Kapitel 658

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„Ey Isa, alles gut. Endlich bietet der Furie mal jemand die Stirn", sagte dann einer der wenigen Jungs. „Echt mal, die ist so verrufen und dumm", schmiss jemand anders ein. „Ja gut, dann nicht sorry", schmunzelte ich leicht. Wir redeten dann einfach alle eine Weile, bis die Dozentin rein kam und ohne ein Wort ihre Tasche packte. Als sie den Raum verlassen hatte, kam Professor Barz wieder rein und sah uns alle an. „Also... den heutigen Tag verbringen sie bitte zu Hause in einer Freiarbeit und beenden die Aufgabe. Morgen sehen wir uns dann alle wieder hier und sprechen alle Planungen durch....", begann er zu erklären und entschuldigte sich für das Verhalten unserer Dozentin. Sie hatte wohl schon öfter unhaltbare Vorwürfe gegenüber Studierenden gemacht und nun war das Fass wohl übergelaufen. Ich sollte zu morgen einerseits die Tourplanung so vorbereiten, dass keine Insights mehr drin waren und andererseits ein Informationsblatt über unser Vorgehen ausarbeiten. Bei Jule sah das ähnlich aus, während der Rest fiktive Planungen erstellen sollte. Anders würde das dann bei den Seminaren zu Messen ausgehen, da hatte ich nichts in der Hinterhand.

Der Abend und der nächste Tag waren super entspannt. Wir frühstückten gemeinsam mit dem Professor und sprachen dann alles durch, was wir so erarbeitet hatten. Abends fuhr ich nach Hause und packte meinen Kram für die nächsten Woche zusammen, die wir mal wieder nur unterwegs sein würden. Ich schrieb noch kurz mit Wincent, aber der war mit der Band so glücklich, da wollte er eh kaum was von mir hören. Am nächsten Vormittag packte ich dann meinen restlichen Kram zusammen und lief mit Goldi zur S-Bahn. Wir fuhren nach Hamburg und von dort wollte Johannes uns mitnehmen, damit wir nicht wieder mit viel zu vielen Autos unterwegs waren. Goldi war super entspannt und auch ich freute mich einfach auf die Tage. Wincent in seinem Element zu sehen, mit Amelie zu arbeiten und die Band zu sehen, das hatte ich in letzter Zeit doch schon sehr vermisst. Ich stieg an meiner Station aus der S-Bahn und sortierte irgendwie meinen Koffer, meinen Rucksack und Goldi, während ich Richtung Ausgang lief. „Ey, ich steh hier", hörte ich es dann hinter mir und drehte mich um. Johannes stand da mit Sonnenbrille und Hut und wank. Lachend ging ich auf ihn zu und umarmte ihn zur Begrüßung. „Sorry, ich bins gewohnt auf meinen Abholer warten zu müssen", grinste ich und gab ihm Goldi. „Ich würd dir auch den Koffer abnehmen", sagte er. „Alles gut, nimm mal den Hund, das geht schon", lächelte ich und setzte erstmal meine Maske ab. Wir gingen dann zum Auto und räumten erstmal noch ein bisschen um, damit Goldi im Kofferraum Platz hatte. Ich ließ mich auf den Beifahrersitz sinken und beobachtete, wie Johannes die Adresse in sein Navi eintippte. „Dann wollen wir mal", grinste Johannes und fuhr los. Wir hatten gute fünfeinhalb Stunden vor uns und ich war mir sicher es gab genug zu reden. Johannes wollte natürlich erstmal wissen, wie es läuft, was wir so gemacht haben, was ansteht und so weiter und ich stellte auch Gegenfragen. „Und deine Sommerkonzerte fangen wirklich schon in drei Tagen an?", fragte ich. „Ja, mega. Aber es sind erstmal nur ein paar, wir sind jetzt nicht ab übermorgen durchgehend unterwegs", erklärte er. „Das wär ja auch ganz schön heftig", nickte ich. „Und leider müssen wir dieses Jahr ohne dich auskommen, dein Mann will dich nicht teilen", schmollte Johannes gespielt. „Du hast mich doch nie gefragt", meinte ich irritiert. „Ich hab Wincent gefragt, der meinte er braucht dich", erklärte Johannes. „Was ein Spinner, wenigstens bei ein paar Gigs will ich dabei sein!", erwiderte ich sofort. Johannes grinste breit und ich öffnete meinen Kalender. „Also ich könnte bei der Eröffnung dabei sein... alles andere müssen wir immer spontan schauen", überlegte ich. „Ich nehm dich immer, wenn du kannst", grinste es neben mir. „Ich hab aber keine Ahnung von euren Plänen", warf ich dann ein. „Egal. Bring den Hund mit und das Team ist glücklich. Hilf einfach so mit wie letztes Jahr und gut ist. Die Abläufe bei uns sind ja gleich geblieben", erklärte er. „Gut, ich klär das nachher mit Wincent", schmunzelte ich. „Sag vorher Bescheid, damit ich mich verstecken kann und bloß nicht auf die Schnauze kriege", lachte Johannes. „Ach, der soll sich mal zusammenreißen", schmunzelte ich nur. Wir kamen dann sofort vom Hundertsten ins Tausendste bei der Planung und kaum hatten wir uns in dieses Thema gestürzt waren wir auch schon da. „Ein riesen Ding ey", staunte Johannes, als er die Merchlager das erste Mal sah. Ich ließ als erstes Goldi raus und wir gingen eine Runde auf die Wiese, damit er sich austoben konnte. „Wo ist Wincent denn?", wollte Johannes wissen. Ich schnappte mir mein Handy und stellte bei seinem Standort relativ schnell fest, dass er noch nicht da war. „Noch auf der Autobahn", schmunzelte ich. Wir spazierten also noch eine Runde, bis Amelie mich anrief. „Also Amelie und Noah sind da", merkte ich an und wir gingen zurück zum Lager. Ich sprang sofort Amelie in die Arme und wir brabbelten uns nur noch voll. Ich glaube ich begrüßte Noah nicht mal richtig, aber das war am Ende auch egal, den hatte ich ja neulich erst gesehen. Wir hörten erst wieder auf zu Reden, als ich Wincents Stimme hinter uns hörte.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt