Zur selben Zeit, in einer etwas anderen Gegend, ebenfalls in Helsinki, traf man auf das ähnliche Bild. Ein Mann, der ein reines Nervenbündel war. „Ich hätte mir diese verdammten Haare, doch kürzer schneiden lassen sollen.“ Rief Riku genervt aus. „Was ist denn los, Riku?“ Alma entschied sich wie Eve und blieb bei ihrem Sohn, der die mütterliche Unterstützung, heute gebrauchen konnte. „Sieh sie dir doch mal an.“ Verwarf Riku die Hände. Samu war Schuld, wenn er heute, scheisse aussah. „Sieht doch gut aus. Ich mag es, wenn sie sich noch etwas kringeln.“ Strich Alma vorsichtig hindurch und richtete hier und da noch etwas. „Da bist du nicht die Einzige. Samu auch. Weshalb ich sie etwas länger liess.“ Der Gedanke an den grossen Blonden, zeichnete ein Lächeln auf Rikus Lippen. „Dann wird es Samu, so oder so gefallen.“ Riku verdrehte die Augen. Jedoch mit einem Herzen in der Brust, welches heftig klopfte. „Geh dich anziehen. Wir müssen bald los.“ Riku nickte und verschwand. So ruhig er die ganzen letzten Wochen und auch heute Morgen noch war, so sehr, packte Riku jetzt die Nervosität. Warum, wusste er selber nicht. Alles was er sagen musste, war ja und Samu endlich diesen Ring an den Finger stecken. Das war nicht so schwer. Und Angst vor einer negativen Antwort von Samu, hatte Riku ebenfalls nicht. Warum also, machte er sich einen solchen Stress. Es war einfach so aufregend. Ein freudiges Kribbeln, jagte durch Rikus Körper. Immer noch an seinem Hemd herum zupfend, kam Riku wieder nach unten. Alma trieb es Tränen in die Augen, ihren Sohn so zu sehen. Niemals, hätte sie gedacht, nach der Misere mit Laura, dass Riku wieder glücklich wird und sich der Liebe öffnet. Samu hatte es geschafft. Das, was alle anderen, nicht geschafft haben. Riku wieder aufzustellen. Und noch viel mehr. „Ich werde Samu ewig dankbar sein, dass ich dich wieder glücklich erleben darf!“ Almas Stimme, war von Tränen erstickt. Genau wie er selber, dachte Riku. Dabei zog er seine Mum in eine feste Umarmung.
Eine Nachricht von Liisa, dass Samu auf dem Weg sei und es konnte los gehen. Sie waren alle ein eingespieltes Team.
Riku rieb sich die ganze Zeit, seine kalten und gleichzeitig feuchten Hände an einander. Sein Herz wollte ihm aus der Brust springen, so sehr hämmerte es dagegen. Als Alma das Auto parkte, wurde es ihm übel. Warum denn das? Es war der schönste Tag in seinem Leben. In ihrem gemeinsamen Leben. Mit wackeligen Beinen, stieg Riku aus dem Auto. In genau dem Moment, öffnete sich die Haustür.Der einzige Mensch, der gegen dieses Gefühl etwas machen konnte, stand im Türrahmen. Samu. Allein sein Anblick, liess Riku ruhiger werden. Er war da. Was zweifelte er auch daran? Und er sah so gut aus. Riku trieb es Tränen in die Augen. „Du bist da!“ Verliessen seine Gedanken dann doch noch als Worte, seinen Mund. Die Nervosität war wie weg geblasen. Zumindest fast. „Hast du daran gezweifelt?“ Überbrückte Samu die Distanz zwischen ihnen. Zuerst, musste er seinen Schatz, ausführlich betrachten. Nun lagen Samus Hände an Rikus Wangen. „Du siehst so gut aus!“ Biss sich Riku auf die Lippe. „Das kann ich nur zurück geben.“ Sanft, strichen Samus Daumen, der Spur der Tränen entlang. Riku sah Samu fragend an. „Wir haben es doch gestern Nacht noch besprochen. Ich möchte mit dir gemeinsam da raus. Ich schaffe das nicht ohne dich.“ Nur kurz und ganz leicht, berührte Riku, Samus Lippen. „Dann lass uns gehen.“ Riku hielt Samu die Hand hin, die er nur zu gerne umfasste. „Jääpuikko!“ Grinste Samu und drückte einen Kuss auf Rikus Handrücken.
„Da seit ihr ja!“ Liisa wollte nach sehen, wo die beiden blieben. Entzückt, blieb sie darauf stehen. Auch in ihren Augen, schimmerten Tränen. „Seit ihr bereit?“ Samu und Riku sahen sich an und nickten. „Ich kann es nicht glauben.“ Zappelte Liisa aufgeregt vor den beiden herum. Es entlockte Samu und Riku ein Lachen. „Es warten schon alle ganz aufgeregt auf euch. Ich gebe euch fünf Minuten.“ Liisa drückte beiden einen Kuss auf die Wange. Dann war sie weg. „Immer noch sicher, dass du das tun willst?“ Samu umfasste Rikus Hände mit seinen. „Mehr als jemals davor.“ Samu liess seine Stirn gegen Rikus sinken. „Nervös?“ Riku legte seine Hände an Samus Nacken und strich dort durch die kurzen Haare. „Und wie.“ Rikus Finger, in seinem Nacken, taten gut. „Warum?“ Rikus Stimme, war nur ein Flüstern. „Weil ich dich gleich heiraten darf.“ Sanft, berührte Samu, Rikus Stirn. Diesem entwich ein Seufzen. „Dann lass es uns endlich tun!“ Samu nickte. Noch ein Kuss auf Rikus Stirn und er löste sich von ihm.
Die Finger, fest mit denen des anderen verschränkt, machten sie sich auf den Weg zu ihren Freunden und Familien. Riku hatte das Gefühl, zu zerspringen. Die leisen Klänge eines ihnen vertrauten Songs, liess sie kurz inne halten. Haben sie das tatsächlich getan? Von weitem, konnten sie den Steg sehen. Darauf, sassen all die lieben und wichtigen Menschen, in ihrem Leben. Nur kurz, liessen sie ihren Blick, durch den Garten schweifen. Sie ahnten, dass da noch viel mehr war, was man jetzt noch gar nicht sehen konnten. Alles wirkte magisch. Samu fing an zu grinsen, als der Steg nun deutlich zu sehen war. In rot, weiss, blau, war er geschmückt. Ihre Farben. Etwas mehr, was sie, neben der Musik, gemeinsam hatten. Sie haben es wirklich getan. Neben Finn, sass Ed Sheeran und spielte Perfect, ihren Lieblingssong von ihm.Riku musste sich beherrschen, um nicht schon jetzt, in Tränen auszubrechen. Auf ein kaum sichtbares Zeichen von Liisa, drehten sich alle zu ihnen um. Wie unangenehm es Riku wieder war, so im Mittelpunkt zu stehen. Heute jedoch, tat er dies, gemeinsam mit Samu an seiner Seite, was es erträglicher machte. Dennoch, drückte er sich fester an Samus Seite. Dieser berührte, flüchtig, Rikus Schläfe. „Ich bin bei dir.“ Flüsterte er. Dabei lag dieses unglaubliche Strahlen auf Samus Gesicht, welches Riku zuvor noch nie so strahlend gesehen hatte. Es gefiel ihm. Sehr sogar. „Bereit?“ Samu sah Riku fragend an, als sie den Steg erreicht hatten. „Und wie!“ Hauchte er andächtig. Beide atmeten sie noch einmal tief durch, bevor sie den Steg betraten. Strahlende Gesichter, sahen ihnen entgegen. Einige davon, mit schimmernden Tränen darin. So ziemlich alle, wenn man es genau nahm.
Taten sie das jetzt wirklich? Schritten sie hier dem Altar entgegen? Was für ein unbeschreibliches Gefühl. Die Musik war verklungen, die beiden bei Finn angekommen. „Schön, dass ihr auch noch bei uns angekommen seid.“ Schmunzelte Finn und sorgte für einen allgemeinen Lacher. Wussten doch alle Anwesenden, wie unpünktlich sie sein konnten. Samu schüttelte lachend den Kopf. Strich sanft über Rikus Handrücken. Ein angenehmer Schauer, zog sich über Rikus Haut. Finn musterte die beiden. Er hatte schon viele Paare getraut, aber die beiden, waren irgendwie so ganz anders. Nicht bloss die Tatsache, dass es sich um zwei Männer handelte, was ohnehin eine Premiere war für Finn. Es war etwas anderes. Finn konnte es nicht beschreiben. Es lag eine Magie über dem Ort, seit Samu und Riku hier standen. „Seid ihr bereit?“ Wie konnten zwei Menschen, die sich der Antwort des anderen, so sicher sein konnten, so nervös sein? Gleichzeitig, war da diese hibbelige Freude zu spüren und auch zu sehen. Das heftige Nicken der Beiden, liess wieder alle Schmunzeln. „Da sind wir alle froh.“ Finn lächelte die beiden aufmunternd an. „Nun denn...Wir haben uns heute, an diesem wundervollen Tag, hier versammelt, um Zeugen zu sein, wie diese beiden wundervollen Menschen, den Bund der Ehe eingehen. Ein wahrlich freudiger Tag, auf den ihr alle, die ihr hier sitzt, insgeheim gewartet habt. Die Hoffnung darauf, jedoch irgendwann, schwindend klein wurde.“ Das leichte Nicken, das durch die Reihen ging, war Bestätigung genug. „Ich habe mich zweimal, lange mit Samu und Riku unterhalten und war sehr betroffen von dem, was sie durchleiden mussten, bis sie nun endlich hier stehen können.“ Samu drückte Rikus Hand etwas fester. Liebevoll, sahen sie sich an. „Als Sami mich anrief, um ihr kleines Problem zu schildern, musste ich keine Sekunde überlegen. Wir haben das Gesetz nicht angenommen, um Menschen wie Samu und Riku, weiterhin zu diskriminieren. Sondern, um ihnen das Leben, ihre Träume und Wünsche, einfacher zu gestalten.“ Wieder betrachtete Finn die beiden. Riku suchte die Nähe von Samu. Mit jedem Wort, dass Finn sagte. Samu gab sie ihm. Er löste seine Hand von Rikus und legte den Arm um seinen bald Mann. „Ich liebe dich!“ Flüsterte Samu und konnte nicht widerstehen und Riku einen Kuss auf die Schläfe zu geben. Ein Bild, was Herzen schmelzen liess. „Den Traum, den Menschen zu lieben und zu heiraten, wie jedes andere Paar auch. Und dies, werden Samu und Riku heute tun.“ Finn war noch nie so froh, zwei Menschen in die Ehe zu begleiten, wie heute. Nicht nur, weil ihm Samu und Riku, in den paar Stunden, die er mit ihnen verbringen durfte, ans Herz gewachsen sind. Es war vor allem ihre Geschichte. Durch was sie durch mussten, um nun endlich, voll und ganz als eine Einheit hier zu stehen. Als Paar und bald Ehepaar. „Im Kreise all derer, die sie all die Jahre unterstützt haben und die sie lieben.“ Samu und Riku, lösten sich von einander und wandten sich ihrem Liebsten zu. Die ersten Taschentücher, wurden schon gezückt. „Es war der Wunsch, von Samu und Riku, nicht dieses übliche, unpersönliche Geschwätz runter zu leiern. Die beiden, können dies auch viel besser. Weshalb sie sich, gegenseitig ein paar Worte sagen, bevor sie die Ringe tauschen. Samu.“ Übergab Finn das Wort an den grossen Blonden. Dieser atmete tief durch und umfasste Rikus Hände, mit seinen. Lange sah er ihn einfach nur an. Eine Ewigkeit, schien der Lockenkopf schon an seiner Seite zu sein.
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I am living in the Afterglow
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' Riku hat sich, am Ende von 'Leave the past behinde', von Samu getrennt. Weil zu viel vorgefallen war, dass auch die tiefste Liebe, irgendwann nicht mehr ausreichte, um stark zu sein und so weiter zu machen. S...