Kapitel 95

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So verschmust und kuschelig, ging es die nächsten Tage weiter. Egal wo, die beiden wichen sich kaum von der Seite. Als müssten sie gleich wieder getrennte Wege gehen.
„Was muss ich denn alles einpacken?" Stand Samu vor seinem Schrank. „Riiiiik!" Schmunzelnd kam Riku nach oben. „Was ist denn?" Samu verwarf die Hände. „Was ich mit nehmen soll. Du sagst mir ja nicht, wo es hin geht." Riku musste sich ein Lachen verkneifen. Samu benahm sich gerade wie eine Frau. „Das siehst du heute Abend. Sonst ist es ja keine Überraschung mehr." Samus Blick war fragend. „Winter, Schatz. Es ist kalt und hat, so hoffe ich, Schnee." Samu nickte und wandte sich wieder dem Schrank zu. „Mehrheitlich, werden wir vielleicht ohnehin nichts tragen." Raunte Riku Samu ins Ohr, als er sich hinter ihn stellte und seine Arme um ihn schlang. Sachte, küsste sich Riku hinter Samus Ohr entlang über seinen Nacken, zur anderen Seite. Samu seufzte. „Mehr bekommst du, wenn wir dort sind." Spürte Samu Rikus Grinsen an seinem Hals. „Dein Ernst?" Sah Samu nach hinten. „Dafür, wird es dann umso schöner, wenn wir uns Zeit nehmen können. Kannst du es dir vorstellen?" Samu nickte und liess seinen Kopf gegen den von Riku sinken. „Ich kann es kaum erwarten." - „Nur noch ein paar Stunden, musst du dich gedulden, Grosser. Schaffst du das?" Schlang Riku seine Arme fester um Samu. Dieser nickte. „So lange ich, bis dahin, Kuscheln und Küssen darf." - „Natürlich darfst du das. Und jetzt, lass uns packen. Ich will keinen Stress. Liisa holt uns zwischen halb zehn und zehn, ab." Erstaunt, drehte sich Samu zu Riku um. „Liisa?" - „Frag einfach nicht. Ok?" Küsste er sanft Samus Lippen. „Was mir schwer fällt." Riku lächelte. „Ich weiss, dass du gerne die Kontrolle in der Hand hältst. Aber für einmal, bin ich jetzt an der Reihe." Wickelte sich Riku eine von Samus Haarsträhnen um den Finger. „Sehe es als mein Weihnachtsgeschenk für dich an. Oder...als unser erster Liebesurlaub, seit unsere Liebe frei ist. Einfach als Danke, dafür dass du so um mich gekämpft hast." Schimmerten Tränen in Rikus Augen. Das selbe Schimmern, dass Riku spürte, sah er in Samus Augen. „Reicht es auch, weil ich dich so unglaublich liebe?" Samu nickte. „Und ob das reicht. Das ist mehr, als..." Samu schloss Riku in seine Arme. „Ich freue mich so sehr! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr. Das ist genau das, was ich nach diesem Albtraum, brauche." Das brauchten sie beide. „Das wird uns beiden gut tun. Einfach mal so richtig abschalten und ausspannen. Ganz viel Zeit für uns und unsere Liebe." Das klang nach einem Traum, fand Samu. Wie Musik in seinen Ohren. „Aber jetzt, lass uns packen. Ich will nicht in letzter Sekunde damit fertig werden. Und so wie ich dich kenne und du dich eben angestellt hast, wirst du noch so einige Zeit benötigen." Sah Riku Samu schelmisch an. „Frecher Kerl!" Zwickte Samu ihn in die Seite.
Nach dem Samu endlich wusste, auf welche Kleider Sorte, er sich konzentrieren musste, ging das Packen ziemlich schnell. Die gemütlichen Kleider, welche aus Jogginghosen und Kapuzenpulli bestand, überwogen. Schnee Kleider, wurden auch noch dazu gepackt, weshalb Riku auch die grösseren Koffer nach oben geschleppt hatte. Worüber sich Samu noch wunderte, als er es sah. Doch die brauchten nun mal etwas viel Platz. Genau wie die Schnee Schuhe, Handschuhe, Mützen und der ganze Kram. „Hast du alles?" Wollte Riku wissen, als Samu mit seinem Koffer nach unten kam. „Denke schon, ja." Stellte Samu seinen Koffer, neben den von Riku. Bei allem, was Riku aufzählte, nickte er. „Dann hast du alles. Der Rest, kommt in den Rucksack." - „Was für ein Rest? Ausser dem Handy und meiner Kamera, nehme ich nichts mit." Sah Samu Riku fragend an. „Ein wenig Proviant für auf die Reise." Zog Riku ihn, hinter sich her in die Küche. Samus Augen, wurden gross, als er in den Kühlschrank sah. „Wann hast du denn das zubereitet?" Das muss wohl eine lange Reise sein, die sie da auf sich nahmen. „Also werden wir schon mal nicht fliegen." Riku verneinte. „Und mit dem Auto gehen wir auch nicht, da Liisa uns abholen kommt." Riku zuckte mit den Schultern und sah Samu geheimnisvoll an. „Aaaa...Ich mag das nicht!" Raufte sich Samu die Haare. Riku wusste schon, als er das alles plante, dass Samu, am Tag der Abreise oder davor, am Rad drehen würde, weil er so gar nichts wusste. Sonst war er immer für die Urlaubsplanung zuständig. „So schlimm?" Sah Riku ihn unsicher an. „Nein, ich hab bloss so gar keine Idee, wohin du mit mir willst." Legte Samu seine Hände an Rikus Wangen und gab ihm einen Kuss. „Das ist der Sinn, einer Überraschung. Jetzt siehst du mal wie es mir geht, wenn du immer etwas für mich...uns...planst und ich keine Ahnung habe." Samu lehnte, seufzend, seine Stirn gegen die von Riku. „Wir sollten jetzt noch etwas essen und dann noch etwas Kuscheln und vor uns hin dösen. Da du diese Nacht vielleicht etwas zu wenig, von deinem Schönheitsschlaf bekommen könntest." Löste sich Riku von Samu. „Du bist ganz schön frech heute." Schlang Samu seine Arme wieder um Riku. „Ich mag das, wenn du so bist. Das ist ein Zeichen, dass es dir gut geht." - „Es geht mir mehr als gut!" Legte Riku seine Hände auf Samus, die auf seinem Bauch ruhten. Strich darüber und genoss Samus Lippen auf seiner Haut am Hals. Samu verstaute eben noch sein Handy, Ladekabel und die Kamera im Rucksack, als es an der Tür klingelte.
„Na schöne Frau." Zog er Liisa in eine Umarmung. „Ich gratuliere dir zu deinem neuen Bauchbewohner!" Liisa strahlte ihn an. „Gern geschehen, konnten wir da ein wenig dazu beitragen." Grinste Samu sein schelmisches Haber Grinsen. „Wieso wusste ich, dass ein solcher Spruch von dir kommen wird?" Kniff Liisa ihn in die Seite. „Weil du mich kennst." Lachte Samu. „Seit ihr bereit?" Sah Liisa zu Riku, der jetzt auch noch erschien. „Mehr als das!" Umarmte auch er, Liisa. „Danke, dass du uns fährst!" Gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Keine Ursache." Samus Blick war fragend und verwirrt zugleich. „Weisst du etwa mehr als ich?" - „Nur, wohin ich euch fahren soll. Keine Angst. Riku hielt dicht. Der ist eine echte Knacknuss, wenn es darum geht, etwas Wichtiges für sich zu behalten." Zwinkerte Liisa Riku zu. „Na dann, kommt." Samu und Riku, nahmen ihre Koffer und Rucksäcke und verstauten sie im Kofferraum. „Hast du dein Handy und Aufladekabel?" Sah Riku Samu fragend an. „Hast du die Tür zu geschlossen?" Kam eine Gegenfrage. Denn die Schlüssel, sah er in Rikus Hand. Doch gesehen, dass er abschloss, hat Samu nicht. „Mist!" Stieg Riku noch einmal aus. Samu sah Liisa nur mit einem vielsagenden Blick an, als diese ihn, durch den Rückspiegel, an sah. „Jetzt alles komplett? Die Reiseunterlagen hast du?" - „Im Rucksack." Darauf Riku. „Dann kann es ja los gehen. Ach, ich freue mich so für euch!" Startete Liisa den Motor. Sie schlug den Weg nach Helsinki ein. Der Flughafen, fiel ohnehin schon weg. Je näher sie ihrer Heimatstadt kamen, umso klarer wurde Samu, wohin Liisa fuhr. Er behielt Recht. Beim Bahnhof, stellte sie das Auto auf einen der freien Parkplätze. Riku versuchte in Samus Gesicht etwas zu lesen, was ihm einen Hinweis darauf gab, was in ihm vor ging. Doch nichts. „Mach dir keine Sorgen. So wie ich dich kenne, hast du was Unglaubliches geplant, was uns alle eifersüchtig werden würde. Samu wird sich auch noch entspannen. Gefallen, wird es ihm so oder so. Da hättest du mit ihm ins Mökki fahren können." Flüsterte Liisa, als Samu die Koffer aus dem Kofferraum holte. Sie küsste Rikus Wange und liess Riku aus ihrer Umarmung. „Und du." Zog sie auch noch Samu in ihre Arme. „Lass diesen kritischen Blick. Doch vor allem, geniesse es! Und komm wieder voll und ganz auf die Beine. Wir brauchen dich alle noch etwas in unseren Leben." Küsste Liisa auch Samus Wange. „Riku hat alles aus seinem Herzen heraus geplant. Verunsichere ihn nicht so." Flüsterte sie danach noch leise. Samu nickte. Legte sich seinen Rucksack um und nahm Rikus Hand in seine. Darauf, folgte ein kurzer Kuss auf dessen Haare. „Geniesst es und meldet euch, wann wir euch wieder abholen sollen." Beide nickten lächelnd und gingen ihren weiteren Weg. Rikus Herz raste in seiner Brust. Und der Arsch, schien ihm gleich auf Grundeis zu gehen. Riku merkte nicht einmal, dass Samus Hand, auf einmal nicht mehr die Seine umschloss.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt