Die Blindes waren geschafft. Es ging also endlich in den verdienten Urlaub. Ihr kleines Paradies bei Mike und Hilde, wartete. Riku war tief in den Sitz von Samus Mietwagen, gesunken und sah aus dem Fenster, der vorbei ziehenden Landschaft zu. Samu sah kurz zu ihm rüber. Liess seine Finger, durch Rikus Haare streichen. Riku löste seinen Blick vom Fenster. „Geht es dir gut?“ Riku nickte mit diesem unwiderstehlichen Lächeln auf den Lippen. „Es sind nur auch hier, viele Erinnerungen, die hoch kommen. Wir waren jedes Mal hier, wenn unsere Beziehung, aus den Fugen geraten war. Das erste Mal, hatten wir gerade noch so die Kurve gekriegt. Und Mikko war einmal mehr unser Held.“ - „Ich erinnere mich. Und es wurden die schönsten Tage seit langem. Ich hatte wirklich das Gefühl oder viel mehr die Hoffnung, dass wir es packen werden.“ Riku umfasste Samus Hand mit seiner. „Weisst du eigentlich, dass wir uns, beim letzten Mal, als wir beide alleine da waren, nur ganz knapp verpasst haben?“ - „Ich ahnte es, als ich den Van gesehen habe, der mir entgegen fuhr.“ Riku legte Samus Hand an seine Wange und schmiegte sie darin. Samu strich mit seinem Daumen über Rikus Wange. „Das ist schon ein Jahr her. Etwas weniger“, sagte Riku nachdenklich. „Bevor wir auf Tour gingen. Wir probten hier. Mikko fand, dass es mir wohl gut tun würde, mal einen kleinen Tapetenwechsel zu bekommen.“ - „Und, tat es?“ Riku setzte sich etwas anders hin, damit er Samu besser ansehen konnte. „Ein bisschen. Was vor allem an Mike und an den Gesprächen mit ihm, lag.“ Riku nickte. Wusste er ganz genau, was Samu meinte. „Und jetzt, sind wir gemeinsam auf dem Weg dorthin.“ Küsste Riku Samus Wange und legte seinen Kopf auf Samus Schulter. „Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue. Einfach mal keine Verpflichtungen zu haben, ausser meinen Verlobten zu geniessen und glücklich zu machen. Und das, ist nicht mal eine Verpflichtung.“ - „Ein bisschen Hochzeit planen. Stünde da auch noch auf dem Plan. Ich muss dir noch die Einladung zeigen. Ich habe sie noch zu Ende geschrieben. Ausser Datum und Zeit.“ Das war so typisch Riku. Alles so schnell wie möglich erledigen. Aber er hatte ja Recht. Die Einladungen sollten bald mal raus. „Dazu werden wir bestimmt Zeit finden.“ Küsste Samu Rikus Haare.
Schon von weitem, konnte sie Hilde sehen, die ungeduldig nach ihnen Ausschau hielt. Es entlockte beiden ein Lachen. „Da seit ihr ja endlich!“ Rief sie freudig aus, kaum waren Samu und Riku ausgestiegen. Sie zog jeden einzeln, in eine feste Umarmung. Es war viel zu lange her, seit dem letzten Mal. Da war Hilde voller Sorge um ihre Jungs, wie sie Samu und Riku, gerne mal nannte. „Es ist schön, hier zu sein.“ Riku hielt Hilde etwas länger fest. Hilde strich ihm liebevoll über die Wange. „Gut seht ihr aus. Wenn man euch mit letztem Mal vergleicht.“ Hilde musterte ihre beiden Jungs. „Wie beim ersten Mal. Ich habe mich sofort in euch zwei verliebt.“ Zog sie beide noch einmal an sich. „Kommt mit, Mike ist im Haus. Riku und Samu nahmen ihr Gepäck und folgten Hilde. Samu schmunzelte nur vor sich hin. „Gut seit ihr da. Hilde hat mich fast wahnsinnig gemacht.“ Lachte Mike, als die beiden, hinter seiner Frau auftauchten. „Sei nicht frech.“ Kniff sie ihn in die Seite. „Aber ich freue mich auch, dass ihr da seit.“ Bekamen sie auch von Mike eine Umarmung geschenkt. „Ihr wollt sicher zuerst einmal auf euer Zimmer?“ - „Gerne! Danach, kommen wir aber gleich wieder runter. Versprochen.“ Darauf Samu. „Bloss keine Eile.“ Winkte Hilde ab und ging voraus, die Treppe rauf. „Euer gewohntes Zimmer.“ Lächelte sie. Sie bekam ein strahlendes Lächeln zurück. Riku ging zur Tür, die auf den Balkon führte. Öffnete sie und trat hinaus. Es fühlte sich schon jetzt an, wie Urlaub. Seine Finger verschränkten sich sofort mit denen von Samu, als diese bei seinen angekommen waren. Strichen sie zuerst an Rikus Armen entlang. „Du wirkst etwas schwermütig, Süsser.“ - „Das sind all die Erinnerungen, die über mir herein brechen.“ Lehnte sich Riku an Samu. „Bist du sicher? Sonst nichts?“ Riku schüttelte den Kopf und schloss die Augen „Vielleicht noch die letzten Wochen und Monate, in denen wir immer auf Zack waren, die jetzt endlich von mir abfallen.“ Samu drehte Riku zu sich um und schlang seine Arme fest um ihn. „Wenn wir hier weg sind, wirst du dich wie neu geboren fühlen.“ - „Versprochen?“ Biss sich Riku auf die Lippe. „Worauf du wetten kannst.“ Samu strich über Rikus Lippen und holte sich einen Kuss.
Danach gingen sie nach unten. Es war ziemlich unhöflich, die Gastgeber warten zu lassen. „Wir mussten noch kurz die Aussicht und die frische Luft geniessen.“ Entschuldigte sich Samu, als sie in der Küche auf Hilde und Mike trafen. „Ihr müsst euch doch nicht entschuldigen. Fühlt euch wie zuhause.“ Samu sah Riku an und liess seine Augenbraue tanzen. Mike fing schallend an zu lachen. Er wusste ganz genau, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Kannte er die beiden beinahe in und auswendig. „Was denn? Das meine ich ernst. Und ich weiss, was das bei euch heisst. Kann ich mich noch gut daran erinnern, wie die anderen Jungs damals vom See zurück kamen und dieses dümmliche Grinsen auf dem Gesicht hatten. Ich bin doch nicht von vorgestern.“ Stemmte Hilde ihre Hände in die Hüften und sah die Herren ernst an. „Nein, das bist du nicht. Du bist die beste dritte Mama, die man haben kann.“ Drückte Samu ihr einen Schmatzer auf die Wange. „Du Charmeur.“ Wurde Hilde beinahe verlegen. „Aber jetzt mal im Ernst. Ihr sollt euch nicht wie unsere anderen Gäste fühlen. Ihr dürft auch mal an den Kühlschrank. Denn andere Gäste, haben wir gerade nicht.“ - „Etwa wegen uns?“ Hilde nickte. „Denkst du es ist erholsam, wenn auf einmal jemand hier auftaucht, der euch kennt? Wohl kaum.“ Schüttelte Hilde den Kopf, um Samu sogleich zum Schweigen zu bringen. Dieser wollte jedoch gleich wieder ansetzen. Mike legte eine Hand auf seinen Arm und schüttelte den Kopf. „Darüber, sprechen wir aber noch einmal.“ - „Das können wir gerne. Es ändert bloss nichts an der Tatsache.“ Blieb Hilde stur. „Danke!“ War Riku aufgestanden und umarmte Hilde. „Für dich immer wieder gerne, mein Junge!“ Tätschelte sie ihm, mütterlich die Wange. „Muss ich etwa eifersüchtig werden?“ Riku verdrehte die Augen. „Nein, musst du nicht. Ich hab euch beide gleich lieb. Und bin froh, dass ich nicht mehr zwischen den Stühlen sitze.“ Da hatten sie es den Menschen, die sie liebten, nicht gerade einfach gemacht. „Aber jetzt ist alles wieder gut.“ Lächelte Hilde und stellte das Geschirr auf den Tisch. Endlich wieder mal herzhafte Kost in den Magen zu bekommen, war eine Wohltat.
„Wir ehm...wir müssen euch noch etwas sagen. Wir haben eine kleine, aber dafür tolle Neuigkeit mit im Gepäck.“ Hilde stellte gerade den Nachtisch auf den Tisch. „Die Tour. Ja, davon habe ich gehört. Mike freut sich schon, wieder mit euch Chaoten unterwegs zu sein.“ Zwinkerte sie ihrem Mann zu. „Nein. Etwas anderes.“ Mike und Hilde wurden hellhörig. „Tolle Neuigkeit, hast du gesagt, ja?“ Riku nickte. Bei seinen strahlenden Augen, konnte es nur etwas Schönes sein. „Wir werden heiraten!“ War es so schnell raus, wie noch nie. Würde man sich irgendwann an diesen Satz gewöhnen? „Ihr werdet was?“ Hilde fiel beinahe die Tasse mit dem Kaffee aus der Hand. „Heiraten. Und ihr müsst unbedingt dabei sein.“ Riku hatte sich in all den Jahren nicht gross verändert. Er war immer noch genau so schnell eingeschüchtert und unsicher, wie zu Beginn, als er ihn kennenlernte, stellte Mike fest. „Was ist denn das für eine Frage? Natürlich werden wir dabei sein!“ Hilde brach, völlig aus dem Häuschen, in Freudentränen aus. „Aber jetzt will ich alles ganz genau wissen. Wer hat wem einen Antrag gemacht?“ Setzte sich Hilde hin und Mike musste sich um den Kaffee kümmern. Frauen. Waren alle gleich, wenn es um das Thema ging. „Nein, wartet. Ich weiss. Es war Samu. Habe ich Recht? Und es war bestimmt total romantisch und aus dem Moment heraus.“ Samu sah Hilde erstaunt an. Die Frau hatte ihn ziemlich gut beobachtet. „Wusste ich es, dass du es dir irgendwann nicht verkneifen kannst.“ Hilde war amüsiert, über den Gesichtsausdruck der beiden. „Ach Samu. Es war nicht so schwer zu erraten, wenn man euch ein paar Tage um sich und beobachtet hatte. Du würdest Riku die Sterne vom Himmel holen, wenn du könntest.“ Legte Hilde ihre Hand auf die von Samu. „Muss er nicht mehr. Er will mich heiraten. Das kommt den Sternen mehr als nah genug.“ Schmiegte sich Riku an den grossen Blonden und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Um das Erzählen, kommt ihr dennoch nicht drum herum.“ Zwinkerte Hilde. „Riku erzählt dir nur zu gerne davon. Er liebt es, den Abend, ziemlich detailreich, zu erzählen. Und ich...ich liebe es, ihm dabei zu zuhören.“ Die Liebe, sprudelte nur so aus den beiden heraus. Für Mike und Hilde, ein schöner Anblick. Mike konnte die Veränderungen in ihrer Beziehung, mit jeder Tour, mit erleben. Und wie machtlos, alle Beteiligten, dagegen waren. Hilde war etwas weniger darin involviert. Ausser, dass sie die beiden erlebt hatte, als sie still und leise, dafür um so sichtbarer, litten. Samu hatte recht. Es war zum dahin schmelzen, wenn man Riku dabei beobachtete, wie er von Samus Antrag erzählte. „Das klingt einfach nur perfekt. Und so wie du strahlst, hättest du keinen anderen Antrag gewollt.“ Riku schüttelte den Kopf. „Niemals! Nicht in meinen Träumen, wäre ein Antrag so perfekt gewesen. Das brachte nicht mal ich zustande, mit wochenlanger Vorbereitung.“ Samu legte seine Hand an Rikus Wange und gab ihm einen sanften Kuss.„Ich denke, wir ziehen uns zurück in unser Zimmer. Es war eine anstrengende Woche.“ Standen Samu und Riku, irgendwann auf, nach dem sie noch eine Weile, über dieses und jenes geredet hatten. „Bevor wir es vergessen, es euch zu sagen. Wir sind morgen den ganzen Tag ausser Haus. Grosseinkauf. Ich hoffe, dass ist in Ordnung für euch?“ Samu und Riku nickte. „Fühlt euch wie zuhause. Der Kühlschrank ist voll. Bedient euch einfach. Und geniesst die Ruhe.“ Zwinkerte Hilde viel sagend. „Machen wir. Danke!“ Lachte Samu und schob Riku vor sich her.
„Denkst du, sie machen das absichtlich?“ Riku hatte sich schon unter die Decke gekuschelt. „Was genau meinst du?“ Krabbelte Samu zu ihm. „Mike und Hilde. Damit wir alleine sind.“ Schmiegte sich Riku fest an Samu, der ihn an sich zog, kaum hatte er sich hin gelegt. „Wer weiss das, bei den beiden schon.“ Rutschte Samu tiefer unter die Decke. „Das wird dann wohl der Tag, von dem du gesprochen hast.“ Samu knabberte an Rikus Lippen. „Erst ausschlafen, Samu.“ Seufzte Riku. „Nicht auch nur ein kleines Bisschen Fummeln und Knutschen?“ Riku schmunzelte an Samus Lippen. „Reicht auch Kuscheln und Schmusen?“ - „Streicheln?“ Samus Finger, strichen über Rikus Brust. „Mmmm, ja. Unbedingt!“ Liess Riku seine Zunge in Samus Mund verschwinden. Wie er es liebte, wenn sie dies taten. Genau das, wollte Riku morgen den ganzen Tag lang tun. Dazu etwas Sex. Aber ansonsten, ganz viel Zeit, nur im Bett. Nur im Bett, wenn er es sich recht überlegte.
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I am living in the Afterglow
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' Riku hat sich, am Ende von 'Leave the past behinde', von Samu getrennt. Weil zu viel vorgefallen war, dass auch die tiefste Liebe, irgendwann nicht mehr ausreichte, um stark zu sein und so weiter zu machen. S...