Kapitel 111

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„Hast du an alles gedacht, Rik?“ Eilte Samu die Treppe runter, während er versuchte, sich die Knöpfe von seinem Hemd, zu zuknöpfen. Sie waren wieder viel zu spät, weil sie ihre Finger nicht von einander lassen konnten. Mehrmals. Das Verlangen, kam aber auch immer zur falschen Zeit.
Riku kam schmunzelnd aus dem Wohnzimmer. Es war wie immer. Er musste dafür sorgen, dass sie alles hatten. Dabei vergass der Blonde, jedes Mal, dass sie alles schon am Vortag bereit gestellt hatten. Genau aus diesen Gründen. „Verdammt!“ Fluchte Samu, als er beinahe die letzten Stufen, statt zu gehen, Kopf voran, hinter sich liess. „Ich denke, deiner Mama wäre es lieber, wenn du in einem Stück bei ihr ankommst. Dafür etwas später. Sie kennt dich doch.“ Strich Riku, Samu über die Wange. „Aber ich war schon so lange nicht mehr bei ihr und überhaupt.“ Riku schüttelte schmunzelnd den Kopf, als er die Knöpfe an sah. „Sie wird froh sein, dass du kommst und glücklich bist, Samu.“ Riku knöpfte die Knöpfe neu. „So sollte das aussehen. Du willst ja nicht, dass es aussieht, als kämen wir gerade aus dem Bett. Oder hätten auf dem Weg, weiss ich was angestellt.“ Grinste er Samu frech an. „Auf dem Weg nicht. Aber das wir noch nicht lange aus dem Bett sind, ist ja nicht ganz falsch.“ Raunte Samu ihm ins Ohr und küsste sich über die empfindliche Stelle dahinter. Riku sog scharf die Luft ein. „Lass das, Samu. Wir gehen jetzt.“ Drückte er diesen von sich. Samu fing schallend an zu lachen. Er fand es immer wieder süss, wenn sich Riku so angestrengt gegen ihn wehren musste. Gleichzeitig, sah er dabei immer so verdammt sexy aus. Riku nahm sich seine Jacke, die Tasche und ging aus der Gefahrenzone. Ins Auto gestiegen, konnte Samu nicht widerstehen, Riku einen Kuss auf die Haare zu drücken. „Wirst du mich jetzt den ganzen Tag ignorieren, damit du nicht scharf wirst?“ Umfasste Samu die Hand von Riku und führte sie an seine Lippen. Riku seufzte und liess sich tiefer in den Sitz sinken. „Nein, ganz sicher nicht.“ Sah Riku zu Samu. „Da bin ich ja froh!“ Küsste er noch einmal Rikus Hand, bevor er beide Hände ans Lenkrad legte. Es hatte diese Nacht ordentlich geschneit. Und Samu wusste, wie Riku auf Schnee und Eis unter den Rädern, reagierte. Seit diesem beinahe Unfall, der dazu führte, dass Riku auch zu seiner Liebe für Samu stand, fuhr er nur selten und wenn es nur unbedingt nötig war, im Winter. Vor allem, wenn es Schnee hatte. Das war ihm damals gehörig eingefahren. Samu wusste, dass es vor allem die Tatsache war, dass die letzten Worte, die Riku zu ihm sagte, keine Schönen waren. Und, dass Riku ihm nie hätte sagen können, wie sehr er ihn liebte.

„Da seit ihr ja endlich!“ Rief Eve aus, als sie die Tür öffnete. Ein freudiges Strahlen, lag auf ihrem Gesicht. Sie hatte schon Samus Bemu gehört. Seine Macho Karre, wie sie ihn immer nannte. Samu konnte sogar Tränen in den Augen seiner Mama sehen. Er liess die Gitarre zu Boden sinken und schloss seine Mama in den Arm. „Es tut mir leid, Mum!“ Vergrub er sein Gesicht in Eves Haaren. Der Duft von kindlicher Geborgenheit, umgab ihn sofort. „Alles vergeben und vergessen, mein Junge!“ Löste sich Eve von Samu und sah ihn liebevoll an. So, wie es nur eine Mama konnte. „Gut siehst du aus!“ Die Sorgen, die sie sich all die letzten Monate machte, waren deutlich in ihrem Gesicht zu sehen. „Es geht mir auch gut, Mum!“ Legte Samu seinen Arm um Eve und ging mit ihr ins Haus. „Sonst noch keiner da?“ Sah er sich um. „Deine Schwester hat es samt Kinder ins Bett gelegt. Und Santtu ist ebenfalls krank.“ - „Schade. Aber kann man nichts machen.“ Darauf Samu. Auf sein Gesicht, legte sich augenblicklich wieder dieses Lächeln, welches er nur hatte, wenn er diesen einen Menschen sah. Rikus Wiedersehen mit Alma, fiel genau so herzlich aus. „Hauptsache, du bist da! Ihr beide.“ Lächelte Eve und strich Samu liebevoll über die Wange. Dann verschwand sie in der Küche. „Samu, komm her. Lass dich drücken!“ Breitete Alma ihre Arme aus. Nur zu gerne, liess Samu sich in ihre Umarmung ziehen. Samu schloss kurz die Augen und genossen diesen Moment.
„Bevor wir essen, müssen wir jetzt einfach anstossen.“ Kam Eve wieder aus der Küche, mit kleinen Knabbereien. „Samu, würdest du mir die Gläser und den Sekt holen?“ - „Klar, Mum.“ Stand Samu auf. Jedoch nicht, ohne Riku einen Kuss zu geben. Sehr zum Gefallen ihrer Mütter. Beide wussten schon bevor sie überhaupt Zuhause los gingen, dass sie viele Fragen zu beantworten hatten. Als erstes wohl die, wie es ihnen geht. „Auf euch beide!“ Erhob Eve das Glas. Riku warf Samu einen vielsagenden Blick. „Das trifft sich gut.“ Senkte Samu sein Glas wieder. „Bevor wir auf uns anstossen, haben wir euch etwas zu sagen.“ Erwartungsvoll, sahen Eve und Alma, ihre beiden Söhne an. „Möchtest du es sagen?“ Sah Samu zu Riku. Er konnte das einfach besser. Weil Riku so hin und weg war, von seinem Antrag. Riku nickte und griff nach Samus Hand. Eve musste sich beherrschen, um nicht heraus zu platzen, was ihr im Kopf herum ging. „Samu hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte.“ Platze Riku immer noch fast vor Liebe, wenn er diese Neuigkeit verkünden konnte. Der Begeisterungssturm, welcher von Eve und Alma ausging, war natürlich riesengross. „Ich wusste, dass ich das irgendwann einmal noch erleben darf!“ Klatschte Eve in die Hände. „Wir freuen uns für euch!“ Fiel Alma beiden gleichzeitig um den Hals. Eve tat es ihr gleich. „Jetzt wollen wir aber alle Einzelheiten wissen.“ Auch das war klar. Samu hatte sich deshalb ein paar Bilder von ihrem Urlaub, auf sein Handy geladen. „Im Whirlpool, während die Nordlichter am Himmel leuchteten?“ Wiederholte Alma, Rikus Erzählung, am Ende. „Das ist ja unglaublich romantisch!“ Schmolzen die beiden Frauen, beinahe dahin. Riku sah Samu mit diesem ´Siehst du? Alle anderen, finden es auch romantisch´ Blick an. Was sollte man darauf erwidern. Wenn alle total aus dem Häuschen sind deswegen, hatte er wohl doch etwas richtig gemacht. Und das absolut Richtige daran, war die Tatsache, Riku gefragt zu haben. „Ringe, habt ihr keine?“ Stellte Alma, mit Blick auf ihre Hände, fest. „Wir wollen die Spekulationen und, dass einer herausfindet, wo und wann wir heiraten werden, verhindern.“ Darauf Riku. „Danach, haben wir dann welche.“ Verschränkte Samu seine Finger mit denen von Riku. „Mein Sohn, der mir immer erklärte, dass er niemals einen Ring tragen würde, käme es dann doch mal zu einer Hochzeit. Wovon er nicht überzeugt war, wird einen Ring tragen.“ Lachte Eve. „Das ich das noch erleben darf.“ - „Damals, kannte ich auch den absolut besten Menschen, neben dir natürlich, noch nicht.“ Legte Samu seinen Arm um Riku und zog ihn an sich. Ein sanfter Kuss, landete in dessen Haaren. „Ein Mensch, kann alles im Leben verändern.“ Riku atmete tief durch, um nicht gleich wieder seinen Tränen Überhand zu geben. „Lasst uns essen.“ Verschaffte Eve ihm eine kleine Verschnaufpause.
„Alles gut, Schatz?“ Hielt Samu ihn am Arm zurück. „Kannst du mich kurz in den Arm nehmen?“ Samu Stirn, legte sich in Runzeln. „Ich hasse diese Gefühlsduselei.“ Nuschelte er an Samus Hals, wo er sein Gesicht vergrub. „Es ist in Ordnung, Süsser!“ Liebevoll strich Samu ihm über den Rücken und verteilte Küsse in Rikus Haaren. „Wieder gut?“ Sah er Riku besorgt an, als dieser sich von ihm gelöst hatte. „Ja. Ich denke schon.“ Berührte Riku, Samus Lippen.

„Erinnert ihr euch daran, als ihr das erste Mal,zusammen hier als Paar wart? Ihr wolltet es uns beichten und habt euch so steif verhalten, dass wir sofort wussten, das etwas im Busch ist.“ Lachte Alma, als sie sich an diesen Nachmittag erinnerte. Die anderen Drei, stimmten mit ein. „Als wären wir so schlimme Mütter und würden euch gleich aus dem Haus werfen.“ Doppelte Eve nach. „War es wirklich so schlimm?“ Wollte Samu wissen. „Man hätte meinen können, ihr müsst vor den Richter. Oder noch schlimmer. Vor den Henker.“ Antwortete Alma. Samu sah zu Riku, der nur schmunzelte. „Wir können euch ja auch verstehen. Man hört immer wieder, wie Eltern ihre Kinder verstossen oder verachten, nur weil sie nicht ins Schema passen. Aber das hast du noch nie wirklich. Von daher, konnte mich wohl nicht mehr viel schockieren.“ Grinste Eve ihren Sohn an. „Welche Mutter, kann schon behaupten, dass ihr Sohn aus Spanien anruft und sagt, dass er einen Sex Shop eröffnen wird.“ Alma entwich ein Lachen. Samu schüttelte den Kopf und liess ihn in seine Hände sinken. Wie sagt man so schön, in einem solchen Moment? Danke Mama! „Ich finde das total heiss!“ Flüsterte ihm Riku ins Ohr. Konnte es noch besser kommen? So in etwa, ging es weiter.
Der Tag, der in den Abend und dann schon fast in die Nacht über ging, blieb so ausgelassen. Riku und Samu, mussten von ihrem Urlaub erzählen. Was sie für Pläne für das neue Jahr und die Zukunft hatten. Neben der Tatsache, zu heiraten. Eve freute sich zu hören, dass Samu endlich wieder den Zugang zur Musik hatte. Rikus Geschenk von Samu, durften sie auch noch bestaunen. Riku war so stolz darauf, dass er es wohl in nächster Zeit, allen zeigen wird. Er liebte ihr Liebes Buch, wie Riku es nannte. Der Wein floss gut und vor den Fenstern fiel der Schnee. Weshalb die Gäste, Eves Angebot dankend annahmen und dort blieben, über Nacht.
Mit Liisa, hatte Riku erst am Nachmittag abgemacht. Weshalb sie, zu Viert, noch das leckere und üppige Frühstück genossen, welches Eve am nächsten Morgen zauberte.
„Es war das schönste Weihnachtsfest seit langem!“ Nahm Samu seine Mama in den Arm. „Danke, dass du die beste Mama der Welt bist!“ Küsste er Eves Haare. „Nur kurz vor dir, Alma.“ Nahm Samu auch seine zukünftige Schwiegermama in den Arm. „Und danke, hast du diesem tollen Menschen, das Leben geschenkt.“ Zog Samu seinen Schatz an sich und drückte einen Kuss in Rikus Locken.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt