Kapitel 174

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Sommer in Finnland, war einfach die schönste Jahreszeit überhaupt. Der Frühling, wenn alles erwachte, der Herbst, wenn sich alles Golden färbte oder auch der klirrende Winter, mit Schnee gefielen Samu. Doch der Sommer, bei ihnen im Norden, hatte eine ganz besondere Magie in sich. Was bestimmt an den langen Tagen, die mit den Nächten verschmolzen, lag. In der längsten dieser Nächte, hatte er seine grosse Liebe, zu seinem Mann gemacht. Die Mittsommernacht, war auch schon wieder eine Woche her. Und Samu verbrachte seine Flitterwochen mit Riku, in seinem Mökki. Bevor es wieder für Wochen auf Sommer Tour ging. Diese Woche, fühlte sich für Samu an, wie einen Monat Auszeit. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass diese Nervosität, vor der Hochzeit, endlich aus seinem Körper gewichen war.
Samus Augen lächelten, als er seinen Schatz draussen auf dem Steg, der in den See führte, sitzen sah. Scheinbar in Gedanken versunken, war Rikus Blick über das Wasser, der untergehenden Sonne entgegen gerichtet. Samu konnte nicht widerstehen und machte ein Foto. Es war ein zu schönes Motiv, um es einfach so vergehen zu lassen. Total kitschig und unglaublich romantisch. Samu war seit anderthalb Jahren wieder daran, sein Leben mit kitschig schöner Romantik zu füllen. Und ganz viel Liebe. Gemeinsam mit Riku. Sachte, liess Samu seine Finger durch Rikus Haare gleiten. Gab ihm einen sanften Kuss in den Nacken und setzte sich hinter seinen Schatz. Freudig seufzend, liess sich Riku in Samus Gegenwart fallen. Es war das Schönste Gefühl überhaupt. Riku war froh, es endlich, seit mehr als einem Jahr, wieder zu erleben. Und seit einer Woche, als Ehepaar. So ganz, war es noch nicht bei Riku angekommen. Der Blick auf ihre Ringe, bestätigte es Riku immer wieder von Neuem. Es war eine gute Idee, einfach bloss ins Mökki zu fahren, statt viel Zeit mit der Reise zu vergeuden, um an irgendeine Traum Destination zu fahren. Da war man nach einer Woche nicht so erholt, wie sich Riku fühlte. Erholt und bis in die Haarspitzen befriedigt. „An was denkst du?“ Holte die tiefe, sanfte Stimme, ihn zurück. „Daran, dass es eine gute Idee war, hier her zu fahren, statt weit weg, an einen Traum Strand zu fliegen.“ Berührte Riku Samus Wange mit seinen Lippen. „Du wirst deinen Traum Strand noch bekommen. Wenn dieses Jahr vorbei ist, fliegen wir beide in unsere zweiten Flitterwochen auf die Malediven. Das habe ich dir versprochen.“ Fester schlang Samu seine Arme um Riku. Küsste seinen Hals, bis in den Nacken. Liess seine Nase an diesem entlang gleiten, bis sie in Rikus Haaren verschwand. Ein genüssliches Seufzen entwich diesem. Samu überschüttete ihn jeden Tag mit so viel Aufmerksamkeit und Liebe, dass es manch einem wohl zu viel wäre. Doch Riku brauchte es. Da es mehr kleine Gesten waren. Gepaart mit einem Ich liebe dich. Einfach immer wieder das Schönste. Schweigend sahen sie der Sonne zu, wie sie etwas schwächer wurde, ohne sich richtig schlafen zu legen. Der Himmel wurde zu der Zeit, niemals richtig schwarz. Ein leichtes Frösteln, durchfuhr Riku, als die Sonne ihn nicht mehr wärmte. „Jääpuikko.“ Schmunzelte Samu. Griff neben sich und zog Riku einen Pulli über den Kopf. Wusste er doch, dass sein Mann, bald mal kalt bekommen wird. Bevor er auch sich einen anzog. War doch gleich viel gemütlicher. Riku drehte sich so, dass er immer noch fest in Samus Armen und zwischen seinen Beinen sass, ihn jedoch besser ansehen konnte. „Danke!“ Nur leicht, schüttelte Samu den Kopf und küsste Rikus Schläfe. Riku schloss die Augen und legte seinen Kopf an Samus Schulter ab. Sog den unverwechselbaren Duft an Samus Hals in sich auf. Samus Herzschlag, der nie aufgehört hat für ihn zu schlagen, unter seiner Hand, die auf der starken Brust lag, an die er sich so gerne kuschelte. Die starken Arme, die ihn seit diesem einen Tag, als die Liebe endlich für alle sichtbar wurde, wieder immer fest hielten. Glück war gerade das, was Riku umgab. Mehr brauchte er nicht. Mit Samu, hatte Riku alles, was er brauchte. Es war ganz einfach perfekt.

Zwei Tage später, ging es wieder nach Hause. Nach einer Woche vollkommener Zweisamkeit. Drei Tage, blieben Samu und Riku, noch Zuhause, bis es wieder auf Tour ging. In diesen Tagen, wollten sie wieder etwas in einem normalen Alltag ankommen. Und bei ihren Mamas, mussten sie sich unbedingt noch blicken lassen. Den letzten Tag im Mökki, kosteten sie jedoch noch einmal vollkommen und bis zur letzten Sekunde, aus. Samu servierte seinem Schatz, nach dem er ihn erstmal um den Verstand gebracht hatte, das Frühstück im Bett. Das Wetter, hatte nach dem einen kurzen Durchhänger, wieder mit gespielt, weshalb es Samu und Riku noch einmal an den See zog. Mit einem Tuch um die Hüften geschlungen, schlenderte Riku vor Samu her zum See. Er hatte sich die letzten Tage, sehr ausgiebig diesem prächtigen Körper gewidmet. Dennoch konnte sich Samu nicht an ihm satt sehen. Er war zu sexy. Nicht mehr so, wie vor elf Jahren, als Riku einfach nur Sex pur und sein Körper noch straffer war. Dennoch war Riku für Samu, immer noch der schönste Mann. An ihm selber, hatte die Zeit schliesslich auch Spuren hinterlassen. Was jedoch unwichtig war, wenn man an seiner Seite den Menschen hatte, der einen und den man liebte. Jedes Mal, wenn sie sich einander hingaben, spürte Samu, wie sehr Riku ihn immer noch begehrte. Samu fühlte sich geehrt, wie Riku auf ihn reagierte. Ihm selber, ging es nicht anders. Da reichte ein Lächeln von Riku und Samu war hin und weg und vergass alles um sich. Genau wie jetzt. So in seinen Gedanken versunken, merkte Samu nicht, dass Riku stehen blieb. „Hoppala, schöner Mann.“ Lachte Riku, als Samu in ihn hinein lief. „Sorry!“ Grinste Samu. „Alles gut. Du darfst jeder Zeit in mich hinein laufen.“ Riku hatte seine Arme um Samu geschlungen. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“ Erneut lagen Rikus Lippen an Samus Hals. Unersättlich der Herr Rajamaa. „Bei dir. Und wie sehr es mir gefällt, dass du mich, nach all den Jahren, immer noch so begehrst.“ Samu legte seinen Kopf zur Seite, um Riku mehr Platz zu lassen. „Ich bin total verrückt nach dir.“ Samu entwich ein Lachen. „Das habe ich die letzten Tage gespürt. Und das gefällt mir.“ Samu hatte sie beide von ihren Tüchern befreit und Riku auf seine Hüften gehoben. Reflexartig, schlang dieser seine Beine um ihn. „Und es trifft sich gut. Denn mir geht es wie dir. Ich bekomme einfach nicht genug von dir.“ Samu überbrückte die kurze Distanz zum Wasser und liess sie beide, als sie tief genug war, hinein gleiten. Ohne seinen Schatz, auch nur eine Sekunde los zu lassen. Riku hatte sich noch etwas fester an Samu geklammert. Löste sich jedoch gleich wieder etwas, als sie im Wasser versanken. Wie oft sie in den letzten Tagen, hier Sex hatten, wusste Riku nicht mehr. Was er wusste war, dass er es noch ein letztes Mal wollte. Samus Hände an Rikus Hintern, hoben ihn leicht an, um ihn dann, gemächlich auf seinen prallen Finnen sinken zu lassen. „Ah...Samu...“ Stöhnte Riku auf, als hätte er Wochen darauf verzichten müssen. Dabei gab es vor dem Frühstück Sex.
„Was mache ich bloss, wenn ich keinen Sex mehr von dir bekomme?“ Atmete Riku immer noch schwer. Klammerte sich fest an Samu. „Das wird nicht geschehen. So lange ich eine solche Lust auf dich verspüre.“ Samu tauchte etwas tiefer ins Wasser und entzog sich Riku. „Da habe ich aber Glück gehabt.“ Grinste Riku. „Wohl wir beide.“ Samu zog Riku wieder an sich. „Komme ich auch noch auf meine Kosten, Grosser?“ - „Wann und wo immer du willst.“ Riku kaute auf seiner Lippe herum. „Lass das, Rajamaa.“ Schnappte Samu danach. Bis sie wieder in einem fordernden Kuss verfielen. „Draussen...Samu...“ es war ziemlich schmerzhaft, wenn man, statt einer Erleichterung, noch mehr erregt wurde. „Was immer du willst, mein Süsser. Halt dich fest, mein Klammeräffchen.“ Samu trug Riku aus dem Wasser. Das fand Riku irgendwie immer noch gewöhnungsbedürftig. Gleichzeitig süss. Samu trug ihn, wortwörtlich, auf Händen. „Ich muss dich kurz auf deine Füsse stellen, Schatz.“ Es war schwer, standhaft zu sein, wenn man das Gefühl hatte, man habe Pudding in den Beinen. Und das nach all den Jahren immer noch. Riku setzte sich auf das Tuch und zog Samu mit sich. In einem herrlichen und verlangenden Kuss verschmolzen, bis Samu fest auf seinem Schoss sass. Ein erleichtertes Stöhnen, entwich Riku. Samu nahm ihn sogleich in sich auf. Umschloss ihn fest. Riku musste sich beherrschen, um nicht gleich zu kommen. Er wollte es doch noch etwas auskosten und geniessen. Ihr wohl letztes Mal Sex in ihren Flitterwochen. Die schönsten Flitterwochen überhaupt. Hätten sie sie perfekt planen wollen, wären sie sicher nicht halb so perfekt geworden. Was wohl vor allem an der Tatsache lag, dass Samu und Riku, wirklich ganz alleine waren und tun und lassen konnten, nach was ihnen war. Was mehrheitlich Sex war.
Nach dem Riku auch noch seinen Höhenflug geflogen war, trockneten sie sich noch etwas an der Sonne.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt