Sicht Wincent
Isa trieb mich manchmal echt in den Wahnsinn, manchmal positiv und heute definitiv negativ. Ja, ich hatte nen Bier zu viel, aber das war nun schon echt übertrieben, dass wir uns deswegen so streiten mussten. Ich ging dann zu Noah und durfte dort erst noch eine Runde pennen, bis Tom und Nico auch dazu kamen und wir eine Runde zockten. „Dicke Luft mit deiner Frau, oder wo ist sie?", fragte Tom. „Habt ihr doch wohl alle gestern schon mitbekommen", brummte ich. „Ja, aber das hättet ihr ja wohl schon mal klären können", meinte Tom. Ich verdrehte nur die Augen und starrte auf mein Handy. „Ihr kennt Isa", murmelte ich dann. „Ja und die ist meistens nicht umsonst sauer", lachte Noah leicht. „Klappe", brummte ich und schmiss ihn mit einem Kissen ab. „Klärt das einfach, niemand hat Bock auf euren Ehestress", mischte sich nun auch noch Nico ein. „Jaja die beruhigt sich wieder, morgen hat sich das geklärt", meinte ich und sah wieder auf mein Handy. Irgendwas war mit dem heutigen Datum, aber ich wusste nicht, was es war. Wir zockten und pennten dann noch eine Weile, bis Tom auf die Idee kam Essen zu gehen. „Ja, das sollten wir mal machen", nickte ich. Tom schrieb in die Bandgruppe und ich überlegte echt, was ich mit Isa machte. „Mensch Winni, ihr seid erwachsen, geh dich umziehen und bring sie mit", verdrehte Tom die Augen. Ich nickte und verließ zehn Minuten später das Zimmer. In unserem Zimmer angekommen hörte ich die Dusche und nutzte die Gelegenheit mich schnell umzuziehen. Danach streichelte ich Goldi und wartete, bis Isa fertig war. Nur in einem Handtuch kam sie in den Raum und erschreckte sich erstmal total als sie mich sah. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken", sagte ich leise. „Schon gut, nimmst du Goldi schon mit, ich komme gleich", erwiderte Isa. Ich nickte, schnappte mir meinen Kram und ging schon nach unten. Dort trudelten nach und nach alle ein. Auch Isa kam und unterhielt sich erst kurz mit Friedl, bevor sie zu mir kam. „Lass uns das in Ruhe nochmal klären", flüsterte sie und sah mich an. „Da besteht noch Gesprächsbedarf, ja", nickte ich. Isa seufzte und nahm mir Goldi ab, bevor wir den anderen folgten.
An einem Restaurant angekommen, schoben wir uns erstmal die Tische hin und setzten uns dann. Isa stand total unschlüssig daneben und es brach mir echt das Herz, sie so unsicher zu sehen. Tom schob Isa dann zu mir und sie ließ sich schließlich doch auf den Platz neben mir sinken. Alle studierten ihre Karten, während ich Isa ansah. Ich wusste sie würde nicht essen können, wenn so viel zwischen uns stand. Ich griff nach ihrer Hand, sodass auch sie mich ansah. Ich zog sie zu mir und lehnte mich zu ihrem Ohr. „Es tut mir leid, lass uns später reden", flüsterte ich und gab ihr direkt noch einen Kuss. „Okay", murmelte Isa nur, lächelte aber leicht. Isa und ich suchten uns dann auch was zu Essen aus und wir bestellten alle gemeinsam. Noah hatte zwischendurch immer wieder die Kamera in der Hand, aber das gehörte eben dazu, wir wollten ja möglichst viele realistische Einblicke liefern. Ich legte meine Hand irgendwann einfach auf Isas Oberschenkel und zu meinem Glück blockte sie nicht ab. Wir unterhielten uns dann alle nett, vor allem über die Spiele, die Tom, Niko, Noah und ich gefunden hatten, während Isa eher ruhig war. „Ist alles gut bei dir?", fragte ich sie irgendwann leise. „Jaja, die Situation ist nur scheiße", erwiderte Isa leise. „Komm mal mit", murmelte ich und stand auf. Isa sah mich irritiert an, stand dann aber auch auf. „Boah Leute, muss das sein?", sagte Tom sofort. Ich sah ihn nur warnend an und ging mit Isa ein Stück beiseite. „Es tut mir leid, ich hab mich gestern Abend gehen lassen, das war nicht richtig, aber trotzdem hasse ich es, wenn wir uns dann wegen sowas streiten. Mein Körper signalisiert mir schon selbst, dass es zu viel war", sagte ich zu Isa. „Kannst du wenigstens auch ein bisschen verstehen, dass mich das sowohl privat, als auch beruflich echt gestört hat?", erwiderte Isa und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie war immer noch sauer. „Ja, das verstehe ich, aber warum muss sowas immer direkt ausarten?", fragte ich. „Weil wir beide komplett übermüdet sind und kaum Zeit zu zweit haben. Wincent, diese Tour ist auch für unsere Beziehung immer wieder eine Herausforderung", seufzte Isa. „Ja aber dann müssen wir daran arbeiten und uns nicht ständig streiten", kam es sofort von mir. „Das gilt dann aber auch für uns beide", zog Isa eine Augenbraue hoch. Ich nickte und sah sie an. „Du bist meine Frau, ich will das Alles, das weißt du", flüsterte ich. Jetzt nickte Isa und kam einen Schritt auf mich zu. „Lass uns wann anders nochmal reden, die beobachten uns alle", flüsterte Isa und ich zog sie einfach in meine Arme. „Also gibts den Versöhnungssex auch erst später?", grinste ich. „Du bist so ein Spinner", lachte Isa und schob mich wieder von sich weg. „Was, die Frage ist doch wichtig", schmunzelte ich, während wir zurück zu den anderen gingen. „Nein", kam es nur noch von Isa, als sie sich setzte. „Habt ihrs wieder?", fragte Noah. „Mehr oder weniger", schmunzelte ich und bekam nur einen kurzen Blick von Isa. Unser Essen kam dann und endlich gab es Kater-Frühstück. Wir wurden dann alle wieder lockerer, erstens herschte zwischen Isa und mir nicht mehr Eiszeit und zweitens waren wir alle mit Nahrung im Magen auch etwas zufriedener. Und irgendwie wollte ich, dass der Streit mit Isa einfach nicht mehr existierte, aber das war natürlich nicht möglich. „Ey Leute, heute Abend Bock Revolverheld zu besuchen?", fragte Tom auf einmal. „Warum nicht", zuckte Noah mit den Schultern. „Ich weiß ja nicht", meinte ich. Eigentlich wollte ich Pennen und vielleicht ne Nummer mit Isa starten, wenn sie mich ließ.
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...