„Herr Haber, Herr Rajamaa.“ Wurden Samu und Riku, von einer eher streng wirkenden Frau, um die Fünfzig, begrüsst. Sie sah nicht aus, als ob sie einer dieser Menschen war, die für unkonventionelle Beziehungen und Familien war. Im Gegenteil. Samu umfasste Rikus Hand, als sie sich gesetzt hatten. „Sie möchten also Adoptiveltern werden?“ Ein Nicken, kam von beiden. „Sie sind verheiratet?“ Ihr strenger Blick, musterte die beiden Männer, die vor ihr sassen. Sie wirkten leicht eingeschüchtert. „Seit knapp einem halben Jahr.“ Antwortete Samu. Schenkte Riku ein liebevolles und warmes Lächeln. Frau Koskinen, wie die Dame hiess, musste sich ebenfalls ein Lächeln verkneifen. „Sie sind Musiker, wie ich ihrem Formular entnehme. Wie ich weiss, sehr erfolgreich und oftmals unterwegs und nicht Zuhause.“ Betreten, nickten Samu und Riku. „Wie stellen sie sich das vor? Haben sie sich darüber Gedanken gemacht?“ - „Mehr, als sich wahrscheinlich andere Paare darüber den Kopf zerbrechen, wenn sie sich an die Familienplanung machen.“ Frau Koskinen nickte. „Wir haben ein gutes Umfeld, welches uns unterstützt und unter die Arme greift. Wir sind nicht allein. Ausserdem haben wir einen neuen Vertrag, der uns mehr Spielraum bietet und uns erlaubt, auch mal etwas abzusagen. Wir können unser Leben besser planen und uns mehr Freizeit verschaffen.“ Undurchdringlich, war Frau Koskinens Blick. Sie notierte sich einige Dinge. „Ich möchte ehrlich zu ihnen sein. Es wird nicht einfach, bis es vielleicht jemals dazu kommt, dass sie ein Kind adoptieren können.“ Samu atmete tief durch. Worauf sich Rikus andere Hand, auf Samus legte. „Dies nicht nur, weil sie einen nicht sehr soliden Beruf haben. Sondern auch...“ - „Weil wir zwei Männer sind.“ Beendete Samu den Satz von Frau Koskinen. Riku drückte Samus Hand etwas fester. „Es sind leider noch nicht alle Menscheln, in diesem Jahrhundert angekommen und akzeptieren andersartige Beziehungen.“ Die Gesichtszüge von Frau Koskinen, wurden weicher. „Sind sie bereit, für ihren Wunsch zu kämpfen? Ohne wenn und aber?“ Nicken, kam ihr entgegen. „Es kann ein steiniger Weg werden. Das sind sie sich hoffentlich im Klaren?“ - „Das sind wir uns gewohnt. Wir haben gefühlt den Mount Everest beklommen, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind.“ Samu strich mit seinem Daumen über Rikus Handrücken. „Wir werden kämpfen. Um die besten Eltern zu sein, die sich ein Kind nur wünschen kann.“ Samu klang entschlossen. Auch wenn in ihm die Hoffnungslosigkeit wütete. „Gut! Dann werde ich, von nun an, an ihrer Seite stehen.“ Frau Koskinen, schenkte den beiden ein aufmunterndes Lächeln. „Ich werde mich wieder bei ihnen melden.“ - „Vielen Dank!“ Verabschiedeten sich Samu und Riku. „Und wieder, werden wir abgestempelt, nur weil wir uns lieben. Ich habe es echt langsam aber sicher satt.“ Raufte sich Samu die Haare und war ausser sich. „Hey.“ Riku drehte Samu zu sich und legte seine Hände an dessen Wangen. „Warum werden wir die ganze Zeit diskriminiert, nur weil wir uns lieben? Ich hab die Schnauze echt gestrichen voll.“ Samu lehnte seine Stirn gegen die von Riku. „Das stehen wir auch noch durch.“ Sanft kraulte Riku die kurzen Haare in Samus Nacken. „Du willst doch noch?“ Unsicher sah Riku, Samu an. „Natürlich will ich. Ich kann es einfach nicht mehr hören, dass unsere Chancen nicht gut stehen, nur weil wir nicht die konventionelle Form von Ehe führen.“ Riku gab Samu einen Kuss. „Ist es nicht wichtig, dass wir und die, die uns lieben, es besser wissen, als alle anderen?“ Samu nickte. „Es ist bloss so ermüdend, sich immer und immer rechtfertigen zu müssen. Ich habe keine Lust mehr.“ Rikus Gesichtsausdruck, wurde immer besorgter. „Damit meine ich nicht dich, Schatz.“ Samu liess seine Finger durch Rikus Haare gleiten. „Jetzt haben wir erst einmal den ersten Schritt gemacht. Jetzt liegt es nicht mehr nur an uns.“ Riku umschloss Samus Hand und sie spazierten durch die Stadt. „Auch wenn es nicht klappen sollte, können wir zumindest sagen, dass wir es versucht haben.“ Samu blieb stehen. Legte seine Hände Rikus Hüften und zog ihn an sich heran. „Aber du möchtest es doch unbedingt.“ Samu verstand Rikus Worte nicht ganz. „Natürlich möchte ich es. Aber ich kann es nun mal nicht beeinflussen. Also nehme ich es wie es kommt. Und so lange ich dich habe, bin ich ohnehin der glücklichste Mann überhaupt.“ Riku lächelte Samu liebevoll an und gab ihm einen Kuss. Samu atmete tief durch. „Geniessen wir doch einfach die Zeit, bis es so weit sein sollte. Und wenn nicht...“ - „Werde ich dich noch mehr mit meiner Liebe überschütten, damit du der glücklichste Mann bleibst.“ Flüsterte Samu, ganz dicht an Rikus Lippen, die er darauf mit seinen umschloss.
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I am living in the Afterglow
FanfictionFortsetzung von 'Leave the past behinde' Riku hat sich, am Ende von 'Leave the past behinde', von Samu getrennt. Weil zu viel vorgefallen war, dass auch die tiefste Liebe, irgendwann nicht mehr ausreichte, um stark zu sein und so weiter zu machen. S...