Kapitel 178

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„War es heute sehr schlecht?“ Sie fuhren durch die dunkle Nacht, der nächsten Stadt entgegen. „Nein. Es war nicht schlecht, Samu. Du warst bloss etwas angespannt. Das legt sich schon wieder.“ Riku hielt seinen Schatz, der an seiner Brust lehnte, im Arm und gab ihm einen Kuss auf die Haare. „Ich bin noch nicht ganz wieder zurück, aus diesem Hochzeits - Flitterwochen - geflashten - Zustand.“ Riku konnte nicht anders als lachen. Das war so typisch für Samu, etwas in Worte zu fassen, wofür er keine hatte. Wie, seinen momentanen Zustand zu beschreiben. „Lachst du mich etwa aus?“ Samu zog eine Augenbraue in die Stirn. „Nein Schatz. Ich lach dich nicht aus. Ich finde deine Beschreibung deiner Gefühle, einfach so herrlich süss.“ Riku gab Samu einen Kuss. Samu schnaubte leicht, was Riku nur noch mehr lachen liess. „Komm, wir sehen uns mal an, wie das Konzert ankam.“ Riku zog Samu fest an sich. Dieser legte seinen Kopf auf Rikus Schulter ab. Ein kurzer Kuss auf seine Stirn und Riku öffnete das Internet. Der neue Song, wurde bejubelt. Die Diskussionen um Samus Ring, war riesig. „Warum diskutieren die eigentlich nur über meinen Ring.“ Brummte Samu irgendwann. „Haben sie das Gefühl, dass wir nicht zusammen gehören? Und warum diskutieren die überhaupt darüber, was der Ring bedeutet? Das ist ja wohl klar.“ Samu regte sich gerade so auf, dass er aufsprang und im Bus auf und ab ging. „Reg dich nicht auf, Schatz. Sonst kannst du danach wieder Stunden nicht schlafen. Und du brauchst deinen Schlaf.“ Versuchte Riku ihn zu besänftigen. „Ich finde diese Diskussionen nicht schön. Nicht, weil sie sich um uns drehen. Sondern weil unsere Fans nicht einfach ihre Meinung da lassen können, ohne sich gegenseitig anzugreifen.“ Samu hatte sich wieder zu Riku gesetzt. „Ich weiss.“ Riku vegrub seine Finger in Samus Haaren. Samu öffnete seinen Account und sah sich kurz an, was unter seinem Bild los war. Wie erwartet, viel Zickerein. Die üblichen Liebesbekundungen. Jedoch auch ganz normale Kommentare. Welche, die ihm und Riku gratulieren. „Es gibt auch noch die Normalen, Samu.“ Flüsterte Riku in Samus Haare. „Bei dir auch?“ - „Bei mir sind...mehrheitlich die Normalen.“ Darauf Riku leise. „Sie werden es auch noch einsehen, dass es jetzt nun mal Tatsache ist, dass du einen Ring am Finger trägst und du mein Mann bist.“ Rikus Aussage, entlockte Samu ein leichtes Lächeln. „Du lächelst. Das ist schön.“ Rikus Küsse, liessen Samu seufzen. „Wenn es dich so sehr beschäftigt, dann sag mal etwas an einem der nächsten Konzerte. Wir beide, sind nicht die Einzigen, denen dieser Terror unter unseren Fans aufgefallen ist und zu denken gibt.“ Riku fand einfach immer die richtigen Worte, um Samu zu beruhigen. Er nickte. „Das habe ich mir auch schon überlegt. Allein die Kommentare unter meinem Bild, reichen dafür aus. Nur weil einige den Ring entdeckt haben, wurden sie fertig gemacht.“ - „Ich weiss. Wir beobachten das Ganze noch zwei Tage oder so.“ Stimmte Riku ihm zu.

Die Diskussionen, wurden etwas weniger. Samu liess es auch, häufig auf Insta zu sein. Sah sich höchstens mal durch die Bilder, auf denen er markiert wurde und likte auch mal das ein oder andere. Es waren auch wirklich gute dabei. Bis jetzt, hatte es Samu bleiben lassen, irgendwas zu sagen, wegen der schlechten Stimmung unter den Fans. Es war eine wahre Freude, Samus Veränderung mit an zusehen. Er war bereits bei der Hallen Tour, sehr gelöst. Doch jetzt, nach der Hochzeit, schien es noch einmal einen Ticken mehr zu sein. Er strahlte die ganze Zeit. Quaselte, was das Zeug hielt. War ausgelassen und rockte die Bühnen. Lieferte sich mit Riku immer wieder Parts, bei denen sie zusammen rockten. Die Fans waren entzückt und freuten sich mit.

„Bist du schon müde?“ Sie sassen nach einem Konzert, im Bus. Samu schüttelte den Kopf. „Dann lass uns noch etwas durch Annas Fotos stöbern.“ Samu konnte Rikus Vorfreude darauf, in seiner Stimme hören. „Du kannst es kaum erwarten, was?“ - „Nein. Du etwa?“ Riku war aufgestanden und holte seinen Laptop und den Stick von Anna. „Ich? Warten?“ Sah Samu Riku an, dass diesem ein schallendes Lachen entwich. „Dann schauen wir mal, was uns Schönes erwartet.“ - „Den schönsten Ehemann.“ Liess Samu seine Nase an Rikus Wange entlang, in dessen Haare gleiten. Hinterliess dort einen Kuss.
„Anna hat echt ein Auge für Details.“ Sie waren eben bei den Fotos angekommen, die sie von ihnen alleine gemacht hat. Sie waren unglaublich schön. Riku war ganz gerührt. „Dein Glück springt einem regelrecht entgegen.“ Flüsterte Riku andächtig. „Nicht nur meins, Schatz.“ Samu war total verliebt in diese Bilder. „Wie sollen wir uns da raus, für eines entscheiden, mit denen wir Dankes Karten schreiben?“ Riku wusste keine Antwort darauf. Doch dann kam dieses eine Foto. „Wow!“ Entwich es beiden gleichzeitig. Beide strahlten sie mit der Sonne um die Wette. Samus Stirn, lehnte an der von Riku. Verliebt, sahen sie sich an. Rikus Hand lag über Samus Herz. Dessen Hand, lag halb auf der von Riku. Ihre Ringe glitzerten in der Sonne, die sie ganz besonders beschien. „Das hängen wir ins Schlafzimmer, neben das andere.“ Samu konnte nicht verhindern, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Auch dieses Foto, wie schon einige davor, zog er auf sein Handy. Wurde zu seinem neuen Hintergrund Bild. „Schickst du mir die Fotos, die du dir aufs Handy gezogen hast?“ Riku küsste Samus Wange und strich mit seinen Lippen, den salzigen Tränen, die sich doch noch aus seinen Augen gelöst hatten, entlang. „Jedes einzelne.“ Samu schloss die Augen und lehnte sich in die sanften Berührungen. „Wie wäre es mit dem, um es zu posten?“ Samu wollte unbedingt Fotos ihrer Ringe. Anna hatte da eine tolle Idee, statt dem üblichen Bild, ihre Hände übereinander zu halten. Riku hatte seine Hände in Samus Hand Innenflächen gelegt. In seine eigenen Hände, legte Anna ihre Ringe, kunstvoll drapiert. „Die sind echt toll geworden!“ Es sah aus, als würden sie ihre Ringe und damit ihre Liebe, beschützend in ihren Händen halten. „Das wäre das perfekte Bild!“ Samu konnte den Blick nicht mehr davon nehmen. Das Foto war so schlicht und hatte dennoch eine enorme Wirkung und war so Aussagekräftig. „Machen wir es jetzt? Vielleicht hören dann die ganzen Diskussionen, ob wir verheiratet sind oder nicht, auf.“ Riku berührte nur kurz, die empfindliche Stelle hinter Samus Ohr. Dieser nickte nur. Zog das Bild auf sein Handy und schickte es Riku.

„Ich habe keine Ahnung, was ich schreiben soll, was nur annähernd, etwas von meinen Gefühlen beschreibt.“ Samu sass schon gefühlte Minuten da und starrte auf den Bildschirm. Riku entwich ein Lachen. „Geht mir auch so.“ Samu zog Riku etwas fester an sich heran und startete noch einen Versuch.
•Yes I did it really and it was the best thing, I ever do in my Life 👬💕💍 The most beautiful, lovely and sweetest man in the World, is my man now and for the rest of my Life ❤ My best Friend, my Lover, my Home...my biggest Love ❤ Happy Fin 😍 Love you Sweetheart 😘• Ein leises Schluchzen entwich Riku, als er Samus Worte las, während er sie schrieb.

Die Likes und Kommis, sprengten beinahe die Accounts von Samu und Riku, an den darauffolgenden Tagen und Wochen. Sie hatten es lange aufgegeben, alles zu lesen. Es war, wie fast immer, zu viel und auch nicht immer nur erfreulich. Das brauchte Samu, während der Konzert Zeit nicht. Noch weniger, als ohnehin schon. Was Samu mit bekam, war dass es viele noch immer nicht glauben konnten. Was hingegen, Samu nicht fassen konnte. Was war so unfassbar daran, dass er die Liebe seines Lebens geheiratet hat? Samu verstand es nicht, nach dem doch alle so hinter ihnen standen, nach dem Samu, Riku seine Liebe gestand. Deshalb entschied sich Samu dazu, mal etwas anders zu machen, als sonst, an den Konzerten.
„Ja, wir haben es tatsächlich getan. Ihr könnt es nicht glauben? Ich auch nicht.“ Samu lachte und sah zu Riku. „Nicht, dass ich jetzt diesen Ring am Finger habe. Sondern, dass dieser wundervolle Mensch, ihn mir angesteckt hat und mich damit, behalten will.“ Samu wuschelte sich durch die Haare. „Heute frage ich euch mal nicht, nach dem ersten Date. Ihr kennt sicher alle dieses Gefühl, vom frisch verliebt sein. Wenn es im ganzen Körper kribbelt und man nicht mehr weiss, wo oben und unten ist. Man das Gefühl hat, dass alles Kopf steht. Eines jedoch ganz genau weiss. Das es kein Zurück mehr gibt. Genau so, ist der nächste Song entstanden. Riku, den ich und das könnt ihr mir glauben, unglaublich abgöttisch liebe, hat mir diese eine, letzte Chance gegeben. Und wir waren für den nächsten Tag verabredet, nach dem er mich tatsächlich vom Flughafen abgeholt hat.“ Samu schluckte schwer. „Als würden wir uns gerade erst kennenlernen. Das war so abgefahren und aufregend, dass ich kaum schlafen konnte. Stattdessen schrieb ich einen Song. Endlich wieder. Und dabei entstand Point of no Retourn.“ Ein warmes Lächeln traf Riku, als Samu kurz zu ihm sah. Seine Lippen, formten dabei ein Ich liebe dich. „Haltet die Liebe fest. Lebt sie und zeigt sie der ganzen Welt. Genau das, könnte ich im Moment, den ganzen Tag tun. Und wisst ihr, was das Schönste ist? Ich kann es endlich. Wir können es endlich. Weil wir uns von niemandem mehr rein reden lassen. Oder vorschreiben, was wir dürfen und was nicht. Genau so wenig, wie wir uns jemals wieder verunsichern lassen.“ Samus Blick, der den von Riku traf, war leicht fragend. Riku schüttelte den Kopf. „Niemals.“ Folgte leise. Jedoch für jeden hörbar, da Riku es ins Mikrofon sagte. Er biss sich auf die Lippe, auf der dieses unwiderstehliche Lächeln lag. „Damit, wickelt er mich immer wieder um den Finger.“ Lachte Samu. „Aber was erzähle ich euch das. Viele von euch, sind diesem Lächeln, auch verfallen. Wie sollte man auch nicht.“ Wieder sah Samu zu Riku. „Es ist gut jetzt, Samu.“ Rikus Wangen, nahmen eine immer rötere Farbe an. „Tut mir leid. Du weisst, weshalb es immer wieder über mich kommt." Riku nickte. Sein Blick, sagte mehr, als es Worte jemals konnten. Sein süsser Spinner, konnte es einfach nicht lassen. Nicht einmal auf der Bühne. Doch genau deshalb, liebte Riku den grossen Blonden. Weil er seine Gefühle nicht immer zu bändigen wusste. Das machte Samu aus. „Nur noch eines, muss ich jetzt doch noch los werden, weil es mich beschäftigt. Lasst doch bitte diese elendigen und sinnlosen Diskussionen über und unter unseren Bildern. Freut euch doch einfach für uns.“ Jeder auf der Bühne und dahinter, der Samu kannte, hörte in seiner Stimme, wie wichtig ihm das war. „Und wenn, dann diskutiert sachlich, ohne euch immer fertig zu machen. Ihr solltet eine Einheit sein, die hinter uns steht. Und nicht einzelne Gruppen bilden, die gegen einander eine Art Krieg führen.“ Stille. Bevor tosender Applaus folgte. So ehrlich und sich selber, erlebte man Samu lange nicht mehr. Oder wahrscheinlich noch nie. Mit Ausnahme am Konzert in Berlin. Es war immer noch die beste Art, die Menschen zu erreichen.
Beim Instrumental Teil von Point of no Return, rockte Samu mit Riku ab. Zog ihn danach, in eine kurze aber feste Umarmung, mit Kuss in die Haare. Das musste einfach sein. Er stand hier mit seinem Mann auf der Bühne, also durfte er das auch mal zeigen. Nach Samus nackter Ehrlichkeit, die er auf der Bühne von sich gab, liess die ganze Aufregung nach. Auch wenn alles aus tiefstem Herzen und eher spontan aus ihm raus sprudelte, hatte es genau die Wirkung, die es haben sollte. Die Meute, schien sich an den Anblick von einem Ring an Samus Finger, gewöhnt zu haben. So verging die Tournee wie im Fluge. Kurz noch Off Zeit bei Mike und Hilde dazwischen und der Sommer, neigte sich wieder dem Ende zu. Für die letzten Konzerte, ging es zurück in die Heimat. Dann standen noch welche in Russland aus und ein Letztes, welches rein geschoben wurde, in der Schweiz. Doch bevor es in den letzten, kurzen Teil der Tour ging, hatten Samu und Riku noch etwas zu erledigen. Es wurde höchste Zeit.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt