Kapitel 94

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„Ich mag es, wenn du zufrieden vor dich hin seufzt. Noch mehr liebe ich es, wenn du es wegen mir tust.“ Raunte die tiefe, noch leicht verschlafen, kratzige Stimme, dicht an Rikus Ohr und bescherte ihm eine Gänsehaut. Samus Lippen, legten sich an Rikus Hals und knabberten daran. Riku schloss die Augen und liess sich an Samus Brust sinken. Er hatte die Zweisamkeit vermisst, in den letzten beiden Tagen. Ein wohliges Seufzen, entwich ihm. „Genau so." Grinste Samu an Rikus Hals, bevor er seinen Kopf gegen den von Riku lehnte. Müde war er immer noch. Aber nicht mehr so erschlagen. Nicht mehr diese Müdigkeit, die tief im Körper fest sass und einfach nicht raus wollte. „Wie lange, habe ich denn geschlafen?“ Genoss Samu gerade einfach Rikus Nähe. „Zwei Tage. Sogar etwas mehr. Seit wir in Berlin weg sind, hast du eigentlich mehrheitlich geschlafen.“ Riku hatte die Augen immer noch geschlossen und sog die süssen Liebkosungen von Samus Lippen, die er über seine Wange in Rikus Haare und wieder zurück schickte, fest in sich auf. Musste er zwei Tage lang auf all das verzichten. „Wie fühlst du dich?“ Drehte sich Riku dann doch zu Samu um und legte seine Hände an dessen Wangen. „Ziemlich erholt. Denke ich. Immer noch müde. Aber nicht mehr diese bleierne Müdigkeit.“ Samu sah auch viel besser aus, fand Riku. Die Gesichtsfarbe war wieder etwas gesünder und Samus Augen, wirkten viel wacher, als die letzten Tage. „Gut siehst du aus.“ Lächelte Riku und strich Samu über die Wange. „Hast du Hunger? Soll ich dir etwas zu Essen machen?“ Wollte Riku in die Küche eilen. Samu hinderte ihn jedoch daran, in dem er ihn fest hielt. „Jetzt bleib doch mal bei mir. Ich möchte dich jetzt einfach festhalten. Sonst will ich nichts.“ Schlang Samu seine Arme um Riku. „Du musst doch sicher schon ganz ausgehungert sein, nach so viel Liebesentzug.“ Strich Samu mit seiner Nase durch Rikus Haare und sog seinen Duft in sich auf. Riku nickte nur. Als wäre Samu zwei Tage weg gewesen. „Lass uns noch etwas Kuscheln. Wenn ich zwei Tage, ohne Essen durchgestanden habe, schaffe ich es auch noch ein paar Minuten mehr.“ Dirigierte Samu Riku zum Sofa, ohne ihn aus seinen Armen zu entlassen. Sofort, kuschelte Riku sich fest an Samu.
„Was hast du denn die ganze Zeit gemacht. Es sieht so ordentlich aus?“ Nahm es Samu wunder. „Dieses und jenes. Eingekauft. Geputzt. Kaum waren wir zuhause, habe ich unser Gepäck ausgepackt und die schmutzige Wäsche gewaschen. Ich bin um den See gelaufen. Hab an einer Melodie gefeilt, die mir nicht aus dem Kopf ging. Und hab Weihnachten klar gemacht.“ Erzählte Riku in der Kurzfassung, was Samu verpasst hatte, oder auch nicht. „Man könnte meinen, ich hätte eine ganze Woche geschlafen.“ Lachte Samu auf. „Na ja, ohne immer wieder von seinen körperlichen Trieben überfallen zu werden, hat man ziemlich viel Zeit und kann so einiges erledigen.“ Grinste Riku zu Samu hoch. Samu entwich ein schallendes Lachen. „Du bist unbezahlbar. Deshalb liebe dich!“ Nährte Samu sich Rikus Gesicht und umschloss auch so gleich Rikus Mund mit seinen Lippen. Er musste endlich wieder die Lippen spüren, auf denen dieses unwiderstehliche Lächeln lag. Sie verfielen in einer harmlosen Knutscherei. Bis Samus Magen sich, lautstark zu Wort meldete. „Scheint doch jemand Hunger zu haben. Was möchtest du?“ Samu zuckte mit den Schultern. „Wie viel Uhr haben wir?“ - „Sollte um die Zwölf Uhr sein.“ Überlegte Riku und stand auf. „Ich mach dir einfach Speck und Ei und...“ - „Ich mach meinem Schatz Omeletten.“ Holte Samu Riku, auf dem Weg in die Küche, ein und legte seine Arme um ihn. „Das klingt nach einem Deal!“ Gab Riku ihm einen Kuss. „Zuerst, brauche ich aber einen Kaffee.“ Zufrieden sah Riku Samu dabei zu, wie er sich einen Kaffee genehmigte. „Was denn?“ Zog Samu Riku, den Arm um dessen Taille geschlungen, an sich. „Nichts. Ich bin einfach froh, dass der Schlaf dir geholfen hat und es dir wieder besser geht.“ Ein Kuss, landete in Rikus Haaren. „Hast du dir wirklich solche Sorgen gemacht, Süsser?“ Wurde Samus Griff etwas fester. „Und wie.“ Drückte sich Riku an Samu. „Bald bin ich wieder der Alte. Noch ein paar Tage Ruhe und alles langsam an gehen, dann wird das schon wieder.“ Bedeckte Samu Rikus Haare mit Küssen. „Wohl etwas mehr als ein paar Tage. Du wirst dich hüten, vor dem neuen Jahr, mehr als nur unbedingt nötig ist, zu machen.“ War Rikus Stimme ernst. „Nicht nur bis zum neuen Jahr. Das ziehen wir noch viel weiter. Ich meinte eigentlich, bis ich dann endlich deine Überraschung bekomme.“ Samu konnte es kaum erwarten. „Ach so. Ja dann ist ja gut.“ War Riku zufrieden. „Die wird auch nicht anstrengend. Sollte zumindest nicht.“ - „Mach dir nicht so viele Gedanken, Rik. Es geht mir wirklich schon viel besser, als die Tage davor. Und wenn wir gegessen haben, möchte ich gerne ein paar Schritte an die frische Luft. Ich habe das Gefühl, unter Frischluft Entzug zu leiden.“ Riku nickte. „Keine Kopfschmerzen mehr?“ Samu verneinte mit einem Kopfschütteln. Das beruhigte Riku noch mehr. Die machten ihm am meisten Sorge. Das mit der frischen Luft, war bestimmt keine schlechte Idee. Die letzten Tage, auch schon in Berlin, hatte Samu auch nicht gerade viel Bewegung an der frischen Luft. „Erzähl mir mehr wegen Weihnachten.“ Hatte Samu schon das dritte Omlett verdrückt. Riku wurde auf einmal unsicher, da es eigentlich etwas ist, was er mit Samu gemeinsam besprechen sollte. „Nun ja...also am fünfundzwanzigsten, feiern wir mit unseren Mamas. Und am sechsundzwanzigsten, bei Liisa, Mikko und Emmi. Wir können auch...“ Samus Hand, die sich, mit leichtem Druck auf seine legte, liess Riku verstummen. „Das klingt nach wundervoller Weihnachten!“ Immer noch, war Rikus Blick unsicher. „Schatz, weisst du eigentlich wie froh ich bin, dass du das für uns geregelt hast? Du weisst, wie ungern ich solche Dinge mache. Also mach dir keine Gedanken darüber, ob es mir passt. So lange ich dich an Heilig Abend für mich habe, ist alles gut.“ Samu strich mit seinem Daumen, sanft über Rikus Handrücken. „Das hast du. Wir werden am dreiundzwanzigsten wieder zuhause sein.“ Samus Augen, fingen an zu strahlen. „Dann können wir an Heilig Abend noch auf den Weihnachtsmarkt. Du weisst, dass das für dieses Jahr, dick unterstrichen, noch auf meiner Liste steht.“ Riku nickte. „Ich liebe dich!“ Überfuhr ihn gerade die Liebe für Samu. „Und ich dich erst!“ Lehnte sich Samu über den Tisch und gab Riku einen Kuss. Legte sich dann noch ein Omelett auf den Teller. „Ich hab das Gefühl, verhungert zu sein.“ So Samu auf Rikus Blick. „Iss so lange und viel du willst. Alles ist besser, als dein schummriger Zustand und deine Zusammenbrüche.“ Strich Riku über Samus Hand. „Kommst du mal zu mir?“ Rutschte Samu etwas zurück. „Möchtest du, dass dein Freund dich füttert?“ Setzte sich Riku auf Samus Schoss. Dieser nickte und sah Riku mit seinem Hundeblick an. „Zuerst ein Kuss.“ Riku legte seine Hände an Samus Wangen und strich über dessen Lippen. „Du bist ein süsser Kerl.“ Grinste Riku an Samus Lippen. Verwickelte ihn in einen Kuss. „Und jetzt, Mund auf.“ Riku fütterte Samu, bis der Teller leer war.
Sie räumten alles weg und zogen sich warm an, um frische Luft zu tanken. Tief atmete Samu die kalte Luft in seine Lungen. „Tut das gut!“ Legte er seinen Arm um Riku. Gemütlich schlenderten sie in Richtung See. Der Schnee lag noch nicht so hoch, weshalb es kein Problem war. „Ob er schon gefroren ist?“ Sprach Riku mehr zu sich selber, als mit Samu. „Probieren wir es aus.“ Hielt Samu ihm einen Stein hin. Gemeinsam, liessen sie die Steine über das Wasser flitzen. „Noch nicht wirklich.“ Sah Riku den Steinen hinter her. Samu drückte Riku fest an sich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sofort kuschelte dieser sich an Samus Brust. Worte hatte keiner der beiden, was hier gerade für Emotionen über ihnen herein brachen. Nur leicht, löste Riku sein Gesicht von Samu und strich mit seiner kalten Nase, über Samus Wange. Samu legte eine seiner Hände an Rikus Wange. Sah ihm fest in seine graublauen Augen, bevor er sanft Rikus Lippen, mit seinen umschloss. Sie verfielen in einen liebevollen Kuss. Versanken darin. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verdammt süchtig ich gerade nach deinen Küssen bin. Und nur danach.“ Nuschelte Samu an Rikus Lippen. Riku biss sich auf die Lippe. „Rik.“ Fing Samu an Rikus Lippen zu knabbern. „Ist es nicht etwas zu kalt, um rum zu knutschen, wie frisch verliebte Teenager?“ Schmunzelte Riku. „Ich finde es total heiss.“ Raunte Samu. Zur Unterstützung seiner Worte, holte er sich gleich noch mehr von dieser kleinen, heissen Süssigkeit. Als wären es Wochen her, seit sie sich das letzte Mal geküsst hatten. Er wollte Riku gar nicht mehr von seinen Lippen entlassen. „Lass uns das nach drinnen verlegen, Grosser.“ Nutzte Riku die kleine Pause, die Samu ihnen gab, um zu Atem zu kommen. „Gute Idee!“ Gab er Riku noch einen Kuss. „Sollen wir uns eine heisse Schokolade machen?“ Rieb sich Riku die kühlen Finger. Er hatte sich nur die dünnen Handschuhe angezogen. „Jääpuikko!“ Umschloss Samu sie mit seinen, die warm waren, als sei er nicht draussen gewesen. „Heisse Schokolade klingt gut.“ Küsste Samu Rikus Stirn. „Erinnerst du dich daran, was ich am Konzert gesagt habe?“ Lehnte Samu gegen die Küchenzeile. „Du hast ziemlich viel gesagt. Und ich bin immer noch auf der Suche nach einem guten Video davon.“ Das war Samu auch. Irgendwie war niemand mehr im Stande, es zu filmen. „Das, von der Situation mit der heissen Schokolade.“ Riku nickte. „Was ist damit?“ - „Seit dem, habe ich nur noch solche Momente erlebt. Eben da draussen...am liebsten hätte ich die Zeit angehalten.“ Küsste er Samus Hals, als dieser das Pulver in die Milch gab. „Musst du dir doch nicht mehr wünschen, Schatz. Solche Momente, gehören heute nicht mehr nur hier her. Du kannst sie immer und überall haben.“ Sah Riku kurz zu Samu nach hinten und gab ihm einen Kuss. „Aber es war so unglaublich rührend, als du das gesagt hast. Und damit, hattest du mich.“ Samu sog Rikus Duft in sich auf. Rikus Haare dufteten aber auch gut. „Mein verschmuster Tieger.“ Nahm Riku die Tassen und trug sie ins Wohnzimmer. „Darf ich jetzt dich mal ein bisschen in den Arm nehmen?“ Samu sah Riku fragend an. „Ich möchte, dass du dich an mich lehnst und ich dich einfach festhalten kann.“ Samu gab Riku eine der Tassen und rutschte zu ihm nach hinten. Lehnte sich an Rikus Brust und legte seinen Kopf an dessen Schulter ab. „Perfekt!“ Legte Riku seinen Arm um Samu und verschränkte die freie Hand mit der seines Liebsten. „Du gibst dich mit wenig zufrieden.“ - „Ich schätze einfach das, was ich habe. Und das ist verdammt viel. Nämlich dich.“ Küsste Riku Samus Haare. Samu atmete tief durch, doch fand er keine Worte, die er darauf erwidern konnte. Was sollte er auch sagen? „Sag nichts, Samu. Ich weiss, dass es dir genau so geht wie mir.“ Flüsterte Riku und drückte Samu fester an sich.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt