Kapitel 754

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Isa zuckte sofort zusammen, während Noah dichter kam. „Was macht ihr hier?", fragte er. „Kuscheln, kann man ja sonst niergends ungestört", sagte Isa und stand auf. Sie ging einfach, ohne noch etwas zu sagen. Manchmal war sie schon schlau, sie ließ gerade einfach das launische Weib raushängen und niemand würde hinterfragen, dass wir hier nur gekuschelt hatten. „Und ihr Hoodie?", hakte Noah nach. „Sie wollte meinen haben, sie ist nicht gut drauf", stieg ich einfach mit ein. „Und mit euch soll ich vier Stunden im Auto sitzen?", seufzte Noah. „Sie schläft nachher, ich muss jetzt mal Duschen, sonst bekomm ich den nächsten Schwung schlechter Laune ab", sagte ich und verließ dieses Kabuff. Ich schmiss Isas Hoodie auf ihren Koffer und verschwand bei den Duschen. Ich beeilte mich extra und hatte natürlich meinen Kram vergessen. So lief ich nur mit nem Handtuch um die Hüften in meine Garderobe und knallte dort voll in Isa. „Netter Anblick", grinste sie. Ich zwinkerte ihr nur zu und zog mir wenigstens mal ne Boxershorts an. „Warum gehen mir eigentlich alle aus dem Weg?", fragte sie dann. „Du hast vor Noah die Launische raushängen lassen und ich hab das mal so stehen lassen, das spricht sich rum", lachte ich. „Super. Ich geh mir mal nen Eis suchen, das steigert die Laune", grinste Isa. „Musst du noch was arbeiten?", fragte ich. „Nicht wirklich. Bevor wir fahren müssen wir nur nochmal mit Goldi gehen", sagte sie. „Oder wir fahren nen Stück auswärts und gehen da?", schlug ich vor. „Das ist auch gut. Ich geh Eis essen", lächelte Isa und gab mir einen kurzen Kuss. Sie verschwand dann und ich zog mich um, suchte meinen Kram zusammen und brachte ihn zusammen mit Isas Sachen schon mal zum Auto. „Wir können dann gleich", sagte ich zu Noah. „Und deine Frau isst Eis, die Fahrt könnte auch erträglich werden", lachte Noah. „Ich hab sie schon im Griff, keine Sorge", zwinkerte ich und ging zu meiner Frau. Ich schlang meine Arme von hinten um sie und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. „Wir könnten", flüsterte ich leise. „Sofort", lächelte Isa und drehte sich zu mir. Ich gab ihr einen kurzen Kuss und holte dann nochmal kurz was aus dem Bus, während Isa auf Klo ging und sich von allen verabschiedete. Am Auto stiegen wir ein und fuhren erstmal aus dem Ort ein wenig raus, bis zu einer etwas abgelegeneren Stelle. Wir stiegen aus und Isa schlang ihre Arme um sich und sah mich an. „Was ist los?", fragte ich leise und zog sie in meine Arme. „Bisschen frisch", murmelte sie und kuschelte sich an mich. „Kein Wunder, wenn man nichts drunter hat", flüsterte ich ihr ins Ohr. Isa lachte nur leise und löste sich von mir, immerhin waren wir ja nun auch nicht alleine. Wir gingen eine Runde mit Goldi und Isa ließ sich irgendwann den Autoschlüssel geben. Sie kramte in ihren Sachen und holte dann eine Sportleggings raus. „Ich zieh mich mal kurz um", sagte sie und verschwand auf der Rückbank. Wenig später wollten wir dann weiter, aber Isa klebte schon wieder an mir. „Was ist los mit dir?", fragte ich sie und legte meinen Kopf auf ihren. „Brauch nen bisschen Nähe", murmelte sie und gerade merkte ich mal wieder, wie klein und zerbrechlich sie sein konnte. „Ich geh nach hinten", kam es dann sofort von Noah. „Du bist viel zu groß dafür", sagte Isa sofort. „Das passt", lächelte Noah nur und stieg mit Goldi hinten ein. Isa ließ sich auf den Beifahrersitz sinken und ich war der Fahrer. War ja auch mein Auto. Ich programmierte kurz das Hotel ins Navi und sah dann nochmal zu Isa. Sie lächelte nur leicht und ging in meinem Hoodie fast verloren. Ich fuhr auf die Autobahn und griff dort nach Isas Hand, irgendwie sollte sie ja ein bisschen Nähe bekommen. Noah schnitt irgendwie am Vlog und wir hörten einfach Musik, bis wir irgendwann in Hamburg in der Tiefgarage parkten. Wir stiegen aus, schnappten uns unseren Kram, ich erzählte der Kamera noch kurz was und dann folgten Noah und ich Isa. Sie checkte schnell ein und wir gingen dann zu unseren Zimmern. „Wann seid ihr morgen wieder da?", fragte Noah. „Die Termine werden ne Weile dauern, ich denke am schlausten ists, wenn wir uns im Hafen treffen", sagte Isa und ich stimmte ihr zu. Noah verabschiedete sich dann und wir gingen in unser Zimmer. Isa verschwand sofort im Bad und fiel keine drei Minuten später ins Bett. „Schatz, ausziehen", schmunzelte ich und steckte mir ebenfalls schnell eine Zahnbürste in den Mund. „Will nicht", murmelte Isa nur, als ich mich schon neben sie legte. Ich zog sie dann in meine Arme und befreite sie vorsichtig von dem Hoodie, in dem konnte sie nun wirklich nicht schlafen. Ich schaffte es noch gerade so uns einen Wecker zu stellen und dann war ich auch schon weg.

Und dieser Wecker klingelte viel zu früh für meinen Geschmack. Auch Isa sah ziemlich doof aus der Wäsche, aber wir mussten aufstehen und los. „Manchmal hasse ich unser Leben", seufzte Isa und stand auf. Sie zog sich an, schminkte sich schnell und schmiss alles wieder in ihren Koffer. Ähnlich sah das bei mir aus, nur ohne Schminke. Wir schmissen die Sachen ins Auto, gingen eine kleine Runde mit Goldi und holten uns beim Bäcker an der Ecke Kaffee für mich und Frühstück für Isa. Und dann hieß es Steuer- und Finanzberatung. Schrecklich. Vor allem hatte sich durch unsere Ehe und das Haus nun ja doch auch Einiges geändert.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt