Kapitel 118

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Als sie auf dem Heimweg waren, verhielt sich Riku, auffällig still. Er war tief in den Sitz gesunken und sah nach draussen. Obschon, ausser Dunkelheit, nichts zu sehen war. Samu, sah immer wieder zu ihm rüber. Ob ihn was bedrückte? Er legte seine Hand, auf die von Riku. Doch er reagierte nicht. „Rik…“ Strich er ihm durch die Haare. Dies, holte Riku wieder ins hier und jetzt zurück. „Was ist los, Schatz?“ Riku seufzte. „Habe ich irgendwas gesagt, was ich nicht hätte tun sollen?“ Riku schüttelte den Kopf. Samu ging nicht weiter darauf ein, da sie angekommen waren und er das Auto in die Garage stellte. Riku stieg aus und ging durch die Tür, bevor Samu sie erreicht hatte. „Würdest du mir bitte sagen, was dich so nachdenklich macht.“ Holte Samu ihn jedoch schnell ein und hielt Riku am Handgelenk fest. Samu konnte Rikus Blick nicht wirklich deuten. War es Verzweiflung? Doch woher rührte sie. „Wie konnte ich auch nur eine Sekunde so bescheuert sein und denken, ich könnte ohne dich glücklich werden?“ Raufte Riku sich die Haare. „Woher kommt das denn jetzt auf einmal?“ Sah Samu ihn verständnislos an. Was ging in den letzten Minuten, im Kopf seines Lieblings Gitarristen, vor? „Ich weiss es nicht.“ Schüttelte Riku den Kopf und vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen. Wie war das noch, mit dem verarbeitet haben? War ja wohl nicht wirklich ganz so, wie es sich angefühlt hatte. „Hey, Schatz.“ Samu umfasste sanft Rikus Handgelenke mit seinen grossen Händen und zog sie von Rikus Gesicht. „Wie wäre es mit einem warmen Ausklingen im Whirlpool und du versuchst mir zu erklären, was genau dich gerade überrumpelt hat.“ Fest sah er Riku an und küsste seine Hände. „Jetzt noch?“ Sah Riku auf die Uhr, die sie sich gestern kauften. „Kannst du denn schon schlafen?“ Riku schüttelte den Kopf. „Siehst du. Ich auch nicht. Und morgen, können wir ausschlafen. Den ganzen Tag, wenn wir wollen.“ Immer noch, hielt Samu, Rikus Blick, mit seinem fest gefangen. Diese wundervollen graublauen Augen, waren aber auch zu schön, um sie nicht zu betrachten. Riku nickte. „Dann gehe ich schon mal einheizen. Wein?“ Riku nickte erneut. „Ich hole hin.“ Gab er Samu einen Kuss.
Zehn Minuten später, liessen sie sich wohlig seufzend, ins warme Wasser sinken. Worauf beiden ein Lachen entwich. „So, gefällst du mir schon viel besser!“ Legte Samu den Arm um Riku und zog ihn an sich. „Was war los, hmm?“ - „Ich habe über all die Dinge nach gedacht, die wir so angestellt und erlebt haben. Und so verdammt schwer, teilweise die letzten Jahre waren, war ich dennoch nie glücklicher und fühlte mich mehr Zuhause, als mit dir. Dann dachte ich darüber nach, dass ich vor einem Jahr, genau das alles, hinter mir lassen wollte und es auch tat. Nur weil mich der Mensch, den ich am meisten liebe, verletzt hat.“ - „Ich würde mal sagen, dass dies ein ziemlich triftiger Grund war.“ Riku schüttelte den Kopf. „Nicht genug, um sich gleich in etwas Neues, was so gar nicht funktionieren konnte, zustürzen.“ Samu atmete tief durch. „Tut mir leid, ich verderbe diesen wundervollen Abend. Unseren weiteren Start, in eine neue Zukunft.“ - „Tust du nicht. Alles gut!“ Schlang Samu seinen Arm, fester um Riku. Dieser vergrub sein Gesicht an Samus Halsbeuge. „Vor einem Jahr, wandelten wir in einer Ausnahmesituation, unserer Gefühle, umher. Doch das ist vorbei. Wir haben durch unseren gemeinsamen Start in ein neues Jahr, eine weitere Chance bekommen. Und diese, haben wir ja schon vor ein paar Wochen, begonnen zu nutzen.“ Samu küsste sich über Rikus Haare, seine Stirn und alles, was gerade in Mund Nähe war. „Lass das schlechte Gewissen und die Kritik an dir selber. Ich war auch nicht besser. Und habe uns dorthin manövriert. Doch wollten wir die Schuldgefühle nicht ruhen lassen?“ Unterbrach Samu seine Küsse auch nicht, während er leise und sanft mit Riku sprach. Dieser nickte und hob den Kopf. „Mir ging halt nur durch den Kopf, wie bescheuert wir waren, uns durch dieses Jammertal zu treiben, weil es so schön unbeschwert war, heute Abend. Klingt unlogisch, ich weiss.“ Samu schmunzelte und legte seine Lippen an Rikus Stirn. „Manchmal ist mein Löckchen halt so. Weshalb ich dich nicht weniger liebe. Im Gegenteil.“ War Samu bei Rikus Lippen angekommen, wo er ihn in einen himmlischen Kuss verwickelte. „Kann ich deinen Kopf, so zum Schweigen bringen?“ Seufzend nickte Riku. Das war Samu, Antwort genug. Worauf er den Kuss, weiter in die Länge zog.
Die ganz Nacht lang, immer wieder von Neuem. In ihrer ersten Liebesnacht im neuen Jahr.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt