Kapitel 147

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„Was bin ich für ein verdammter Glückspilz!“ Riku kam eben aus dem Zimmer. Es war wahrlich nicht das erste Mal, dass er ihn im Anzug sah. Doch Samu, war jedes Mal von Neuem hin und weg, von diesem Anblick. „Das kann ich nur zurück geben.“ Schmunzelte Riku. Er wusste nicht, was Samu gegen Anzüge hatte. Sie standen ihm so verdammt gut. Viel zu gut. „Nach der Hochzeit, darfst du mir das alles, eigenhändig ausziehen.“ Raunte Samu an Rikus Lippen. Er kannte diesen Blick nur zu gut, mit dem ihn Riku angesehen hatte. „Lass das. Sonst wird es verdammt eng in der Hose.“ Drückte Riku ihn von sich weg und sah Samu mahnend an. „Noch enger, als ohnehin schon?“ Grinste Samu. Riku stiess ihn leicht in die Seite. „Na dann komm, mein Hübscher.“ Schob Samu Riku vor sich her, zur Tür. Er freute sich tatsächlich auch auf den Tag. Etwas Ablenkung, von allem anderen. „Haben wir alles?“ Kam dann doch noch die prüfende Frage. Riku nickte. „Ich freue mich schon, wenn du im Juni, so vor mir stehst.“ Musste Samu seinen Schatz jetzt doch noch küssen, als sie im Aufzug standen. „Ich mich auch!“ Lächelte Riku. Wie sehr er sich auf den heutigen Tag freute, war fast schon erschreckend. Die letzte Hochzeit, war nicht so sehr ein Freudenfest. Zumindest nicht für ihn. Weshalb er sich um so mehr freute. Es war tatsächlich die erste solche Feier, zu der sie als Paar gingen. Das sollte zelebriert werden. Vielleicht würde Riku seinen Schatz ja zu einem gemeinsamen Tanz überzeugen können. Während Riku sich in seiner Vorfreude verlor, waren Samu die Blicke, die ihnen in der Lobby zu geworfen wurden, nicht entgangen. Stolz, reckte Samu seine Brust. Zufrieden lächelnd, hob er Rikus Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf. Dieser Mann, gehörte an seine Seite und er an die von Riku. Da war es wieder. Dieses freudige Kribbeln. Es durchfuhr Samu immer mal wieder, wenn er mit Riku, draussen unterwegs war. Wenn er endlich die Hand seines Freundes, jetzt Verlobten, in seiner fest halten konnte, damit jeder sah, dass sie zusammen gehörten. Das sie nicht bloss eine tiefe Freundschaft verband, sondern eine noch tiefere und innigere Liebe. Samu legte seinen Arm um Rikus Taille und berührte ganz sanft, dessen Schläfe. Es liess Riku jedes Mal dahin schmelzen. Ein kurzer Blick zu seinem Grossen und Riku wusste, was eben wieder durch ihn hindurch gefahren ist. Sie waren noch mitten in der Lobby, als Riku stehen blieb und Samu an seine Lippen zog. Riku würde wahrscheinlich auf ewig dankbar dafür sein, dass er das endlich machen konnte.
Samu lenkte den Leihwagen, aus Berlin raus. Sie fuhren eine ganze Weile weiter, bis sie in einem kleinen Vorort von Berlin, die richtige Kirche fanden.
„Ihr müsst Samu und Riku sein.“ Kam ein grossgewachsener Mann, etwa in ihrem Alter, auf sie beide zu. Er war ihnen auf Anhieb sympathisch. „Ich bin Sven. Der Bräutigam.“ - „Freut uns! Schon aufgeregt?“ Sven nickte nur. Wie sehr, war gar nicht in Worte zu fassen. Riku sah Samu nur an. Ob sie es auch sein werden? Bestimmt. „In fünf Minuten, werden wir in der Kirche unsere Plätze ein nehmen. Ihr werdet angewiesen, wo ihr sitzt.“ Informierte Sven sie noch kurz, bevor er auch schon wieder weiter musste. Samu liess Riku keine Sekunde los, als sie sich zu den anderen Hochzeitsgästen gesellten. Sie sassen in der Reihe, gleich hinter der Familie von Mia. Samu umfasste Rikus Hand. Das wollte er auch bei Sami tun. Doch da war alles ein grosser Scherbenhaufen.

Die Musik erklang und Mia betrat, am Arm ihres Vaters, die Kirche. Sie sah traumhaft aus. Das Kleid, floss wie ein rauschender Wasserfall, über ihren Baby Bauch. Dazu strahlte Mia, mit der Sonne, die eben noch etwas zaghaft durch die Wolken schien, um die Wette. Die war wohl vor Neid erblasst. Nur kurz, berührte Mia Rikus Schulter und schenkte ihm einen dankenden Blick. Eine Hochzeit ohne Riku, wäre für sie, unvorstellbar gewesen.
Die Trauung war schlicht und einfach gehalten. Ohne dieses grosse Gerede über den Glauben und das alles. So viel Samu zumindest verstand. Was nicht gerade viel war. Auf das Gefühl, kam es an. Genau so, möchte das Samu auch. So viel ihm in Erinnerung geblieben ist, war dies bei Sami auch so. Also sollten sie sich unbedingt mit ihm hinsetzen.
Draussen, die üblichen Glückwunsch Szenarien. Samu und Riku, hielten sich etwas im Hintergrund. Liessen sie allen anderen den Vortritt. „Es ist so schön, dass ihr da seit!“ Flippte Mia beinahe aus, vor Freude. Riku und Samu, zogen sie in eine feste Umarmung. „Danke, dass du uns eingeladen hast!“ Sah Samu Mia lächelnd an. Das Strahlen in ihrem Gesicht, berührte ihn. Es war bestimmt das aller Schönste, den Menschen, den man liebte, so unglaublich glücklich zu sehen, am Tag der Hochzeit. Samu konnte es kaum erwarten, Riku noch etwas glücklicher zu erleben, als er ohnehin war. „Du machst ihn schon jetzt, zum glücklichsten Menschen, auf der ganzen Welt.“ Flüsterte Mia ihm zu. Konnten eigentlich alle Menschen um ihn, seine Gedanken lesen? „Sie hat recht!“ Stand Riku nahe genug, um Mias Worte zu hören. Samu legte seinen Arm um Riku und zog ihn an sich, um ihm einen Kuss zu schenken. Sven betrachtete die beiden, schmunzelnd aus der Ferne. Mia hatte tatsächlich nicht übertrieben. Sie gingen wirklich total auf in ihrer Liebe. Man konnte glatt neidisch werden, wenn man die beiden zusammen sah. Er selber, hatte keinen Grund, neidisch zu werden. Seine Süsse, gab ihm genügend Liebe, dass es für zwei Leben reichte. Die ein oder andere Single Frau, heute auf der Feier, wird es jedoch bestimmt geben, die neidisch wird. So zwei hübsche Kerle. Und dann waren sie auch noch vergeben.
Es wurde eine lockere und gelassene Feier. Bei der viel gelacht, gegessen, getrunken und auch mal das ein oder andere Mal, getanzt wurde. Riku und Samu, sassen gleich am Tisch neben Sven und Mia. Zusammen mit Maja, die es kaum fassen konnte, die beiden hier zu sehen. Doch das passte zu Mia. Riku brachte den grossen Blonden dazu, als das Hochzeitspaar ihren Tanz getanzt hatten, mit ihm zu einem langsamen Lied zu tanzen. Da musste man nicht so viel machen. „Das machst du gut!“ Strahlte Riku Samu an. „Du führst auch perfekt.“ Schmunzelte Samu und gab Riku einen Kuss. Auf so vielen Hochzeiten, waren sie. Auf keiner, konnten sie tanzen. Oder auch nur Händchen halten. Auf der letzten, vor ihrer eigenen, klappte es endlich. Riku schmiegte sich fester an Samu. „Danke, bist du mit gekommen. Ich liebe dich!“ Flüsterte Riku und küsste die empfindliche Stelle hinter Samus Ohr. „Ich lasse dich doch nicht alleine und überlasse dich einer Horde Single Frauen. So eine Augenweide, wie du heute wieder bist.“ Samus Kuss, landete auf Rikus Ohr. Dieser musste sich beherrschen, um nicht laut los zu lachen. Darum, ging es ihm also. Riku wusste jedoch, dass es mehr als nur das war. „Mister I dont dance. Das ich das mal noch erleben darf.“ Grinste Mia, als die beiden, sich wieder an ihren Platz setzten. „Das bleibt unter uns. Du hast nichts gesehen.“ Sah Samu sie gespielt mahnend an. Mia machte die Schlüsselbewegung an ihren Lippen und zwinkerte Riku zu. „Die Frau, hat es faustdick hinter den Ohren.“ Da hatte Samu wohl Recht.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt