Kapitel 604

1.4K 49 0
                                    

Heute war schon der 20.04. ‚Wo die Liebe hinfällt', meine neue Single, war mittlerweile draußen und heute waren wir den letzten Tag in München, bevor es morgen früh nach Berlin zu The Voice ging. Ich war schon echt ein bisschen nervös, ich meine Finale, so weit war es mittlerweile schon. Gerade gammelte ich allerdings erstmal ein bisschen auf dem Sofa, Isa arbeitete noch irgendwas und Fabi saß am Klavier und sang mal wieder seinen neuen Song. Pffff... diese ganze Gefühlsduselei hier mit ihm in den letzten Wochen. Keine Frage ich mochte den Song, aber er wirkte dann immer so traurig. Das merkte auch Isa und so kam es immer wieder vor, dass sie Fabi in den Arm nahm, oder auch mal mit ihm zusammen auf dem Sofa lag. Ich verstand, dass sie einen guten Freund trösten wollte, aber das ging mir ab und an trotzdem irgendwie zu weit. „Gehen wir noch eine Runde Skaten?", fragte Fabi. Es war gerade 16 Uhr, konnte man wohl mal machen. „Isa?", fragten wir zeitgleich und sie hob den Kopf. „Ja, gebt mir zehn Minuten.", erwiderte sie dann und wir zogen uns schonmal um. Ich machte Goldi fertig, stellte die Boards an die Tür und begann dann Isa zu nerven. „Ey, Schlimmer als mit zwei Kinder.", lachte sie, nachdem ich sie so lange angetippt hatte, dass wir loskonnten.

Fabi und ich machten die Rampen unsicher, während Isa mit Goldi am Rand spielte. Irgendwann fuhr ich zu ihr und zog sie zu mir. „Na, was ist los?", lachte sie. „Nichts. Willst du nicht auch mal fahren?", grinste ich. „Aber nur, wenn du mir hilfst.", sagte sie. „Immer doch.", lächelte ich und gab ihr einen Kuss. Wir stellten uns an den Rand und ich erklärte Isa kurz ein bisschen was, bevor sie fuhr. Sie machte das schon ganz gut, auch wenn die Kurven ziemlich wackelig waren. Hinter uns begann es zu tuscheln und ich zählte im Kopf die obligatorischen Sekunden, bis ich angesprochen wurde. Isa lächelte mich nur leicht an und fuhr dann zu Fabi. War wohl ganz gut, wenn er ein Auge auf sie hatte. Ich unterhielt mich derweil auf Abstand mit den beiden Mädels, die mich erkannt hatten und versuchte alle Wünsche so gut es ging zu erfüllen. Irgendwann bellte Goldi einmal und ich drehte mich um. „Ähmmm...", machte dann eines der Mädchen und auch mir fehlte die Sprache, bei dem, was ich da sah. Fabi stand mit dem Rücken zu mir und hatte Isa auf dem Arm und er beugte sich zu ihr runter, als würde er sie... „Alter!", brüllte ich und rannte die paar Meter zu ihm. Ich schubste ihn und sofort ließ er Isa los. „Was machst du mit meiner Freundin?", bluffte ich ihn an und erst jetzt sah ich, dass Isa Tränen in den Augen und ein aufgeschürftes Knie hatte. „Chill, sie ist gefallen und ich hab ihr hoch geholfen.", meinte Fabi ruhig. „Bist du okay?", murmelte ich und trug Isa zur nächsten Bank. „Geht schon, aber kannst du mir mal erklären, was du gleich so ausrastest?", sagte sie und sah zwischen mir und Fabi hin und her. „Nicht hier, wir gehen.", brummte ich. Ich wusste, dass wir immer noch unter Beobachtung standen. Isas Knie blutete ziemlich heftig und bei genauerem Hinsehen sah ich, dass sie sich auch die Hände aufgeschürft hatte. „Soll ich dich Huckepack nehmen?", fragte ich. „Nein, geht schon.", murmelte Isa und stand auf. Sie kam aber genau null Meter weit, als sie zusammenzuckte und sich wieder das Sprunggelenk hielt. „Sicher?", fragte ich rhetorisch und stellte mich schonmal vor sie. „Aber auch nur, weil ich umgeknickt bin.", murmelte sie und kletterte auf meinen Rücken.

Wir alle schwiegen auf dem Weg nach Hause und ich ließ Isa erst im Fahrstuhl wieder runter und auch nur, weil sie mich dazu zwang. Sie humpelte zur Haustür und dann direkt weiter zum Esstisch. Ich wollte den Verbandskasten holen und Fabi wollte wohl in sein Zimmer. „Stop! Beide herkommen.", rief Isa. Irritiert gingen wir zu ihr. „Hinsetzten.", wies sie uns an. Fabi setzte sich sofort, während ich noch kurz zögerte. „Wincent!", sagte Isa und nun setzte auch ich mich. „Was ist los mit euch? Wincent, warum gehst du Fabi in der Öffentlichkeit an?", fragte sie. „Weil er sich seit Wochen an dich ran macht.", meinte ich einfach. „Was zur Hölle.", murmelte Fabi. „Und warum sollte er?", fragte Isa. „Warum wohl? Schau dich an, viele Männer finden dich toll, aber von dir Fabi...", murmelte ich. „Halt stop. Wincent, ich will nichts von Isa, sie ist deine Frau und das ist perfekt so. Ja, ich hab mich mal trösten lassen und so, aber ich dachte du wärst fein damit und eben, dass sah einfach nur falsch aus.", erklärte Fabi. „Ich war auch halbwegs fein damit, aber du hast sie geküsst.", wurde ich laut und stand auf. „Jungs! Hier hat keiner irgendwen geküsst. Ich bin gefallen und kam nicht hoch. Fabi hat mich einfach hochgenommen und gefragt ob alles okay ist, da hast du ihn schon geschubst. Beruhigt euch beide mal. Wincent ich bin mit dir verheiratet. Fabi ist nen guter Freund, ich bin für ihn da, er für mich. Und wenn dir da irgendwas nicht passt, dann red doch vernünftig und tick nicht so aus, vor allem nicht vor deinen Fans.", meinte Isa ruhig. „Sorry.", murmelte ich. „Darüber reden wir noch, aber ich muss jetzt erstmal was anderes anziehen und die Wunden sauber machen.", sagte Isa und ich sah die Schmerzen, die sie hatte, als sie aufstand. „Brauchst du Hilfe?", fragte ich. „Geht schon. Ich sag Bescheid, wenn was ist.", zwang sie sich ein Lächeln auf und ließ uns sitzen. Ich sollte wohl nochmal mit Fabi reden.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt