Kapitel 800

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„Dann fangen wir mal an", lächelte Leni. „Wo ist der Schnaps", platzte es sofort aus mir heraus. „Den durften wir hier leider nicht mit her bringen, den gibt es erst bei der Party nachher", erklärte Leni und ich schmollte ein bisschen vor mich hin. Wir bekamen dann noch so Kellen in die Hand gedrückt, die Rot und Grün waren, damit das Ganze besser veranschaulicht werden konnte. „Also ich hab noch nie eine Notlüge genutzt", begann Leni. Isa hielt sofort ihre Kelle hoch, während ich noch verwirrt war. „Grün ist, wenn ichs gemacht habe, oder?", fragte ich. „Wincent", verdrehte Isa neben mir sofort die Augen. „Wenn die Aussage richtig ist nimmst du grün, also dass du es noch nie gemacht hast. Hast du es getan ist die Aussage falsch, dann nimmst du rot", erklärte meine Frau und sah mich dabei an. „Was muss ich nehmen?", hakte ich nach. „Hast du schon mal eine Notlüge genutzt?", fragte Leni. „Na klar", grinste ich und hielt die grüne Kelle hoch. „Dann rot", lachte Isa neben mir und drehte meine Kelle um. „Okay, ich glaub ich habs verstanden", grinste ich und kratzte mich am Hinterkopf. „Sicher", grinste meine Frau. Ich sah sie nur einmal kurz an und konzentrierte mich dann wieder auf Leni. „Ich hab noch nie etwas geklaut", machte Leni weiter. Meine rote Kelle schoss sofort in die Höhe, während Isa überlegte. „Gar nichts?", fragte ich sie irritiert. „Doch, mindestens Kullis oder so", lachte meine Frau und hob ebenfalls die rote Kelle. „Ich hab noch nie eine richtige Straftat begangen", las Leni die nächste Frage vor. Isa und ich spannten uns wie automatisch an und Isa hielt ihre grüne Kelle hoch, während ich die Rote zückte. „Was denn?", fragte Leni sofort. „Die ein oder andere Geschwindigkeitsüberschreitung war schon mal dabei", schmunzelte ich einfach nur und zog Isa dichter an mich. „Ich hab noch nie  mein Traumreiseziel besucht", war das nächste, was Leni vorlas. Beide hoben wir die grüne Kelle. „Aber die Liste ist lang", lächelte Isa. „Okay zwei Fragen machen wir jetzt noch. Ich hatte noch nie eine Verhütungspanne", schmunzelten Leni. Isa und ich sahen uns kurz an, bevor wir die rote Kelle hoben. „Nicht nur eine", murmelte ich leise. „Gut, da fragen wir mal nicht nach. Letzte Frage: Ich hab noch nie fest damit gerechnet einen Preis zu bekommen und bin dann leer ausgegangen", sagte Leni. Ich hob sofort meine grüne Kelle. „Ich rechne tendenziell sehr wenig damit sowas zu gewinnen und blamiere mich dann immer", kommentierte ich. „Ich war in der Grundschule mal überzeugt, dass ich so nen Preis beim Laufen gewinne und bin dann echt schlecht gewesen, da hatte ich lange dran zu knabbern", lachte Isa neben mir. „Wow", sagte ich und gab Leni dann die Kellen zurück. „Wir sehen uns späte nochmal, dann mit Schnaps", zwinkerte sie und ich schob Isa weiter. Wir hatten es dann endlich über den Teppich geschafft und wurden von Anna und Noah schon wieder erwartet. Wir gingen auf direktem Wege rein und als wir weit genug von der Presse weg waren, bleib Isa stehen. „Alles gut?", fragte ich sie sofort. „Das war schon anstrengend", seufzte sie und ließ sich von mir in den Arm nehmen. „Ist ja jetzt geschafft und du hast das toll gemacht", flüsterte ich und löste mich wieder von ihr. Wir setzten unseren Weg fort und in meiner Garderobe ließ ich mich aufs Sofa sinken. „Wir könnten jetzt noch eine Kleinigkeit essen und in einer Stunde müsst ihr auf eure Plätze", sagte Anna zu uns. „Essen klingt gut", nickte ich und sah zu Isa. „Ich hab keinen Hunger, aber ja", lächelte sie leicht. Wir standen also relativ bald wieder auf und ich griff nach Isas Hand. „Na ihr zwei", kam Joko dann zu uns und begrüßte uns erstmal richtig. Er schlug bei mir ein und umarmte Isa dann. „Also einer von euch beiden hat sich ja richtig schick gemacht", lachte er. „Definitiv ich", grinste ich und Isa und Anna lachten sofort. Gleichzeitig schmiegte sie sich aber auch wieder mehr an mich und ich merkte, dass sie gerade einfach meine Nähe brauchte. Beim Essen angekommen suchten wir uns alle eine Kleinigkeit und quatschten noch ein bisschen, bis wir wieder in die Garderobe gingen. Die Garderobe war ein wenig zweigeteilt und ich merkte Isa immer noch an, dass sie nicht ganz so gut drauf war. „Isa und ich würden uns noch einen Moment zurück ziehen, bevor wir runter gehen", sagte ich und Anna und Noah nickten sofort. Ich zog Isa mit mir in den etwas abgelegenen Teil und setzte mich hin. Sie ließ sich sofort auf meinen Schoß sinken und kuschelte sich an mich, so gut sie es mit ihrem Kleid und MakeUp eben konnte. „Was ist los?", fragte ich leise und strich über ihren Rücken. „Der Tag war so stressig und das macht es auch nicht besser. Ich bin froh, wenn die Show nachher vorbei ist", erklärte sie leise und ich sah sie an. „Du musst nur noch da sitzen und ich bin bei dir, okay", flüstere ich und strich ihr über die Wange. „Ich weiß, ich liebe dich", flüstere Isa.

Sicht Isa

Mittlerweile hatten wir uns ins Publikum gesetzt und die Show lief. Neben mir saß natürlich Wincent und auf der anderen Seite Lucy von den No Angels. Hätte mir vor zwei Jahren jemand gesagt, dass ich mal hier sitzen würde, hätte ich die Person definitiv für bekloppt erklärt. Die Nominierten der Kategorie Musik wurden vorgestellt und Wincent griff nach meiner Hand. Ich sah kurz zu ihm und konzentrierte mich dann ebenfalls auf Annie, die gerade die Bühne betrat. „Lass es raus, die Goldene Henne geht an...", begann Kai und Wincent wiegte seinen Kopf hin und her. „Gewonnen hat... Wincent Weiss", lächelte Annie und irgendwo im Saal kreischte es. Grinsend sah ich zu Wincent, welcher sich ungläubig durchs Gesicht strich und aufstand. Lucy gratulierte ihm sofort, bevor er zu mir sah. „Ich bin so stolz auf dich, ich liebe dich", flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, während der Einspielfilm startete und Wincent sich nochmal neben mich setzte. „Fuck", murmelte er. „Nicht Fuck, sei stolz auf dich", lächelte ich und sah ihn nochmal an. „Das hier ist alles mehr, als ich mir je erträumen wollte", sagte Wincent. „Das geht mir genau so", flüsterte ich und küsste ihn nochmal. Ich war so stolz auf diesen Mann, meinen Mann.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt