ganz nah bei sich spüren. Mikko stöhnte theatralisch auf und verdrehte die Augen. Es entlockte allen ein Lachen. „Ich gab dir keine zwei Songs, die du durchstehst. Zumindest nicht, bevor ich Gewissheit hatte, dass Riku da sein wird.“ Darüber zu reden, tat gut, musste Samu feststellen. „Erinnert ihr euch, wie Osmo völlig erledigt vom Joggen mit Samu, zurück kam?“ Lachte Raul. „Zumindest war er abgelenkt. Wenn man auch hätte meinen können, dass Samu um sein Leben lief oder als ob der Teufel höchst persönlich hinter ihm her sei. Dabei, war ich es nur, der kaum hinter her kam.“ Grinste Osmo. „Der Teufel?“ Küsste sich Riku über Samus Wange. „Ja, in Form von meinen Gefühlen und Emotionen. Wahrscheinlich war es die blanke Panik, die mich verfolgt hat.“ - „Ich danke der Maske heute noch, hat sie dich, einigermassen wieder hinbekommen.“ Erklang hinter ihnen einen Stimme. „Heute siehst du bedeutend besser aus, Blondie.“ Stand grinsend, Jukka hinter ihnen. „Selber Blondie.“ Zog Samu ihn in eine feste Umarmung. „Was machst du hier?“ Sah er ihn darauf fragend an. „Das lass ich mir doch nicht entgehen, da ich schon mal in der Stadt bin.“ Grinste Jukka und wandte sich dann Riku zu. „Happy Birthday Gitarrengott!“ Eine freudige Begrüssungsrunde begann. „Schön, darf ich heute im Publikum stehen. Wobei heute der Soundcheck sicher reibungslos lief und keine unerwarteten Dinge geschehen.“ Lachte Jukka. „Unerwartet für Riku wahrscheinlich schon. Aber das bist du dir ja gewöhnt.“ Zwinkerte Jukka dem Lockenkopf zu. War er, doch mochte es Riku immer noch nicht. „Ich habe nichts schlimmes geplant.“ Küsste Samu, Rikus Haare.„Das habe ich letztes Jahr so verdammt vermisst!“ Drückte sich Samu fest an Riku. Es waren die letzten Minuten vor der Show. Riku schloss die Augen. „Ich habe an dich gedacht, als ich draussen mit mir selber rang, ob ich rein gehen soll oder nicht. Ich hoffte so sehr, dass dich jemand in den Arm nimmt. Hat dich jemand in den Arm genommen?“ Samu nickte. „Deine Umarmung, kann jedoch keiner ersetzen.“ Atmete Samu tief den unverkennbaren Duft von Riku in sich auf. „Ich liebe dich so sehr!“ Legte Samu seine Hände an Rikus Wange und schenkte ihm einen letzten Kuss, bevor sie den Jungs auf die Bühne folgten. „Samu?“ Riku hielt ihn kurz davor, an der Hand fest. Samus Blick war fragend. „Ich liebe dich auch!“ Nur für den Bruchteil einer Sekunde, trafen sich ihre Lippen, bevor Riku von Samu abliess und die Bühne betrat. Samu dagegen, musste sich noch kurz wieder sammeln. Der Kuss war so unglaublich zärtlich. Riku biss sich auf die Lippe, als Samus Blick ihn traf, als er den ersten Einsatz verpasst hatte. Etwas, was ähnlich war, wie vor einem Jahr, schoss es allen durch den Kopf. Nur waren es damals ungefähr fünf Durchläufe.
„Hallo Berlin! Es ist schön, nach einem Jahr, wieder in diesem Club zu stehen.“ Samus Blick huschte kurz zu Riku. Er stand da. Auf seiner rechten Seite. „Einige von euch, waren schon vor einem Jahr hier. Und stehen heute wieder da, weil wir es so wollten.“ Samu hatte die verrückte Idee, die Hälfte der Karten für dieses Konzert, für die Fans zu reservieren, die vor einem Jahr dabei waren. Der Beweis, den sie dafür abliefern mussten, war die Karte vom letzten Jahr. Das Konzert war zusätzlich und wurde erst im Nachhinein noch rein geschoben. Weil Veranstalter und Plattenfirmen, dies ja so wahnsinnig lieben, wenn Künstler solch verrückten Ideen hatten. Es wurde möglich gemacht. „Wir stehen wieder da. An diesem schönen vierten November. An dem Tag, an dem der wundervollste Mensch, das Licht der Welt erblickt hat. Zum Glück von uns allen. Doch am allermeisten, zu meinem ganz persönlichen Glück.“ Samu sah zu Riku, der in den Hintergrund trat. „Du brauchst dich gar nicht verstecken, Rik. Sie wissen alle, dass ich von dir spreche.“ Grinste Samu. Riku schüttelte nur lachend den Kopf. „Lasst uns, unserem Gitarrengott ein Ständchen singen. Sorry Schatz, da musst jetzt durch.“ Riku setzte sich schon mal auf das Podest, auf dem Samis Schlagzeug stand. Es würde sicher eine Weile dauern. Ein ganzer Chor, sang ihm auch dieses Mal, ein Geburtstagsständchen. „Happy Birthday, Süsser. Und Welcome to my Life!“ Das war das Stichwort für Osmo, die nur allzu bekannten Akkorde anzustimmen. Nur von diesen und seiner Gitarre begleitet, sang Samu für seinen Liebsten, ihr Lied. Es würde immer ihr Lied sein. Weil es das aussprach, was beide damals noch nicht wirklich bewusst wussten. Zumindest nicht in diesem Ausmass. Das Lied, mit dem er, genau vor einem Jahr, Riku seine Liebe gestand und die Bombe platzen liess. Die Erinnerungen in dem gemütlichen Club, waren allgegenwärtig. Riku sah sich ganz deutlich dort, hinter der grossen Menge, stehen. Samu auf der Bühne, der mit seinen Emotionen kämpfte, während er ihm, allein mit diesem Lied und den Bildern, die dabei hinter ihm auftauchten, eine stille Liebeserklärung machte. Samus Worte, waren so deutlich, als würde er sie eben gerade über seine Lippen bringen. Mit grösster Mühe und Not, weil die Gefühle und Tränen ihn beinahe brachen. Riku konnte nicht verhindern, dass ihm auch heute wieder, die Tränen übers Gesicht strömten. Samu entgingen Rikus Tränen natürlich nicht. Sah er die ganze Zeit zu seinem Schatz. Bei Osmos Part, legte Samu seine Gitarre beiseite und setzte sich zu Riku. Strich ihm liebevoll durch die Haare und küsste sanft seine Stirn, bevor er ihn fest in seine Arme schloss. Riku immer noch im Arm, sang Samu das Lied zu Ende. Es war ein Bild, welches sich jeder, der dabei war, schon vor einem Jahr gewünscht hätte. Umso schöner war es, dass sie es heute endlich sahen. Sehen durften. Die grosse, tiefe und unendliche Liebe, zwischen den beiden. „Noch einmal Happy Birthday von uns allen, Rik! Und...Ich liebe dich!“ Legte Samu seine Lippen auf die von Riku. „Blöder Kerl.“ Nuschelte Riku. „Ich liebe dich auch!“ Kam gleich hinter her. Samu entlockte es ein Lachen und er drückte Riku noch einmal fest an sich. Gab ihm einen leichten Klaps auf den Hintern, bevor er zurück zu seinem Platz ging. Es war eine wahre Freude, Samu an diesem ganz besonderen Tag, so glücklich zu sehen. Was beim letzten Konzert hier, keine Sekunde lang der Fall war.„Ich hasse dich!“ Fand sich Riku, kaum war er von der Bühne, in Samus Armen. „Ich weiss. Und darüber bin ich froh.“ Lachte Samu. „Musst du mich immer zum Weinen bringen?“ Samus Nase, strich an Rikus Wange entlang und verschwand in seinen verschwitzten Haaren. „Ja, manchmal muss ich das. Wenn es aus einem schönen Grund heraus geschieht.“ Drückte Samu einen Kuss in Rikus Haare. Riku seufzte und schmiegte sich fest in Samus Umarmung. „Danke!“ Samu konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen. „Gern geschehen, Süsser!“
Für Samu, blieb es das beste Konzert der Tour. Mit ein paar weiteren, die dicht folgten.
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I am living in the Afterglow
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' Riku hat sich, am Ende von 'Leave the past behinde', von Samu getrennt. Weil zu viel vorgefallen war, dass auch die tiefste Liebe, irgendwann nicht mehr ausreichte, um stark zu sein und so weiter zu machen. S...