Kapitel 56

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Da Rikus Wohnung sehr zentral lag, gingen sie zu Fuss. Dennoch musste sich Samu heute zurück halten mit Trinken. Wollte er, nach dem Date mit Riku in ihr Haus und nicht bei Riku bleiben. Hand in Hand, schlenderten sie durch die Strassen von Helsinki, bis zum Hafen. Wie geplant, wenn auch die Zeitplanung etwas durcheinander kam, stand eine Fähre dort, die nach Suomenlinna fuhr. Riku sah fragend zu Samu. „Als wäre sie für uns bestellt.“ Grinste dieser.

„Ist dir kalt?“ Stellte sich Samu hinter Riku, als sie auf der Fähre standen. Seine Hände, legte er auf die seines Freundes, die auf dem Geländer ruhten. „Ich hab ja meine persönliche Heizung mit dabei.“ Legte Riku seinen Kopf an Samus Schulter und lächelte zu ihm hoch. Ein Kuss auf seine Stirn, liess Riku kurz die Augen schliessen. So gut sich das immer anfühlte. Er wollte jetzt endlich diesen ersten Kuss. Weshalb er sich zu Samu umdrehte und seine Lippen auf die des Blonden legte. Seine Finger, krabbelten von hinten in Samus Haare, damit er sich ihm nicht etwa noch zu früh entzog. Seufzend, schlang Samu seine Arme, fester um Riku. Zog ihn näher an sich. Liess seine Hände in Rikus Gesässtaschen verschwinden und liess sich fallen. Wie gut sich das anfühlte. Einfach hier auf diesem Schiff zustehen und den Mann zu küssen, den er liebte. Das, was sich beide schon seit Jahren gewünscht haben. „Ich bin so ein Idiot, dass ich nicht schon früher endlich allen gesagt habe, dass ich den besten Freund liebe.“ Nuschelte Samu an Rikus Lippen. „Besser spät als nie, Grosser.“ Strich Riku über Samus Wangen, bis seine Finger, wieder in Samus Haaren verschwanden. „Möchtest du noch einen Kuss, Liebling?“ Lächelte Riku sein schönstes Lächeln. „Ich bitte darum.“ Nährte Samu sich Rikus Lippen. Sanft legten sich Samus Hände an Rikus Wangen. „Ich vermisse deine Lippen jede Sekunde, in der ich sie nicht berühren kann.“ Strich Samu einmal darüber. Knabberte daran, bis es Riku ein wohliges Seufzen entlockte. Ein Grinsen, legte sich auf Samus Lippen, ohne jedoch von denen von Riku abzulassen. Dieses Freiheitsgühl, erfüllte Samus ganzer Körper. Jetzt verstand er Riku erst, weshalb er immer darauf bestand, dass sie mit ihrer Liebe ehrlich umgingen. Sie fühlte sich erst jetzt so richtig wahrhaftig an. Davor war sie das auch. Aber anders. Immer wieder irgendwie unrealistisch. Als würde man aus dem realen Leben, in eine kleine Traumwelt entfliehen, die aus ihrem Haus und ihrer Liebe bestand. „Weisst du wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe? Mich danach sehnte?“ Löste sich Riku, etwas schwerer atmend, von Samu, bevor dessen Zunge den Weg zu seiner fand. Und das, in der Öffentlichkeit. „Ich weiss. Doch verstehe ich es erst jetzt so richtig. Warum, weiss ich auch nicht. Es tut mir so leid, mein Schatz!“ Zog Samu Riku fest an sich und küsste sich durch dessen Haare. Der letzte, alles entscheidende Schritt, war gemacht. Die letzte Tür, zur vollkommenen Freiheit, wurde durch Rikus Kuss, inmitten von Touristen, geöffnet. Hindurch spaziert, sind sie mit Samus Kuss, der darauf folgte. Jetzt hinderte sie nichts mehr daran, ihre Liebe zu leben, wie diese sie gerade so trieb. „Fühlt es sich für dich auch endlich so richtig und komplett an?“ Hob Riku leicht den Kopf und küsste Samus Wange. „Als wären auch die letzten Ketten gesprengt worden.“ Küsste Samu dessen Stirn und verharrte so. „Komm, wir sind da!“ Löste sich Samu etwas von Riku und legte den Arm um ihn. So, verliessen sie das Schiff. Samu spazierte mit Riku zum Meer. Seinen Schatz, fest an sich gedrückt. Riku hatte das Gefühl zu schweben. Und er wusste ganz genau, dass er noch nie so glücklich war, wie jetzt. Seit Samu ihm diese total verrückte Liebeserklärung gemacht hat. Die letzten Tage und Wochen. Das war Glück pur und ganz sicher mit nichts mehr zu toppen. Riku zumindest, kam nichts in den Sinn, was ihn gerade glücklicher machte, als Samu und ihre Liebe. Ihre neu aufgebaute Beziehung. Fernab von Heimlichkeiten. Offen und ehrlich. Und genau so liebevoll, wie am Anfang, bevor alle Probleme begannen.
„An was denkst du?“ Flüsterte Samu und küsste sich über Rikus Wangen, in dessen Haare. „Daran, wie viel besser sich alles anfühlt.“ Samu lächelte. „Und, dass ich es kaum erwarten kann, was du dir noch alles ausgedacht hast.“ Drückte sich Riku noch fester an Samu. Dessen Nähe ihm fehlte, wenn er sie nicht spürte. „Und wenn es nicht halb so spektakulär sein wird, wie du es dir vorstellst?“ Riku stellte sich vor Samu und legte seine kühlen Hände an Samu warmen, fast schon leicht glühenden Wangen. Konnte ein Mensch allein, wirklich so aufgeregt sein? „Schatz! Warum bist du so unsicher, in allem, was du tust? Das passt so gar nicht zu dir.“ Rikus Daumen, strichen über die kurzen Bartstoppeln, an Samus Wangen. „Ich möchte doch einfach alles richtig machen. Weil ich zu lange, zu viel falsch gemacht habe. Es soll einfach perfekt sein.“ Riku legte leicht den Kopf schräg und betrachtete Samu. „Du machst doch alles richtig, Samu. Angefangen mit dem Konzert in Berlin. Und seit dem, ist jeder Tag einfach viel zu schön, als dass ich es die Wirklichkeit nennen kann. Weil es schon so lange nicht mehr so war. Du gibst dir so viel Mühe. Nimmst dich, für mich, zurück. Lässt mich, das Tempo vorgeben. Doch merke ich, was für ein Kampf dies, teilweise, für dich bedeutet.“ Samu konnte nichts sagen, da er in den blaugrauen Augen, die ihn so voller Liebe ansahen, versank. „Nicht nur du dachtest, dass wir dies niemals mehr zurück bekommen. Ich auch. Auch wenn ich Derjenige war, der es beendet hat. Die Zweifel sassen lange noch, tief in mir. Eigentlich bis nach unserem Ausflug mit Emmi. Ich weiss nicht, was er bewirkt hat. Wahrscheinlich, weil es so viel Öffentlichkeit war, aus der noch mehr Klatsch in der Presse erzählt werden kann. Dennoch, war es einfach normal.“ Kurz, berührte Riku Samus Lippen. „Seit dem weiss ich, dass wir es schaffen werden. Wenn es, momentan, auch noch leicht aussieht, habe ich dieses Bauchgefühl, dass irgendwann noch etwas auf uns ein prasseln wird. Doch wenn wir gemeinsam dagegen stehen, wird es uns nichts anhaben können. Zumindest nicht so viel.“ Riku sah Tränen in Samus Augen schimmern.
„Du machst mich echt sprachlos, Riku Rajamaa.“ Hatte Samu seine Sprache wieder gefunden. „Was soll ich auf so viele Worte sagen?“ Schlang Samu seine Arme enger um Riku. „Nichts. Nur, dass du immer zu uns stehen wirst. Egal was kommt.“ Samu nickte heftig. „Ich werde dich nie, nie, nie, niemals mehr verleugnen. Egal was noch kommt.“ Um seine Worte zu unterstützen, legte Samu seine Lippen auf die von Riku und verwickelte ihn in einen liebevollen Kuss. Strich mit seiner Zunge über Rikus leicht feuchten Lippen. Bettelte um Einlass. Als Riku nicht darauf einging, löste er sich und sah Riku bittend an. „Bitte, Rik!“ Kam leise über Samus Lippen. Riku legte seine Hände in Samus Nacken und zog diesen zu sich runter. Strich, genau wie dieser es zuvor bei ihm gemacht hatte, über Samus Lippen, bevor er seine darauf legte und seine Zunge, sogleich nach mehr verlangte. Seufzend und liebend gerne, kam Samu diesem stummen Verlangen nach. Als Rikus Zunge, sachte um seine tänzelte und daran entlang strich, hatte Samu das Gefühl zu explodieren. Ein Keuchen, drang aus seinen Lungen, welches Riku genüsslich in sich aufnahm. Es war immer wieder schön zu sehen und spüren, wie sehr sie sich noch immer nach einander verzehrten. Sie sich gegenseitig den Puls in die Höhe jagen konnten. Riku konnte es kaum mehr erwarten, bis Samu, aus einem anderen Grund, als nur einem Kuss, solche und andere Laute entwichen. Daran sollte er jetzt jedoch nicht denken. Denn Rikus Hose, die kaum Spielraum bat, spannte schon beachtlich im Schritt. „Stopp, Samu!“ Drückte Riku diesen etwas von sich. Samu sah ihn verwirrt an. „Wir sollten es nicht weiter ziehen, so lange wir nicht zuhause sind.“ Ging Rikus Atem schon schwer. Samu verstand sofort, was Riku ihm sagen wollte. Weshalb er auch, schelmisch anfing zu grinsen. „Wird der Platz etwas eng in der Hose?“ Riku nickte und liess seinen Kopf gegen Samus Brust sinken. Ein leises Lächeln entwich Samu, bevor er Rikus Haare küsste. „Geht mir doch genau so, Süsser! Aber schau dir doch jetzt den wundervollen Sonnenuntergang an.“ Riku schmiegte sich fest, als wolle er in Samu verschwinden, an seinen grossen Blonden. Drehte den Kopf in Richtung Wasser und legte ihn an Samus Brust ab. „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?!“ Riku stellte sich etwas aufrechter hin, damit er seinen Kopf auf Samus Schulter ablegen konnte. Seine Augen strahlten, wie es eben die untergehende Sonne tat. „Das tue ich nämlich. Jeden Tag etwas mehr.“ Senkte Samu seinen Kopf, um Riku zu küssen. Widerstand war zwecklos. „Die Sonne…“ Nuschelte Riku in den Kuss. Samu löste seine Lippen von den besten, von denen er jemals gekostet hatte. Ohne Riku jedoch auch nur etwas von sich weg zulassen. Der eine Arm, lag um Rikus Schulter und drückte diesen, ganz fest gegen sein Gesicht. Während der andere Arm, fest um Rikus Taille lag. So geborgen und gleichzeitig so frei, hatte sich noch keiner der beiden, in seinem ganzen Leben, gefühlt.
„Das war schön! Ich mag Sonnenuntergänge.“ Flüsterte Riku, als die Sonne im Meer versank. „Das weiss ich doch! Genau wie die Sonnenaufgänge.“ Riku nickte. „Doch dieser hier, war etwas ganz Besonderes, weil ich ihn mit meinem Freund, an unserem ersten Date, erleben durfte. Und weil, so habe ich das Gefühl, etwas Neues beginnen wird, wenn sich die Sonne das nächste Mal zeigt.“ Riku sog Samus Duft in sich ein und küsste sich über dessen Hals, zur empfindlichen Stelle, hinter seinem Ohr. „Lass uns gehen.“ Brummte Samu. Heute hatten Rikus Berührungen, eine noch stärkere Wirkung, als die Tage davor. Musste am Sex liegen. Schweigend, genossen sie die Fahrt, zurück nach Helsinki. Die Beleuchtung, die die Sonne noch immer über den Himmel schickte, versprühte eine ganz besondere Atmosphäre.

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