Kapitel 145

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Die Finger mit denen des anderen verschränkt, verliessen sie das Hotel und nahmen die nächste Bahn. Sie würden tatsächlich ausgehen. Seit sie in Berlin waren, kam dies noch nie vor. Samu war nach den Dreharbeiten, immer viel zu erledigt, um noch einmal unter Leute zu gehen. Samu sehnte sich nach diesen langen Tagen, einfach nur nach Stille. Die er gemeinsam mit Riku genoss. Heute freute er sich darauf, Riku zum Essen aus zu führen. „Das sieht ja mal gemütlich aus.“ Sah sich Riku um. „Um mit meinem Schatz aus zu gehen, genau das Richtige.“ Samu unterstützte seine Worte, mit einem sanften Streicheln seines Daumens, über Rikus Handrücken. Ein Kribbeln durchfuhr Rikus Körper. Sie waren schon ein paar mal auswärts Essen. In Helsinki. Ausserhalb noch nie. Das war irgendwie aufregend. „Was zappelst du denn so?“ Musste Samu schmunzeln. „Es ist so aufregend, einmal ausserhalb unserer Heimat, Essen zu gehen.“ Sie folgten der Frau, die sie zu ihrem Tisch begleitete. Samu dankte ihr mit einem Nicken. „Du bist zu süss.“ Zog Samu Riku an seine Lippen. Die Hand, die zuvor noch Rikus Hand festhielt, lag an dessen Taille. Den Arm um Rikus Hüften gelegt. Samu war ein echter Gentleman. Er rückte Riku sogar den Stuhl zurecht. Das liess Riku jedes Mal schmunzeln. „Brauchst gar nicht zu grinsen. In manchen Dingen, bin ich einfach alte Schule.“ Drückte Samu ihm einen Kuss auf die Haare. „Und das, mag ich so an dir. Man kommt sich vor, als sei man etwas ganz Besonderes.“ - „Das bist du auch, Schatz.“ Verlegen lächelnd, senkte Riku den Blick. „Erzähl mir, was du mit Sami besprochen hast.“ Stiess Samu mit Riku an. „Das wir die Mädels in die Vorbereitungen mit einbeziehen sollen. Womit er nicht einmal so Unrecht hat. Wir haben einfach zu wenig Zeit.“ - „Nicht nur das.“ Riku sah ihn fragend an. „Ich habe, ganz ehrlich, keine Lust und Nerven, mich um Dekoration und das alles, zu kümmern.“ Allein der Gedanke, liess Samu lachen. „Oder etwa du?“ Riku grinste ebenfalls und schüttelte den Kopf. „Dann habe ich einen Vorschlag.“ Auch wenn es nicht so schien, hatte Samu sich so seine Gedanken gemacht. „Wir überlegen uns, wie wir uns was vorstellen und haben möchten. Dann treffen wir uns mit den Mädels und unterbreiten ihnen unsere Ideen und Vorstellungen. Was denkst du?“ - „Klingt nach einer guten Idee.“ Riku legte seine Hand auf die von Samu. Sie sprachen über ihre Hochzeit. Das kam schon lange nicht mehr vor. „Vielleicht müssen wir ihnen auch einfach frei Hand lassen.“ Bemerkte Samu dazu noch. „Sami möchte Grillen.“ - „Er kann doch nicht, als Trauzeuge, für uns Grillen.“ Sah Samu Riku entgeistert an. „Trauzeuge?“ darüber hatten sie noch gar nicht gesprochen. Samu zuckte mit den Schultern. „Ich finde, dass Sami und Mikko dazu einfach perfekt wären.“ Riku war echt erstaunt. „Sag mal. Warum hast du nicht mal was gesagt, bei all den Gedanken, die du dir schon gemacht hast?“ - „Das ist ja noch nichts wirklich Handfestes.“ Zuckte Samu mit den Schultern. „Ach komm. Natürlich ist es das. Jeder Gedanke ist wichtig.“ Riku spielte mit Samus Fingern. In solchen Momenten, konnte er manchmal sein Glück immer noch nicht fassen. „Wenn wir Zuhause sind, müssen wir zum Juwelier. Du hast doch einen?“ Samu nickte. „Ich habe noch immer keinen positiven Bescheid für einen Pfarrer oder sonst jemanden, der uns traut, bekommen. Entweder schon ausgebucht. Oder doch nicht so weltoffen, wie die Annahme des Gesetzt, dass wir überhaupt heiraten dürfen, es zeigen soll.“ Riku raufte sich die Haare. „Wir werden schon jemanden finden, Schatz.“ - „Sami empfiehlt uns seinen. Erinnerst du dich noch an ihn?“ Samu schüttelte den Kopf. „Ich war leicht abwesend.“ - „Ging mir auch so. Aber ich denke, ein Versuch ist es wert. Wenn Sami denkt, er würde geeignet für uns sein, wird da wohl etwas dran sein.“ Versuchen konnte man es ja. „Wir sollen es ihm einfach sagen. Er kümmert sich darum.“ - „Kannst du mir sagen, mit was wir all die tollen Menschen verdient haben?“ War Samu immer wieder perplex. „Sie lieben uns halt.“ Lächelte Riku. „So einfach ist das also?“ - „Ja, manchmal ist es genau so einfach.“

Das kleine Lokal, war nicht nur gemütlich und gab einem einen Hauch von Zuhause zu sein. Das Essen war auch einfach nur total lecker. „Zeigst du mir, wenn wir im Hotel sind, noch die Einladung?“ Samu schob seinen leeren Teller von sich. „Wollte ich eigentlich schon vorher. Wurde etwas abgelenkt.“ Grinste Riku. „War gerade wichtiger.“ Liess Samu seine Augenbraue tanzen. „Was ist noch?“ Wollte Samu wissen. Er nahm sich jetzt wirklich vor, Riku dabei zu unterstützen. Vielleicht würde es ihn etwas von allem anderen ablenken „Der Steg ist ausgebaut. Sieht toll aus.“ Zeigte Riku ihm ein paar Fotos. „Ich habe gestern, da ich ja alleine war, mal nach Zelten geschaut.“ Samu holte sein Handy hervor und schob es zu Riku rüber. „Kannst du ein bisschen näher zu mir kommen?“ Was für eine Bitte. Riku stand auf und setzte sich zu Samu auf die gepolsterte Bank. Gemeinsamen sahen sie sich an, was Samu gestern raus gesucht hat. „Es tut mir leid, Schatz.“ Drehte Riku Samus Gesicht, dem Seinen zu und gab ihm einen Kuss. „Du hast dir so viele Gedanken gemacht. Und ich...“ - „Sei still, Rajamaa. Ich hätte es dich ja wissen lassen können.“ Verlangte Samu nach einem weiteren Kuss. „Ich kümmere mich um die Stühle, Tische und das Zelt. Einverstanden?“ Riku nickte. „Ich liebe dich!“ Strich er Samu über die Wange. „Ich liebe dich auch.“
Riku bekam seinen Liebsten Nachtisch. Schokoladen Mousse. Diesen genossen sie nah bei einander. „Was ist jetzt mit dem Essen?“ Wollte Riku noch wissen. „Gute Frage. Ich habe keine Ahnung. Grillen wäre super. Und Sami ist der Beste darin. Aber irgendwie...keine Ahnung...“ - „Wir besprechen das einfach noch einmal mit ihm.“ Das war wohl das Beste. Riku atmete tief durch. „Bist du erleichtert, Rik?“ Dieser nickte. „Da bin ich froh. Komm lass uns gehen. Wir können noch ein Stück zu Fuss gehen.“ Was sie auch taten. Es war eine laue Sommernacht. „Am liebsten hätte ich es ja, dass einer der Jungs die Trauung macht. Die kennen uns am besten.“ Teilte Samu seine Gedanken mit Riku. „Das ist nur nicht möglich. Aber vielleicht können wir sie ja mit ein beziehen.“ Samu hatte sich doch tatsächlich mehr Gedanken gemacht, als es Riku für möglich hielt. Samu legte seinen Arm um Rikus Schulter und zog ihn dicht an seine Seite. Es sollte die ganze Welt sehen, dass es nur einen gab, an der Seite des anderen. Ihm war der Typ nicht entgangen, der neben der Tür des Lokals, gelauert hatte. Riku musste davon nichts wissen. Es war der Grund, weshalb Samu einen Tisch weit hinten und nicht am Fenster wollte. Vielleicht würde es diesen schmierigen Bericht, von vor ein paar Wochen, endlich widerlegen. So ganz, hatten sich die Wellen, die er geschlagen hatte, noch nicht gelegt. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Sie selber, verloren kein weiteres Wort mehr darüber.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt