Der Film war echt gut, auch wenn Isa eher am Handy war, oder ihre Hand immer wieder unter mein Shirt schob. Ich griff mal wieder nach ihrem Handgelenk und legte ihre Hand zurück auf ihr Bein. Mir war klar, dass Fabi das alles schon längst mitbekommen hatte, aber ich wollte gerade nicht mit Isa fummeln, das konnten wir machen, wenn wir alleine waren. Isa sah mich an und ich drückte ihr einfach einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich wieder auf den Film konzentrierte. Ich hielt Isas Hände dann einfach fest und sie startete auch keinen neuen Versuch mehr. Als der Film vorbei war, wollte Fabi gerade noch einen neuen suchen, als Isa ihn unterbrach. „Also ich muss pennen, ich muss das nutzen, dass ich mal ein paar Stunden mehr Schlaf bekomme", sagte sie und stand auf. „Muss ich mitkommen?", fragte ich. „Nein, alles gut", lächelte sie und verschwand im Bad. Fabi und ich entschieden uns dann einfach noch für einen kürzeren Film, während Isa sich schon ins Bett verabschiedet. „Wundert mich, dass du gar nicht direkt hinterher hechtest", lachte Fabi. „Das kann ich die nächsten Tage immer noch haben", grinste ich. „Sonst bekommst du auch nie genug", stichelte Fabi wieder. „Ich hol mir schon das, was ich brauche", murmelte ich nur und da musste Fabi lachen.
Am nächsten Morgen war von der entspannten ausgeglichenen Isa mal wieder nicht mehr viel übrig. Sie stresste durch die Wohnung und scheuchte mich und Goldi ständig auf. „Isa", seufzte ich irgendwann und hielt sie fest. „Was", verdrehte sie sofort die Augen und löste sich wieder von mir. „Komm mal bitte runter, wir haben noch über 40 Minuten, bis wir los müssen und es ist schon alles gepackt", sagte ich zu ihr und presste sie einfach an mich. „Aber ich hab Schiss, dass wir was vergessen", murmelte sie. „Was sollen wir denn wichtiges vergessen?", fragte ich. „Keine Ahnung, irgendwelche Papiere, die Tourpässe...", begann sie. Ich schmunzelte leicht. „Wo sind die Papiere?", fragte ich. „Gesammelt in der grauen Mappe in meinem Rucksack", erwiderte Isa. „Und wo sind die Tourpässe?", machte ich weiter. „Na da wo sie hingehören, in der Tasche vorne links in meinem Rucksack", kam es wieder von Isa. „Merkste selber, oder?", lachte ich leicht. Isa sah mich an. „Schatz, du hast alles organisiert, wir können gar nichts Wichtiges vergessen", flüsterte ich und strich ihr über den Rücken. „Du hast Recht", murmelte Isa. „Kann ich das nochmal hören?", grinste ich sofort. „Nein", brummte meine Frau und löste sich dann von mir, um ihren Koffer zu schließen. Sie packte uns dann was zum Essen für die Fahrt ein und quatschte nochmal mit Fabi, während ich Goldi nochmal ein wenig ausführte.
Überpünktlich verließen wir dann die WG und gingen zur Bahn. Wir fuhren zum Hauptbahnhof nach München rein und setzten uns da an unser Gleis. „Wow, wir haben noch eine halbe Stunde", lachte ich leicht. „Lieber zu viel, als zu wenig", murmelte Isa. „Hey, es ist alles gut. Das war keine Kritik", flüsterte ich und legte meinen Arm um Isa. Sie sah mich an und ihre Augen wirkten eher traurig und erschöpft. „Was ist los?", fragte ich sofort alarmiert. „Nichts, ich bin einfach nur echt fertig", flüsterte Isa. „Eine Woche müssen wir noch durchhalten", erwiderte ich und zog sie dichter an mich. „Ja, die Tour selbst ist auch nicht so das Problem, aber das Drumherum ist schon anstrengend", sagte meine Frau. „Ich bin immer für dich da", sagte ich einfach und legte meine Lippen an ihre Schläfe. Isa genoss es einen Moment und schob mich dann von sich weg. „Ich fühl mich beobachtet", sagte sie leise. Ich sah mich einmal um, konnte Isas Gefühl aber nicht so wirklich bestätigen. Wir saßen einen Moment so da, bis Isa aufstand. „Was machst du?", wollte ich wissen. „Ich geh mir was zu trinken holen, Willst du einen Kaffee?", fragte sie und ich nickte. „Gern", lächelte ich und schon war meine Frau verschwunden. Ich dallerte ein bisschen am Handy und streichelte Goldi, bis der Zug schon einfuhr und noch zehn Minuten stehen sollte. Gerade, als ich nervös werden wollte, kam Isa die Treppen hoch und lächelte mich an. „Einsteigen?", fragte ich und Isa nickte. Ich setzte meinen Rucksack auf und nahm Isas Koffer, während sie ihren Rucksack, Goldi und die Getränke nahm. Wir stiegen ein und Isa suchte uns unseren Platz. Goldi legte sich direkt hin und wir ließen uns auf unsere Sitzplätze sinken. Isa gab mir meinen Kaffee und hatte uns auch noch Frühstück eingepackt, als der Zug auch schon los fuhr. Während Isa schon wieder über ihrem Uni-Kram hing, sah ich ein wenig aus dem Fenster und hörte Musik. Irgendwann wollte ich aber doch irgendwie noch ein wenig die Nähe meiner Frau genießen. Ich machte die Armlehne zwischen uns hoch und zog Isa einfach zu mir. „Na", lachte sie leicht. „Kuscheln wir noch ein wenig?", fragte ich leise. Isa nickte und packte ihren ganzen Kram weg. Sie lehnte sich an mich und wir sahen einfach zusammen aus dem Fenster, während ich immer wieder über Isas Arme strich, das war so herrlich normal.
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanficNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...