Kapitel 156

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„Hey Mikko. Wo...“ Sah Riku hoch, als dieser grinsend am Tisch auftauchte, an dem die Jungs sassen. Der vertraute Geruch und die Arme die sich über seine Schultern legten, liessen Riku in seinem Satz inne halten. Als wären sie alleine, legte Samu seine Lippen an Rikus Hals und fing an daran zu knabbern. Riku konnte, gerade so, ein geniesserisches Seufzen, verhindern. „So ausgehungert?“ Wollte Riku, schmunzelnd wissen. Samu nickte nur. „Ich habe dir was zu Essen zur Seite gelegt.“ Nuschelte Riku an Samus Lippen, die auf seinen lagen. „Du bist der Beste!“ Samu liess von Rikus Lippen ab und setzte sich neben ihn auf den freien Platz. Jetzt durfte er endlich wieder durch Samus Haare streichen, was er auch sogleich machte. Ein Kuss, landete auf Samus Schläfe. „Das wird morgen ein paar tolle Fotos im Internet geben.“ Grinste Mikko. „Wie das, aus Berlin. Oder woher das war.“ Riku sah Samu fragend an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Ihr habt sie nicht gesehen?“ War Mikko erstaunt. „Wir hatten in den letzten Wochen, besseres zu tun, als das Internet zu durchforschen.“ Widmete Samu sich wieder seinem Essen. Mikko drückte auf seinem Handy herum und schob es über den Tisch. „Gut getroffen, für diese Uhrzeit und seinen Standort.“ Grinste Samu. „Du hast den Kerl gesehen und bist nicht ausgeflippt?“ Lachte der ganze Tisch. „Warum sollte ich? Ich darf jetzt.“ Liess Samu sich nicht ablenken. Zu gross war der Hunger. Und zu gleichgültig, war ihm das Geschwätz der Presse. Nur kurz, warf er Riku einen Blick zu. „Alles gut.“ Stützte Riku sein Kinn auf Samus Schulter ab und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie gaben sich einfach mal so ihrem Bedürfnis hin. Und dieses schrie nach ganz viel Nähe. Samu wich deshalb, auch kaum mehr von Rikus Seite. Irgendwann, wurde noch einmal mit allen Coaches und den Finalisten angestossen. Danach war für Samu Schluss. Er hatte schlichtweg keine Energie mehr, um sich jetzt noch unter die Party Meute zu mischen. „Lass uns ins Hotel gehen.“ Flüsterte Riku, als Samu sich an ihn lehnte. Sie standen an der Bar und hatten sich noch einen Drink genehmigt. Samu nickte. Eine grosse Verabschiedung folgte. Zuerst ging es noch bei Samus Garderobe vorbei, um seinen Krempel zu holen. „Hast du alles?“ Riku sah sich noch einmal um. „Nicht ganz. Etwas steht hier noch herum, was mit muss.“ Spürte Riku auch schon Samus Körper an seinem. Ein Kuss, folgte in Rikus Haare. „Ich liebe dich. So verdammt sehr.“ Nuschelte Samu in Rikus Haare. Es schien, als wolle er ihn gar nicht mehr los lassen. „Gehen wir. Im Hotel, kannst du dann mit mir kuscheln.“ Löste sich Riku von Samu. Ein letztes Mal, brachte sie der Van zurück ins Hotel. Die Jungs würden sie dann morgen auf dem Flughafen treffen. Samu konnte es kaum erwarten, bis es endlich zurück nach Helsinki ging. Und das für länger, als nur eine Woche oder zwei Tage. Irgendwann im Januar oder Februar, ging es dann an die Sonne, bevor die Hallentour begann. Vielleicht würden sie sich auch noch ganz spontan dazu entschliessen, über Silvester schon zu gehen. Das wussten sie nicht. Erst mal ging es jetzt nachhause. Wo auf Riku noch eine kleine Überraschung wartete. Als kleines Dankeschön, für die letzten Monate. Wenn Riku auch immer wieder beteuerte, dass dies selbstverständlich sei, war es Samu ein Anliegen. Der Ort, an dem sie sich noch besser erholen konnten, als Zuhause. Weil keiner sie dort störte. Sie mussten nichts anderes machen, als nichts tun. Nicht einmal selber Kochen. Nur erholen. Dieses Mal jedoch etwas länger und über Weihnachten. Mit dem Versprechen, dass sie sich dann danach bei den Familien blicken liessen. War natürlich klar. Mal sehen, wie Riku reagierte, wenn Samu es ihm sagen wird.

„Rik? Schläfst du schon?“ Zeichnete Samu sanfte Muster auf Rikus Rücken, der sich an seine Brust gekuschelt hatte. „Nein. Noch nicht.“ Murmelte er. „Wenn ich dir sage, dass wir über Weihnachten, nach Rovaniemi fahren. Bist du böse auf mich, dass ich das einfach so, ohne dich entschieden habe?“ Samu konnte es Riku nicht erst morgen sagen. Denn übermorgen, war es schon so weit. Dieses Mal, mit dem Flugzeug. Riku war wieder hellwach. Hatte ihn, Samus Streicheleinheiten, ziemlich schläfrig gemacht. Er hob den Kopf. Allein Rikus Blick, sagte alles und war Samu, Antwort genug. „Böse? Ich soll dir böse sein, für etwas, was einfach nur toll ist? Und worauf ich mich gerade unglaublich freue?“ Samu atmete tief durch und strich durch Rikus Haare. „Ich wusste ja nicht...“ Rikus Lippen, brachten Samu zum Schweigen. „Schscht, sei still. Es ist die beste Überraschung. Danke!“ Hauchte Riku. „Es ist mein kleines Dankeschön an dich. Für das, was du die letzten Monate für mich getan hast. Und nein, das ist nicht so selbstverständlich, wie du immer sagst.“ Nahm Samu Riku die Worte, die diesem auf der Zunge lagen. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für eine Stütze du mir warst. Allein der Gedanke, dass du im Hotelzimmer sein wirst, wenn ich nach einem anstrengenden Dreh zurück komme, hat mir so sehr geholfen. Von dem Marathon, mit den ganzen Promo Terminen mal abgesehen.“ Kam Samu in einen regelrechten Redefluss. Riku wusste, dass es keinen Sinn macht, ihm zu widersprechen. Erstens, da Samu es nicht hören will. Und zweitens, wusste Riku selber, dass es Samu alles bedeutet hat, dass er so dicht hinter ihm stand und den Rücken frei hielt, wo er nur konnte. Nach all den Jahren, in denen er nur immer wieder über Samus Projekte die Augen verdreht hatte, obwohl Riku ganz genau wusste, dass nicht die Projekte das Problem waren, sondern ihr Vertrag, der sie in die engsten Schranken überhaupt, wies. „Hinzu kommt noch, dass du auch noch die Hochzeit immer im Blick behalten hast. Mich runter geholt hast, wenn ich ausflippen wollte, wegen irgendwelchen Veröffentlichungen. Oder das Banalste, aber für mich absolut Schönste und Wichtigste, dass du für mich die ruhende Insel warst, auf der ich jeden Abend abschalten und neue Energie tanken konnte. Ohne das, wäre ich Energie Technisch, vor die Hunde gegangen. Reicht das, um dir diese Tage zu schenken?“ Riku schmunzelte. „Es würde auch einfach reichen, wenn du gesagt hättest, weil du mich liebst.“ Ein sanfter Kuss, landete auf Samus Lippen. „Fieser Kerl.“ Kniff Samu ihn in die Seite. „Das, ist der wichtigste Grund!“ Gab er Riku einen Kuss. „Und ich weiss, dass dir das alles wichtig ist und gut tut. Deshalb habe ich es gemacht. Weil ich dich auch liebe!“ Nahm Riku den Kuss wieder auf. „Verrätst du mir noch, wann es los geht?“ Legte Riku seinen Kopf wieder auf Samus Brust ab. „Übermorgen. Zeit, um noch kurz Wäsche zu waschen und den Koffer neu zu packen. Dieses Mal, werden wir jedoch fliegen.“ Grinste Samu. „Das klingt alles wunderbar! Und durch die paar Tage mehr, können wir viel mehr machen. Falls wir Lust dazu haben.“ Samu konnte Freude in Rikus Stimme hören. „Das werden wir. Vor allem mehr Whirlpool und Sex.“ Entwich Samu ein Lachen. Riku stieg mit ein. „Jetzt sollten wir aber noch etwas schlafen. Sonst verpennen wir noch die Zeit, um heim zu fliegen.“ - „Das werde ich nicht. Noch nie, habe ich mich so sehr darüber gefreut, wie jetzt. Ich kann Hotels nicht mehr sehen.“ Rutschte Samu tiefer unter die Decke und zog Riku mit sich. Eine Weile, redeten sie noch. Samu war zu aufgekratzt, um zu schlafen. Die sanften Streicheleinheiten und Küsse, die Riku ihm schenkte, liessen ihn dann jedoch ruhiger werden. Seine ruhende Insel, die Samu nie wieder her geben würde. Für den Rest seines Lebens, hielt er Riku, von nun an fest. Wollte genau so weiter machen, wie im letzten Jahr. Sie hatten das Jahr Trennung und die vielen kleinen Brüche davor, ziemlich gut überwunden. Knabberten hier und da noch etwas daran. Doch im Grossen und ganzen, waren die Wunden verheilt. Sie machten sich gegenseitig auch keine Vorwürfe. Es war ein kompletter Neuanfang, den sie vor etwas mehr als einem Jahr, gemacht hatten. Woraus ihre Beziehung, gefestigter als zuvor kam. So merkwürdig es klingen mag. Doch genau so, fühlte es sich an. Sie hatten eine gute Basis gefunden, ihre Beziehung zu leben. Beide wussten sie, was sie wollten und was nicht und teilten dies auch mit. Was vor allem den Umgang in der Öffentlichkeit an ging. Auch das, hatten sie gut hinbekommen. Eine gesunde Balance, die Öffentlichkeit an ihrem Glück teil haben zulassen und dem klaren Standpunkt, unser Leben gehört uns. Glück und Zufriedenheit, waren die beiden Dinge, die Samu und Riku umgaben, leiteten und ihnen Antrieb gab.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt